Butjadinger Bahn
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Butjadinger Bahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke: | 221p (1956), 198m (1935) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 30,1 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Butjadinger Bahn (plattdt. Butjenter Bahn) (ehem. KBS 198m/221p) war eine normalspurige Kleinbahn auf der Halbinsel Butjadingen im Norden des niedersächsischen Landkreises Wesermarsch. Sie verband die an der Weser gelegene Hafenstadt Nordenham mit Eckwarderhörne am Jadebusen, von wo aus bis heute Schiffe nach Wilhelmshaven ablegen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorgeschichte und Bau
Bis ins 20. Jahrhundert hinein waren die Verkehrsverhältnisse in Butjadingen äußerst bescheiden. Es gab kaum wetterfeste Straßen und somit keine zuverlässige Verbindung zwischen den vielen kleinen Orten der Halbinsel untereinander und mit der Stadt Nordenham, die bereits seit den 1870er Jahren über die Eisenbahnstrecke nach Brake, Hude und Bremen an das Netz der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn (GOE) angeschlossen war. Insbesondere gab es auch keine gute Möglichkeit, die vorwiegend landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus Butjadingen abzutransportieren.
Aus diesen Gründen entwickelten sich in den Jahren nach 1900 verstärkt Initiativen, die für eine bessere Anbindung des Nordenhamer Hinterlandes kämpften. Nachdem Anfang 1906 von der Oldenburger Staatsregierung bereits beschlossen worden war, eine Eisenbahn von Varel nach Rodenkirchen zu bauen (wovon sich die Butjadinger wegen der Linienführung durch Stadland benachteiligt fühlten), entschied auch der Butjadinger Amtsrat am 2. November 1906, eine Kleinbahn von Nordenham über Stollham und Tossens nach Eckwarderhörne zu bauen. Das Land Oldenburg gewährte dazu 400.000 Mark Zuschuss sowie 40 % der Baukosten für die Strecke westlich Stollhamms.
Nach der Erteilung der Baugenehmigung konnte im Frühsommer 1907 mit dem Bau begonnen werden. Dabei behinderten fehlende Baugenehmigungen insbesondere für kleine Brücken den Bau stark, so dass, obwohl keine größeren Kunstbauten oder Unterbauarbeiten vonnöten waren, erst am 15. August 1908 die Strecke eröffnet werden konnte.
Das in Nordenham gelegene „Hotel auf dem Deiche“ des Stadtgründers Wilhelm Müller war schon zuvor zum Bahnhof umgebaut (auf dem Bild das Mittelstück) und im November 1875 an den Oldenburgischen Staat verkauft worden. Am 15. Oktober 1875 befuhr bereits der erste Zug die Strecke Hude – Nordenham.
[Bearbeiten] Betrieb & Blütezeit
Die endgültige Streckenführung verlief von Nordenham über die Orte Ellwürden, Abbehausen, Moorsee, Stollhamm, Mitteldeich, Burhave, Langwarden, Ruhwarden, Tossens und Eckwarden nach Eckwarderhörne bei einer Gesamtlänge von 30,1 km. Die Betriebsführung oblag dem Amt Butjadingen. In Eckwarderhörne bestand Schiffsanschluss nach Wilhelmshaven, in Nordenham an die Staatsbahn.
Die Fahrgastzahlen entwickelten sich von Beginn an positiv, auch begünstigt durch viele Urlaubsgäste, so dass bald eine leistungsfähigere Lokomotive beschafft werden musste. Im Geschäftsjahr 1913/14 wurden über 240.000 Passagiere und knapp 28.000 Tonnen Güter befördert, und die Bahn erwirtschaftete Gewinne.
Allerdings waren die langen Fahrzeiten von rund 90 Minuten selbst für eine Kleinbahn auffällig. Sie ergaben sich daraus, dass fast allen Zügen unterwegs Güterwagen zustellt wurden, wodurch es zu längeren Aufenthalten an den Zwischenstationen kam.
Zwischen den Kriegen hielt sich die Bahn mehr schlecht als recht über Wasser, bis die Transportzahlen nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere durch Hamsterfahrten auf neue Rekordwerte stiegen.
[Bearbeiten] Niedergang
Mit zunehmendem Autoverkehr wurde es jedoch angesichts durch langsame Dampfloks und Triebwagen sowie schlechten Untergrund verursachter indiskutabler Fahrzeiten und infolgedessen sinkendem Passagieraufkommen für die Butjadinger Bahn immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten. Das endgültige Ende für den Personenverkehr kam schließlich im Jahr 1956.
Im selben Jahr wurde auch der Güterverkehr an die Deutsche Bundesbahn übergeben. Diese führte noch bis Ende Oktober 1959 Güterverkehr bis Eckwarden durch, danach verblieb nur noch das Reststück bis Stollhamm. Bis Jahresende 1968 wurde auch der übrige Verkehr eingestellt und die Strecke aufgegeben. Nachdem bereits das Stück nach Eckwarderhörne abgebrochen worden war, folgten nun auch die restlichen Anlagen. Damit war die Geschichte der Butjadinger Bahn beendet.
Der Abschnitt zwischen Nordenham und Stollhamm des ehemaligen Bahndamms wurde zum Fahrradweg umgebaut und ist damit Bestandteil des umfangreichen touristisch genutzten Radwegenetzes in Butjadingen. In vielen Dörfern Butjadingens gibt es immer noch die alten Bahnhofsgebäude, die heute teils als Gaststätten genutzt werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Hinrich Rudolfsen et al.: Die Butjadinger Bahn. Verlag Kenning, 1998. ISBN 3-927587-98-2.