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Kuppenheim – Wikipedia

Kuppenheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kuppenheim
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Kuppenheim hervorgehoben
Koordinaten: 48° 50′ N, 8° 15′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rastatt
Höhe: 127 m ü. NN
Fläche: 18,08 km²
Einwohner: 7620 (31. Dez. 2006)[1]
Bevölkerungsdichte: 421 Einwohner je km²
Postleitzahl: 76456
Vorwahl: 07222
Kfz-Kennzeichen: RA
Gemeindeschlüssel: 08 2 16 024
Adresse der Stadtverwaltung: Rathaus Friedensplatz
76456 Kuppenheim
Webpräsenz:
Bürgermeister: Karsten Mußler

Kuppenheim ist eine Stadt im Westen von Baden-Württemberg bei Rastatt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Kuppenheim liegt am Eingang des Murgtals im Nordschwarzwald, weswegen die Kommune neben „Knöpflestadt“ auch das „Tor zum Murgtal“ genannt wird. Schon mitten in der Stadt beginnt das Gelände aufgrund der Randlage zum Schwarzwald anzusteigen. Die Höhenunterschiede auf Kuppenheimer Gemarkung reichen von 118 Meter im Gewann „Unterer Eichelplan“ über 127 m in der Stadtmitte bis 297 m Höhe auf dem Hirschacker. In den Hügeln Kuppenheims kann man bei entsprechender Wetterlage und klarer Sicht bis zu den 50 km entfernten Kühltürmen des Kraftwerks Philippsburg schauen.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend:

[Bearbeiten] Geschichte

Reste der Stadtmauer
Reste der Stadtmauer

Wann Kuppenheim gegründet wurde, ist unklar, sicher ist aber, dass es schon zur Römerzeit eine Ansiedlung auf Kuppenheimer Gemarkung gab, da hier die damals wichtigen Römerstraßen entlang der Vorberge des Schwarzwaldes führten, auf deren Fundamente noch heute z.B. die Landstraße L67 nach Baden-Baden entlangführt. Kuppenheim selbst wurde um 1095 erstmals urkundlich erwähnt. Es war zu dieser Zeit der bedeutendste Ort des Ufgaus, einer Landschaft gelegen zwischen der südlichen Ortenau und dem nördlichen Kraichgau. Zudem stellt die Murg die frühere Grenze zwischen dem alemannischen und fränkischen Sprachgebiet dar. Dadurch weist der alte Kuppenheimer Dialekt, der zu den niederalemannischen Dialekten gehört, südrheinfränkische Sprachmerkmale auf.

Altes Rathaus, erbaut 1730. Ansicht von Norden
Altes Rathaus, erbaut 1730. Ansicht von Norden

Im Jahre 1283 wurde die Stadt von den Grafen von Eberstein, die den Zenit ihrer Macht bereits überschritten hatten, an die Markgrafen von Baden verkauft. 1453 ist sogar von einer „Amptsstatt Cuppenheim“ die Rede, zu der 14 Dörfer gehörten. 1535 wurde Kuppenheim zur Oberamtsstadt erhoben mit über 22 Dörfern. Dieser Rang entspricht heute der „Hauptstadt“ eines Landkreises. Doch im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde Kuppenheim 1689 „bis auf ein Haus“ niedergebrannt und verlor so seinen Status als Oberamtsstadt. Dieser ging auf die nunmehrige Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Baden, Rastatt über. Nach einem nur schleppenden Wiederaufbau zu Anfang des 18. Jahrhunderts wuchs die Stadt aber zusehends über die vormalige Stadtmauer hinaus. Die Reste der Befestigungsanlagen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschleift, erhalten blieben nur Teile der Stadtmauer. Zu dieser Zeit wirkte in Kuppenheim als Stadtpfarrer Pfarr-Rektor Franz Joseph Herr, ein bedeutender Geistlicher, der sowohl die Stadtkirche als auch die Antoniuskapelle renovieren bzw. neuerbauen ließ. F. J. Herr, ein unehelicher Abkömmling von Großherzog Karl Friedrich von Baden, ist Ehrenbürger der Stadt Kuppenheim.

Das neue Rathaus auf dem Friedensplatz
Das neue Rathaus auf dem Friedensplatz
Ochsengraben mit Stadtmauer
Ochsengraben mit Stadtmauer
Mühlkanal in der Friedrichstraße
Mühlkanal in der Friedrichstraße

Im Verlauf der Badischen Revolution fand bei Kuppenheim im Jahre 1849 ein Gefecht zwischen den Freischärlern und den preußischen Interventionstruppen statt. Auch im Rahmen der Belagerung der Bundesfestung Rastatt war preußisches Militär in Kuppenheim stationiert.

Nachdem im Ersten Weltkrieg auch viele Kuppenheimer gefallen waren, traf die Depression der 1920er Jahre die Stadt schwer. Erschwerend kam hinzu, dass Kuppenheim sich in der demilitarisierten Zone befand. Viele Bürger wanderten daher in dieser Zeit in die USA aus. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass ein Auswanderer aus Kuppenheim in den USA im 19. Jahrhundert einen großen Textilkonzern aufbaute, der den Namen „Kuppenheimer“ trug.

Auch die Zeit des Nationalsozialismus ließ Kuppenheim nicht unberührt. Schwer wog der Verlust des Stadtrechtes im Jahre 1935.

Nicht unerwähnt bleiben soll der couragierte Stadtpfarrer Heinrich Geiler, ein weiterer Ehrenbürger der Stadt, der sich weder vor noch nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, ungeachtet drohender persönlicher Folgen, sich auf der Kanzel und in seinem Kirchenblatt davon abhalten ließ, eine deutliche Sprache wider das Regime zu sprechen. Später wurde eine Straße nach ihm benannt. Im Zweiten Weltkrieg kam Kuppenheim relativ glimpflich davon.

Im Jahre 1950 wurde Kuppenheim durch den damaligen Präsidenten des Landes (Süd-)Baden, Leo Wohleb das Stadtrecht wiederverliehen.

Ab 1850 erlebte auch Kuppenheim einen vorindustriellen Aufschwung. Weg vom reinen Bauerndorf entwickelte es sich - durch die mittlerweile nicht mehr existente - Kofferfabrik Schaeuble, und weiteren gleichgelagerte Betriebe folgten - bis in die Nachkriegszeit wurde Kuppenheim als „Badische Kofferstadt“ bezeichnet - sowie durch verschiedene mittelständische Unternehmen zu einer modernen Stadt.

Maßgeblich dazu beigetragen hat die Lage in der sogenannten „Technologieregion Karlsruhe“, eingebettet zwischen den Automobilstädten Rastatt und Gaggenau sowie dem Weltbad Baden-Baden. Trotz der großen Industrialisierung der Region um Kuppenheim herum hat die Stadt ihr ländliches Erscheinungsbild bewahren können.

[Bearbeiten] Die Sage von der Knöpflestadt

Im Dreißigjährigen Krieg entstand die Bezeichnung „Knöpflestadt“, welche zu diesem bekanntesten Spitznamen Kuppenheims geführt hat. Der Sage nach wurden die Kuppenheimer von den Schweden belagert, und als die Nahrungsvorräte langsam zur Neige gingen, entschloss man sich zu einer List: Jeder sollte alles Mehl und Eier zusammentragen, um daraus „Knöpfle“, eine Art Spätzle, zu kochen. Diese wurden dann über die Stadtmauer geworfen, um den Feind glaubhaft zu machen, dass man noch genug Vorräte habe. Da brachen die Schweden die vermeintlich unsinnige Belagerung ab und Kuppenheim war gerettet.


[Bearbeiten] Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde

In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zur Markgrafschaft Baden-Baden gehörenden Kuppenheim bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 15./17. Jahrhunderts zurück. Möglicherweise waren bereits vor 1433, sicher ab 1570 beziehungsweise nach dem Dreißigjährigen Krieg Juden in der Stadt.

1683 lebten zehn jüdische Familien in Kuppenheim, 1701 jedoch nur drei, 1724 wieder sieben. Das jüdische Wohngebiet konzentrierte sich bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die Löwengasse (im Volksmund auch "Judengasse" genannt).

An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof (jüdischer Verbandsfriedhof). Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 1827 wurde die Gemeinde dem Rabbinatsbezirk Bühl zugeteilt.

Die höchste Zahl jüdischer Bewohner wurde um 1864 mit 142 Personen erreicht. Die jüdischen Familien verdienten ihren Lebensunterhalt durch den Handel mit Vieh, Eisenwaren und Textilien.

Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Julius Grünbaum, Joseph Kahn, Karl Dreyfuß und Ludwig Herz. Ihre Namen stehen auf einer bebilderten Gedenktafel im Bürgersaal des Rathauses und im Ehrenhain des städtischen Friedhofes.

Um 1924, als i Kuppenheim noch 74 jüdische Einwohner gezählt wurden (2,46 % von etwa 3.000 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Alfred Mayer, J. Grünbaum, Emil Kaufmann und Ludwig Kahn. J. Grünbaum war Religionslehrer der Gemeinde. 1932 waren die Gemeindevorsteher Alfred Mayer (1. Vors.), Ludwig Kahn (2. Vors.) und Berthold Dreyfuß (3. Vors.).

Bis nach 1933 waren folgende Handels- und Gewerbebetriebe in jüdischem Besitz: Viehhandlung Berthold Dreyfuß (Schloßstraße 1), Manufakturwarengeschäft Heinrich Dreyfuß (Friedrichstraße 72), Manufakturwarengeschäft Max Dreyfuß (Murgtalstraße 2), Viehhandlung Hermann Kahn (Friedrichstraße 79), Viehhandlung Simon Kahn (Friedrichstraße 59, abgebrochen), Pferdehandlung Alfred Maier (Friedrichstraße 94, abgebrochen), Pferdehandlung Emil Maier (Obertorstraße 1),Viehhandlung Nathan Maier (Rheinstraße 9), Metzgerei Salomon Lehmann (Friedrichstraße 75), Eisenwarengeschäft Herz und Schlorch (Friedrichstraße 45).

1933 lebten noch 51 jüdische Personen in Kuppenheim. In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.

Von den in Kuppenheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Anna Billig geb. Herz (1864), Emilie Brumlik geb. Kaufmann (1888), Heinrich Dreyfuss (1883), Marie Dreyfuss geb. Friedmann (1857), Leopold Friedmann (1866), Nathan Herz (1857), Samuel Herz (1861), Sara Herz geb. Maier (1866), Ida Heumann geb. Dreyfuss (1887), Jeanette Hirsch geb. Kahn (1887), Berta Joseph geb. Grünbaum (1891), Adolf Kahn (1876), Blondine Kahn (1877), Cölestine Kahn (1881), Klara Kahn (1900), Ludwig Kahn (1873), Ludwig Kahn (1881), Max Kahn (1871), Siegfried Kahn (1899), Regina Katz geb. Dreyfuss (1894), Rosa Kramer geb. Kaufmann (1884), Fanny Kreuzer geb. Kaufmann (1882), Johanna Kuhn geb. Kahn (1887), Salomon Kuppenheimer (1865), Salomon Lehmann (1868), Elise Loeb geb. Herz (1859), Mina Maier (1873), Karoline Meier geb. Kahn (1885), Josef Monatt (1851), Viktor Nöther (1863), Irma Platz geb. Kahn (1895), Günther Schlorch (1920), Rosa Schlorch geb. Herz (1893), Semi Schlorch (1889), Frieda Valfer geb. Kahn (1887).

Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November wurde auch die Kuppenheimer Synagoge von der SA gebrandschatzt. In anbetracht der Tatsache, dass Fachwerkhäuser unverputzt mit Holzgeflecht und Strohlehmbewurf im Gefach abstandlos in den engen Altstadtgassen (Hildastrasse und Lövengasse) standen und im November die Dachböden bis in den letzten Winkel mit leicht entzündbarem Heu voll gestopft waren, ist es nur schwer vorstellbar, dass diese Brandstiftung ohne geplante flankierende Maßnahmen von statten ging. Die Vernichtung „arischen“ Eigentums durch ein unkontrollierbares Großfeuer wäre nicht im Sinne der faschistischen Machthaber gewesen. Welche Kuppenheimer an der Vorbereitung und Durchführung der Brandstiftung beteiligt waren, ob die Feuerwehr vorgewarnt war, all das wurde nie ernsthaft versucht aufzuklären. Als die Ruine entfernt wurde, stellte die Gemeinde Kuppenheim 1988 eine Erinnerungstafel ohne Hinweis auf die Reichspogromnacht auf. 1995 erstmals schriftlich darauf hingewiesen, weigerte sich der historische Verein und die Gemeinde Kuppenheim eine entsprechende Ergänzung vorzunehmen. Erst als die Auseinandersetzung, nach drei jährigem Bemühen, dem Zentralrat der Juden in Frankfurt und der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde, bildete der Gemeinderat am 6.Mai 1999 eine Kommission, die sich am Ende dazu durchringen konnte eine ausführlichere Gedenktafel aufzustellen, den Standort zu einem Ort der Besinnung umzugestalten und ihn Synagogenplatz um zu benennen. (1)(2) Den im KZ ermordeten Kuppenheimer Juden wird aber immer noch eine namentliche Erinnerung verweigert und inzwischen wächst ein Busch über die Tafel und der Platz ist zum Parkplatz verkommen. Es war und bleibt eine ungeliebte Erinnerungsstätte, an eine schändliche Zeit, in einer beschaulichen Idylle.

Bilder vom Kuppenheimer Judenfriedhof

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Oberndorf Seit 1. Januar 1971 ist das 1288 erstmals urkundlich erwähnte Oberndorf ein Stadtteil von Kuppenheim.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

  1. CDU 38,9% (+1,0) - 7 Sitze (-3)
  2. SPD 23,7% (+2,0) - 5 Sitze (-1)
  3. FWG 23,6% (-2,1) - 4 Sitze (-2)
  4. BBK 11,8% (-1,0) - 2 Sitze (-1)

[Bearbeiten] Bürgermeister

Vor 1831 war Stabhalter die Bezeichnung des Bürgermeisters

  • 1832-1838: Marzell Warth
  • 1838-1839: Wolfgang Jüngling
  • 1839-1844: Karl Bernard
  • 1844-1849: Lukas Müller
  • 1852-1861: Anton Walz
  • 1861-1875: Franz Tobias Hertweck
  • 1875-1882: Hermann Bernard
  • 1882-1887: Fidel Niedereder
  • 1887-1899: Sebastian Walz
  • 1899-1908: Lorenz Stemmle
  • 1908-1922: Ignaz Walz
  • 1923-1945: Gustav Grathwohl
  • 1945-1946: Karl Feistkorn
  • 1946: Stefan Nunn
  • 1946-1948: Rochus Dörrer
  • 1949-1968: Adolf Walz
  • 1968-1979: Alfred Bachofer
  • 1980-2004: Werner Trauthwein
  • seit 2004: Karsten Mußler

[Bearbeiten] Wappen

Das Kuppenheimer Wappen besteht aus dem typischen badischen, goldenen Staatswappen mit rotem Schrägbalken. Im rechten oberen Feld befindet sich ein Kleeblatt, das eher ein stilisiertes Kreuz darstellen soll, welches vermutlich für das Dekanat Kuppenheim stand. Im linken unteren Feld befindet sich eine Wolfsangel bzw. ein Flößerhaken, ein Zeichen dafür, dass auch in Kuppenheim das Flößergewerbe ansässig war.

Am Anwesen Friedrichstraße 68 befindet sich das älteste in Stein gehauene badische Wappen. An dieser Stelle stand ursprünglich eines der vier Stadttore, welche allesamt 1813 abgebrochen wurden.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Kuppenheim unterhält seit 1986 eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Raon-l'Étape. 2001 wurde ein Freundschaftsvertrag mit der italienischen Gemeinde Filottrano geschlossen.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

In der Johann-Schäuble-Straße befindet sich das örtliche Heimatmuseum

[Bearbeiten] Musik

In Kuppenheim gibt es einen Musikverein, einen Handharmonikaverein, mit Oberndorf zwei Gesangsvereine und den Initiativkreis Kulturpflege Kuppenheim (IKK)

[Bearbeiten] Bauwerke

Stadtkirche St. Sebastian
Stadtkirche St. Sebastian

Sehenswerte bzw. markante Bauwerke der Stadt sind:

  • Die neugotische Stadtkirche St. Sebastian wurde 1902-05 unter Einbeziehung des älteren Glockenturms nach Plänen des Karlsruher Architekten Johannes Schroth erbaut.
  • Davor befindet sich das alte Rathaus des 18. Jahrhunderts.
  • Die Stadtmauer umschließt die engen Gassen der Altstadt
  • Judenfriedhof (Führungen möglich)
  • Hallenfreibad Cuppamare
  • das neue Rathaus auf dem neugestalteten Friedensplatz
  • Schloss Favorite gehört zwar zu Rastatt, liegt aber nur 5 min Fußweg von Kuppenheim entfernt.

[Bearbeiten] Natur

Knapp 2/3 der Kuppenheimer Gemarkung werden von den Vorbergen des Schwarzwaldes eingenommen. Auf den zahlreichen Wegen kann der Stadtwald mit seinen Tälern und Hügeln durchwandert werden, z.B. bis hinauf zur Burgruine Alt-Eberstein

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Veranstaltung vor der Stadtmauer am Oberen Torplatz
Veranstaltung vor der Stadtmauer am Oberen Torplatz

Jeweils am ersten Wochenende im Mai und im Oktober findet der Jahrmarkt statt, dem seit 2004 auch jeweils im Herbst eine Gewerbeschau der Kuppenheimer Unternehmen angeschlossen ist und der alljährlich von tausenden Menschen besucht wird. Am Jahrmarktsonntag haben die meisten Kuppenheimer Geschäfte geöffnet.

Daneben veranstalten alle größeren Vereine in der Stadt zahlreiche Feste.

[Bearbeiten] Brauchtum

[Bearbeiten] S´ Riedelwiebel

Eine alte Sage von Oberndorf ist die von einer Waldfrau namens Riedelwiebel. Zu den kleinen Kindern sagte man zu früherer Zeit: „Geh net ins Riedel sonscht kommt s`Riedelwiebel !“ Das war ein Schreckgespenst aus dem Gewann „Riedel“ (Waldstück zwischen Oberndorf und Kuppenheim), dessen höchste Erhebung „Heidenburg“ heißt. Dort soll der Sage nach das goldene Kalb vergraben sein.

[Bearbeiten] Pfingstträg

Ursprünglich im ganzen Landkreis Rastatt heimisch, hat sich dieser Brauch nur noch im Stadtteil Oberndorf erhalten. Er geht zurück auf die Sage von Pfingstkönig und -königin, welche vom Pfingstträg begleitet wurden. Dieser war ein fauler und Erbsen liebender Gesell, der vor lauter Gier nach den grünen Hülsenfrüchten stets zu spät zum Einzug des königlichen Paares erschien und dabei immer sein Pferd vergaß. Daher lautet der Spottspruch auf ihn:

„Pfingstträg, Pfingstträg, oha!
Hat Erbse g´fresse,
hat sei Roß im Stall vergesse!“

Immer an Pfingstmontag wird ein älterer Bub als Pfingstträg auserwählt und im Wald an geheimer Stelle so dicht mit Farnen und Weiden umpackt, dass er nicht mehr erkannt wird, aber auch kaum noch laufen kann. Das Sammeln des Farns übernehmen die so genannten Teiler, welche Buben sind, die mindestens im Vorjahr beim Rätschen und beim Pfingstträg teilgenommen haben. Zu seiner Verkleidung gehört noch ein ca. 2m langer Schweif, der von den jüngeren Buben getragen wird. Unter dem Singen des o.g. Spottliedes wird er ins Dorf geführt. Ihm voran geht ein Bub, der an einem langen Stock eine Glocke trägt und so den Pfingstträg ankündigt. Die Teiler sammeln dabei von den Anwohnern milde Gaben. Am Schluss wird der Pfingstträg wieder in den Wald geführt und seiner Verkleidung entledigt.

Pfingstträg im Stadtteil Oberndorf

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Kuppenheim hat einen Bahnhof an der Murgtalbahn und ist somit an das Verkehrsnetz des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) angeschlossen, was Fahrten bis nach Bruchsal oder Freudenstadt ohne Umsteigen möglich macht. Vom Bahnhof aus fahren auch Busse u.a. direkt nach Baden-Baden in die Stadt hinein. Außerdem kann die Autobahn 5 von Kuppenheim aus innerhalb weniger Minuten über die vierspurig ausgebaute B462 erreicht werden.

[Bearbeiten] Medien

Immer donnerstags erscheint in Kuppenheim und Bischweier das Kommunal-Echo, welches neben den lokalen Nachrichten auch Vereinen als Informationsplattform dient

[Bearbeiten] Bildung

  • Alte Schule (Grundschule)
  • Grundschule Oberndorf
  • Favoriteschule (Grund- und Hauptschule)
  • Werner-von-Siemens-Realschule
  • Steinbeis Business Academy SBA (Regionales Studienzentrum Kuppenheim der Steinbeis-Hochschule Berlin)

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Jonas Kuppenheimer

In den USA existierte von 1862 bis 1997 eine Firma mit dem Namen „Kuppenheimer Men`s Clothiers Inc“. Diese Firma war spezialisiert auf die Herstellung exklusiver und dementsprechend teure Herrenmode für die betuchtere amerikanische Gesellschaft.

Gründer war ein Mann, der den Namen seiner Heimatstadt als seinen Familiennamen trug: Jonas Kuppenheimer (* 6. März 1837). Er verlor seine Staats- und Bürgerrechte Ende 1857, als er seiner Einberufung nicht nachkam und wanderte daher alsbald von Kuppenheim nach Amerika aus, um sich in Terre Haute (Indiana) als Schreiber zu verdingen. Dort wurde er zu Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs in eine Kompanie in Indiana eingezogen und 1862 wegen Dienstunfähigkeit entlassen. Dann kehrte er nach Terre Haute zurück und gründete dort mit seinem größeren Bruder Bernhard, der 1873 nochmal zu Besuch nach Kuppenheim zurückkehrte, einen Kleidergroßhandel. Jonas Kuppenheimer starb am 11. Juli 1902.

Seine Firma aber wuchs weiter und betrieb in guten Geschäftsjahren, die ungefähr von 1890 bis 1930 ihren Höhepunkt hatten, 167 Filialen in den USA. Doch im Laufe der letzten Jahrzehnte ging es mit „Kuppenheimer Men`s Clothiers“ immer weiter bergab, bis 1996 überraschenderweise 44 der 87 verbliebenen Filialen geschlossen werden mussten. 1997 wurden die restlichen Filialen von „The Men`s Warehouse Inc.“, einer erst 25 Jahre alten Handelskette mit über 330 Filialen, übernommen, so dass „Kuppenheimer Men`s Clothiers“ vollständig von der Bildfläche verschwand.

Etwas ganz Besonderes stellten die alten Werbeplakate aus den 1920ern und 1930ern dar, bei denen dem Betrachter wohl als erstes der Name Kuppenheimer ins Auge sticht. Diese wurden von dem ebenfalls aus Deutschland ausgewanderten Künstler Leyendecker angefertigt, der als erster versuchte, ein wenig Erotik in seine Werke zu bringen mittels Darstellung perfekter Körper.

[Bearbeiten] Ehepaar Erwin und Theresia Roos

Erwin Roos war Unternehmer und ein bedeutender Kunstmaler. Er übernahm 1923 von seiner Mutter eine Farbenfabrik, wodurch sicherlich seine Leidenschaft fürs Malen geweckt wurde. 1934 wurde nach seinen Plänen das Kriegerdenkmal am Wörtelstadion errichtet. Erwin Roos saß gerne an seiner Staffelei in der Rheinstraße und malte auch verschiedene Ansichten von Kuppenheim. Er starb am 21. Mai 1960. Vor wenigen Jahren wurde eine Straße nach ihm benannt.

Seine Frau Theresia Roos war in beiden Weltkriegen Krankenschwester in verschiedenen Lazaretten und leitete die Kuppenheimer DRK-Schwestern von 1935 bis 1974. Für ihr Engagement wurde sie mit dem DRK-Ehrenzeichen und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie wurde mit weit über 100 Jahren eine der ältesten Einwohner Kuppenheims.

[Bearbeiten] Julius Kahn

Julius Kahn
Julius Kahn

Julius Kahn war ein amerikanischer Kongressabgeordneter, welcher am 28. Februar 1861 in Kuppenheim geboren wurde. Seine Eltern emigrierten nach Kalifornien, als er fünf Jahre alt war. In San Francisco studierte er Jura. Er saß von 1899 bis 1903 für die Republikaner im 56. und 57. amerikanischen Kongress. Nach zwei Jahren Abstinenz wegen einer verlorenen Wahl gehörte er ab 1905 bis zu seinem Tode 1924 ununterbrochen dem Kongress an. Er war in dieser Zeit an mehreren bedeutenden Gesetzesvorhaben beteiligt und gehörte dem zeitweise dem Militärausschuss an. Ihm zu Ehren wurde in San Francisco ein großer Spielplatz nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Thomas Grochowiak

Thomas Grochowiak, geb. am 2. Dezember 1914 in Recklinghausen, ist ein bedeutender deutscher Maler. Sein Atelier befindet sich in der Rheinstraße.

[Bearbeiten] Sport

Die wichtigsten Sportvereine der Stadt:

  • Der 1960 gegründete 'MSC Puma Kuppenheim' gewann im Jahre 2007 seine achte Deutsche Motoballmeisterschaft.
  • Der Schachverein 'Schachgemeinschaft Caissa Rochade Kuppenheim' wurde im Jahr 1979 gegründet. Für den stärksten Amateurverein innerhalb des „Goldenen Schach-Dreiecks“ zwischen Baden-Baden, Rastatt und Karlsruhe, spielen vier Mannschaften, die Erste und die Zweite in der Verbandsliga, die Dritte in der Bereichsliga und die Vierte in der Bezirksklasse.
  • Der 1908 gegründete Fussballverein SV Kuppenheim spielt in der Verbandsliga Südbaden.

[Bearbeiten] Literatur

  • Gerhard Friedrich Linder: Die jüdische Gemeinde in Kuppenheim. Verlag Regionalkultur 1999, ISBN 3-89735-110-2
  • Gerhard Friedrich Linder: Kuppenheim: Chronik einer Stadt. Verlag Regionalkultur 1999, ISBN 3-89735-117-X

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Kuppenheim – Bilder, Videos und Audiodateien


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