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Stefan Scheil – Wikipedia

Stefan Scheil

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stefan Scheil (* 1963) ist ein deutscher Schriftsteller und Historiker.

Nach einem Studium der Geschichte und Philosophie in Mannheim und Karlsruhe promovierte Scheil 1997 in Karlsruhe zu dem Thema Die Entwicklung des politischen Antisemitismus in Deutschland zwischen 1881 und 1912.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Kernideen

Seine Arbeiten befassen sich vor allem mit der jüngeren deutschen Geschichte. Insbesondere in seinen letzten Arbeiten stellt er die These auf, der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sei nicht alleine die Schuld Deutschlands, sondern sei vielmehr auf ein Versagen der Diplomatie der fünf wichtigsten Nationalstaaten England, Frankreich, Italien, Deutschland und Polen zurückzuführen. Scheil betont dementsprechend expansionistische Äußerungen von zeitgenössischen polnischen Akteuren. 2005 legte Stefan Scheil den dritten Teil seiner Trilogie zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unter dem Titel „1940/41 - Eskalation des Zweiten Weltkriegs“ vor. In dem Buch vertritt er die Präventivkriegsthese, nach der der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941 nicht aus ideologischen Gründen oder einem langfristig zugrundegelegten Plan Hitlers motiviert gewesen sei. Stattdessen sei Hitler einem etwaigen sowjetischen Angriff auf den deutschen Machtbereich zuvorgekommen.

[Bearbeiten] Publizistische Tätigkeit

Stefan Scheil ist freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Wochenzeitung Junge Freiheit. Im Mai 2006 trat er gemeinsam mit den Publizisten Gerd Schultze-Rhonhof und Walter Post auf einer Tagung der als rechtsextrem eingestuften Verleger Wigbert Grabert und Gert Sudholt auf.

[Bearbeiten] Rezeption und Kritik

Scheils Dissertation zur Entwicklung des parteipolitischen Antisemitismus im Kaiserreich wurde unterschiedlich beurteilt: So wurde die umfangreiche Sammlung statistischen Materials gewürdigt, während die analytische Aufbereitung teilweise als weniger gelungen angesehen wurde.[1]

Die Meinungen zu Scheils Thesen zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges werden dagegen von Fachwissenschaftlern überwiegend kritisch beurteilt.

[Bearbeiten] Unterstützung und Ablehnung

In der Geschichtswissenschaft hat Scheil eine Außenseiterposition inne. Der überwiegende Teil der deutschen Historiker lehnt seine Thesen zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ab.
Rolf-Dieter Müller, wissenschaftlicher Direktor am Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr, nennt Scheils Buch Fünf Plus Zwei. Die Vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs eine „Fleißarbeit“ und den Nachfolgeband 1940/41. Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs als „fiktionale Unterhaltung“, die auf den Argumenten basiert „mit denen Hitler am 22. Juni 1941 den Überfall auf die Sowjetunion öffentlich gerechtfertigt hat“:

„Vor drei Jahren suchte Stefan Scheil mit einer umfangreichen Fleißarbeit den Nachweis zu führen, daß Deutschland 1939 lediglich das Opfer einer Verschwörung geworden sei, angezettelt von chauvinistischen Polen, machtgierigen Franzosen, Briten und Amerikanern sowie einem finsteren Stalin. [...] Scheil polemisiert hier gegen den unvergessenen Kölner Historiker Andreas Hillgruber, der mit seiner bahnbrechenden Arbeit bereits Mitte der sechziger Jahre Maßstäbe für eine wissenschaftliche Geschichte des Zweiten Weltkriegs gesetzt hat. Mit einer lässigen Haltung fegt der Autor nahezu die gesamte akademische Forschung, die sich darauf gründet, vom Tisch und konzentriert sich bei seiner "Quellendurchsicht" - eine verräterische Wortwahl - auf jene historischen Vorgänge und Zitate, die seine These unterstützen. Eine Auseinandersetzung mit dem Forschungsstand oder eine umfassende Kontextualisierung seiner Diplomatiegeschichte sucht man vergeblich. [...] Der Autor glaubt allen Ernstes, "die Arbeiten zahlreicher Universitätshistoriker" wissenschaftlich zerpflückt zu haben, die sich schon längst "einer nicht unverdienten Lächerlichkeit preisgegeben" hätten. Man könnte Scheils Buch als verblüffende fiktionale Unterhaltung zur Kenntnis nehmen, wenn nicht zu befürchten wäre, daß es einen Absatz finden wird, von dem mancher seriöse Historiker nur träumen kann. Der informierte Leser wird aber auch in diesem Buch eines seriösen Verlages unschwer die Herkunft des Gedankengebäudes erkennen. Es findet sich in jenen Argumenten, mit denen Hitler am 22. Juni 1941 den Überfall auf die Sowjetunion öffentlich gerechtfertigt hat.[2]

Auch die Fachrezensionen von Hans-Adolf Jacobsen, Heinz Hürten und Jost Dülffer lehnen die Thesen Scheils als konstruiert, in Teilen apologetisch und vor allem auf zu dünner Quellenbasis gegründet ab.[3] Ein weiterer Kritikpunkt sei, dass Scheil ideologische Aspekte des Angriffskrieges auf die Sowjetunion als von Hitler langfristig zum Ziel erhobenem Vernichtungskrieg vernachlässige. Scheils Argumentation in "1940/41 - die Eskalation des Zweiten Weltkriegs" beurteilte Manfred Zeidler in der Zeitschrift "Totalitarismus und Demokratie" ebenfalls als "konstruiert".[4]

Eine fachwissenschaftliche Rezension, die eine Erörterung von Scheils Thesen fordert, findet sich dagegen in einem Beitrag des Archivars Klaus Jochen Arnolds im Historiker-Netzwerk H-Soz-u-Kult.[5] Der aufgrund seiner Bewertungen des nationalsozialistischen Regimes umstrittene Historiker und frühere Professor an der Universität der Bundeswehr in München, Franz W. Seidler, unterstützt die Thesen Scheils zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.[6] Positive Rezensionen finden sich auch in mehreren Lokalzeitungen und in konservativen Publikationen.

[Bearbeiten] Auszeichnung

  • 2005 „Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalismus“ der Jungen Freiheit

[Bearbeiten] Quellen

  1. Die von Scheil eingangs gestellte Frage, wie eine Drei-Prozent-Bewegung fortlaufend zu Mandaten kommen konnte, wird trotz des umfangreichen Materials, das der Autor (oft mühsam genug) aufbereitet hat, leider nicht erschöpfend beantwortet. (...) Etliche Formulierungen im einleitenden parteigeschichtlichen Teil laden zum Widerspruch ein. Die Nationalliberalen verkennt der Autor ganz und gar, und von der Bedeutung des Reichstags hat er eine falsche Vorstellung. Die vielen tabellarischen Mitteilungen sind nicht über jeden Zweifel erhaben. Hans Fenske in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 23. September 1999, S. 12
  2. Rolf-Dieter Müller: „Adolf der Friedliebende.“ In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Juni 2006, S. 9.
  3. Vgl. die Rezensionen zu Logik der Mächte von Jost Dülffer in der HZ 271 (2000) Heft 1, S. 258-260 und zu Fünf plus Zwei von Heinz Hürten in der MGZ 63 (2004) Heft 1, S. 231-233 und von Hans-Adolf Jacobsen in der FAZ vom 8.8.2003
  4. Totalitarismus und Demokratie Heft 2006/3,2, S. 392-402.
  5. Rezension für H-Soz-u-Kult von Klaus Jochen Arnold
  6. "Unsere Agenda", Ausgabe 6/2007, S. 14-16

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

  • Die Entwicklung des politischen Antisemitismus in Deutschland zwischen 1881 und 1912. Eine wahlgeschichtliche Untersuchung. Berlin: Duncker & Humblot, 1999. ISBN 3-428-09483-2 (gleichzeitig Dissertation)
  • Logik der Mächte. Europas Problem mit der Globalisierung der Politik. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges. Berlin: Duncker & Humblot, 1999 ISBN 3-428-09551-0
  • Fünf plus Zwei. Die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs 3. Auflage Berlin: Duncker & Humblot, 2006. ISBN 3-428-11638-0
  • Legenden, Gerüchte, Fehlurteile. Ein Kommentar zur 2. Auflage der Wehrmachtsausstellung, Graz: Stocker, 2003. ISBN 3-902475-11-0
  • 1940/41. Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs München: Olzog Verlag, 2005. ISBN 3-7892-8151-4
  • „Mitteleuropäische Gedankenspiele nach Versailles“ in Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 138 vom 17. Juni 2006 [1]

[Bearbeiten] Weblinks


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