OPEC
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Mitgliedstaaten der OPEC |
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Afrika | |
Algerien (Juli 1969) | |
Angola (März 2007) | |
Libyen (Dezember 1962) | |
Nigeria (Juli 1971) | |
Naher Osten | |
Irak (September 1960) | |
Iran (September 1960) | |
Katar (Dezember 1961) | |
Kuwait (September 1960) | |
Saudi-Arabien (September 1960) | |
Vereinigte Arabische Emirate (März 1967) | |
Südamerika | |
Ecuador (November 2007) | |
Venezuela (September 1960) | |
Südostasien | |
Indonesien (Dezember 1962, Austritt angekündigt) |
Die Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz OPEC (von engl. Organization of the Petroleum Exporting Countries) ist eine im Zeitraum vom 10. bis 14. September 1960 in Bagdad gegründete internationale Organisation.
Seit 1965 hat das Kartell seinen Sitz in Wien. Die ursprünglichen Mitglieder waren Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela. Später schlossen sich weitere sieben Staaten an: Katar (1961), Indonesien (1962), Libyen (1962), die Vereinigten Arabischen Emirate (1967), Algerien (1969), Nigeria (1971) und Angola (2007). Ecuador war von 1973 bis 1992 Mitglied und Gabun von 1975 bis 1992. Am 17. November 2007 kehrte Ecuador nach 15-jähriger Pause in die Organisation zurück.
Die OPEC–Mitgliedstaaten fördern etwa 40 % der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Allerdings vermuten einige Experten (u. a. Matthew Simmons), dass die Angaben zu den Reserven etwa von Saudi-Arabien nicht zutreffend sind. Nachdem alle Nicht-OPEC Staaten ihr Fördermaximum (siehe: Peak-Oil) überschritten haben, ist zu erwarten, dass der Einfluss der OPEC steigt. Unter den zehn weltweit größten Erdölförderern sind nur Saudi-Arabien, Iran, Venezuela und die Vereinigten Arabischen Emirate in der OPEC. Siehe auch: Erdöl/Tabellen und Grafiken
Inhaltsverzeichnis |
Organe und Einflussbereich
Bei Überschreitung der festgelegten Quoten kann die OPEC Sanktionen einleiten. Die Organisation funktioniert folgendermaßen: Zweimal jährlich treffen sich die für Energie und Erdöl zuständigen Minister der OPEC zur Ministerkonferenz, um den Stand des Erdölmarktes zu beurteilen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, die dazu dienen, das Angebot an Erdöl zu sichern. Diese Konferenz gibt anschließend die neuen Richtlinien preis. Das OPEC-Sekretariat führt die exekutiven Funktionen aus. Ihm unterliegen die Aufgaben der Forschung im Bereich Energie und Finanzen, weiterhin werden Statistiken erstellt und veröffentlicht. Auch Vorträge und Seminare sind Aufgabenbereich des Sekretariats. Es verfügt auch über eine große Bibliothek, die den Vertretern der Mitgliedstaaten sowie Forschern und Studenten offen steht. Finanziert wird das Sekretariat durch Beiträge der Mitgliedstaaten. Der Repräsentant der OPEC ist der Generalsekretär, der auch Leiter des Sekretariats ist. Dieser wird entweder für drei Jahre gewählt oder alphabetisch durch das Rotationsprinzip für zwei Jahre ernannt. Abteilungen des Sekretariats sind: Forschung, Energiestudien, Wirtschaft und Finanzen, Datenservice, Personal und Verwaltung, OPECNA (OPEC News Agency), Büro des Generalsekretärs und Recht.
Ziele
Das Ziel der OPEC ist ein monopolisierter Ölmarkt, der sich gegen die freien Kräfte des Weltmarktes durch die Festlegung von Förderquoten für die einzelnen OPEC-Mitglieder und die Regelung der Erdölproduktion abzusichern kann. Durch die künstliche Verknappung oder Steigerung der Ölförderung nach Absprache aller OPEC-Mitgliedsländer, kann der Preis für Erdöl weltweit gedrückt, stabilisiert oder angehoben werden.
Allerdings kommt es auch vor, dass sich einzelne Mitglieder nicht an die festgesetzten Förderquoten halten, sondern ihre eigenen wirtschaftlichen und politischen Ziele verfolgen. So kündige z.B. Indonesien 2008 seinen Austritt an, da die OPEC Preisvorstellungen für den größeren inländischen Markt eine höhere Belastung darstellen als man durch teure Exporte wieder ausgleichen könnte.
Als OPEC Hardliner gelten vor allem Algerien, Iran, Libyen und Venezuela, so sprach der OPEC Vorsitzende Tschakib Chelil offen im französischen Sender France 24 von möglichen Preiserhöhungen auf bis zu 400 Dollar pro Fass sofern darüber Einigkeit herrscht.
Andere OPEC-Länder geben den Forderungen der Industriestaaten nach weniger gedrosselten Förderqouten gegen die Gefahr eine Rezession teils aber auch nach. Als Gegenmassnahme operieren einige OPEC-Staaten hingegen wieder verstärkt mit zahlungskräftigen Finanzinvestoren in den Märkten, dies funktioniert so das staatliche Indexinvestoren sich über die eigenen Staatsfonds vermehrt an den gehandelten Rohstoffindizes beteiligen, die in den Medien oftmals nur vermeintlichen Spekulanten.
Geschichte
Während der 1950er Jahre sank der Ölpreis wegen der Erschließung immer neuer Quellen und des damit verbundenen Überangebots auf dem Weltmarkt kontinuierlich ab, was zu schweren Verlusten in den Staatskassen der Ölförderländer führte. Um 1960 befanden sich mehrere von ihnen deshalb in ernsten Haushaltskrisen. In dieser Situation regte Saudi-Arabien die Gründung eines Förderkartells an. Es sollte nicht nur die Fördermenge kontrollieren, sondern auch ein Gegengewicht zu den großen Ölkonzernen bilden, die auf der Basis von Verträgen aus der Kolonialzeit ihre Gewinne weitgehend ohne Beteiligung der Staaten erwirtschafteten, auf deren Gebiet die Ölquellen lagen.
Am 14. September 1960 wurde die OPEC in Bagdad gegründet. Ihre ersten Mitglieder waren Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela. Als erste Maßnahmen wurden eine weitgehende Verstaatlichung der Ölquellen, das zukünftige Absprechen der Fördermengen und eine erhöhte Besteuerung der Ölfirmen vereinbart. Letzteres sollte eine von der Fördermenge unabhängige Geldquelle eröffnen. Zunächst blieb die OPEC weitgehend wirkungslos und wurde auch weltweit als wenig schlagkräftig eingeschätzt, zumal sie nur einen kleinen Teil der Förderländer umfasste.
- 1965 wurde Wien zum Sitz der OPEC. Die Länder vereinbarten eine gemeinsame Förderpolitik zur Stützung der Preise.
- 1970 wurde eine Anhebung der Rohölpreise um 30 % beschlossen und die Steuern der Ölgesellschaften auf mindestens 55 % der Nettoeinnahmen angehoben.
- 1971 wurden nach Verhandlungen mit anderen Ölkonzernen die Rohölpreise angehoben, weiterhin strebte die OPEC einen Staatsanteil von über 50 % an. Die Verstaatlichung erfolgte erst 1974.
- von 1972 an stieg der Ölpreis von 2.89 Dollar pro Barrel auf 11.65 US-$ im Jahr 1973 an; nachdem die OPEC als Reaktion auf den Jom-Kippur-Krieg einen Ölboykott gegenüber westlichen Staaten ausgerufen hatte. Zu dieser Zeit förderten die OPEC-Staaten 55 % des Weltbedarfes an Erdöl. Dieser Zeitraum wird als 1. Ölkrise bezeichnet.
- 1974 bis 1978 wurden die Ölpreise meist halbjährlich um fünf bis zehn Prozent erhöht, um die Inflation des US-Dollar zu kompensieren.
- 1975 Geiselnahme im Wiener OPEC-Hauptgebäude durch Terroristen unter Führung des Terroristen Carlos
- 1979 kam die 2. Ölkrise. Nach der islamischen Revolution wurde der Ölpreis von 15,5 US-$ auf 24 US-$ pro Barrel angehoben; Libyen, Algerien und der Irak verlangten sogar 30 US-$ für ihr Öl.
- 1980 war der Höhepunkt der Hochpreispolitik der OPEC, Libyen verlangte 41 US-$, Arabien 32 US-$ und die restlichen OPEC Staaten 36 US-$ pro Barrel.
- 1981 verringerte sich der Ölabsatz. Die Industriestaaten waren in Rezession und aufgrund der 1. Ölkrise und der hohen Erdölpreise investierten viele Länder in alternative Energiequellen, was in den Jahren 1978 bis 1983 den weltweiten Ölverbrauch um 11 % und den OPEC-Weltmarktanteil auf 40 % senkte.
- 1982 wurde eine Produktionsdrosselung beschlossen, die jedoch nicht eingehalten wurde. Der OPEC-Anteil an der Weltölförderung sank auf 33 % und 1985 auf nur 30 %, die Förderung senkte sich auf den Tiefstwert von 17,34 Mio. Barrel pro Tag.
- 1983 wurden die Ölpreise von 34 US-$ auf 29 US-$ pro Barrel gesenkt, die Förderquote wurde von 18,5 auf 16 Mio. Barrel pro Tag gedrosselt. Das Kartell OPEC verlor die Macht.
- 1986 stürzte der Preis wegen weltweiter Überproduktion an Rohöl und dem Versuch einiger OPEC-Staaten, ihre Weltmarktstellung durch Preissenkungen zu verbessern, auf weniger als zehn US-$ pro Barrel. Durch diesen starken Preisverfall war die OPEC in einer Krise, was die Minister dazu veranlasste, 1988 auch Tagungen mit den Staaten der IPEC, den „Independent Petroleum Exporting Countries“, zu führen, diese hatten aber keinen großen Effekt.
- 1990 wurde der Richtpreis von 18 US-$ auf 21 US-$ pro Barrel erhöht. Das Preisziel wurde nur aufgrund des Golfkriegs und der Invasion Kuwaits erreicht.
- In den Jahren 1990 bis 1994 wurde die Fördermenge um 8,5 Prozent erhöht, trotzdem sanken die Einnahmen durch den Erdölexport von durchschnittlich 143 Milliarden auf 126 Milliarden Dollar pro Jahr.
- Der Ölpreis lag im April 2005 bei rund 55 US-$ pro Barrel. Die US-Ölpreise erklommen am 11. August 2005 das Rekordhoch von 66 US-$. Der Hauptgrund dafür war der chinesische Wirtschaftsboom. 1990 exportierte China fünf Mal mehr Öl als es einführte. Ab 1993 importierte China mehr Öl als es ausführte. Seit 2003 importiert es mehr Rohöl als Japan. 2004 importierte das Reich der Mitte 120 Millionen Tonnen Rohöl und Ölprodukte. Die OPEC schätzt, dass in den nächsten 30 Jahren rund 23 % des Nachfrage-Wachstums nach Öl von China ausgehen wird. Nach Aussagen des deutschen Verbands der Mineralölindustrie vom Juli 2006 wachsen die verwertbaren Ölreserven seit Jahren schneller als der Bedarf, was nach Marktgesetzen eigentlich zu sinkenden Preisen führen müsste. Dies gilt in einem Monopol allerdings nicht.
- Südkorea schlug vor, als Gegengewicht zur OPEC-Macht den Zusammenschluss der ölimportierenden Länder zu gründen.
- 2007 trat Ecuador dem Kartell nach 15 Jahren Abwesenheit erneut bei.
- 2008 kündigt Indonesien seinen Austritt an, da die rückläufige Ölförderung den heimischen Bedarf nicht mehr decken kann, und Indonesien somit Erdöl importieren muss.[1]
Siehe auch
Quellen
Weblinks
- Offizielle Seite der OPEC
- Die Geschichte der OPEC und die Rolle Libyens
- Agenda 21, Lexikon: OPEC
- Aktueller Ölpreis
- Opec-Staaten im Blick: Nigeria - Zwischen Armut und Kriegsgefahr