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Mediterraner Sklavenhandel – Wikipedia

Mediterraner Sklavenhandel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Mediterrane Sklavenhandel wurde bis ins 19. Jahrhundert, in Einzelfällen darüber hinaus, von Händlern aus vielen Ländern rund um das Mittelmeer betrieben. Dabei wurden sowohl Europäer als auch Asiaten und Afrikaner auf dem Mittelmeer verschleppt oder bei Raubzügen in das Binnenland gefangen genommen, um anschließend verkauft zu werden. Dies diente zur Gewinnung von Sklavinnen, um den Frauenbedarf in polygamen Gesellschaften sowie an Haushaltssklavinnen zu befriedigen, ebenso aber der Gewinnung männlicher Arbeitskräfte für Landwirtschaft und Militär.

Die Herkunft der Sklaven, die über das Mittelmeer transportiert wurden, sowie die Richtung dieser Transporte veränderten sich im Lauf der Zeit. Während im frühen Mittelalter viele Sklaven aus den germanisch-slawischen Grenzgebieten über Frankreich und Italien / Spanien Richtung Orient gebracht wurden, darunter wohl auch viele Eunuchen, waren die Hauptrekrutierungsgebiete im 13. bis 15. Jahrhundert der Balkan und die Schwarzmeerregion. Insbesondere die leichten berittenen Truppen, die Akıncı, die dem osmanischen Heer bei Feldzügen raubend und plündernd vorauseilten, sorgten für den Nachschub an erbeuteten Menschen. Außerdem betrieben die Barbareskenpiraten aus dem Maghreb einen schwunghaften Sklavenhandel mit den Besatzungsmitgliedern und Passagieren gekaperter Schiffe. Immer wieder überfielen sie auch europäische Küstenstädte, um deren Einwohner zu verschleppen. Hauptsächlich war davon die südeuropäische Küste betroffen, doch führten ihre Raubzüge im 17. Jahrhundert u.a. auch nach Baltimore in Irland, Penzance in Südwest-England und sogar nach Austurland und Vestmannaeyjar bei Island.

Auch Türken aus Zentralasien und Kaukasier wurden als Sklaven verkauft. Ihre Abnehmer fanden sie vor allem in Ägypten, wo sie als Mamluken, als Militärsklaven, nicht nur hohe Führungspositionen innehatten, sondern zeitweise auch selber herrschten.

Eine Sonderform dieser Praxis war im Osmanischen Reich die so genannte "Knabenlese" (devşirme, türkisch sammeln), bei der jeder fünfte christliche Knabe im Alter von 8 bis 15 Jahren abgegeben werden musste und dann - nach einer Zwangskonvertierung zum Islam und Sklavenarbeit in muslimischen Familien - zu Elitetruppen des Sultans, den "Janitscharen" rekrutiert wurden. Die Devşirme bildeten mit der Zeit eine eigene politische Gruppe, die im Lauf des 15. Jahrhunderts zu einer ernsthaften Konkurrenz für den traditionellen osmanischen Adel in der politischen Entscheidungsfindung wurde. Die jährlichen Feldzüge der Osmanen dienten nicht zuletzt auch dem Zweck, nicht zuviele von ihnen in der Hauptstadt zu haben, um (trotzdem nicht seltenen) Revolten vorzubeugen.

Aber auch in Europa war die Nachfrage nach Sklaven groß genug, um den Handel mit ihnen lukrativ zu machen: In Italien, Spanien, Südfrankreich sowie auf nahezu allen größeren Mittelmeerinseln fanden sich Sklaven.

Eine sehr profitable Variante des Sklavenhandels bestand darin, bei Raubzügen zu Wasser und zu land verschleppte Personen gegen Lösegeldzahlungen freizulassen, so z.B. der bekannte spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes. Im Mittelalter war diese gezielte Piraterie eine Spezialität vor allem katalanischer Händler im westlichen Mittelmeer.

Der Historiker Robert C. Davis berechnet die Zahl der versklavten Europäer in nordafrikanischen Ländern zwischen 1580 und 1680 auf rund 850.000 Menschen.

Siehe auch:


[Bearbeiten] Literatur

  • Robert C. Davis: Christian Slaves, Muslim Masters. White Slavery in the Mediterranean, the Barbary Coast, and Italy, 1500-1800. Palgrave MacMillan, New York 2004.
  • Charles Verlinden: L'esclavage dans l'Europe médiévale, 2 Bde., Brügge/Gent, 1955/1977.
  • Michel Balard: La Romanie génoise, 2 Bde., Rom/Genua 1978.

[Bearbeiten] Weblinks


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