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Klaus Rainer Röhl – Wikipedia

Klaus Rainer Röhl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Klaus Rainer Röhl (* 1. Dezember 1928 in Trockenhütte / Freistaat Danzig) ist ein deutscher Journalist und Publizist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Jugend

Röhl wurde 1944 noch als Schüler zum Arbeitsdienst und zwei Wochen vor Kriegsende zum Kriegsdienst im besetzten Dänemark einberufen. Nach einer kurzen Zeit in einem Internierungslager lebte er bei seiner aus Danzig geflohenen Familie in der Nähe von Stade, wo er wieder zur Schule ging und im Frühjahr 1948 das Abitur erlangte. Hier lernte er Peter Rühmkorf und Stefan Aust kennen.

[Bearbeiten] KPD und APO

Seit Beginn seines Studiums in Hamburg 1949 entfaltete er zusammen mit Rühmkorf in Hamburg eine rege Tätigkeit als Gründer eines politischen Kabaretts (Die Pestbeule), einer Studentenbühne, des Wolfgang Borchert-Theaters und des Jazzkellers Anarche, in dem auch moderne Lyrik zum Vortrag kam. Politisch vertraten beide einen radikalen Pazifismus, der sie ab 1953 mit studentischen Mitgliedern der westdeutschen KPD in Kontakt brachte.

Im Mai 1955 gab Röhl — nach einer Versuchsausgabe im Februar (Das Plädoyer, mit Eckart Heimendahl) — eine eigene Zeitschrift unter dem Namen Studentenkurier heraus, das ein Sprachrohr der 58er wurde. Dessen Finanzierung erfolgte angeblich mittels Spenden, aufgebracht von einer Nationalen Front (Ehrenvorsitzender war der Verleger Ernst Rowohlt), die in Wahrheit eine kommunistische Tarnorganisation war. Röhl fuhr zu dieser Zeit des öfteren nach Ost-Berlin, um dort von staatlichen Stellen der DDR das Geld für die Zeitung bar in Empfang zu nehmen. Röhl, dem die KPD relativ freie Hand bei der Gestaltung seines Blattes ließ, war jedoch kein Mitglied der Partei und wurde es erst, als diese im Herbst 1956 in der BRD verboten wurde.

Der Studentenkurier, im September 1957 umbenannt in konkret, verdrängte unter Röhls Leitung KPD-feindliche sozialistische Autoren (wie Kurt Hiller) und wurde für viele Jahre zur auflagenstärksten überregionalen Studentenzeitung (Höhepunkt 20.000 gedruckte Exemplare). Sie spielte eine führende Rolle in der Bewegung Kampf dem Atomtod von 1958, aus der heraus zahlreiche Studenten Redakteure von konkret wurden, unter anderem Ulrike Meinhof und Erika Runge.

Weihnachten 1961 heirateten Röhl und Ulrike Meinhof. Nachdem die SED als heimlicher Geldgeber immer stärker versuchte, Einfluss auf die Redaktion zu nehmen, kam es schließlich im Frühjahr 1964 zum Bruch. Die SED gab kein Geld mehr für die Druckerei und forderte die sofortige Einstellung der Zeitschrift. Doch Röhl widersetzte sich und führte konkret in eigener Verantwortung weiter.

Als nunmehr unabhängige sozialistische Zeitschrift erreichte konkret schon 1965 eine Auflage von 100.000 verkauften Exemplaren und wurde 1967 zum führenden Publikationsorgan der neuen außerparlamentarischen Studentenbewegung, der APO. 1967 erschien das Blatt 14-tägig und hatte seine höchste Auflage (176.000 verkaufte Exemplare).

Im Frühjahr 1968 wurde Röhls Ehe geschieden. Ulrike Meinhof zog mit ihren Zwillingstöchtern Regine und Bettina nach Berlin und begann von dort aus einen politischen Kampf um die Leitung der Zeitschrift („Raus Kleiner Röhl!“). Während Röhl eine sich fortan in konkret zuspitzende Gewaltdiskussion in gemäßigte Bahnen lenken konnte, ging Meinhof im Mai 1970 mit dem zuvor als „Kaufhausbrandstifter“ bekannt gewordenen Andreas Baader in den Untergrund. Beide gründeten die RAF, die Röhl von Anfang an publizistisch bekämpfte.

1974 zog sich Röhl von konkret zurück, das nun von Hermann L. Gremliza übernommen wurde. 1981 übernahm er die zeitweise als größte Konkurrenz von konkret geltende Zeitschrift Spontan.

[Bearbeiten] Politische Kehrtwende

Nachdem Röhl sich 1974 von konkret zurückgezogen hatte, vollzog er langsam eine politische Kehrtwende. Schließlich promovierte er 1993 bei dem Historiker Ernst Nolte (FU Berlin). Röhl schreibt dazu selbst in Linke Lebenslügen (Berlin 1994): „Im Sommer 1987, zwei Jahre vor der Wende, habe ich angesichts der maßlosen und ungerechtfertigten Kampagne gegen Ernst Nolte beim sogenannten Historikerstreit‚ an diesen geschrieben und ihm den Vorschlag gemacht, solidarisch, gewissermaßen demonstrativ bei ihm zu promovieren. Die Wahl des Doktorvaters war also keineswegs ein Zufall.“ Die Promotionsschrift trägt den Titel: Nähe zum Gegner. Die Zusammenarbeit von Kommunisten und Nationalsozialisten beim Berliner BVG-Streik von 1932.

Röhl trat 1995 der FDP bei. Er gehört zum nationalliberalen Flügel der Partei um Alexander von Stahl, Heiner Kappel und Rainer Zitelmann („Liberale Offensive“), die die FDP in den 1990er Jahren verändern wollten.

Auf Röhls Initiative kam es zu dem mit Rainer Zitelmann, Ulrich Schacht und Heimo Schwilk verfassten Aufruf 8. Mai 1945 – Gegen das Vergessen.

Röhl schreibt heute u. a. für die Preußische Allgemeine Zeitung (ehemals Ostpreußenblatt). Er publiziert, nach eigener Angabe, um über die „tiefgreifenden, zum Teil verheerenden Folgen der kommunistischen und linksutopischen Aktivitäten, an denen ich als Herausgeber und Kommentator beteiligt gewesen war“, aufzuklären.

[Bearbeiten] Privates

Als Grund seiner Scheidung von Ulrike Meinhof gibt Röhl seine Beziehung zu Danae Coulmas an, einer griechischen Autorin und ehemaligen Diplomatin, mit der er bis heute in Köln zusammen lebt.

[Bearbeiten] Werke

  • Fünf Finger sind keine Faust. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1974, ISBN 3-462-01002-6, Neuauflage mit einem Anhang, München 1998, ISBN 3-8004-1365-5 (Autobiografisch)
  • Die Genossin. Roman. Molden, Wien 1975, ISBN 3-217-00677-1 (über Ulrike Meinhof)
  • Lustobjekt. Ein kleiner Irrtum und seine fatalen Folgen. Europaverlag, Wien 1980, ISBN 3-203-50735-8
  • Aufstand der Amazonen. Geschichte einer Legende. Econ-Verlag, Düsseldorf 1982, ISBN 3-430-17797-9
  • Die verteufelte Lust. Die Geschichte der Prüderie und die Unterdrückung der Frau. Hoffmann und Campe, Hamburg 1983, ISBN 3-455-08695-0
  • Nähe zum Gegner. Kommunisten und Nationalsozialisten im Berliner BVG-Streik von 1932. Campus Verlag, Frankfurt/Main 1994, ISBN 3-593-35038-6
  • Linke Lebenslügen. Ullstein, Berlin 1994, ISBN 3-548-36634-1. (Neuauflage. Universitas, München 2001, ISBN 3-8004-1430-9)
  • Deutsches Phrasenlexikon. Lehrbuch der politischen Korrektheit für Anfänger und Fortgeschrittene. Ullstein, Berlin 2001, ISBN 3-550-07077-2; Mit den geänderten Untertitel: Politisch korrekt von A-Z. 4., aktualisierte Auflage. Universitas, München 2001, ISBN 3-8004-1409-0
  • Deutscher Narrenspiegel. Hypochonder und Schutzheilige. Universitas, München 1998, ISBN 3-8004-1338-8
  • Riesen und Wurzelzwerge. Das Dilemma der deutschen Linken. Universitas, München 1999, ISBN 3-8004-1388-4
  • Verbotene Trauer. Die vergessenen Opfer. Universitas, München 2002, ISBN 3-8004-1423-6
  • Deutsche Tabus. Universitas, München 2004, ISBN 3-8004-1467-8
  • Du bist Deutschland. Satiren aus der europäischen Provinz. Universitas, München 2007, ISBN 978-3-8004-1473-4

[Bearbeiten] Weblinks


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