Helmut Lemke
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Helmut Lemke (* 29. September 1907 in Kiel; † 15. April 1990 in Lübeck) war ein deutscher Politiker (NSDAP und CDU).
Er war von 1954 bis 1955 Kultusminister, von 1955 bis 1963 Innenminister und von 1963 bis 1971 Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. Von 1971 bis 1983 war er dann Präsident des Landtages von Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1925 an der Kieler Gelehrtenschule begann Lemke ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und Kiel, welches er 1928 mit dem ersten und 1932 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 1929 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur..
Während des Zweiten Weltkriegs war er als Offizier bei der Marine.
Nach dem Krieg begann Lemke seine Tätigkeit als Rechtsanwalt und Notar.
[Bearbeiten] Familie
Helmut Lemke war verheiratet und hatte vier Kinder.
[Bearbeiten] Partei
Lemke war Mitglied der NSDAP. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss sich Lemke der CDU an. Seit 1950 gehörte er dem Landesvorstand an, von 1964 bis 1971 war er dann Landesvorsitzender der CDU in Schleswig-Holstein. Von 1963 bis 1971 war er außerdem Mitglied im Bundesvorstand der CDU Deutschlands. Von 1955 bis 1976 war er Kreisvorsitzender der CDU Segeberg.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Lemke war von 1955 bis 1983 Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Ministerpräsidenten war Lemke vom 24. Mai 1971 bis zum 12. April 1983 Präsident des Landtages.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Lemke als NSDAP-Mitglied Bürgermeister von Eckernförde. In dieser Funktion sagte er Anfang Februar 1933 in SA-Uniform: „Wir alle, jeder an seiner Statt, sind dazu aufgerufen, die Hammerschläge des Dritten Reiches auszuführen“. Auf Anordnung des Bürgermeisters Lemke wurden noch im gleichen Monat zahlreiche Sozialdemokraten und Kommunisten in Eckernförde verhaftet. Zwei von ihnen, Hermann Ivers (KPD-Ortsvorsitzender) und Heinrich Otto, wurden später von den Nationalsozialisten umgebracht.
Lemke bekleidete später von 1937 bis Mai 1945 das Amt des Bürgermeisters von Schleswig.
Am 13. Oktober 1954 wurde er als Kultusminister in die von Ministerpräsident Kai-Uwe von Hassel geleitete Landesregierung berufen. Am 25. Oktober 1955 übernahm er dann die Leitung des Innenministeriums.
Nachdem Kai-Uwe von Hassel im Januar 1963 als Nachfolger von Franz Josef Strauß Bundesminister der Verteidigung geworden war, wurde Lemke am 7. Januar 1963 als sein Nachfolger in das Amt des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gewählt.
Nach der Landtagswahl 1971 trat Lemke am 24. Mai 1971 von seinem Amt als Ministerpräsident zurück. Sein Nachfolger wurde Gerhard Stoltenberg.
[Bearbeiten] Gesellschaftliches Engagement
Von 1963 bis 1980 war Helmut Lemke Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Er gehörte der Akademischen Gesellschaft Stuttgardia Tübingen und dem Corps Holsatia Kiel an (Quelle:Prüser, Friedrich/Achelis, Thomas „Mitgliederliste Corps Holsatia 1813-1963“).
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Helmut Lemke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Theodor Steltzer | Hermann Lüdemann | Bruno Diekmann | Walter Bartram | Friedrich-Wilhelm Lübke | Kai-Uwe von Hassel | Helmut Lemke | Gerhard Stoltenberg | Uwe Barschel | Henning Schwarz | Björn Engholm | Heide Simonis | Peter Harry Carstensen
Hermann von Mangoldt | Hermann Lüdemann | Wilhelm Käber | Paul Pagel | Helmut Lemke | Hartwig Schlegelberger | Rudolf Titzck | Uwe Barschel | Karl Eduard Claussen | Hans Peter Bull | Ekkehard Wienholtz | Klaus Buß | Ralf Stegner | Lothar Hay
Wilhelm Kuklinski | Rudolf Katz | Wilhelm Siegel | Paul Pagel | Helmut Lemke | Edo Osterloh | Claus-Joachim von Heydebreck | Kurt Hannemann | Walter Braun | Peter Bendixen | Eva Rühmkorf | Marianne Tidick | Marianne Tidick (Wissenschaft) und Gisela Böhrk (Bildung) | Gisela Böhrk | Ute Erdsiek-Rave | Dietrich Austermann (Wissenschaft) und Ute Erdsiek-Rave (Bildung)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lemke, Helmut |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker und Ministerpräsident von Schleswig-Holstein |
GEBURTSDATUM | 29. September 1907 |
GEBURTSORT | Kiel |
STERBEDATUM | 15. April 1990 |
STERBEORT | Lübeck |