Religionswissenschaftliches Institut der Universität Leipzig
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Das Religionswissenschaftliche Institut der Universität Leipzig wurde im Jahr 1912 institutionalisiert. Damit besitzt Leipzig den ersten und somit ältesten religionswissenschaftlichen Lehrstuhl Deutschlands, den zunächst Nathan Söderblom (1866-1931) inne hatte.[1]
Seitdem wird an dem Institut fast kontinuierlich geforscht und gelehrt, auch während der DDR-Zeit unter der Leitung von Kurt Rudolph. Nach dessen Weggang von der Universität Leipzig wurde die Religionswissenschaft jedoch vorübergehend in andere Institute eingegliedert. 1993 konnte sich das Fach wieder in einem eigenständigen Institut im Rahmen der Philosopischen Fakultät, welche heute den Namen Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften trägt, etablieren.[2]
Seit 1994 ist Hubert Seiwert als Professor für Allgemeine und Vergleichende Religionswissenschaft, mit den Schwerpunkten Systematische Religionswissenschaft und Ostasiatische Religionsgeschichte, am Institut tätig.[3]
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[Bearbeiten] Profil des Instituts
Die Religionswissenschaft in Leipzig kombiniert das systematische und vergleichende Studium von Religionen mit der Religionsgeschichtlichen Forschung. Schwerpunkte des Instituts sind die Erforschung nichtchristlicher Religionen (insbesondere des Islams, des Buddhismus und der Religionen Chinas), die vergleichende Religionswissenschaft und die wissenschaftliche Beschäftigung mit modernen Religionen. Unverzichtbar und in Leipzig strukturell begünstigt ist die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen; z.B. mit dem Historischen Seminar[1], dem Orientalischen Institut [2], dem Institut für Indologie und Zentralasienwissenschaften [3] und dem Institut für Ethnologie [4], sowie mit der Theologischen Fakultät[5].[4]
[Bearbeiten] Studienbedingungen
Religionswissenschaft wird in Leipzig seit 2006 als Master-Studiengang angeboten; mit den Schwerpunkten Religionsgeschichte, Religionstheorie oder Moderne Religionen. Das Studium des Faches im Rahmen eines eigenen Bachelor-Studiengangs ist hier jedoch bis auf Weiteres nicht möglich.[5] Zur Zeit sind in Leipzig etwa 300 Studierende für das Fach Religionswissenschaft immatrikuliert.[6]
Zur Zeit sind am Institut folgende Lehrkräfte beschäftigt : Professor Dr. Hubert Seiwert, PD Dr. Thomas Hase, Dr. Heinz Mürmel, Dr. Karl-Heinz Golzio, Dr. Patrick Franke und PD Dr. Sebastian Murken. Die von den genannten Lehrkräften angebotenen Themen werden nach Möglichkeit regelmäßig durch Lehrveranstaltungen von Gastdozenten ergänzt.[7]
[Bearbeiten] Ehemalige Professoren
- Nathan Söderblom (1912-1914)
- Hans Haas (1915-1934)
- Joachim Wach (1929-1935)
- Rudolf Lehmann (1937-1939)
- Walter Baetke (1936-1955)
- Kurt Rudolph (1963-1984)
- Holger Preißler (1985-2006)
[Bearbeiten] Weblinks
- Religionswissenschaftliches Institut Universität Leipzig
- BA- / MA-Studiengänge Religionswissenschaft in Deutschland
[Bearbeiten] Literatur
- Haas, Hans: Das Leipziger Forschungsinstitut für vergleichende Religionsgeschichte. - in: Archiv für Religionswissenschaft 19 (1916/1919), 435-440.
- Rudolph, Kurt: Die Religionsgeschichte an der Leipziger Universität und die Entwicklung der Religionswissenschaft: ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte und zum Problem der Religionswissenschaft. - Berlin: Akademie, 1962. - 190 S.
- Rudolph, Kurt: Leipzig und die Religionswissenschaft. - in: Numen 9 (1962), 53-68.
- Rudolph, Kurt: Dornseiffs religionsgeschichtliche Arbeiten. - in: J. Werner (Hrsg.): Franz Dornseiff in Memoriam: Kolloquium des Fachbereichs Antike Literatur/Neogräzistik der Karl-Marx-Universität Leipzig anlässlich des 20. Todestages von F. Dornseiff. - Amsterdam: 1986, 79-89.
- Rudolph, Kurt: Leipzig und die Religionswissenschaft. – in: K. Rudolph: Geschichte und Probleme der Religionswissenschaft. – Leiden; New York; Köln: Brill: 1992. – 323-339.
- Frick, Tobias: Methodenlos, strukturlos, nix los?: Die religionswissenschaftliche Lehre in Deutschland - Plädoyer für Professionalisierung. - in: Spirita - Zeitschrift für Religionswissenschaft 11 (1997), 8 - 16.
- Preißler, Holger: Der Neuaufbau der Religionswissenschaft in Leipzig seit 1990. - in: Deutsche Vereinigung für Religionsgeschichte (DVRG)... Mitteilungsblatt, Nr 30, Dezember 1998. - [10-12]
- Religionswissenschaft: Forschung und Lehre an den Hochschulen in Deutschland - eine Dokumentation / hrsg. von der Deutschen Vereinigung für Religionsgeschichte. Einf.: H.G. Kippenberg und B. Gladigow, Dokumentation: S. Rink. - Marburg: Diagonal, 2001. - [Leipzig] 93 - 97.
[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ Rudolph, Kurt: Leipzig und die Religionswissenschaft. - in: Numen 9 (1962), 53-68.
- ↑ Preißler, Holger: Der Neuaufbau der Religionswissenschaft in Leipzig seit 1990. - in: Deutsche Vereinigung für Religionsgeschichte (DVRG)... Mitteilungsblatt, Nr 30, Dezember 1998. - [10-12]
- ↑ Preißler, Holger: Der Neuaufbau der Religionswissenschaft in Leipzig seit 1990. - in: Deutsche Vereinigung für Religionsgeschichte (DVRG)... Mitteilungsblatt, Nr 30, Dezember 1998. - [10-12]
- ↑ Religionswissenschaft in Leipzig - Grundlinien von Holger Preißler und Heinz Mürmel
- ↑ Studienordnungen des Religionswissenschaftlichen Instituts
- ↑ Religionswissenschaft in Leipzig - Grundlinien von Holger Preißler und Heinz Mürmel
- ↑ [http://www.uni-leipzig.de/~religion/rwi_mitarbeiter.htm Mitarbeiter des Religionswissenschaftlichen Instituts