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Ruine Dietfurt – Wikipedia

Ruine Dietfurt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ruine Dietfurt
Ruine Dietfurt im Naturpark Obere Donau

Ruine Dietfurt im Naturpark Obere Donau

Entstehungszeit: um 1095
Burgentyp: Gipfelburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Freiadlige
Bauweise: Buckelquader, Bruchstein
Ort: Inzigkofen-Dietfurt
Geographische Lage 48° 4′ 42″ N, 9° 8′ 21″ OKoordinaten: 48° 4′ 42″ N, 9° 8′ 21″ O
Höhe: 620 m ü. NN
Ruine Dietfurt (Deutschland)
DEC
Ruine Dietfurt

Die Ruine Dietfurt ist eine Burgruine in der Gemeinde Inzigkofen im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, Deutschland. Die unter der Burg Dietfurt befindliche Burghöhle Dietfurt zählt zu den wichtigsten Fundstätten Süddeutschlands des Spätjungpaläolithikum und Mesolithikum.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Dietfurt liegt zwischen Beuron und Sigmaringen auf dem Gebiet der Gemeinde Inzigkofen im Naturpark Obere Donau.

Der Bergfried, weithin sichtbarer Rest der ehemaligen Burg Dietfurt, erhebt sich in exponierter Lage und strategisch günstig, auf einem, von der Donau umspülten, freistehenden Felsen.

[Bearbeiten] Geschichte

  • 1095: Erstmals wurde der Name Dietfurt im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Alpirsbach genannt, als die Brüder Heinrich, Eberhard und Hermann von Dietfurt als Zeugen benannt wurden.
  • 1125: Erneute Nennung der Dietfurter Brüder in einer das Kloster Alpirsbach betreffenden Urkunde.
  • 1132: Der Truchsess von Waldburg, Berthold, verzichtet in Gegenwart des Königs auf das Reichslehen Dietfurt zugunsten des Grafen Mangold II. von Nellenburg. Zu diesem Zeitpunkt waren die Edlen von Dietfurt bereits ausgestorben.
  • 1253: Im Besitz der Truchsessen von Waldburg.
  • 1257: Reichslehen des Hugo von Montfort.
  • 1274: Erstmalige urkundliche Erwähnung der Burg.
  • 1421: Die Brüder Egg und Heinrich von Reischach verkaufen Dietfurt als nellenburgisches Lehen an Anna, Gräfin von Werdenberg, Tochter des Freiherrn Johann von Zimmern.
  • 1445: Anna von Werdenberg starb auf Dietfurt.
  • 1468: Beim Schutz- und Trutzbündnis des Hochadels gegen die Rauf- und Fehdelust mancher Edelleute wird Dietfurt als feste Burg bezeichnet.
  • 1534: Nach dem Aussterben der Grafen von Werdenberg ging die Burg an das Haus Fürstenberg.
  • 1806: Übergang an Hohenzollern-Sigmaringen.
  • 1924: Erwarb der Neutempler-Orden die Ruine.
  • 1928/1929: Die Höhle wurde zum Sakralraum ausgebaut.
  • 1933: Während der Nationalsozialistischen Herrschaft wurden die Neutempler verboten.
  • 1959: Die Bergwacht Sigmaringen pachtete die Ruine.
  • 1970: urnenfelderzeitliche, früh- und hochmittelalterliche Scherben entdeckt.
  • 1971: Probegrabung in der Burghöhle
  • 1972/1973: Grabung des Staatlichen Amt für Denkmalpflege
  • 1974: Grabung durch Hartmann Reim
  • 1984: Grabung des Staatlichen Amt für Denkmalpflege
  • 1987/1988: Grabung des Staatlichen Amt für Denkmalpflege
  • 2005: Kauf des Geländes durch die Bergwacht
  • 2007: Substanzerhaltungsmaßnahmen an der Burgruine durch die Bergwacht

[Bearbeiten] Burghöhle Dietfurt

Die Burghöhle Dietfurt, eine Kalkhöhle, befindet sich unter der Burg Dietfurt. Es handelt sich um eine Durchgangshöhle, die den Felsen durchquert und auf beiden Seiten ein Portal besitzt. Der Hauptgang ist von einem Portal zum anderen etwa 40 Meter lang. Drei größere Hallen (mit einer Höhe von bis zu 8 Metern) sind durch einen Gang verbunden, der Weg fällt von einem Portal zum anderen etwa 10 Meter, was einige Treppen nötig machte. Die Höhle ist ausgebaut und war früher elektrisch beleuchtet, war aber nie eine Schauhöhle. Sie liegt auf 600 beziehungsweise 610 Meter ü. NN.

[Bearbeiten] Frühgeschichte

Die Höhle enthält tertiäre Ablagerungen. Darüber befindet sich eine 1 Meter mächtige Sinterschicht, über der wiederum Seesedimente aus dem Riß-Glazial liegen. Der Riß-Gletscher hatte damals bei Vilsingen das Donautal blockiert, was zum Aufstauen eines großen Sees führte.

[Bearbeiten] Neutempler-Orden

1924 erwarb der Neutempler-Orden, ein okkulter völkisch-esoterischer Männerbund, die Dietfurt. Die Burg wurde als Ordensritterburg des Neutempleisenerzpriorat Staufen bezeichnet. Der Orden vertrat antisemitische Ansichten und gilt als einer der Wegbereiter der Nazi-Ideologie. Er gab gab die nach der gleichnamiger Frühlingsgottin benannte Zeitschrift Ostara heraus. Zu deren Leser gehörte auch der spätere Diktator Adolf Hitler.

In den Jahren 1928 und 1929 wurde die Burghöhle vom Neutempler-Orden ausgebaut. Das ehemalige Höhlenportal wurde bis auf ein kleines Fenster zugemauert, die drei Räume stark überarbeitet. Die Haupthalle wurde mit einen großen Kronleuchter und einen Altar ausgestattet und als Sakralraum für kultische Festhandlungen genutzt.

[Bearbeiten] Archäologische Forschung

Raubgrabung

Nach dem Zweiten Weltkrieg durchsuchten Unbekannte die Höhle nach einem legendären Schatz. Bei diesem Schatz sollte es sich um ein goldenes Kegelspiel handeln. Dabei hinterließen sie eine große Grube, 1 Meter breit, 4 Meter lang und 5 Meter tief, und zerstörten nebenbei prähistorische Fundschichten.

Staatliche Grabungskampagnen

Nachdem 1970 in dieser Raubgräbergrube von Mitarbeitern der Bergwacht Sigmaringen urnenfelderzeitliche, früh- und hochmittelalterliche Scherben entdeckt wurden, führte das Staatliche Amt für Denkmalpflege zwischen 1972 und 1995 ausgedehnte Grabungen in Zusammenarbeit mit der Universität Köln durch. Diese waren notwendig geworden, da es in dieser Höhle immer wieder zu größeren, unkontrollierten Raubsondagen gekommen ist. Bei der archäologischen Forschung wurden Überreste aus Mittelsteinzeit (Mesolithikum), später Altsteinzeit (Paläolithikum) und Magdalénien gefunden.

Siedlungsspuren finden sich hier von dem jüngeren Abschnitt der Altsteinzeit (Jungpaläolithikum) bis ins Mittelalter.

Bekannt geworden ist die „Burghöhle“ vor allem durch den Fund, der spät-bronzezeitlichen (Urnenfeldzeit) Estrich, auch Altarplatte genannt, mit konzentrischen Kreisverzierungen. Sie lässt in der Höhle eine kultische Nutzung vermuten.[1]

Datierung

Einen besonderen Schwerpunkt bildeten schon während der Grabungen die Fundschichten aus dem späten Paläolithikum und dem Mesolithikum. In der Publikation von Franz Josef Gietz wird die weitgehende Zuordnung der Fundstücke zu den Schichten aus der nicht immer ganz einfachen Stratigrafie der Höhle durchgeführt. Unterschieden werden drei Hauptkomplexe mit spätjungpaläolithischen, frühmesolithischen und spätmesolithisch/neolithischen Fundhorizonten. Mit dieser differenzierten Abfolge gehört die Höhle zu den wichtigsten Fundstellen in Süddeutschland mit Befunden und Funden des Übergangs von der Eiszeit (Pleistozän) zu Nacheinzeit (Holozän).[2]

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Angela Vielstich, Edwin Erst Weber: Der »Dreiländerkreis« Sigmaringen im geschichtlichen Überlick. In: Dirk Gaerte (Hrsg.), Edwin Ernst Weber (Konzeption): Der Dreiländerkreis Sigmaringen. Ein Führer zu Natur, Wirtschaft, Geschichte und Kultur. Meßkirch: Gmeiner Verlag, 2007; S. 23–36, hier: S. 23f. ISBN 978-3-89977-512-9
  2. Zitiert aus Franz Josef Gietz: Spätes Jungpaläolithikum und Mesolithikum in der Burghöhle Dietfurt an der oberen Donau Materialheft zur Archäologie 60, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg

[Bearbeiten] Literatur

  • Franz Josef Gietz: Spätes Jungpaläolithikum und Mesolithikum in der Burghöhle Dietfurt an der oberen Donau. Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg 60. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2001. ISBN 3-8062-1570-7
  • Walther Paape: Drum haben wir ein Tempelhaus gegründet. Der Neutemplerorden (Ordo Novi Templi, ONT) des Lanz von Liebenfels und sein Erzpriorat Staufen in Dietfurt bei Sigmaringen. Gmeiner-Verlag. Meßkirch. 1. Auflage, November 2007. ISBN 3-89977-205-9
  • Günter Schmitt: Dietfurt. In: Ders.: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 3: Donautal. Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen. S. 99–104. Biberacher Verlagsdruckerei. Biberach 1990. ISBN 3-924489-50-5

[Bearbeiten] Weblinks


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