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Trainwesen der Österreichisch-Ungarischen Streitkräfte – Wikipedia

Trainwesen der Österreichisch-Ungarischen Streitkräfte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Trainwesen der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte war für den Nachschub und die Versorgung der Truppe im Kriegsfalle zuständig.

k.u.k. Trainleutnant
k.u.k. Trainleutnant

Die hier gemachten Angaben beziehen sich auf die Zeit zwischen 1900 und 1914.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung und Organisation

Die Traintruppe bestand im Frieden nur aus Kaderverbänden (ähnlich wie in Deutschland). Es wurde hauptsächlich an der Aus- und Weiterbildung des Stammtruppenpersonals gearbeitet, sowie das vorhandene Trainmaterial des Armeetrains gewartet und verwaltet.

Zum Train gehörten alle der Armee beigestellten Transportmittel, Fuhrwerke, Pferde, Tragtiere und das zugehörige Personal, womit der Train der kämpfenden Truppe alles zuzuführen hatte, was diese zur Aufrechterhaltung ihrer Schlagfertigkeit benötigte. (Munition, Bekleidung, Verpflegung, Sanitätsmaterial, Baumaterial u.s.w.)

Die Traintruppe bestand aus drei Regimentern, welche sich im Frieden in je einen Regimentsstab und fünf (ein Regiment mit sechs) Traindivisionen (Bataillonen) gliederte. Die Traindivision war die eigentliche Einheit dieser Truppengattung und wurde selbstständig geführt.

Im Frieden bestand die Traindivision aus dem Stab, einer unterschiedlichen Anzahl von Traineskadronen und einem Ersatzdepotkader. Bei den Traindivisionen Nr. 6, 11, 12 und 14 war zusätzlich noch ein gekaderter Gebirgstrain eingestellt. Ab 1914 wucherte das Trainwesen dermaßen aus, dass es den Rahmen sprengen würde, wollte man im Datail darüber berichten. Es führte dazu, dass ganze Trägerkolonnen aus russischen und serbischen Kriegsgefangenen die Versorgung in die hochalpinen Stellungen des italienischen Kriegsschauplatzes sicherstellen mussten.

[Bearbeiten] Bewaffnung

Der Kavalleriesäbel für Offiziere, Kadetten,Wachtmeister,Rechnungsunteroffiziere,Kurschmiede und Einjährig-Freiwillige, Zugsführer, Korporale und Trompeter, die mit Reitpferden versehenen Traineskadronen, Trainbegleitungseskadronen und Traindetachements für die Feldbäckereien. (Zugsführer, Korporale und Trompeter der Gebirgseskadronen und des Gebirgsdivisiontrainparks waren hiervon ausgenommen.) Alle anderen trugen den Pioniersäbel.

Den Revolver trugen alle Unteroffiziere mit Ausnahme der Regimentsprofessionisten. Die Mannschaften führten den Karabiner (Wie überall, wurde das Trainwesen bei der Ausstattung mit Waffen benachteiligt. Lange wurde hier noch der Karabiner M 1873/77 geführt.)

[Bearbeiten] Adjustierung und Ausrüstung

Stabsfeldwebel k.u.k. Train Waffenrock zur Parade
Stabsfeldwebel
k.u.k. Train
Waffenrock zur Parade

Als Kopfbedeckung dienten den Mannschaften und Unteroffizieren der Tschako der Infanterie bzw. die rote Feldkappe der Dragoner. Offiziere trugen sowohl Tschako als auch Feldkappe nach dem Muster der Infanterie. Wie bei der Artillerie war der Waffenrock aus dunkelbraunem Tuch gefertigt. Knöpfe weiß und glatt, die Egalisierungsfarbe war lichtblau. Die Offiziere hatten auf dem Waffenrock eine goldene Anhängeschnur und eine gleiche Achselschlinge. Unteroffiziere trugen eine schwarzgelbe Wollschnur auf der Achsel. Die Waffenröcke der Mannschaften wiesen braune Schnüre auf. Beim Train hatte man nicht, wie bei der Kavallerie, die Mannschaftsbluse abgeschafft; sie bestand aus dunkelblauem Tuch und hatte hellblaue Parolis.

Als Mantel diente der braune Kavalleriemantel mit hellblauen Parolis. Die Hosen und Stiefel entsprachen denen der Dragoner. Außer Dienst war den Offizieren das Tragen von Salonhosen gestattet. Die Mannschaften trugen die Kavalleriefeldflasche und den Kavallerieleibriemen, an dem sich die Revolverpatronentasche für die Munition (Revolver oder Karabiner!) befand.

Trainoffiziere trugen die Offizierspatronentasche als Dienstabzeichen.

[Bearbeiten] Die Trainzeugsanstalten

Untrennbar mit der Traintruppe verbunden waren die Anstalten des Trainzeugswesens, das Trainzeugsdepot in Klosterneuburg und die Trainzeugsfilialdepots in Budapest und Sarajewo. In den Anstalten wurde größtenteils das Trainmaterial für das Heer erzeugt. Außerdem wurden hier die Reservebestände für den Mobilmachungsfall gelagert.

Das Personal setzte sich zusammen aus Offizieren, Unteroffizieren (Meistern) und Soldaten sowie technischen Beamten und Werkmeistern.

Die technischen Beamten führten folgende Rangbezeichnungen: Oberwerkführer 1. oder 2. Klasse (Hauptmannsrang), Werkführer (Oberleutnantsrang), Werkführerassistent (Leutnantsrang). Sie zählten zu den Beamten ohne Portepee, trugen einen dunkelbraunen Waffenrock mit lichtblauer Egalisierung und glatten weißen Knöpfen, waren ansonsten ähnlich ausgestattet wie die Artilleriezeugsbeamten.

[Bearbeiten] Dislozierung

OberleutnantParadeadjustierung
Oberleutnant
Paradeadjustierung
DivisionstrompeterMarschadjustierung mit blauer Mannschaftsbluse
Divisionstrompeter
Marschadjustierung mit blauer Mannschaftsbluse
  • Trainbataillon Nr. 1
Errichtet: 1910 - I. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Krakau
Garnison: Festung Krakau
Kommandeur: Major Theodor Indra
  • Trainbataillon Nr. 2
Errichtet: 1910 - II. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Wien
Garnison: Wien
Kommandeur: Major Ignaz Cermák
  • Trainbataillon Nr. 3
Errichtet: 1910 - III. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Graz
Garnison: Graz
Kommandeur: Oberstleutnant Carl Zieritz
  • Trainbataillon Nr. 4
Errichtet: 1910 - IV. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Budapest
Garnison: Budapest
Kommandeur: Oberstleutnant Rudolf Ullrich
  • Trainbataillon Nr. 5
Errichtet: 1910 - V. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Pozsony
Garnison: Pozsony
Kommandeur: Oberstleutnant Carl Diefenbach
  • Trainbataillon Nr. 6
Errichtet: 1910 - VI. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Kaschau
Garnison: Kaschau
Kommandeur: Oberstleutnant Anton Holan
  • Trainbataillon Nr. 7
Errichtet: 1910 - VII. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Temesvár
Garnison: Temesvár
Kommandeur: Major Friedrich Stampf
  • Trainbataillon Nr. 8
Errichtet: 1910 - VIII. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Prag
Garnison: Prag
Kommandeur: Oberstleutnant Edmund Steindler
Wappen von Stadt und Festung Przemyśl
Wappen von Stadt und Festung Przemyśl
  • Trainbataillon Nr. 9
Errichtet: 1910 - IX. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Leitmeritz
Garnison: Festung Josephstadt
Kommandeur: Major Stephan Grossnigg
  • Trainbataillon Nr. 10
Errichtet: 1910 - X. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Przemysl
Garnison: Festung Przemysl
Kommandeur: Oberstleutnant Alois Bauer
  • Trainbataillon Nr. 11
Errichtet: 1910 - XI. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Lemberg
Garnison: Lemberg
Kommandeur: Major Anton Havelka
  • Trainbataillon Nr. 12
Errichtet: 1910 - XII. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Nagyszeben
Garnison: Nagyszeben
Kommandeur: Major Carl Triesch
  • Trainbataillon Nr. 13
Errichtet: 1910 - XIII. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Agram
Garnison: Agram
Kommandeur: Major Adolf Khohl
  • Trainbataillon Nr. 14
Errichtet: 1910 - XIV. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Innsbruck
Garnison: Innsbruck
Kommandeur: Major Franz Patzak
  • Trainbataillon Nr. 15
Errichtet: 1910 - XV. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Agram/Sarajevo
Garnison: Sarajevo
Kommandeur: Major Alois Andrich
  • Trainbataillon Nr. 16
Errichtet: 1910 - XVI. Armeekorps
Ergänzungsbezirk: Graz
Garnison: Mostar
Kommandeur: Major Wilhelm Watznauer

[Bearbeiten] Literatur

  • Johann C. Allmayer-Beck, Erich Lessing: Die K.u.k. Armee. 1848-1918. Verlag Bertelsmann, München 1974, ISBN 3-570-07287-8.
  • Stefan Rest: Des Kaisers Rock im ersten Weltkrieg. Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0
  • "Das k.u.k. Heer im Jahre 1895" Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien - Stocker Verlag, Graz 1997


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