Cilento
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Koordinaten: 40° 17′ 23" N, 15° 28′ 35" O
Das Gebiet Cilento liegt in der Region Kampanien (Provinz Salerno), im Süden Italiens. 1991 wurden bedeutende Teile des Gebietes zum Nationalpark, 1998 zum UNESCO-Welterbe der Menschheit erklärt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Im Mündungsgebiet des Seles zeugen noch heute jene „plumpen, kegelförmigen Kolonnen, fast angreifend, wenn nicht sogar erschreckend“ – wie Goethe bei seiner Italienreise 1787 schrieb – von bedeutender antiker Vergangenheit: Drei der am besten erhaltenen, etwa 2500 Jahre alten griechischen Tempel in Paestum bilden 1½ Autostunden südlich von Neapel die würdevolle Eingangspforte zum Cilento. In der Umgebung (nahe Eboli) leben heute auch jene berühmten Wasserbüffel, deren Milch zum traditionellen Mozzarella di bufala verarbeitet wird.
[Bearbeiten] Geographie
Zwischen Paestum im Norden, Sapri im Süden und dem Diano-Tal im Osten erstreckt sich das reizvolle Cilento-Gebiet: mit rund 100 km Küste, Bergen und 200 kleinen, meist mittelalterlichen Dörfern. Höchste Erhebung ist der Monte Cervati (1898 m) im Zentrum des Cilento. Den Nordosten des Cilento bilden die Monti Alburni, steile Karstfelsen, die im Monte Panormo 1742 m hoch sind. Der Südwesten wird landschaftlich geprägt durch das Massiv des Monte Bulgheria (1225 m).
Noch immer ist der Cilento nur wenigen Deutschen bekannt. Außerhalb der Monate Juli und August, den italienischen Ferienmonaten, ist die Küste mit ihren Fels- und Sandstränden, Buchten und Grotten fast menschenleer. Im Landesinneren leben die Menschen noch heute überwiegend von der Landwirtschaft.
Inoffizielle Hauptstadt des Cilento ist Vallo della Lucania. Bekannte Badeorte sind Palinuro, Marina di Camerota und Ascea. Wie die ganze Küste des Cilento ist das Palinuro-Kap eine wichtige Stätte der griechischen Sagenwelt: Nach Vergil segelte Aeneas durch die Weltmeere und erblickte an dieser Küste zum ersten Mal Italien. Sein Gefährte Palinurus schlief jedoch am Steuer ein, fiel über Bord und musste von Aeneas am Strand bestattet werden. Diesem schiffbrüchigen Steuermann verdankt das Kap seinen Namen.
Die Ernennung zum Nationalpark stellt im Cilento Flora und Fauna – vom Wolf bis zum Königsadler – unter Schutz. Die Verwaltung des Nationalparks strebt für die Zukunft ein Netz markierter Wanderwege an. Aufgrund bedeutender Kulturgüter - wie Paestum, der antiken Philosophenstadt Velia oder dem Kartäuserkloster in Padula - wurde das Gebiet 1998 auch zum UNESCO-Welterbe der Menschheit erklärt.
[Bearbeiten] Literatur
- Renate Wittenberg: "Nehmen Sie Platz, Signora! Mein Leben im Cilento" 2007 ISBN-10: 3826754468
- Maurizio Tortora: "Cilientu mia". Edizione del Delfino, 1977, Neapel
- Giuseppe Vallone: "Dizionarietto etimologico del basso Cilento". Editore UPC, 2004
- Pietro Rossi: "Ieri e oggi 1955-2005. Poesie in cilentano". Grafiche Erredue, 2005
- Barbara Schäfer: "Limoncello mit Meerblick. Unterwegs an der Amalfiküste und im Cilento". Picus, 2007, ISBN 978-3-85452-924-8
- Peter Amann: Cilento aktiv mit Costa di Maratea - Aktivurlaub im ursprünglichen Süditalien. Mankau, 2007, ISBN 3938396083
- Peter Amann: Golf von Neapel, Kampanien, Cilento. Reise Know-How, 2006, ISBN 3831715262
- Barbara Poggi: La Cucina Cilentana - Köstlichkeiten aus der Cilento-Küche. Mankau, 2006, ISBN 3938396024
- Luciano Pignataro: "Le ricette del Cilento". Ed. Ippogrifo, 2007, ISBN 978-88-8898643-2
[Bearbeiten] Film
- Paestum und Velia. Was steht und nicht vergeht Film aus der Reihe “Schätze der Welt / Erbe der Menschheit” von Andreas Christoph Schmidt. 2007, 15 Minuten
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Castellabate und Cilento
- Parco Nazionale - Hompepage des Nationalparks
- Das Cilento - Informationen und Fotos über die Region Cilento
- Cilento aktiv - Cilento-Seite von Süditalien-Experte Peter Amann
- Cilento - Informationen auf deutsch über die Region Cilento mit Fotos
- Nationalpark - Private Webseite über den Cilento Nationalpark
- 'Il Cilento' - Fotografien über die Menschen in Cilento seit 1965 von Antonio Jannotti und Enzo Mastrangelo - Website in italienisch
Kulturlandschaften
Amalfiküste | Nationalpark Cilento und Vallo di Diano (mit Elea, Paestum und Kartause von Padula) | Liparische Inseln | Portovenere und Cinque Terre mit Palmaria, Tino und Tinetto | Spätbarocke Städte des Val di Noto (Catania, Caltagirone, Noto, Militello in Val di Catania, Modica, Palazzolo Acreide, Ragusa und Scicli) | Val d’Orcia
Historische Stadtzentren
Ferrara | Florenz | Genua (Le Strade Nuove und Palazzi dei Rolli) | Neapel | Pienza | Rom (mit Stätten des Heiligen Stuhls und Sankt Paul vor den Mauern) | San Gimignano | Siena | Syrakus | Urbino | Venedig | Verona | Vicenza (und die Villen Palladios in der Region Venetien)
Archäologische Stätten
Archäologische Stätten von Agrigent | Su Nuraxi von Barumini | Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia | Nekropolis von Pantalica | Pompeji, Herculaneum und Villa Oplontis | Felsenzeichnungen im Valcamonica | Villa Romana del Casale
Einzelbauten oder Gebäudeensembles
Crespi d’Adda | Trulli von Alberobello | Basilika San Francesco von Assisi | Basilika von Aquileia | Palast von Caserta in Caserta | Castel del Monte | Santa Maria delle Grazie in Mailand | Sassi di Matera | Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in Modena | Botanischer Garten von Padua | Schiefer Turm, Dom, Baptisterium und Camposanto in Pisa | Frühchristliche Baudenkmäler und Mosaike von Ravenna | Sacri Monti | Villa Adriana und Villa d’Este in Tivoli | Residenzen des Hauses Savoyen in Turin und Piemont | Villen Palladios im Veneto