Neuengönna
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saale-Holzland-Kreis | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Dornburg-Camburg | |
Höhe: | 170 m ü. NN | |
Fläche: | 6,17 km² | |
Einwohner: | 665 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 108 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 07778 | |
Vorwahl: | 036427 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHK | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 74 063 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | An der Kirche 3 07778 Neuengönna |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Günter Zingel |
Neuengönna ist eine Gemeinde im Norden des Saale-Holzland-Kreis und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg-Camburg. Sie gliedert sich in die Ortsteile Neuengönna und Porstendorf.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Neuengönna liegt am Ausgang des Gönnatals, 1 km westlich der B 88 im Saaletal zwischen Jena und Dornburg. Durch Neuengönna verläuft die L 2302. Die Stadt Jena liegt ca. 14 km entfernt und die nächste Autobahn ist die A 4 (16 km südlich). In Porstendorf befindet sich ein Bahnhof der Saalbahn zwischen Großheringen und Saalefeld. Bis 1969 bestand die Bahnstrecke Crossen–Porstendorf, welche hier abzweigte.
Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Lehesten im Westen, Hainichen, Zimmern und die Stadt Dornburg im Norden, Dorndorf-Steudnitz im Nordosten, Golmsdorf im Osten sowie die kreisfreie Stadt Jena im Süden.
[Bearbeiten] Landschaft
Das Gemeindegebiet ist geprägt von der Landschaft des mittleren Saaletals. Bei Neuengönna befindet sich der Ausgang des Nerkewitzer Grunds und unweit davon mündet der Gönnerbach in die Saale. Richtung Westen führt das schmale, bewaldete Tal weiter nach Nerkewitz. In der Saaleaue befinden sich Felder oder Wiesen und der Flusslauf wird von Bäumen gesäumt. Östlich von Porstendorf liegt zwischen zwei Saalearmen die Rabeninsel mit einem großen Badesee. Der Westen der Gemeinde besteht aus den beginnenden Höhen der Ilm-Saale-Platte, welche hier mit dem Plattenberg eine Höhe von 345 m ü. NN erreicht. Im Norden mündet der Erdengraben von Zimmern kommend ins Saaletal. Daneben liegt der Burgschädel, ein steiler Bergsporn auf dem sich einst eine Burgstelle befand.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Mittelalter
Bereits zwischen 1168 und 1177 erwarb das Kloster Pforte bei Bad Kösen in der Gegend von Porstendorf Land. Es wurden von den Mönchen eine Mühle und eine Kirche errichtet. Außerdem entstand in dieser Zeit das Landgut Porstendorf, dessen Besitzer die Herren von Porstendorf waren. Der Gutshof, von dem heute nur noch ein paar Reste erhalten sind, befand sich in der Saaleaue nahe der Rabeninsel. Gegen das häufige Hochwasser der Saale wurde das gesamte Terrain eingedeicht. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde ein Augustiner-Chorherrenstift gegründet und dem Deutschen Ritterorden übertragen. Allerdings behielt das Kloster Pforta weiterhin seinen Einfluss in Porstendorf.
Auf die Mönche aus Porstendorf ist auch die Gründung Neuengönnas Anfang des 15. Jahrhunderts zurückzuführen.[2] Hier am Ausgang des Nerkewitzer Grunds fanden sie ideale Bedingungen für den Weinbau vor, welcher damals für die Klöster von großer Bedeutung war. Neuengönna wurde erstmals 1432 erwähnt und blieb noch bis ins 19. Jahrhundert ein Weinbauerndorf.
Östlich von Neuengönna, auf dem „Schwarzen Acker“ auf dem Schwemmkegel des Gönnerbachs gelegen, befindet sich die Wüstung Hummelstedt. In einer Urkunde über die Besitzungen des Klosters Pforta von 1209 wird Hummelstedt mit einer Mühle und einem anliegenden Weinberg genannt. Der Ort stand in enger Verbindung mit den Ansiedlungen in Porstendorf und ging wohl in diesen auf.[3]
[Bearbeiten] Entwicklung der Einwohnerzahl
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[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Pauline von Hirschfeld, deutsche Romanschriftstellerin, wurde am 6. Juni 1890 in Porstendorf geboren und wuchs auf dem Rittergut auf
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die Kirche von Neuengönna ist bekannt für ihren spätgotischen, dreiflügeligen Schnitzaltar. Er stammt aus der Erbauungszeit der Kirche im 15. Jahrhundert. Im Ort wurde eine Heimatstube eingerichtet, welche über die regionale Geschichte sowie die Schlacht bei Jena und Auerstädt informiert. Auf der Rabeninsel befinden sich ein Freibad und ein Campingplatz.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die ehemalige Holzmühle in Porstendorf wird heute als Wasserkraftwerk genutzt. Seit 1910 befindet sich in Porstendorf eine Kartonfabrik, welche Graukarton herstellt und Altpapier aufbereitet.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Einwohnerzahlen
- ↑ a b Ignasiak, Detlef: An der Saale und im Holzland - Ein kulturhistorischer Führer durch die Umgebung der Universitätsstadt Jena, quartus-Verlag, Jena 1997, ISBN 3-931505-17-0
- ↑ A. Mueller: Die Wüstungen im I. und II. Verwaltungsbezirke des Großherzogtums Sachsen-Weimar, 1877
- ↑ a b Thüringer Landesamt für Statistik
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