Partei für Ungarisches Recht und Leben
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Die MIÉP (ungarisch: Magyar Igazság és Élet Pártja, deutsch: Partei für ungarisches Recht und Leben) ist eine politische Partei im heutigen Ungarn.
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[Bearbeiten] Ideologie
Die MIÉP definiert sich als radikal national-konservativ, zahlreiche Beobachter ordnen sie dem Rechtsradikalismus zu. Ihre bedeutendste politische Persönlichkeit ist der Politiker, Schriftsteller und Journalist István Csurka, der vor allem während seiner aktiven Zeit als Abgeordneter des ungarischen Parlamentes durch antisemitische Äußerungen immer wieder Aufmerksamkeit im In- und Ausland erregt. Die Partei lehnt den Vertrag von Trianon von 1920 ab, der seinerzeit für Ungarn verheerende Folgen hatte – bis zu 30 Prozent der Ungarischsprachigen leben heute außerhalb der Landesgrenzen – und fordert folglich die Wiederrichtung von Großungarn, das auch Siebenbürgen, die Slowakei sowie Teile Serbiens und Kroatiens umfasste.
2002 kandidierte Csurka erfolglos für den Posten als Budapester Oberbürgermeister.
[Bearbeiten] Die Geschichte der Partei
Die Partei wurde 1993 von István Csurka gegründet, der mit diesem Schritt das Ungarische Demokratische Forum (MDF) verließ. Bei den Parlamentswahlen 1994 mit 1,6% der Wählerstimmen bedacht, erhielt die MIÉP 1998 5,5% und konnte so erstmals eine Fraktion bilden. Bis 2002 war die Partei somit im ungarischen Parlament vertreten. 2002 erhielt die Partei kein Mandat, 2006 kandidierte sie bei den Parlamentswahlen zusammen mit der Partei Jobbik im Wahlbündnis „Dritter Weg“ (Harmadik út), konnte aber die obligatorische 5-Prozent-Hürde für ein Mandat nicht überwinden.
Das Wahlbündnis distanzierte sich schon vor den Wahlen davon, der Bürgerunion (FIDESZ) unter Viktor Orbán zum Wahlsieg zu verhelfen, was die machtwechselbefürwortende Wählerschaft spaltete.