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Pelikan AG – Wikipedia

Pelikan AG

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Tintenfass mit Pelikan-Tinte 4001 und Pelikan-Kolbenfüllfederhalter
Tintenfass mit Pelikan-Tinte 4001 und Pelikan-Kolbenfüllfederhalter

Die Pelikan AG wurde 1832 in Hannover als Hersteller von Schreibtinte und Künstlerfarben gegründet. Seither produziert sie Geräte und Materialien aus fast der gesamten Bandbreite des Bürobedarfs. Besondere Bekanntheit, vor allem bei Schülern, erlangten die Füllfederhalter des Unternehmens. Die unter dem Dach der in der Schweiz eingetragenen Pelikan Holding AG organisierte Unternehmensgruppe erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von CHF 211,3 Millionen und einen Gewinn von CHF 19,4 Millionen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Ehemaliges Firmengelände an der Podbielskistraße, heute Pelikanviertel
Ehemaliges Firmengelände an der Podbielskistraße, heute Pelikanviertel
Brunnen mit Pelikanen zu Ehren des Firmeninhabers Fritz Beindorff in Hannover an der Eilenriede
Brunnen mit Pelikanen zu Ehren des Firmeninhabers Fritz Beindorff in Hannover an der Eilenriede
Pelikan Messestand auf der Bildungsmesse "Didacta" 2008
Pelikan Messestand auf der Bildungsmesse "Didacta" 2008

[Bearbeiten] Gründung

Die Pelikan AG geht zurück auf eine um 1838 von dem Chemiker Carl Hornemann (1811-1896) in Groß Munzel bei Hannover gegründete Farben- und Tintenfabrik. Als offizielles Gründungsdatum wird der 28. April 1838 genannt, der Tag an dem die Geschäftstätigkeit aufgenommen wurde. Hornemann war der Sohn eines Zeichenladeninhabers und Zeichenlehrers am Hofe Königs Georg V. in Hannover. Auf seine Geschäftsidee kam Hornemann, weil zu seiner Zeit Künstlerfarben aus Frankreich und England eingeführt wurden. Um 1840 verlegte Hornemann den Firmensitz nach Hannover-Hainholz. Die Produktionsverhältnisse waren anfangs bescheiden. In einem angemieteten Wohnhaus am Engelbosteler Damm wurden die Waren im Erdgeschoss verpackt. In Nebengebäuden wurden ein Laboratorium betrieben und die Tinte gekocht. Um 1860 beschäftigte der Betrieb rund 20 Arbeitskräfte, darunter ein Chemiker. Die Produkte stießen wegen der ausländischen Konkurrenz zunächst auf wenig Resonanz. Zur Gewinnung von Kunden reiste Carl Hornemann viel herum und warb auch durch Geschäftsreisen bis nach Österreich für seine Produkte. 1877 entstand in Österreich die erste Produktionsstätte im Ausland.

[Bearbeiten] Markenzeichen Pelikan

Nach dem Ausscheiden von Hornemann 1871 übernahm der bisherige Werksleiter, Günther Wagner (1842 - 1930), das Unternehmen und setzte 1878 den Pelikan, das Wappentier seiner Familie, als Markenzeichen des Unternehmens ein. Das Firmensymbol zeigt einen Pelikan mit ursprünglich vier Jungen im Nest. Deren Zahl wurde zwischenzeitlich auf zwei Junge reduziert. Aktuell zeigt es nur noch ein Junges. Der Pelikan, ein uraltes Symbol für Hilfsbereitschaft und Familiensinn, sollte diesen Eindruck bei den Kunden vermitteln. Günther Wagner erkannte als einer der ersten Industriellen die Vorteile des Markenzeichens. Das war die Grundlage für den Durchbruch im In- und Ausland. Ab den 1880er Jahren expandierte das Unternehmen aufgrund der Geschäftsreisen des Handelsvertreters Fritz Beindorff in das damalige Österreich-Ungarn, und erschloss die Märkte Südeuropas und des Balkans. Beindorf wurde 1887 Prokurist, 1895 war er durch Kauf Alleininhaber. Er wurde 1888 durch die Heirat von Elisabeth Wagner zum Schwiegersohn von Günther Wagner. Ab 1895 wurde das Sortiment zunehmend erweitert und umfasste neben der bis dahin produzierten Tinte auch weiteren Bürobedarf. 1901 wurde die Eisengallustinte "4001" auf den Markt gebracht. Sie wurde als Dokumententinte in den nächsten Jahren zur meistverkauften Tinte der Welt, da sie nicht verblasste. 1904 wurde der Pelikanol, ein Papierklebstoff, vorgestellt, der bis in die 1960er Jahre gebräuchlich war.

[Bearbeiten] Werksvergrößerung

Trotz einer bedeutenden Vergrößerung des Betriebsgeländes 1899 in Hainholz erwies es sich als zu klein. 1906 entstand im heutigen hannoverschen Stadtteil List an der Podbielskistraße ein Werksneubau [1], in dem anfangs 400 Beschäftigte tätig waren. In für damaliger Zeit revolutionäre Bauweise entstanden großräumige Prdouktionsgebäude. Durch die reine Stahlbetonbauweise galt die Fabrik damals als der größte Eisenbetonbau Deutschlands. Die Fassadengestaltung im Neobarock- und Jugendstil passte man dem ländlichen Umfeld der Fabrik an. Sie war auffällig mit weißen Flächen und rotem Backstein gehalten, was ihr einen nahezu malerischen Charakter verlieh. Bedingt durch die weitgehend holzfreie Bauweise, auch bei den Dächern, gab es bei den Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs kaum Brandschäden.

[Bearbeiten] Unternehmensausbau

Bis zum Ersten Weltkrieg wurde die Produktionsstätte in Hannover zügig weiter ausgebaut, bald wurden mehr als 1.000 Arbeiter beschäftigt. Die Produktion fand unter modernen Bedingungen statt, bei denen Beschäftigten die Arbeit so angenehm wie möglich gestaltet wurde. Es wurde in hohen Räumen mit großen Fenstern und indirekten Beleuchtung sowie Belüftung gearbeitet. Auch die sozialen Einrichtungen für die Arbeitnehmer galten als vorbildhaft. Ab 1912 wurde die Zeitschrift Der Pelikan veröffentlicht, welche Schüler und Interessierte für Kunst begeistern und abseits der Schule für Kunsterziehung sorgen sollte. Das Unternehmen entsandte seine Handelsvertreter in entlegene Gebiete der Welt, um für die Pelikan-Tinte zu werben. Daher bedeutete der Erste Weltkrieg einen harten Rückschlag beim Unternehmensausbau. Erst in den 1920er Jahren konnte das Unternehmen wieder an seinen alten Erfolgskurs anknüpfen.

[Bearbeiten] Pelikan-Füllhalter

1929 wurde mit dem Modell 100 der erste Pelikan-Füllfederhalter als Kolbenfüller präsentiert. Der Kolbenmechanismus sorgte neben dem größereren Tintenvorrat für gleichmäßigen Tintenfluss und Kleckssicherheit. Äußerliches Markenzeichen war die grün marmorierte Binde und das teiltransparente Tintenfenster. [2] Beim 100-jährigen Firmenjubiläum 1938 beschäftigt Pelikan 3.700 Menschen. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beschäftigte das Unternehmen fast 5.000 Mitarbeiter und besaß Fabriken in vielen Ländern Europas sowie in Südamerika (Brasilien). Der Zweite Weltkrieg mit der allgemeinen Warenknappheit schränkte das Produktangebot stark ein und es wurden Ersatzprodukte angeboten. Durch den Arbeitskräftemangel wurden zunächst mehr Frauen beschäftigt, aber auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ab 1950 der Pelikan 400-Füllfederhalter eingeführt, der als Stresemann bekannt wurde. Er hatte einen Schaft mit grün-/transparent gestreiften Binden. Die Benennung geht zurück auf die gestreifte Hose des Stresemann-Anzugs, der nach dem deutschen Außenminister Gustav Stresemann benannt ist. Füllfederhalter waren von nun an eines der bekanntesten Produkte der Pelikan AG. Neben der grün/transparenten Version existierte auch eine braun/schwarz/transparente Version, welche auch heute noch sehr häufig auf Sammlerportalen angeboten wird. Dieser Füller wurde seit den 1950er Jahren immer wieder modifiziert und wird auch heute noch in stark veränderter Form angeboten. In den 1980er Jahren erweiterte Pelikan diese Serie weiter um den M 600 und den M 800 Füller und vereinigte diese Modelle zur sogenannten "Sourverän-Reihe", die sich vor allem an Kunden mit höchstem Schreibanspruch richtete. Preislich darunter anzusiedeln ist die Serie des M 150 bis M 250, die sich vor allem von der Souverän-Reihe unterschied, dass sie mit einer Edelstahlfeder ausgestattet war. Schreibgeräte der "Souverän-Reihe" waren mit Goldfedern in verschiedenen Karatmaßen versehen. In den 1990er Jahren wurde die Souverän-Reihe noch um einen M 1000 ergänzt. Ebenfalls in dieser Zeit begann man mit der Auflage von begrenzten Auflagen (Limited Editions), die sich dadurch auszeichneten, dass man bestimmten Anlässen, Vorbildern oder Orten eine Hommage erteilte.

1960 kam der Schülerfüller Pelikano auf den Markt. Anfang der 1970er wurde von Pädagogen, unter Mithilfe von Pelikan, die Vereinfachte Ausgangsschrift entwickelt, die teilweise in die Lehrpläne übernommen wurde.

[Bearbeiten] Weitere Produkte

Ab 1931 produzierte Pelikan auch Deckfarbkästen, ab 1934 auch die bekannten PLAKA Dekorations- und Hobbyfarben. In den 1950ern begann eine erneute Expansion des Unternehmens, die Füllfederhalter wurden ständig weiterentwickelt. 1972 kam der Tintenlöschstift („Tintenkiller“) Tintentiger auf den Markt.

[Bearbeiten] Werbekampagnen

Fritz Beindorff als Firmeninhaber von Pelikan war einer der ersten Unternehmer, der für seine Warenwerbung die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern suchte. Bereits 1898 initiierte er sein Preisausschreiben für ein Werbeplakat für Künstlerfarben. In den Folgejahren folgte weitere Wettbewerbe, an denen sich namhafte Maler und Grafiker beteiligten, was sich günstig auf die Vermarktung auswirkte. Prämierte Plakatentwürfe stammten von Julius Diez, Ludwig Hohlwein, Rudolf Yelin (Bruder von Ernst Yelin), Theo Matejko. Der russische Maler El Lissitzky entwickelte eine Werbekampagne für Pelikan, die in die Designgeschichte eingegangen ist. Die Liegeflasche mit dem Knick von Wilhelm Wagenfeld ist auch ein Klassiker geworden.

Das künstlerische Schaffen für der Bewerbung der Produkte ist Mittelpunkt einer Sonderausstellung des Historischen Museums Hannover über das Unternehmen Pelikan in der ersten Jahreshälfte 2008.

[Bearbeiten] Bekannte Produkte der Pelikan AG

Pelikan-Farbbanddose
Pelikan-Farbbanddose
Pelikan-Reißzwecke
Pelikan-Reißzwecke

[Bearbeiten] Unternehmenswandlungen

Ein Radiergummi der Firma Pelikan
Ein Radiergummi der Firma Pelikan

Ab der Mitte der 1970er versuchte das Unternehmen über Beteiligungen und Tochtergesellschaften auch in den Bereichen Bürodrucker, Kopiergeräte (Lumoprint), Overheadprojektoren, Datenträgern, Kosmetik und Spielen Fuß zu fassen. 1978 wurde die Pelikan GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Anfangs wurden die Aktien nur von Gesellschaftern der Familie Beindorff gehalten.

1982 musste die Pelikan AG, die durch die massive Expansion ins Straucheln geraten war, Insolvenz anmelden. 1984 wurde die Pelikan AG von der Condorpart AG mit Sitz im schweizerischen Zug übernommen und teilweise zerschlagen. Die Pelikan AG war nun Teil der von der Schweiz aus agierenden Dachgesellschaft Pelikan Holding/Ch, die 1986 in der Schweiz an die Börse gebracht wurde. 1990 wurde der lokale Mitbewerber Geha übernommen. 1994 wurde der Bereich Druckerzubehör in die eigenständige Pelikan Hardcopy ausgegliedert, welche 1995 an das US-amerikanische Unternehmen Nucote verkauft wurde. 1996 übernahm das malaysische Unternehmen Goodace SDN BHD (die nunmehr als Pelikan International Corporation Berhad firmiert) die Aktienmehrheit an der Pelikan Holding. Im Januar 2007 gab die Pelikan Holding bekannt, dass sie die im Jahr 1994 ausgegliederte Pelikan Hardcopy Holding und deren Tochtergesellschaft German Hardcopy AG wieder übernehmen werde.

Die 1906 erbauten Werke in Hannover wurden 1994 stillgelegt. Die Produktion ging nach Peine-Vöhrum. Die alten Produktionsanlagen in Hannover wurden ab 1993 in das Pelikan-Viertel, ein gehobenes Viertel mit Eigentumswohnungen, Restaurants, Hotel und Geschäftsräumen, umgewandelt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Wolfgang Leonhardt: List und Vahrenwald, zwei prägende Stadtteile von Hannover, Hamburg, 2005, ISBN 3-8334-3333-7

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Hannoversche Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 15.9.2006
  2. Historie der Pelikan AG

[Bearbeiten] Weblinks


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