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Harry Partch – Wikipedia

Harry Partch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Harry Partch (* 24. Juni 1901 in Oakland, Kalifornien; † 3. September 1974 in San Diego, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Komponist. Er gehört zu den ersten Komponisten, die sich mikrotonaler Musik zuwandten. Die meisten Musikstücke schrieb Partch für selbst gebaute Instrumente, die in reiner ("Just Intonation") 11-Limit-Stimmung gestimmt waren (auf ganzzahligen Verhältnissen beruhend, bis zum 11. Naturton gehend).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Beide Eltern des Komponisten waren presbyterianische Missionare, die noch kurz vor seiner Geburt in China arbeiteten. Als Kind lernte Harry Partch Instrumente wie Klarinette, Harmonium, Bratsche und Gitarre. Schon im frühen Alter komponierte er seine ersten Stücke. In frühen Werken bediente er sich der in der abendländischen Musik gängigen Zwölftontemperierung. Mit der Zeit sah er aber wesentliche Mängel in der herkömmlichen Stimmung wegen der Unreinheit der temperierten Intervalle und der Nichtbeachtung von reinen Intervallen über die Terz hinaus. Partch datierte diesen Wechsel auf 1923, als er Hermann von Helmholtz' Die Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik (in der Übersetzung von Alexander J. Ellis) entdeckte. 1930 verbrannte er alle seine früheren Werke, darunter viele Songs.

Besonderes Interesse zeigte Partch für die musikalischen Elemente der gesprochenen Rede. Seine ersten erweiterten Tonleitern entwickelte er mit der Absicht, die Melodik der Sprechstimme wiedergeben zu können. Er baute eine eigene Variante der Bratsche, um sein Konzept zu demonstrieren. Sie hatte ein verlängertes Griffbrett mit metallenen Punkten für abzugreifende "naturreine" Intervalle und wurde wie ein Violoncello gespielt. Ein wesentliches frühes Werk für diese "Adapted Viola" mit Gesang sind seine Seventeen Lyrics nach Li Po-Texten (1930-33).

Partch erhielt 1934 ein Stipendium der Carnegie Corporation, das ihm die Möglichkeit gab, nach London zu gehen, um unter anderem altgriechische Tonsysteme zu studieren. Während seines Aufenthalts in Europa traf Partch in Dublin den Dichter William Butler Yeats. Partch brauchte dessen Zustimmung, um Yeats' Übersetzung von "König Ödipus" des Sophokles in einer Oper zu nutzen. Zum Treffen nahm Partch eines seiner Instrumente, eine adaptierte Gitarre mit und begleitete damit seinen eigenen Gesang. Yeats war begeistert und meinte, "ein Stück mit diesem wundersamen Instrument und mit derartiger Musik dürfte wirklich sensationell sein ". So erhielt Partch den Segen des Dichters, der aber leider nicht schriftlich fixiert wurde.

Partch hatte vor, eigenhändig Instrumente für die Aufführung zu bauen. Nach dem Ablauf seines Stipendiums geriet Partch, 1935 in die USA zurückkehrend, in die "Great Depression", fand keine Arbeit und musste sich als Gelegenheitsarbeiter durchschlagen. Diese Zeit als "Hobo" prägte ihn nachhaltig und führte dazu, dass er nicht nur mit dem westlichen Musikleben, sondern letztlich mit der westlichen Gesellschaft brach. Er war ein extrem selbständiger und auch schwieriger Charakter, fand aber immer wieder Freunde, die seine enorme Begabung erkannten und ihn unterstützten, sei es mit Stipendien oder mit Gelegenheiten, auf Ranches (Gualala, California) oder an Universitäten Instrumente zu bauen und Aufführungen mit jungen Leuten zu organisieren.

1941 schrieb Partch Barstow - Eight Hitchhiker Inscriptions from a Highway Railing at Barstow, California, ein Werk für Gesang und (in der ersten Version) "Adapted Guitar". Der Text ist von Graffiti inspiriert, die der Autor an einem Autobahnkreuz in Barstow (Kalifornien) gefunden hatte. Das Stück gründet sich auf dem von Partch erdachten Tonvorrat aus 43 Stufen. Diese beruhen auf einer Erweiterung seines Tonalitätsdiamanten und verwenden ausschließlich ganzzahlige Intervalle im 11-limit, siehe dazu unten.

In seiner Zeit als Hobo verbrachte Partch viel Zeit auf "freight trains", transamerikanischen Frachtzügen, die ihn dann zu einem großen Werk inspirierten, U.S. Highball - A Musical Account of Slim's Transcontinental Hobo Trip 1943. In seinen Grundzügen stellt das Werk eine Frachtzugreise dar von San Francisco nach Chicago. Diese Reise hatte Partch im September 1941 tatsächlich unternommen. Er veröffentlichte in seiner Hobozeit auch Beiträge in einigen Zeitschriften. 1991, lange nach seinem Tod, erschien eine Sammlung von Partchs Artikeln und musikalischen Aufzeichnungen aus dieser Zeit unter dem Titel Bitter Music. Die Artikel enthielten oft Bruchstücke von Gesprächen mit Hobofreunden, die auf Notenlinien geschrieben wurden. Dabei notierte Partch die vom Sprecher gebrauchte Sprachmelodie. Diese Technik wurde ausschlaggebend für alle vokalen Parts seiner Stücke. Schon vor Partch bediente sich Leoš Janáček ähnlicher Methoden. Nach Partch machte sich Steve Reich diese Technik fruchtbar, etwa in Different Trains.

1942 reiste Partch nach New York. Er hatte dort schon 1933 wichtige Komponisten und Musikwissenschaftler getroffen wie Charles Seeger, Walter Piston, Henry Cowell, Aaron Copland und Otto Luening. Letzterer vermittelte ihm dann 1942 Vorträge an diversen Hochschulen, unter anderem an der Eastman School of Music. Im März 1943 bekam Partch das lang ersehnte Guggenheim-Stipendium für die Konstruktion von neuen Instrumenten und die Aufführung seines "Monophonic Cycle" (unter Einschluss von Barstow und U.S. Highball) in der New Yorker Carnegie Chamber Music Hall 1944.

1944 begann Partchs Zusammenarbeit mit der Universität von Wisconsin in Madison, vermittelt durch den Pianisten und Komponisten Gunnar Johansen. Dieser hatte Partch in New York kennengelernt. Die Music School hatte Partch zwar abgelehnt, aber die Sciences akzeptierten ihn. 1949 veröffentlichte die dortige University Press Partchs Buch Genesis of a Music, 1947 bereits fertiggestellt. Er setzt sich darin auseinander mit Musiktheorie und Instrumentenbau. Heutzutage gilt das Buch als eine der grundlegenden Schriften im Bereich der Theorie mikrotonaler Musik. Es erlebte mehrere Auflagen und ist bis heute erhältlich.

Nach dem Auslaufen der Unterstützung durch die Universität 1947 blieb Partch im nördlichen Kalifornien, bis Johansen ihm die alte Schmiede auf seiner Ranch in Gualala anbot (nördlich von San Francisco), die Partch dann zu einem Studio ausbaute. Dort entstanden neue Instrumente, oft unter Einbeziehung der riesigen kalifornischen Redwoodtrees, und 1950 auch Tonaufnahmen, die Partch mit jungen Leuten aufzeichnete, darunter war auch der junge Komponist Ben Johnston mit seiner Frau Betty. Johnston wurde ein wesentlicher Förderer in den 50er Jahren.

Zum Instrumentarium in Gualala zählten inzwischen ein umgebautes und speziell gestimmtes Harmonium, genannt "Chromelodeon", die "Adapted Guitar" und "Adapted Viola", die "Diamond Marimba", der "Harmonic Canon", die riesige "Kithara", die von einem Podest aus zu spielen ist und auch die mächtige "Bass Marimba" (die später von der "Marimba Eroica" an Größe noch übertroffen wurde). Partch wandte sich dem angefangenen Projekt Oedipus zu, aber die Testamentsvollstrecker des inzwischen verstorbenen Yeats' verweigerten Partch ihre Erlaubnis für die Nutzung der Übersetzung. So sah Partch sich gezwungen, eine eigene Übersetzung zu schaffen. 1952 wurde trotzdem eine Yeats-Fassung am Mills College in Oakland, California aufgeführt. Eine Kooperation mit Martha Graham in New York scheiterte dann aber am Copyright.

1953 musste Partch sein Studio am Mills College verlassen und etablierte sich in Sausalito, nördlich von San Francisco. Am "Gate 5", einer verlassenen Werft, baute Partch ein Ensemble auf und gründete mit der Hilfe einiger Freundinnen und Freunde ("Harry Partch Trust Fund") das berühmte "Gate 5"-Schallplattenlabel, das ihm durch Privatverkäufe seiner Aufnahmen den Lebensunterhalt sicherte. In den 50er und 60er Jahren schuf Partch seine wesentlichen großen Bühnenwerke, die auch eine Bühnenpräsentation seines nun fertiggestellten Instrumentariums sind. Gewissermaßen sind seine Instrumente die Handlungsträger.

[Bearbeiten] Bedeutende Werke

Zu den bedeutenden Werken Partchs gehören The Bewitched (eine Art Mischung aus Ballett und Oper) und Revelation in the Courthouse Park (basierend auf dem Werk Die Bacchae des Euripides). Beide wurden in den 50er Jahren an der Universität von Illinois in Urbana realisiert, vermittelt durch den dort lehrenden Ben Johnston. Partchs letztes großes Werk war Delusion of the Fury (1965-66), uraufgeführt an der University of California in Los Angeles 1969. Es wird von einigen Kritikern als Partchs bedeutendstes Werk eingeschätzt.

Partch wurde, wie erwähnt, von Freunden Ende der 40er Jahre das Label "Gate 5" eingerichtet. Hier entstanden bis 1962 Aufnahmen seiner Werke, darunter besonders die früheren Werke, etwa Barstow und US Highball, die seinen Stil ganz wesentlich zeigen. Neben Delusion ist aus den 60er Jahren gewissermaßen sein kammermusikalisches Meisterwerk zu nennen: And on the Seventh Day Petals Fell in Petaluma (1963-66). In den letzten Jahren seines Lebens wurden einige Aufnahmen von Columbia Records gemacht. Dazu gehört auch Delusion, wodurch Partch die Aufmerksamkeit der musikalischen Welt auch außerhalb der USA erregte. In seinen letzten Jahren wurde ein Film mit und über Harry Partch gedreht, aus dessen Soundtrack The Dreamer That Remains - A Study in Loving entstand (1972).

[Bearbeiten] Tonsystem

Das Tonsystem Partchs gründet sich auf Hermann von Helmholtz' Lehre von den Tonempfindungen bzw. dem Dualismus des 19. Jahrhunderts (Moll als Umkehrung von Dur), speziell vielleicht auch auf einer erweiterten Version des Tonalitätsdiamanten Max Meyers. Dieser "Diamant" erzeugt auf seinen beiden diagonalen Achsen - so formulierte es Partch - "Otonalities" und "Utonalities": Otonalitäten (o='over', oder 'Dur') und Utonalitäten (u='under' oder 'Moll'). Diese "Otonalities" und "Utonalities" gehen aber über Dur und Moll hinaus, indem sie sowohl den 7., 9. als auch den 11. Naturton mit einbeziehen.

Partch geht aus von folgendem Netz von ganzzahligen Intervallen, wobei 1/1 den Grundton G seines Systems bezeichnet, 9/8 die große Sekunde A gemäß der naturreinen Stimmung, 5/4 die "reine große Terz" H (um ca. einen Zwölftelton tiefer als im temperierten System), 11/8 den "11. Naturton" Cis (um ca. einen Viertelton tiefer), 3/2 die "reine Quinte" D (minimal höher), 7/4 die Natursept (um ca. einen Sechstelton tiefer) etc. Dies ist seine "Otonality". Deren Werte sind in der Diagonale von links unten nach rechts oben abzulesen und beginnen auf jeweils anderen Werten, die auf der gegenläufigen Diagonale aufgetragen sind. Diese gegenläufige Diagonale von rechts unten nach links oben umfasst die Umkehrung der Werte und heißt bei Partch "Utonality".

Harry Partch: Expanded Tonality Diamond
Harry Partch: Expanded Tonality Diamond

Um diese Zahlenverhältnisse (=Intervallverhältnisse zur "Identity" 1/1, also unser Ton G) als Tonhöhenwerte in Cents umzurechnen, kann diese Formel benutzt werden: Man dividiert die Zahlenwerte, bildet den Logarithmus (Basis 10, auf dem Taschenrechner "log") und multipliziert mit 3986.3137. So erhält man etwa für 11/10 den Centwert 165. Das Intervall 11/10 liegt also 165 Cent über G. Das ist ein Intervall zwischen einer kleinen und einer großen Sekunde. 11/10 ist wie ein "11. Naturton" 11/8 über einem Grundton, der eine "Naturterz" 4/5 (Partch schreibt hier oktaviert 8/5) unter G liegt (siehe die Position auf dem Diamanten!), also 11/8*4/5=11/10. Die Oktavierung nach oben gilt für alle Werte der linken Hälfte seines Diamanten und ist auf die Skalenbildung mit eben diesen Proportionen zurückzuführen, die Partch unternahm. So stehen auf den Tasten seines "Chromelodeons", welches in reinster Form die gewünschten Tonhöhen zu spielen vermag, in allen Oktavlagen die Proportionen des Diamanten und aller weiteren hinzugefügten Intervalle als Zahlen aufgemalt!

Die im "Tonalitäts-Diamanten" angegebenen Intervalle können in unserer Notenschrift nur schwer wiedergegeben werden, da viele Töne stark von der Temperierung abweichen. Wenn wir im folgenden Versuch ausgehen von einer quintenreinen Notendarstellung (die reine Quinte 3/2 ist nur um ca. 2 Cent höher als die temperierte), müssen Terzen, Septen und der 11. Naturton indiziert werden, um Partchs System mit unseren Noten anzudeuten. Die "Otonality" auf G sieht dann im 1. Transkriptionsbeispiel folgendermaßen aus:

Harry Partch: 1. Transkription der Otonality auf G = untere Zeile des Tonalitätsdiamanten links unten nach rechts oben
Harry Partch: 1. Transkription der Otonality auf G = untere Zeile des Tonalitätsdiamanten links unten nach rechts oben

Die gegenläufige Diagonale von rechts unten nach links oben, die "Utonality", ist die exakte Umkehrung der "Otonality" und liest sich in dem 2. Transkriptionsbeispiel folgendermaßen (wir benutzen die Proportionszahlen aus Partchs Diamanten der Übersichtlichkeit halber; eigentlich müssten wir statt"16/9" besser "8/9" schreiben als Umkehrung von "9/8"; Partch tat dies jedoch auch nicht, da einmal gewählte Proportionen für ihn jeweils eine Tonhöhe in allen Oktavlagen signalisierten):

Harry Partch: 2. Transkription der Utonality unter G = untere Zeile des Tonalitätsdiamanten rechts unten nach links oben
Harry Partch: 2. Transkription der Utonality unter G = untere Zeile des Tonalitätsdiamanten rechts unten nach links oben

Als Klangbeispiel folgt 1. "Otonality" auf G, 2. "Utonality" unter G, 3. Einige Wechsel von O- und U-Tonalities mit mikrotonalen Schattierungen

   Partch O- und Utonality ?/i

Alle parallelen Diagonalen erzeugen entweder Otonalities oder Utonalities auf jeweils anderen Transpositionsstufen. Dies können wir uns in einer 3. Transkription anschaulich machen, die zunächst Partchs "Primary Tonalities" transkribiert (das sind jene aus dem "Tonalitäts-Diamanten") und dann seine "Secondary Tonalities" hinzufügt, sowie des weiteren noch einzelne reine Quinten: Diese hat Partch vor allem eingefügt, um eine ausgeglichene mikrotonale Skala zu bekommen.

Die Kombinationen der Indizes sind nötig, um die reinen Intervallverhältnisse der 5., 7. und 11. Naturtöne auch bei Tönen anzudeuten, die bereits von diesen Naturtonverhältnissen abgeleitet sind. Als Beispiel diene die Kombination tief-7 mit hoch-5: Die tiefgestellte 7 meint, dass es sich hier um eine Natursept handelt, also um ein Intervall 7/4 (ca.1/6ton tiefer). Und die gleichzeitig erscheinende hochgestellte 5 weist darauf hin, dass ein 4/5-Intervall der Ausgangspunkt dieser Natursept ist (ca. 1/12ton höher). Insgesamt wird dieser Ton in der Kombination der Indizes ca. 1/12ton tiefer stehen. Eine 11 hochgestellt bringt ca. 1/4ton nach oben, eine tiefgestellte 11 ca. 1/4ton nach unten.

Harry Partch: 3. Transkription aller 43 Töne des Partch'schen Systems
Harry Partch: 3. Transkription aller 43 Töne des Partch'schen Systems

Der gesamte 43-Tonvorrat von Partch wurde vom Komponisten gern in linearer Form verwendet, auf seinen Kitharas oder Canons gern in Arpeggioform. Die Transkription als Skala folgt im 4. Beispiel:

Harry Partch: 4. Transkription aller 43 Töne des Partch'schen Systems als Skala
Harry Partch: 4. Transkription aller 43 Töne des Partch'schen Systems als Skala

Der "11-Limit"-Diamant mit dessen "Primary Tonalities" ist anschaulich auf der "Diamond Marimba" Partchs verkörpert, einem Percussionsinstrument, wo die Lamellen gemäß dem Tonalitätsdiamanten angeordnet sind, allerdings in einer anderen Reihenfolge: in "Terz"-Schichtung.

[Bearbeiten] Wirkung

Partch als Komponist bleibt bis in die Gegenwart hinein eine dem breiteren Publikum unbekannte Figur. Ungeachtet dessen genießt er großen Ruf in experimentellen und mikrotonalen Kreisen. Von vielen wird die Meinung vertreten, Harry Partch sei einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. In den USA sind viele Komponisten und Musiker von ihm extrem beeinflusst, von der älteren Generation vor allem Ben Johnston und Ezra Sims, von der jüngeren etwa Larry Polansky, John Schneider oder der Fagottist Johnny Reinhard, der in New York das American Festival of Microtonal Music AFMM regelmäßig veranstaltet. Der bekannte zeitgenössische Komponist György Ligeti besuchte Partch 1972, wobei Partch ihm vorsang, sich auf der Adapted Viola begleitend. Ligeti brachte Schallplatten mit Partchs Musik in seine Hamburger Kompositionsklasse und machte Mikrotonalität zu einem wichtigen Thema. Er selbst wurde durch Partch zu mehreren mikrotonalen Werken angeregt, besonders zu seiner Bratschensonate und dem Hornkonzert. Ligetis Schüler Benedict Mason, Wolfgang von Schweinitz und Manfred Stahnke sind stark von Partch beeinflusst.

1974 starb Partch in San Diego an einem Aneurysma. Seit 1990 ist Dean Drummond und seine Gruppe Newband der Bewahrer der originalen Instrumente aus der Sammlung Harry Partchs. 2004 bekamen die Instrumente einen eigenen Raum innerhalb der Montclair State University in Montclair, New Jersey. Hier im neuen Alexander Kasser Theater der Universität wird regelmäßig Partchs Musik gespielt.

John Schneider, Komponist und Gitarrist, gibt in Californien häufig mikrotonale Konzerte unter Einschluss von Partchs Musik. Er ist der Leiter von Microfest. Sein Ensemble PARTCH benutzt Partchs originale Kithara 1.

Die Boston Microtonal Society um die Komponistin Julia Werntz in Boston, Massachusetts, widmet sich allen Aspekten mikrotonaler Musik, wobei Partchs "Just Intonation" ein wichtiger Zweig ist.

Der Musikproduzent Hal Willner setzte auf der CD Meditations on Mingus, auf der Kompositionen von Charles Mingus durch Pop- und Jazzmusiker interpretiert werden, Teile des Original-Instrumentariums von Partch ein.

[Bearbeiten] Quellen

  • Blackburn, Philip (1998) Harry Partch: Enclosure III, Saint Paul: Innova. ISBN 0-9656569-0-X[8]
  • Gilmore, Bob (1998). Harry Partch, A Biography, New Haven: Yale University Press
  • Partch, Harry (1974). Genesis of a Music, New York: Da Capo Press. ISBN 0-306-80106-X
  • Partch, Harry (1991). Bitter Music: Collected Journals, Essays, Introductions and Librettos, Champaign: University of Illinois Press.

[Bearbeiten] Weblinks



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