See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Hugo von Tschudi – Wikipedia

Hugo von Tschudi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hugo von Tschudi
Hugo von Tschudi

Hugo von Tschudi (* 7. Februar 1851 auf Gut Jakobshof in der Nähe von Edlitz in Österreich; † 23. November 1911 in Stuttgart), war ein bedeutender Kunsthistoriker und Museumsfachmann.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hugo von Tschudi entstammte einer alten schweizerischen Adelsfamilie, die sich bis in 10. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Sein Vater Johann Jakob von Tschudi war Landwirt, Arzt und schweizerischer Diplomat in Wien, seine Mutter Ottilie Schnorr von Carolsfeld eine Nichte des Malers Julius Schnorr von Carolsfeld.

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Wien

Nach Beendigung des Gymnasiums widmete sich Tschudi an der Wiener Universität zunächst dem Jurastudium, welches er 1875 mit der Promotion abschloss. In dieser Zeit besuchte er auch erste Vorlesungen in Kunstgeschichte. Anschließend unternahm er zwei Jahre lang Studienreisen nach Deutschland, Holland, Belgien, England, Frankreich, und Italien. 1876 erschien seine erste Publikation: Ein Rundgang durch das moderne Paris. In Italien lernte er 1877 den Maler Hans von Marées kennen. 1878 bis 1879 folgte ein Volontariat am Österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien. Tschudi unternahm im Anschluss weitere Studienreisen nach Frankreich und Italien. Unterdessen arbeitete er an der Neuedition des Naglerschen Künstlerlexikon, einem Band über die Gemäldegalerie in Budapest sowie für die Jahrbücher der Königlich Preußischen Kunstsammlungen.

[Bearbeiten] Berlin

Édouard Manet  Im Wintergarten
Édouard Manet
Im Wintergarten

1883 lernte er Wilhelm Bode kennen, der ihn als Assistent an die Berliner Gemäldegalerie holte. Bode nahm Tschudi zunächst in seiner Villa in der Berliner Uhlandstraße auf und es entstand eine konstruktive Zusammenarbeit. In dieser Zeit erschien die Besprechung der Bildwerke der christlichen Epochen in den Königlichen Museen zu Berlin und es entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung zu Alfred Lichtwark. 1889 bezog Tschudi eine eigene Wohnung. Bei seinen Reisen zu Studienzwecken und Verkaufsverhandlungen durch mehrere Länder Europas ließ Tschudi viele Kunstwerke fotografieren um diese als Arbeitsgrundlage zu nutzen, was bei Bode auf Unverständnis stieß. Seit 1887 entstand ein enger Kontakt zu Cosima Wagner und Tschudi besuchte wiederholt die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. In Berlin verkehrte er im Literarischen Salon von Carl und Felicie Bernstein und lernte dort französische Malerei des Impressionismus kennen. Zusammen mit Henry Thode gab Tschudi ab 1894 die angesehenen Kunstzeitschrift Repertorium für Kunstwissenschaft heraus. Im selben Jahr erfolgte die Ernennung zum Professor. 1896 wurde Hugo von Tschudi Direktor der Nationalgalerie in Berlin. Zusammen mit Max Liebermann reiste er nach Paris und kaufte über 30 Kunstwerke ausländischer Künstler, wobei Manet, Monet und Degas im Zentrum standen. Das Geld kam teils von Stiftern und teils aus Sondermitteln. Im Dezember des Jahres wurde Édouard Manets Im Wintergarten in der Nationalgalerie ausgestellt. Es war das erste Werk des Künstlers, welches für ein Museum gekauft wurde. In dieser Zeit erfolgte Tschudis Ernennung zum Mitglied des Senats der Preußischen Akademie der Künste.

Paul Cezanne: Die Mühle an der Couleuvre bei Pontoise
Paul Cezanne: Die Mühle an der Couleuvre bei Pontoise

1897 gelangte mit Die Mühle an der Couleuvre bei Pontoise erstmalig ein Bild von Cézanne in ein Museum. Die Neuerwerbungen wurden im ersten Stock der Nationalgalerie in völlig neuer Weise präsentiert: auf einer hellen Wandbespannung wurden die Bilder großzügig gehängt, wobei höchstens zwei Bilderreihen übereinander angeordnet wurden. Die Werke der akademischen Maler hingegen kamen ins Depot. Anton von Werner und Kaiser Wilhelm II. waren hierüber empört und forderten die alte Hängung wiederherzustellen, welches Tschudi auch umsetzen musste und die französische Malerei im dritten Stock des Hauses zeigte. Dennoch wurde Tschudi 1898 mit dem Roter-Adler-Orden IV. Klasse ausgezeichnet. Es entwickelten sich in dieser Zeit Freundschaften zu Harry Graf Kessler, Henry van de Velde, Gerhart Hauptmann und enge Kontakte zu den Malern Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Max Klinger, Arnold Böcklin. 1900 heiratete er Angela Fausta Olivares, welche 1901 den gemeinsamen Sohn Hans Gilg zur Welt brachte. Im Jahr 1902 erschien von Tschudi das erste deutsprachiges Buch über Édouard Manet und er lernte Rodin kennen. Großen Erfolg hatte Tschudi 1905 mit der Menzel-Gedächtnisausstellung. Zum Ankauf des Menzelnachlasses erhielt er 1,5 Millionen Sonderzuwendung. 1906 wurde dieser Erfolg noch von der so genannten Jahrhundertausstellung übertroffen. Zusammen mit Alfred Lichtwark und Julius Meier-Graefe präsentierte Tschudi hier die Deutsche Kunst von 1775 bis 1875. Künstler wie Caspar David Friedrich und Carl Blechen erfuhren nun eine große Aufmerksamkeit. Tschudi erhielt wiederum Sondermittel um Kunstwerke aus dieser Ausstellung zu erwerben. Gleichzeitig nutzte er die positive Stimmung, um weitere Schenkungen impressionistischer Malerei genehmigen zu lassen. Für seine Verdienste wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt. In der Folgezeit gab es immer mehr Differenzen mit Wilhelm Bode. Dieser intrigierte immer stärker gegen Tschudi, da er zunehmend eine Konkurrenz gerade in Bezug auf die Gunst der Mäzene sah. Schließlich kam es 1908 zur Tschudi-Affäre. Beim Ankauf von Werken der Schule von Barbizon hatte Tschudi zunächst die Genehmigung des Kaisers erhalten, woran dieser sich aber nicht mehr erinnern wollte. Tschudi, der seit Jahren an Lupus vulgaris litt (und deshalb auch eine Teilgesichtsmaske trug), wurde zunächst für ein Jahr beurlaubt und Anton von Werner zum Vertreter ernannt. Tschudi nutzte diese Zeit für eine ausgedehnte Studienreise nach Japan.

[Bearbeiten] München

1909 wechselte Tschudi als Direktor der Staatlichen Galerien nach München. Auch hier begann er mit der Neuordnung der Sammlungen. Für die Neue Pinakothek wurden erste impressionistische Werke erworben. Es kommt zu regem Austausch mit Wassily Kandinsky und Carl Sternheim. Im April 1911 veröffentlicht Carl Vinnen Ein Protest deutscher Künstler in dem er die Herabsetzung der zeitgenössischen deutschen Malerei anklagte und die Bevorzugung ausländischer Künstler angriff. Gerade Hugo von Tschudi geriet in die Schusslinie. Im November des Jahres starb Hugo von Tschudi. An seinem Grab sprachen Julius Meier-Graefe und Max Liebermann. Ein Großteil der von Tschudi für Berlin und München bereits gekauften und vor allem von Berliner Stiftern finanzierten ausländischen Werke gelangen als Tschudi-Spende 1912/1913 in die Münchner Neue Pinakothek.

[Bearbeiten] Bilder der Tschudi-Spende

[Bearbeiten] Literatur

  • Ausstellungskatalog Berlin, München: Manet bis van Gogh, Hugo von Tschudi und der Kampf um die Moderne Prestel-Verlag 1996 ISBN 3791317482
  • Barbara Paul: Hugo von Tschudi und die moderne französische Kunst im Deutschen Kaiserreich Zabern-Verlag 2001 ISBN 3805314167

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -