Sebatik
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Sebatik (in älteren Quellen auch Sebittik, indonesisch und malaiisch Sebatik bzw. Pulau Sebatik) ist der Name einer zwischen Indonesien und Malaysia geteilten Insel vor der Ostküste Borneos in der Celebessee.
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[Bearbeiten] Geografie
Sebatik ist mit einer Fläche von 452 km² die größte Insel in der Bucht von Sebuku. Von der Nachbarinsel Nunukan ist sie durch eine lange schmale Meerenge getrennt. Die höchste Erhebung beträgt 409 m.
Auf einer Linie von 4° 11' N ist Sebatik geteilt. Der nördliche Teil (153 km²) gehört zum malaysischen Bundesstaat Sabah, der Süden (299 km²) zur indonesischen Provinz Kalimantan Timur.
[Bearbeiten] Flora und Fauna
Die Insel ist größtenteils bedeckt von Mangroven-Sümpfen und üppigem Regenwald, der zahlreichen Gibbons und Makaken als Lebensraum dient. Die Gewässer um Sebatik sind für ihr Haivorkommen bekannt.
[Bearbeiten] Bevölkerung und Wirtschaft
Angaben zur Bevölkerungszahl sind widersprüchlich und schwanken zwischen 15.000 und 27.000. Ein Großteil der Einwohner lebt auf der indonesischen Inselseite von Fischfang in den Ortschaften Sungai Nyamuk und Sungai Pancang. In zunehmendem Maße bietet die Holzindustrie und der Handel über die Grenze nach Malaysia (vor allem in die nahe gelegene Küstenstadt Tawau) Beschäftigung. Malaysia hat 2005 in einem von Indonesien beanspruchten Meeresgebiet vor der Ostküste Sebatiks mit der Erkundung von Erdölvorkommen begonnen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die politische Teilung der Insel entstand 1891 durch ein Abkommen zwischen Großbritannien und den Niederlanden, in dem die beiden Kolonialmächte ihre Interessengebiete in Südostasien gegeneinander abgrenzten. Nach der Unabhängigkeit Indonesiens (1945) und der Gründung Malaysias (1963) kam es bis in die Gegenwart mehrfach zu diplomatischen und militärischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Staaten über den genauen Grenzverlauf in der Umgebung.
Im Zuge der so genannten Indonesisch-malaysischen Konfrontation überschritten indonesische Truppen am 28. Juni 1965 die Grenze auf Sebatik und lieferten sich Gefechte mit malaysischen Einheiten. Über die Zugehörigkeit der südlich der Linie 4° 11' N liegenden, nur wenige Quadratkilometer großen Inseln Ligitan und Sipadan vor der Ostküste Sebatiks entschied am 17. Dezember 2002 der Internationale Gerichtshof zugunsten Malaysias. Trotzdem kam es im Mai 2005 zu militärischen Drohungen Indonesiens, als ein Gemeinschaftsunternehmen von Shell und der malaysischen Petronas begann, in diesem Gebiet nach Erdölvorkommen zu suchen.
Nach den Anschlägen von Bali im Oktober 2002 verlegte die indonesische Terrorgruppe Jemaah Islamiyah ihre Zentren in abgelegene Gegenden Indonesiens, u. A. auch nach Sebatik. Neben einer Moschee und einer Koranschule sollen ihre Anhänger auch eine Basis und mehrere Waffenlager in schlecht zugängliche Gebiete Sebatiks errichtet haben.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- The Straits Times, 28. September 2003.
[Bearbeiten] Weblinks
- Urteil des Internationalen Gerichtshof von 2002
- Fabio Spadi (2003) "Pulau Ligitan and Pulau Sipadan: New Parameters for the Concept of Dependency in the Maritime Environment? The ICJ judgment of of 17 December 2002",The International Journal of Marine and Coastal Law 18: 295-310
Koordinaten: 4° 10′ 2" n. Br., 117° 47′ 2" ö. L.