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Hans-Joachim Bohlmann – Wikipedia

Hans-Joachim Bohlmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans-Joachim Bohlmann (* 1937) wurde in den 1980er Jahren als der Dürer-Attentäter bekannt. Insgesamt beschädigte Bohlmann zwischen 1977 und 1988 über 50 Kunstwerke. Der durch ihn verursachte Schaden wird auf etwa 130 Millionen Euro geschätzt.

Bohlmann hatte 1977 damit begonnen, in Museen, Kunsthallen, Parks, Kirchen und Friedhöfen Gemälde und andere Kunstwerke mutwillig zu beschädigen. Er spritzte Säure auf die Bilder und verätzte damit sowohl die Farbschicht, als auch die darunter liegende Leinwand. Seinen ersten Anschlag verübte er in der Kunsthalle Hamburg, wo er das Bild Goldener Fisch von Paul Klee zerstörte. Es folgten weitere Attentate in Lübeck, Hannover, Düsseldorf, Lüneburg, Essen, Bochum und Kassel. Allein beim Anschlag im Kasseler Schloss Wilhelmshöhe, wo er drei Gemälde von Rembrandt, darunter den Jakobssegen, beschädigte, entstand ein Sachschaden von 25 Millionen D-Mark. Nach seiner Festnahme verurteilte ihn das Landgericht Hamburg zu einer fünfjährigen Haftstrafe.

Kurz nach seiner Entlassung wurde Bohlmann 1984 erneut auffällig, als er eine Baumaschine in Brand setzte. Ein weiteres Mal wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt. Während eines Hafturlaubs übergoss er am 21. April 1988 in der Alten Pinakothek in München drei weltberühmte Werke von Albrecht Dürer mit Schwefelsäure: Paumgartner Altar, Beweinung Christi und Maria als Schmerzensmutter. Der dabei entstandene Schaden wurde auf etwa 100 Millionen D-Mark geschätzt. Das Landgericht München verurteilte Bohlmann daraufhin wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung zu weiteren zwei Jahren Haft und wies die Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt an.

Als Motiv für seine Taten ging das Gericht von "Hass und Rachegefühlen gegenüber der Allgemeinheit" aus. Bereits seit seiner Jugend leidet Bohlmann an einer schwerwiegenden Persönlichkeitsstörung. Früh wurden Kontrollzwänge und Angstzustände bei ihm diagnostiziert. Bohlmann selbst gab mehrmals an, er habe mit seinen Taten auf seine verzweifelte seelische Lage aufmerksam machen wollen. Die Behandlung durch Nervenärzte änderte nichts. Eine Hirnoperation Mitte der 1970er Jahre führte zu seiner Frühverrentung. Zuvor hatte Bohlmann als Säureabfüller gearbeitet.

1998 nutzte er eine vom Landgericht Hamburg angeordnete Lockerung der Haftbedingungen zur Flucht aus der Anstalt in Hamburg-Ochsenzoll. Zwei Tage später wurde er nach dem Hinweis eines Passanten wieder festgenommen. Ein weiteres Mal gelang ihm am 30. Juli 2001 die Flucht. Damals kehrte er nach zwei Tagen freiwillig zurück.

Nach 16 Jahren Haft ordnete das Landgericht Hamburg 2004 seine Entlassung an. Auf die Beschwerde der Staatsanwaltschaft in München entschied das Hanseatische Oberlandesgericht, dass der Entlassung stattzugeben sei. Trotz der Gefahr, die weiterhin von Bohlmann ausginge, und des hohen Risikos neuer Anschläge, bewerteten die Richter seine Freiheitsrechte höher als den Schutz von Kulturgütern. Eine lebenslange Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt sei im Falle einer Sachbeschädigung unverhältnismäßig.

Mit Meldeauflagen und einem Hausverbot für Museen wurde Hans-Joachim Bohlmann am 3. Januar 2005 freigelassen. Sein jüngstes Attentat soll Bohlmann Medienberichten zufolge am Sonntag, dem 25. Juni 2006 im Rijksmuseum in Amsterdam begangen haben. Dort wurde das aus dem 17. Jahrhundert stammende Gemälde Schützenmahlzeit zur Feier des Friedens von Münster von Bartholomeus van der Helst mit Säure beschädigt. Wie das Reichsmuseum auf seiner Homepage im Internet mitteilte, ist kein schwerwiegender Schaden durch das Aufspritzen der noch unbekannten chemischen Substanz entstanden. Nur die oberste Schutzschicht, die Firniß, sei beschädigt worden.

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