Mur (Fluss)
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Mur | |
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Daten | |
Lage | Österreich, Slowenien, Kroatien |
Länge | 453 km |
Quelle | Murursprung (Radstädter Tauern) |
Quellhöhe | 1.950 m ü. A. |
Mündung | Drau |
Mündungshöhe | 130 |
Höhenunterschied | 1620 m |
Flusssystem | Donau |
Einzugsgebiet | 13.824 km² |
Einwohner im Einzugsgebiet | ~ 500.000 EW |
Großstädte | Graz |
Mittelstädte | Judenburg, Knittelfeld, Leoben, Bruck an der Mur |
Kleinstädte | Tamsweg, Murau, Kalsdorf, Leibnitz, Bad Radkersburg |
Rechte Nebenflüsse | Kainach, Sulm |
Linke Nebenflüsse | Lungauer Taurach, Liesing, Mürz |

Die Mur (slowenisch, kroatisch und ungarisch Mura) ist ein Fluss, der durch Österreich, Slowenien und Kroatien fließt und die Grenze zwischen Kroatien und Ungarn bildet.
In Kroatien wird das Gebiet zwischen der Mur und der Drau, in welche die Mur mündet, als „Zwischenmurland“ (kroat. Međimurje) oder im deutschen auch als „Murinsel“ bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verlauf
Die Mur entspringt südöstlich des Murtörls (2260 m) in den Niederen Tauern (an der Grenze zu den Hohen Tauern) im Salzburger Lungau, fließt weiter als Hauptfluss durch die Steiermark und ihre Hauptstadt Graz. In der Südsteiermark bildet sie die Grenze zu Slowenien. Sie mündet nach 453 km bei Legrad an der kroatisch-ungarischen Grenze in die Drau. Kurz davor mündet der Principáliskanal in sie ein, der die Zala mit der Mur verbindet[1][2].
[Bearbeiten] Umwelt
Schon an ihrem Oberlauf in Österreich zählte die Mur bis in die späten 1980er-Jahre vor allem durch Abwässer der an ihren Ufern und Zuflüssen angesiedelten Papierindustrie in Pöls, Niklasdorf und Gratkorn sowie der Schwerindustrie (VOEST Donawitz) zu den am stärksten verschmutzten Flüssen Österreichs. Heute ist die Mur in ihrem langsam fließenden steirischen Bereich südlich von Graz weitgehend saniert und weist eine zufriedenstellende Gewässergüte auf, wie die Rückkehr einiger sensibler Fischarten (z. B. der Äsche) beweist.
2001 wurde die Mur von der Steiermärkischen Landesregierung zum Fluss des Jahres gekürt.
[Bearbeiten] Nutzung
Der Fluss wird in der Steiermark durch zahlreiche Wasserkraftwerke für die Stromerzeugung genutzt. In der Steiermark verläuft neben der Mur auch ein 340 km langer Radweg, der sogenannte Murradweg.
[Bearbeiten] Schiffsmühlen auf der Mur
In der Mur befinden sich heute noch drei der inzwischen selten gewordenen Schiffsmühlen, auf dem Wasser schwimmende und zum Ufer hin vertäute Kähne, die als Doppelrumpf durch Balken miteinander verbunden sind und zwischen denen ein Wasserrad von der Flussströmung unterschlächtig angetrieben wird.
Die erste der drei Schiffsmühlen auf der Mur befindet sich in Mureck, Steiermark, zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg nahe der Slowenischen Grenze. Sie ist im Winter 2005/06 auf Grund gelaufen. Nach einem Abgang der Originalausführung mit Totalschaden bildet die heutige einen authentischen Nachbau und ist ein attraktiver Anziehungspunkt für Besucher. Um den Erhalt kümmert sich ein Verein.
Die zweite Mühle findet man stromabwärts in Slowenien in der Nähe von Veržej, nördlich von Ljutomer. Als „Babič-mlin“ bekannt, ist sie eine im Original erhaltene Mühle, deren Wasserrad mit Getriebe auf dem Wasser schwimmt, während das Mühlenhaus am Flussufer steht. Die Kraftübertragung zum Land hin erfolgt über einen Seiltrieb. Die Mühle wird in Privatbesitz betrieben und ist ein beliebtes Ziel für Touristen aus der Umgebung.
Die dritte Schiffsmühle ist ein authentischer Nachbau von einem Typ, wie er häufig an der Mur zu finden war. Sie liegt etwas stromaufwärts von Mursko Središće im Länderdreieck von Slowenien, Kroatien und Ungarn am kroatischen Ufer. Wie in Mureck trägt der landseitige Ponton das Mühlenhaus während der stromseitige Schwimmer das Gegenlager des Mühlrades aufnimmt. Es gibt noch eine weitere Schiffsmühle auf der Mur, allerdings als Wrack im Trockenen auf dem Gelände des Thermalbades in Lendava, Slowenien.
Schiffsmühlen-Nachbau auf der Mur bei Mursko Središće Kroatien |