Ragusa
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ragusa | |
---|---|
Staat: | Italien |
Region: | Sizilien |
Provinz: | Ragusa (RG) |
Geographische Koordinaten: | 36° 55′ N, 14° 43′ OKoordinaten: 36° 55′ 18″ N, 14° 43′ 10″ O |
Höhe: | 520 m s.l.m. |
Fläche: | 442,37 km² |
Einwohner: | 72.419 (2007) |
Bevölkerungsdichte: | 156 Einw./km² |
Postleitzahl: | 97100 |
Vorwahl: | 0932 |
ISTAT-Nummer: | 088009 |
Demonym: | Ragusani |
Schutzpatron: | San Giovanni Battista und San Giorgio |
Website: | Ragusa |
Ragusa ist eine Stadt auf der italienischen Insel Sizilien und die Provinzhauptstadt der Provinz Ragusa. Sie ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die 2002 von der Unesco zum UNESCO-Welterbe erklärt worden sind.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage und Daten
Ragusa liegt in den Monti Iblei auf einer Höhe von 520 m über NN und ist 92 km von Syrakus und 248 km von Palermo entfernt. Die Stadt belegt eine Fläche von 442,37 km². Hier leben 72.419 Einwohner[1].
Ragusa befindet sich an der Bahnstrecke Modica - Licata. Es gibt zwei Bahnhöfe: Ragusa und Ragusa Ibla. Die Fahrzeit nach Modica beträgt 30 Minuten, nach Licata 1 Stunde und 45 Minuten.
Die Ortsteile von Ragusa sind Ariazza, Bellocozzo San Giacomo, Bocampello, Calafato, Carnesala Gargallo, Castellana, Castiglione, Cava Giumente, Cilone, Conservatore, Costa, Cutalia, Donnafugata, Fargione, Gaddimeli II, Galerme, Gallina, Gelso, Genisi, Gisolfo, Granatello, Imperatore, Magnì, Maltempo, Marchesa Monte Margi, Marina di Ragusa, Menta, Mistretta, Monsovile, Montesano, Nunziata, Palazzello, Palazzola, Pendente, Piombo, Ponte di Modica, Pozzi, Pozzillo, Punta Braccetto, Puntarazzi, Salinella, Salomone, Santa Barbara, Sant'Antonino, Serra Garofalo, Soprano, Torre del Mastro, Trebastoni und Tresauro.
Die Nachbargemeinden sind Chiaramonte Gulfi, Comiso, Giarratana, Modica, Monterosso Almo, Rosolini (SR), Santa Croce Camerina, Scicli und Vittoria.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gegend war bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt und wurde bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts v. Chr. von den Sikulern bewohnt, die die Siedlung namens Hybla wahrscheinlich gründeten. Im 6. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Griechen, anschließend die Karthager den Ort. Nach der Eroberung Siziliens durch die Römer wuchs die Stadt zu einem regionalen Zentrum unter dem Namen Hybla Heraia heran.
Ab dem 4. Jahrhundert regierten die Byzantiner. Im August 848 wurde die Stadt von den Arabern geplündert und zerstört, nachdem laut Ibn al-Athir die Bewohner mit den Arabern Frieden geschlossen und ihnen die Stadt überlassen hatten. Im Jahr 868 eroberten die Araber die Stadt endgültig. Während des Mittelalters herrschten nacheinander Normannen, Staufer und Aragonesen.
1693 wurde die Stadt von einem Erdbeben fast vollständig zerstört und ihre Vergangenheit, arabische und mittelalterliche Spuren inbegriffen, vernichtet. Im Rahmen des Wiederaufbaus entstanden zwei Stadtteile, einer auf dem Gebiet der ursprünglichen Stadt und einer auf einem etwas höher gelegenen Felsplateau im Westen.
1927 wurde Ragusa die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Ragusa.
[Bearbeiten] Wirtschaft
1838 wurden in der Umgebung von Ragusa Asphaltvorkommen entdeckt, in der Mitte des 20. Jahrhunderts Erdölvorkommen. Wichtige Zweige der Wirtschaft sind die Gewinnung von Asphalt, die Verarbeitung von Erdöl, die Landwirtschaft und die Produktion des Ragusano, einer für die Region typischen Käsesorte. Auch der Tourismus spielt zunehmend eine Rolle. Hierzu trägt der Ortsteil Marina di Ragusa bei, der 25 km südwestlich am Meer liegt und sich zu einem belebten Ferienort entwickelt hat.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Der Stadtkern besteht aus zwei Teilen, die durch eine Schlucht getrennt sind. Im Osten liegt an der Stelle der alten Stadt die Unterstadt Ragusa Ibla mit prächtigen Bauten im Stil des sizilianischen Barocks aus dem 18. Jahrhundert. Hier befindet sich ein großer Teil barocker Kirchen und Paläste.
Auf einer Anhöhe im Westen liegt die ebenfalls im 18. Jahrhundert eher nüchtern und geometrisch angelegte Oberstadt Ragusa Superiore. Hier lebt der größere Teil der Stadtbewohner. Neben den Verwaltungsgebäuden der Stadt steht hier die Kathedrale San Giovanni.
Verbunden sind die beiden Stadtteile über drei Brücken. Die älteste Brücke, Ponte dei Cappuccini oder auch Ponte Vecchio stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie ist 114 m lang und führt in 40 m Höhe über einen alten Steinbruch.
[Bearbeiten] Außerhalb
Etwa 20 km südwestlich von Ragusa liegt das Castello di Donnafugata, eine Palastanlage aus dem 19. Jahrhundert mit einer gleichnamigen, international bekannten Weinkellerei.
25 km südlich von Ragusa befindet sich der Ortsteil Marina di Ragusa, der auf Grund seiner weitläufigen Sandstrände beliebtes Ausflugsziel der Ragusani ist.
[Bearbeiten] Bilder
Kirche San Giorgio in Ragusa Ibla |
Kathedrale San Giovanni in Ragusa Superiore |
[Bearbeiten] Veranstaltungen
- Schutzpatron von Ragusa Ibla ist San Giorgio, dem zu Ehren jedes Jahr am 23. April ein Fest veranstaltet wird.
- In Ragusa Superiore wird San Giovanni als Schutzpatron verehrt. Mit den jährlichen Feierlichkeiten vom 27. bis zum 29. August wird auch die Johannisbroternte in der Region eingeleitet.
- Verleihung des Dichterpreises "Città di Ragusa"
[Bearbeiten] Literatur
- Eva Gründel, Heinz Tomek, Sizilien, DuMont Buchverlag, Köln, 5. Auflage 2001, ISBN 3-7701-3476-1
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Weblinks
Acate | Chiaramonte Gulfi | Comiso | Giarratana | Ispica | Modica | Monterosso Almo | Pozzallo | Ragusa | Santa Croce Camerina | Scicli | Vittoria
Kulturlandschaften
Amalfiküste | Nationalpark Cilento und Vallo di Diano (mit Elea, Paestum und Kartause von Padula) | Liparische Inseln | Portovenere und Cinque Terre mit Palmaria, Tino und Tinetto | Spätbarocke Städte des Val di Noto (Catania, Caltagirone, Noto, Militello in Val di Catania, Modica, Palazzolo Acreide, Ragusa und Scicli) | Val d’Orcia
Historische Stadtzentren
Ferrara | Florenz | Genua (Le Strade Nuove und Palazzi dei Rolli) | Neapel | Pienza | Rom (mit Stätten des Heiligen Stuhls und Sankt Paul vor den Mauern) | San Gimignano | Siena | Syrakus | Urbino | Venedig | Verona | Vicenza (und die Villen Palladios in der Region Venetien)
Archäologische Stätten
Archäologische Stätten von Agrigent | Su Nuraxi von Barumini | Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia | Nekropolis von Pantalica | Pompeji, Herculaneum und Villa Oplontis | Felsenzeichnungen im Valcamonica | Villa Romana del Casale
Einzelbauten oder Gebäudeensembles
Crespi d’Adda | Trulli von Alberobello | Basilika San Francesco von Assisi | Basilika von Aquileia | Palast von Caserta in Caserta | Castel del Monte | Santa Maria delle Grazie in Mailand | Sassi di Matera | Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in Modena | Botanischer Garten von Padua | Schiefer Turm, Dom, Baptisterium und Camposanto in Pisa | Frühchristliche Baudenkmäler und Mosaike von Ravenna | Sacri Monti | Villa Adriana und Villa d’Este in Tivoli | Residenzen des Hauses Savoyen in Turin und Piemont | Villen Palladios im Veneto