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Rudolf Augstein – Wikipedia

Rudolf Augstein

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Rudolf Karl Augstein (* 5. November 1923 in Hannover; † 7. November 2002 in Hamburg; Pseudonyme u.a. Moritz Pfeil und Jens Daniel) war ein deutscher Journalist, Verleger, Publizist und der Gründer des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Augstein wurde in Hannover geboren. Seine Mutter war Gertrude Maria Augstein und sein Vater Friedrich Augstein, ein ehemaliger Kamerafabrikant und Fotokaufmann (Firma „Photo Augstein”). Augstein wuchs als jüngster Sohn unter sechs Geschwistern (fünf Schwestern, ein Bruder) in einer bürgerlichen katholischen Familie auf. Er besuchte ein humanistisches Gymnasium in Hannover und erlebte als Neunjähriger die Machtübernahme der Nationalsozialisten.1941 legte Augstein sein Abitur ab und absolvierte anschließend ein Volontariat beim „Hannoverschen Anzeiger”. 1942 begann für Augstein der Kriegsdienst als Funker. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war er Artilleriebeobachter und Leutnant. Im April 1945 wurde Augstein das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen.

[Bearbeiten] Gründer und Macher des Spiegels

Nach Ende des Krieges übernahm Augstein zusammen mit dem Fotografen Roman Stempka und dem Redakteur Gerhard R. Barsch die Zeitschrift Diese Woche von den Briten. Diese war nach dem Vorbild der britischen „News Review” und der amerikanischen Time entwickelt worden. Am 4. Januar 1947 erschien die Erstausgabe des Spiegels, des Diese-Woche-Nachfolgers. Augstein war zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alt. Im Januar 1949 wurde Augstein erstmals vor Gericht bestellt, als er im Spiegel geschrieben hatte, dass bei einer Hausdurchsuchung beim Kieler Ex-Agrarminister Erich Arp Fleischbüchsen gefunden worden waren. Augstein wurde freigesprochen. In den 1950er Jahren avancierten ehemalige SS-Offiziere unter Augstein zu leitenden Spiegel-Redakteuren: Horst Mahnke zum Ressortleiter „Ausland” und Georg Wolff zum Ressortleiter „Internationales”; der ehemalige Pressechef im NS-Außenministerium und SS-Obersturmbannführer Paul Karl Schmidt alias Paul Carell wurde Serienautor.

Nach verschiedenen Berichten im Spiegel über korruptionsverdächtige Geschäfte der Regierung ließ der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Strauß vom 26. bis zum 28. Oktober 1962 Augstein und sieben andere Mitarbeiter unter Verdacht des Landesverrats festnehmen (siehe Spiegel-Affäre). Die Festnahmen lösten eine Welle der Empörung aus. Nach 103 Tagen Untersuchungshaft wurde Augstein im Februar 1963 entlassen, Strauß zog sich daraufhin zeitweise in die bayerische Landespolitik zurück. Man sprach bereits vom „Anfang des Endes” der Ära Adenauers, der auch im gleichen Jahr zurücktrat. Kurz vor seinem Tod empfing Adenauer noch Augstein für ein Gespräch. 2007 wurde bekannt, dass Augstein während der „Spiegel-Affäre” den Juristen Carl Schmitt um Beistand ersuchte und später eine jahrelange briefliche Korrespondenz mit ihm unterhielt. Schmitt war einer der prominentesten Juristen im Nationalsozialismus [1].

[Bearbeiten] Buchautor und Maueröffnung

In den darauffolgenden Jahren veröffentlichte Augstein mehrere Bücher. 1972 und 1973 saß er für die FDP, der er seit 1957 angehörte, im Bundestag. 1974 schenkte Augstein 50 Prozent des Unternehmens den Mitarbeitern des Spiegels. 1988 führte er mit dem damaligen Parteichef der KPdSU, Michail Gorbatschow, ein Gespräch über dessen Politik der Perestroika. Kurz vor der Maueröffnung am 9. November 1989 schrieb der Spiegel-Chefredakteur Erich Böhme einen Kommentar, „warum ich nicht wiedervereinigt werden möchte”. Wenig später distanzierte sich Augstein von Böhmes Position. Obwohl er jahrelang die CDU-Politiker attackiert hatte, schrieb Augstein am 23. April 1990 im Spiegel-Kommentar: „Glückwunsch Kanzler”. 1998 kündigte Augstein an, dass er sich 2003 komplett aus dem Spiegel zurückziehen wolle. Am 26. August 2002 schrieb er seinen letzten Spiegel-Kommentar über die Irak-Politik der USA.

Am 7. November 2002 starb Rudolf Augstein an den Folgen einer Lungenentzündung in Hamburg. Am 19. November 2002 wurde er auf dem Friedhof Keitum/Sylt beigesetzt. Am 25. November fand für den 1968 nach dem Tode seiner frommen Mutter aus der katholischen Kirche ausgetretenen Humanisten eine Trauerfeier im Hamburger Michel statt. Zur Jahrtausendwende hatte Augstein geschrieben, dass die Kirche in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts keine Rolle mehr spielt. [2]

[Bearbeiten] Familie

Augstein war fünfmal verheiratet und viermal geschieden, aus den fünf Ehen gingen vier Kinder hervor. Augsteins Tochter Franziska (* 1964) ist ebenfalls Journalistin (Süddeutsche Zeitung), sein Sohn Jakob (* 1967) ist als Verleger der Wochenzeitschrift Freitag und des Belletristik-Verlages Rogner & Bernhard sowie als Autor im Parlamentsbüro der Wochenzeitung Die Zeit tätig. Die älteste Tochter Maria Sabine (* 1949) ist als Rechtsanwältin tätig und setzt sich aktiv für die Bürgerrechte homosexueller, intersexueller und transsexueller Menschen ein. Der jüngste Sohn Julian (* 1973) ist Maler und Volkswirt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen und Ehrungen

[Bearbeiten] Werke

  • Spiegelungen, 1964
  • Preußens Friedrich und die Deutschen, 1968
  • Jesus Menschensohn, 1972
  • Überlebensgroß Herr Strauß. Ein Spiegelbild (Herausgeber), 1980

[Bearbeiten] Zitate

  • „Es kommt nicht so sehr darauf an, daß die Demokratie nach ihrer ursprünglichen Idee funktioniert, sondern daß sie von der Bevölkerung als funktionierend empfunden wird.”

Rudolf Augstein

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Lutz Hachmeister und Stefan Krings: Spektakulärer Briefwechsel. Rudolf Augstein rief Carl Schmitt zu Hilfe, FAZ, 23. August 2007
  2. Der Humanist: Trauerfeier für Augstein 19. November 2002

[Bearbeiten] Weblinks

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