Wurst
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Geräucherte Fleischwurst (Lyoner) im Kunstdarm,
heißgeräucherte und getrocknete Dauerwurst aus Österreich im Kunstdarm,
Weißwurst im Naturdarm
Wurst ist eine Zubereitung aus zerkleinertem Fleisch, Speck, Salz und Gewürzen, bei bestimmten Sorten auch unter Verwendung von Blut und Innereien. Die vorbereitete Masse, das Brät, wird in Därme, Blasen oder Mägen gefüllt und je nach Sorte durch Kochen oder Backen gegart bzw. durch Trocknen und/oder Räuchern konserviert. Bei industriell hergestellter Wurst werden häufig Kunstdärme, auch Gläser und Konservendosen verwendet.
Zur Herstellung von Wurst wird möglichst frisches Fleisch (vor allem vom Schwein, Rind und Kalb, daneben auch von Lamm, Geflügel (Geflügelwurst), Pferd und Wild) und Speck fein gewiegt bzw. mit dem Fleischwolf zerkleinert und mit den Gewürzen versetzt. Für sehr feine Würste wird die Masse zusätzlich mit dem Kutter zu einem homogenen Teig verarbeitet.
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Variationen
Herstellungsverfahren
Nach den Herstellungsverfahren werden Wurstsorten in drei Gruppen unterteilt:
- Rohwurst besteht aus rohem Fleisch, Speck und Gewürzen und wird entweder frisch verzehrt oder durch Trocknen bzw. Räuchern konserviert. Bei dieser Reifung spielen zusätzlich Milchsäurebakterien, teils auch Edelschimmel, eine Rolle. Rohwürste werden weiter unterteilt in streichfähige und schnittfähige Rohwürste. Typische streichfähige Rohwürste sind die nicht oder nur kurz gereifte Mett- und Teewurst. Typische schnittfeste Rohwürste sind die länger gereiften, harten Würste wie Salami, Landjäger und Zervelatwurst.
- Brühwurst wird aus sehr feinem Brät, häufig unter Zusatz von Pökelsalz, hergestellt. Dem Brät wird Wasser oder Eis zugesetzt und die Würste werden, teilweise nach dem Heißräuchern, gebrüht oder bei mäßiger Temperatur gebacken. Dem Brät können auch Einlagen wie Speck- oder Schinkenwürfel zugesetzt sein. Bekannte Brühwürste sind Frankfurter und Wiener, Mortadella, Lyoner (Fleischwurst) und Weißwurst. Im weiteren Sinn gehört auch Leberkäse zu den Brühwürsten.
- Kochwurst wird vorwiegend aus bereits gekochten Zutaten wie Leber, Zunge oder Fleisch hergestellt, die mit Blut, Grütze oder Gelee gebunden werden. Sie werden im ganzen noch einmal gegart, teilweise auch geräuchert. Zu den Kochwürsten gehören Blut- und Leberwurst, Grützwurst, Presskopf, Schwartenmagen, Pfälzer Saumagen und Haggis.
Variationen bei den Zutaten
Einzelne Spezialitäten werden auch mit anderen Zutaten angereichert wie z. B. bestimmte Salamisorten mit Nüssen (auch die französische Saucisson aux noisettes), Pfälzer Saumagen mit Kartoffeln, und in neuerer Zeit Käseknacker mit Käse sowie eine Vielzahl von Aufschnittsorten mit Gemüse (z. B. Gemüsepaprika), und Pilzen (z. B. Champignon). In Mittelmeerländern wird statt Zwiebeln auch Knoblauch verwendet. Weitere Zutaten können z. B. Pistazien und Grappa in Italien, Edelkastanien in Frankreich oder Kirschwasser im Schwarzwald sein.
Zitate
„Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie!“
Verschiedenes
- Französische Andouille werden ausschließlich aus Innereien hergestellt.
- Verwandt mit der Wurst sind die Terrinen, eine teiglose Variante der Pastete.
Literatur
- Wiglaf Droste, Vincent Klink, Nikolaus Heidelbach: Wurst, DuMont Literatur und Kunst, Köln 2006, 40 S., Gebunden, ISBN 3-8321-7992-5 (Rezensionen in WamS und Eßlinger Zeitung)
Weblinks
- The Cook's Thesaurus: Sausages (englisch)
- Glossary of Sausages and Prepared Meats, National Hot Dog & Sausage Council (englisch)