Tarquinia
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Tarquinia | |
---|---|
Staat: | Italien |
Region: | Lazio |
Provinz: | Viterbo (VT) |
Geographische Koordinaten: | 42° 15′ N, 11° 46′ OKoordinaten: 42° 14′ 57″ N, 11° 45′ 52″ O |
Höhe: | 132 m s.l.m. |
Fläche: | 280 km² |
Einwohner: | 16.268 (2007) |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einw./km² |
Postleitzahl: | 01016 |
Vorwahl: | 0766 |
ISTAT-Nummer: | 056050 |
Demonym: | Tarquiniesi |
Schutzpatron: | Madonna di Valverde |
Website: | Tarquinia |
Tarquinia ist eine Stadt in der italienischen Provinz Viterbo, Latium mit knapp 15.000 Einwohnern. Sie liegt 132 m ü. NN, ca 70 km nordwestlich von Rom und 5 Kilometer vom Tyrrhenischen Meer entfernt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Tarquinia
Tarquinia hieß von 1872-1922 Corneto Tarquinia, davor Corneto, und ist eine alte Siedlung, die im Mittelalter eine Stadtrepublik war, die Bündnisse mit Genua, Pisa und Venedig einging. Im 14. Jahrhundert verlor Corneto seine Unabhängigkeit und gehörte seitdem zum Herrschaftsgebiet des Papstes.
Sehenswürdigkeiten in Tarquinia sind:
- die gut erhaltene Altstadt mit zahlreichen Geschlechtertürmen
- die freigelegten etruskischen Gräber mit den anschaulichen Bemalungen (UNESCO Weltkulturerbe)
- das Rathaus mit den grossformatigen Gemälden des Malers Sebastian Matta im Bürgersaal
- die Kirchen Santissima Annunziata, Santa Maria di Castello, San Francesco, San Antonio und San Pancrazio aus dem 13. Jahrhundert
- der Palazzo dei Torri (13. Jahrhundert)
- das Hospital Santo Spirito aus dem 15. Jahrhundert
- der Palazzo Vitelleschi (15. Jahrhundert).
- der 1656 restaurierte Dom mit einem Chor aus dem 15. Jahrhundert und Fresken aus dem Jahr 1509
- das Museo Nazionale Tarquinese mit zahlreichen etruskischen Funden
[Bearbeiten] Tarquinii
[Bearbeiten] Geschichte
Nordöstlich des heutigen Tarquinia und früheren Corneto lag die etruskische Stadt Tarquinii, die unter dem Namen Turchuna eines der wesentlichen Mitglieder des Zwölfstädtebundes war. Die Gründung Tarquiniis/Turchunas reicht – durch Funde belegt - in die Zeit der Villanovakultur zurück.
Was nach Livius 359 in Grenzkämpfen begann, eskalierte in einen Krieg zwischen Rom und Tarquinii, die zusätzlich noch faliskischen Verbündeten auf ihrer Seite hatten. Dies endete nach der Verwüstung römischen Territoriums in einer Niederlage der Römer im Jahr 358. Im Jahre 353 siegten die Römer unter Rutulus und Plautius und unter Fabius und Quinctius über die tarquinischen Kräfte. Die tarquinischen und faliskischen Truppen kehrten zunächst in ihre Städte zurück. 351 musste Tarquinii Rom um Frieden bitten und erhielt einen 40jährigen Friedensvertrag.
Tarquinii schloß 308 v. Chr. einen weiteren 40jährigen Frieden mit der römischen Republik und wurde im Anschluss an diesen Vertrag bald Teil des römischen Reichs.
Im 5. Jahrhundert ist Tarquinii als Sitz eines Bischofs belegt, im 8. Jahrhundert wurde sie durch die Sarazenen zerstört. Tarquinii wurde danach nicht wieder aufgebaut, die Einwohner zogen ins nahe gelegene Corneto um, das heute den Namen seiner etruskischen Vorgängerin trägt.
[Bearbeiten] Kultur
Das antike Tarquinii lag auf einem Hügel, die im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. von einer 8 Kilometer langen Stadtmauer umgeben wurde, die eine Mauer aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. ersetzte, die noch quer über die Hügel gezogen war.
Ausgrabungen haben unter anderem folgende Artefakte zutage gefördert:
- die Fundamente eines Tempels aus der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. mit dem „Altar der Königin“, zu dessen Schmuck eine Platte aus Terrakotta mit zwei geflügelten Pferden gehört, die fast vollplastisch herausgearbeitet sind; die Platte befindet sich im „Museo Nazionale Taraquiniense“;
- Im Südosten des heutigen Tarquinia, etwa 5 Kilometer entfernt, die Monterozzi-Nekropole mit rund 6100 in den Fels geschlagenen und mit Tumuli abgedeckten Grabkammern aus dem 6. bis 2. Jahrhundert v. Chr.; die Anzahl der Grabkammern wurde nicht die Grabung, sondern durch Ortung festgestellt; etwa 150 Grabkammern sind mit Fresken ausgemalt, die für die etruskische Kunst von grundlegender Bedeutung sind; zu den Gräbern gehören vor allem:
- das „Grab der Auguren
- das Grab der Jagd und Fischerei“
- das „Grab der Jongleure“
- das „Grab der Löwinnen“
- das „Grab der Stiere“
- das „Grab der Leoparden“
- das „Grab der Züchtigung“
- das „Grab des Orkus/Grab der Unterwelt“
Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. finden sich in den Gräbern Steinsarkophage, auf deren Decken der oder die Verstorbene liegend dargestellt sind, dazu Relief an den Wänden des Sargs.
Tarquinii gehört seit 2004 zum Welterbe der Unesco und ist der Herkunftsort des der Sage nach ersten etruskischen Königs von Rom, Lucius Tarquinius Priscus.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Jahr | Bevölkerung[1] |
---|---|
1871 | 4.326 |
1901 | 5.849 |
1921 | 7.395 |
1951 | 10.552 |
1971 | 12.364 |
1991 | 14.020 |
2001 | 15.162 |
[Bearbeiten] Politik
Mauro Mazzolo (Mitte-Links-Bündnis) wurde im Mai 2003 zum Bürgermeister gewählt. Das Mitte-Links-Bündnis stellt auch mit 12 von 20 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.
[Bearbeiten] Weblinks
- Etruskische Gräber in Tarquinia
- Die Gräber der Monterozzinekropole, italienische Website.
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