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Bistriţa – Wikipedia

Bistriţa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel handelt von einer Stadt in Rumänien. Zu anderen Bedeutungen siehe Bistriţa (Begriffsklärung)
Bistriţa
Bistritz
Beszterce
Wappen von Bistriţa
Bistriţa (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Bistriţa-Năsăud
Koordinaten: 47° 8′ N, 24° 30′ OKoordinaten: 47° 8′ 28″ N, 24° 30′ 27″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 356 m
Einwohner: 83.039 (1. Juli 2007)
Postleitzahl: 420126
Telefonvorwahl: (+40) 02 63
Kfz-Kennzeichen: BN
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 6 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Ghinda, Sărata, Sigmir, Slătiniţa, Unirea, Viişoara
Bürgermeister: Ovidiu Teodor Creţu (PSD)
Webpräsenz:
Bistriţa (rotes Viereck) - Rumänien - Nachbarorte: Târgu Mureş, Turda, Dej, Baia Mare
Bistriţa (rotes Viereck) - Rumänien - Nachbarorte: Târgu Mureş, Turda, Dej, Baia Mare

Bistriţa (dt. Bistritz, ung. Beszterce) ist eine Stadt in Rumänien und liegt im Kreis Bistriţa-Năsăud im Nordosten Siebenbürgens. Durch die Stadt fließt der gleichnamige Fluss Bistriţa. In der Nähe befindet sich das Bârgău-Gebirge, an dessen Hängen auch ein Weinanbaugebiet liegt. Der alte deutsche Name Nösen bezeichnet ebenfalls Bistritz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bevölkerung

Im Jahr 2003 hatte die Stadt ungefähr 81.500 Einwohner, 1992 lebten in der Stadt 544 Deutsche. 1995 zählte die lutherische Gemeinde 283 Mitglieder.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Stadt wurde wohl bereits im 12. Jahrhundert von deutschen Siedlern, den Siebenbürger Sachsen gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem Bericht über den Mongolensturm von 1241, in dem es heißt, dass am Osterdienstag jenen Jahres die Tataren den Markt Nosa zerstört hätten. 1264 wurde der Ort erstmalig als Stadt, damals noch unter dem Namen Nösen, genannt.

Im Jahr 1308 wurde die Bistritzer Mark als Zahlungsmittel erwähnt. 1353 erhielt die Stadt das Marktrecht und das Recht auf ein eigenes Siegel. 1366 schließlich kam sie samt ihrem Umland in den Genuss der Rechte des Goldenen Freibriefes. Im Folgenden entwickelte sich Bistritz zu einer Art Stadtrepublik, gelenkt von seinen Kaufleuten und Zünften. Als Zentrum des sogenannten Nösnergaus hatte die Stadt überegionale Bedeutung und war der nördlichste Außenposten des Königsbodens.

Bis 1919 gehörte Bistritz zu Österreich-Ungarn. Zwischen 1919 und 1940 war die Stadt rumänisch, danach, durch den 2. Wiener Schiedsspruch bis 1944 wieder ungarisch. Im Herbst 1944 wurden die deutschen Einwohner von der Wehrmacht evakuiert. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehört die Stadt zu Rumänien.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Kultureinrichtungen

  • Evangelische Stadtpfarrkirche im Stadtzentrum von Bistritz mit 75 Meter hohem Turm, deren Bau im Jahr 1470 begonnen wurde und während noch nicht ganz abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten am 11. Juni 2008 durch ein Feuer schwer beschädigt wurde. Des Weiteren besitzt sie eine Orgel von Johannes Prause.
  • Evangelisches Pfarrhaus aus dem 14. Jahrhundert (1998 renoviert)
  • Heimatmusuem

[Bearbeiten] Gliederung

Gemarkungen der Stadt sind Ghinda (Windau), Sărata (Salz), Sigmir (Schönbirk), Slătiniţa (Pintak), Unirea (Wallendorf) und Viişoara (Heidendorf).

[Bearbeiten] Wirtschaft

Bistriţa ist Standort von zwei Werken der Leoni AG, einem Entwicklungs- und Systemlieferanten der Automobilindustrie. In den 2002 und 2003 eingeweihten Fabriken werden Bordnetz-Systeme produziert.

[Bearbeiten] Partnerstädte

[Bearbeiten] Sport

Der Fußballklub Gloria Bistriţa spielt 2007/08 in der rumänischen Liga 1 (Platz 6 in der Saison 2006/07).

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Geboren in Bistritz

  • Ioana Bradea (* 1975), rumänische Schriftstellerin
  • Franz Karl Franchy (* 1896, † 1972), österreichischer Schriftsteller
  • Arnold Graffi (* 1910, † 2006), Onkologe
  • Viorel Moldovan (* 1972), rumänischer Fußballspieler
  • Wilhelm Zehner (* 1883, † 1938), Militär, ab 1934 General der Infanterie im österreichischen Heer
  • Stefan H. Hedrich (* 1919), Erfinder des Transrapid, lebt heute in Rimsting am Chiemsee

[Bearbeiten] Zeitweise in Bistritz gewirkt

[Bearbeiten] Literatur

  • Otto Dahinten: Geschichte der Stadt Bistritz in Siebenbürgen (1228-1945), aus dem Nachlass hrsg. v. Ernst Wagner. Köln, Wien: Böhlau 1988 (= Stud. Transylvanica; Bd. 14) ISBN 3-412-04488-1
  • Gheorghe Mandrescu: Die Architektur im Renaissancestil in Bistritz. Cluj-Napoca 1999

[Bearbeiten] Siehe auch

Liste der Städte in Rumänien, Liste deutscher Bezeichnungen rumänischer Orte

[Bearbeiten] Weblinks


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