Visegrád
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Ungarn |
Komitat: | Komitat Pest |
Höhe: | ?? m ü. NN |
Fläche: | 33,27 km² |
Einwohner: | 1 654 (2001) |
Bevölkerungsdichte: | 49,7 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 2025 |
Vorwahl: | 0036/26 |
Website: | www.visegrad.hu |
Politik | |
Bürgermeister: | Sándor Hadvázy |
Visegrád [ˈviʃɛgraːd] (deutsch Plintenburg) ist eine Stadt (Stadtrecht seit 2000) im ungarischen Komitat Pest, ca. 40 Kilometer nördlich von Budapest an der Donau gelegen. Bekannt ist sie durch eine auf einem Bergkegel am Donauknie gelegene mittelalterliche Burg (im slawischen Sprachraum bedeutet više grad „hohe Burg“).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Schon die Römer erkannten die strategische Lage des Ortes und errichteten an dieser Stelle ein Legionslager zum Schutz der Grenzen der Provinz Pannonien. Während der Völkerwanderung hinterließen Germanen, Slawen und Hunnen ihre Spuren. Bis in das 9. Jahrhundert war der Ort Teil des Awarenreiches.
Zu Beginn des 10. Jahrhunderts nahmen ungarische Stämme das Land in Besitz. 1009 wurde der Ort erstmals als Komitatssitz unter seinem heutigen Namen erwähnt. Die noch vorhandenen römischen Befestigungen wurden ausgebaut und verstärkt. Nach dem Ende des Mongolensturms ließ Béla IV. die Burg Visegrád als Teil der Grenzsicherungen entlang der Donau umfangreich erweitern.
1325 verlegte Karl I. seine Residenz vom Temesvár nach Visegrád. Auch als 1408 Buda zur ungarischen Hauptstadt wurde, behielt Visegrád seine Bedeutung und wurde weiter ausgebaut. Seine Blütezeit erlebte Visegrád unter der Herrschaft von Matthias Corvinus und seiner Frau Beatrix von Aragón. Ab 1476 wurde die Burg im spätgotischen Stil erneuert und von italienischen Künstlern um einen prunkvollen Renaissancepalast erweitert.
1544 wurde die Burg von türkischen Truppen erobert und 1685 von diesen auf ihrem Rückzug fast völlig zerstört. Unter der habsburgischen Herrschaft siedelten sich im 18. Jahrhundert deutsche Familien an und brachten Visegrád einen wirtschaftlichen Aufschwung. Mit dem erwachenden Nationalbewusstsein der Ungarn im 19. Jahrhundert wurde auch Visegrád als Symbol der bedeutenden Geschichte des Landes wiederentdeckt. 1934 begannen die archäologischen Ausgrabungen der Königsburg.
[Bearbeiten] Visegrád-Gruppe
Schon im Jahr 1335 war die Burg von Visegrád Sinnbild der regionalen Kooperation. Als Sitz des ungarischen Königs war der Ort damals Schauplatz eines Gipfels der Könige von Polen, Böhmen und Ungarn. Diese vereinbarten eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Politik und Handel und inspirierten damit ihre Nachfolger in den 1990er Jahren, die Region gemeinsam in die EU zu führen. In der Erklärung von Visegrád vom Februar 1991 verpflichteten sich die Staatschefs Ungarns, Polens und der Tschechoslowakei, sich dem politisch-wirtschaftlichen System Europas anzuschließen sowie ihre Zusammenarbeit auf den Gebieten Regionales, Wirtschaft und Kultur zu intensivieren. Sie bildeten damit eine Art ostmitteleuropäisches Pendant zu Benelux.
Nach der Auflösung der Tschechoslowakei im Jahr 1993 bildeten dann deren Nachfolgestaaten Tschechien und Slowakei gemeinsam mit Ungarn und Polen die „Visegrád-Gruppe“ (V4). Das gemeinsam erreichte Ziel der V4-Staaten war die Mitgliedschaft in der EU und der NATO.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 47° 47' 05 Nord, 18° 58' 10 Ost