Westfeld (Niedersachsen)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Hildesheim | |
Samtgemeinde: | Sibbesse | |
Höhe: | 164 m ü. NN | |
Fläche: | 13,36 km² | |
Einwohner: | 970 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 31079 | |
Vorwahl: | 05065 | |
Kfz-Kennzeichen: | HI | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 54 033 | |
Bürgermeister: | Herbert Zimmermann (CDU) |
Westfeld ist eine Gemeinde im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Westfeld liegt südwestlich von Hildesheim zwischen den Naturparks Weserbergland und Harz. Die Landschaft ist eine breite Talmulde zwischen den Höhenzügen Hildesheimer Wald (N) und Sieben Berge (S), nach Westen geöffnet zum Leinetal.
Die Gemeinde gehört zur Samtgemeinde Sibbesse, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Sibbesse hat.
Bis zur Gebietsreform 1977 gehörte die Region zum Landkreis Alfeld.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Gemeinde Westfeld umfasst die Ortsteile Westfeld und Wrisbergholzen.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Ortsteil Wrisbergholzen
Westfeld, das heute Namensgeber der Gemeinde ist, stand historisch lange im Schatten von Wrisbergholzen. Von diesem ist aus dem Jahr 1019 die erste urkundliche Erwähnung als Thiderikes Holzhusen erhalten.
Bischof Godehard schätzte den Ort und besuchte ihn häufig, so noch kurz vor seinem Tod 1038.
Die ursprünglich frühromanische Kirche weist durch ihr St.-Martins-Patrozinium in die Zeit der fränkischen Sachsen-Mission zurück.
Wrisbergholzen war Sitz eines Rittergutes. Der Name der Grafen von Wrisberg, die den Sitz lange innehatten, wurde in der frühen Neuzeit zum ersten Teil des Ortsnamens zur Unterscheidung von vielen anderen „Holthusen“ und „Holzen“.
Schloss, Schlosspark und Kirche sind, wenn auch teilweise in erneuerungsbedürftigem Zustand, noch heute eindrucksvoll. Im Schloss ist der Fliesensaal, ein ganz mit blauweißen Emblem-Fliesen gekachelter Raum, sehenswert. Die Fliesen stammen aus der Fayence Manufaktur Wrisbergholzen. Das Gebäude im Unterdorf ist in Deutschland die einzige weitgehend in ursprünglicher Gestaltung erhaltene Fayence Manufaktur aus dem 18. Jahrhundert. Die Kirche hat eine bemerkenswerte barocke Ausstattung und Ausmalung.
Nach dem Krieg wählten zahlreiche Adelsfamilien – nach der Flucht aus dem Osten – Wrisbergholzen als neuen Wohnsitz. Sie wurden zunächst im Schloss untergebracht.
[Bearbeiten] Ortsteil Westfeld
Die erste Erwähnung Westfelds ist in einem Corveyer Besitzverzeichnis aus dem Jahr 826 erhalten. Vom Spätmittelalter bis zur Säkularisierung 1803 hatte das Hildesheimer Michaeliskloster hier ausgedehnten Besitz.
Die kleine St.-Katharinen-Kapelle war und ist pfarramtlich der Mutterkirche in Wrisbergholzen zugeordnet. Beide sind, ebenso wie die Bevölkerungsmehrheit, seit dem 16. Jahrhundert evangelisch.
Seit der Hildesheimer Stiftsfehde 1523 gehörte das Gebiet zum Herrschaftsbereich des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel. 1643 wurde jedoch das Hochstift Hildesheim in seinem alten Umfang wiederhergestellt, und die Westfelder wurden wieder Untertanen des Bischofs. Diesem war zwar die Rekatholisierung der zurückgewonnenen Gebiete reichsrechtlich verboten, er richtete aber an verschiedenen Orten neue katholische Gottesdienstorte und Pfarreien ein.
In Westfeld besaß einer der Hildesheimer Domherren ein Gut; dort fand 1693 die erste katholische Messe in Westfeld seit der Reformation statt. Schon 1695 erfolgte die Erhebung zur Pfarrei mit dem Patrozinium Mariä Himmelfahrt. 1698 wurde, nach z.T. erbitterten konfessionellen Streitigkeiten, auf dem Gelände des heutigen katholischen Friedhofs eine kleine katholische Fachwerkkirche fertiggestellt. Diese konnte 1848 nach langen Bemühungen nördlich der Hauptstraße durch eine größere Steinkirche in neuromanischen Formen ersetzt werden.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Westfeld setzt sich aus 9 Ratsmitgliedern zusammen.
(Stand: Kommunalwahl 2006)
[Bearbeiten] Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Herbert Zimmermann wurde am 9. September 2001 gewählt.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Schloss Wrisbergholzen, erbaut 1740 bis 1745 mit der Fliesenstube von 1752, deren Wände ganz mit ca. 680 Spruchfliesen (in italienischer, französischer und lateinischer Sprache) bedeckt sind.
- Ev. Kirche St. Martin (Wrisbergholzen)
- Ev. Kapelle St. Katharinen (Westfeld)
- Kath. Kirche St. Mariä Himmelfahrt (Westfeld)
- Ehem. Fayence Manufaktur Wrisbergholzen, 1736 als „Porcellaen-Fabrik“ errichtet
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Westfeld ist über Kreisstraßen mit der Bundesstraße 243 an das Straßennetz angeschlossen. Die Bahnlinie HannoverþGöttingen (ICE) verläuft durch das Gemeindegebiet.
[Bearbeiten] Literatur
- St. Mariä Himmelfahrt Westfeld, Hildesheimer Chronik Bd. 2, Hg. Bistumsarchiv u. Dombibliothek 1998
- Westfelder Geschichte – Einblicke in die Geschichte eines Dorfes und der Umgebung. Zusammengetragen von Rainer Oelze 2006
[Bearbeiten] Weblinks
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