Artūras Zuokas
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Artūras Zuokas (* 21. Februar 1968 in Kaunas) ist ein litauischer Journalist und Politiker. Von November 2000 bis April 2007 war er (mit einer kurzen Unterbrechung) Bürgermeister der litauischen Hauptstadt Vilnius. Seit 31. Mai 2003 ist er Vorsitzender der damals neu gegründeten litauischen Liberalen und Zentrumsunion.
[Bearbeiten] Tätigkeit als Journalist
1986 schloss Artūras Zuokas die Technische Berufsschule Jonava ab. 1989 gründete er die Monatszeitschrift "Homo Sovieticus" und war ihr leitender Redakteur. 1990 - 1991 arbeitete er als Reporter der Tageszeitung "Respublika" und war als freier Mitarbeiter und Journalist der "Independent Television News Ltd." in den Krisengebieten im Irak, Iran, Aserbaidschan, Georgien und Ossetien tätig. 1992 gründete er in Vilnius die Nachrichtenagentur "Baltijos naujienų agentūra". 1992 - 1994 war Artūras Zuokas Journalist von „Worldwide Television News" und Korrespondent für politische Nachrichten in Moskau, Bergkarabach, Tschetschenien, Abchasien. 1998 schloss er sein Journalistikstudium an der Universität Vilnius ab.
[Bearbeiten] Politische Karriere
Sein Eintritt in die politische Karriere erfolgte über seine Tätigkeit beim Rotary Club in Vilnius, über die er Aufnahme in den Wahlkampfstab von Valdas Adamkus für die litauischen Präsidentschaftswahlen 1998 fand. In der Folge begann ein steiler Aufstieg, der ihn im Gefolge des Parteieintritts von Rolandas Paksas in die Liberale Union (LLS) im Dezember 1999 zu einem der stellvertretenden Parteivorsitzenden machte. Als enger Vertrauter von Paksas organisierte er den erfolgreichen Wahlkampf der LLS zu den Parlamentswahlen 2000. In der Nachfolge von Paksas wurde er im November 2000 mit 32 Jahren zum damals weltweit jüngsten Bürgermeister einer Hauptstadt gewählt.
In der Folge profilierte er sich als dynamischer, wirtschaftsnaher Bürgermeister und profitierte dabei vom generellen Wirtschaftsaufschwung im Lande, der sich insbesondere auf die Hauptstadt konzentrierte. Er wurde, nach dem Austritt von Paksas aus der LLS zum Hoffnungsträger der Partei und nach deren Zusammenschluss mit der Zentrumsunion und den Modernen Christdemokraten am 31. Mai 2003 Vorsitzender der neu gegründeten „Liberalen und Zentrumsunion“ (LiCS).
Zu diesem Zeitpunkt werfen erste Ungereimtheiten Schatten auf sein Bild des sauberen Strahlemanns in der Öffentlichkeit. Nachdem nach den Kommunalwahlen im Februar 2003 zunächst der Sozialdemokrat Gediminas Paviržis überraschend zum neuen Bürgermeister gewählt wurde, erreichte Zuokas eine Neuansetzung der Wahlen im Juni 2003. Hierbei ging Zuokas unter dubiosen Umständen einer Stimme verlustig. Zuokas wurde dann drei Wochen später am 25. Juni 2003 doch noch mit 26 von 51 Stimmen erneut zum Bürgermeister von Vilnius gewählt und muss sich derzeit vor Gericht wegen des Vorwurfs des Stimmenkaufs verantworten [1] [2].
In der Folgezeit tauchten überdies Gerüchte auf, Zuokas sei in der schwarzen Buchhaltung einer der größten Vilniusser Baufirmen, der "Rubicon Group", auf der Empfängerliste von Schmiergeldzahlungen gestanden. Im Rahmen der staatsanwaltlichen Untersuchungen begab sich Zuokas im April 2005 unangekündigt auf "Geschäftsreise" nach Warschau, wohl um dem Zugriff der Staatsanwaltschaft zu entgehen. Bis heute allerdings ist Zuokas wegen des Korruptionsverdachts nicht rechtskräftig verurteilt.
Nach den Kommunalwahlen im Februar 2007 erhielt die LiCS wider Erwarten noch 16% der Wählerstimmen und 9 der 51 Mandate. Diesmal ergaben die erneut langwierigen Koalitionsverhandlungen eine neue Mehrheit im Vilniusser Stadtrat, der am 15. April 2007 Juozas Imbrasas zum Nachfolger Zuokas' als neuen Bürgermeister wählte.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Zuokas, Artūras |
KURZBESCHREIBUNG | litauischer Politiker, Unternehmer und Journalist |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1968 |
GEBURTSORT | Kaunas |