Guadalajara (Mexiko)
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Flagge | Wappen |
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Basisdaten | |
Bundesstaat: | Jalisco |
Fläche: | 187,9 km² (Stadt) 2.734 km² (Metropolregion) |
Einwohner: | 1.600.894 (Stadt) 4.062.538 (Metropolregion) (Volkszählung 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 8.520 Einwohner/km² (Stadt) 1.486 Einwohner/km²(Metropolregion) |
Höhe: | 1.590 m ü. NN |
Vorwahl: | 33 |
Geografische Lage: | 20° 39′ 58" N, 103° 21′ 7" W Koordinaten: 20° 39′ 58" N, 103° 21′ 7" W |
Website: | www.guadalajara.gob.mx/ |
Guadalajara ist eine Stadt in Mexiko mit 1,6 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2005). Sie liegt im Westen des Mexikanischen Hochlandes, etwa 500 Kilometer westlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt. In der Metropolregion (Zona Metropolitana), zu dem Teile der Bezirke Zapopan, Tlaquepaque, Tonalá, Tlajomulco und Ixtlahuacan gehören, leben 4,1 Millionen Menschen (2005).
Die Stadt ist Sitz eines Erzbischofs und hat viele Kirchen. Sie besitzt mehrere Universitäten wie beispielsweise die zweitälteste Universität Mexikos, die Universidad de Guadalajara, welche 1792 gegründet wurde. Andere Universitäten in der Stadt sind die Universidad Autónoma de Guadalajara, die Universidad Cuauthémoc und die Universidad Panamericana. Private Universitäten sind ITESO und ITESM. Guadalajara ist Hauptstadt des Bundesstaates Jalisco. Das Klima ist trocken und mild mit einer Regenzeit von April bis Oktober und besonders stark von Juni bis September.
Guadalajara ist auch bekannt unter dem Namen Perla del Occidente (span. für „Perle des Westens“). Die Einwohner der Stadt bezeichnen sich selbst als tapatíos. Guadalajara ist Ausgangspunkt vieler mexikanischer Traditionen wie der Musik der mariachis und des Tanzes jarabe tapatío.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Guadalajara wurde 1532 unter dem Namen Espíritu Santo von den Spaniern unter der Führung von Nuño Beltrán de Guzmán gegründet und schachbrettartig angelegt. 1818 und 1875 wurde die Stadt von großen Erdbeben zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Heute ist sie die zweitgrößte Stadt Mexikos. Außerdem ist sie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, da die Stadt einen großen Flughafen hat und außerdem der Pan-Amerikanische Highway in der Nähe vorbeiführt.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Stadt ist ein großes Handelszentrum und wichtiger Industriestandort. Hergestellte und verarbeitete Waren sind unter anderem: Textilien, Kleidung, Schuhe, Glas, Papier, Chemie, Metall, Nahrungsmittel, Silberschmuck und Tafelgeschirr. Die Stadt wird auch das "Silicon Valley" von Mexiko genannt. In der Elektronik-industrie sind ca. 60,000 Beschaeftigte angestellt.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Viele ausländische Unternehmen wie zum Beispiel Hewlett-Packard, Hella KGaA Hueck & Co., IBM, Flextronics oder Siemens, sowie ZF Sachs AG, ein Tochterunternehmen von ZF Friedrichshafen AG, produzieren in der Stadt(-umgebung).
[Bearbeiten] Verkehr
Die Stadt ist international über den Don Miguel Hidalgo y Costilla International Airport angebunden, welcher in Bezug auf Passagierzahlen der drittgrößte Flughafen von Mexiko ist.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Theater
Das Teatro Degollado liegt im Zentrum an der Plaza de la Liberación. Hauptsächlich werden Vorstellungen der Universidad de Guadalajara präsentiert.
[Bearbeiten] Museen
Das Instituto Cultural Cabañas zeigt wechselnde Ausstellungen und Performances. Das Museo Regional de Guadalajara zeigt eine Chronik der Geschichte des mexikanischen Westens und veranstaltet Lesungen und kleinere Theatervorstellungen.
[Bearbeiten] Bauwerke
Der Palacio De Gobierno, erbaut 1751, war Sitz verschiedener Gegenregierungen unter der Herrschaft von Miguel Hidalgo und Benito Juárez.
Der Bau der Catedral Metropolitana wurde 1561 begonnen und 60 Jahre später abgeschlossen. Die Altare wurden von Fernando VII von Spanien gestiftet, als Dank für die Hilfe der Stadt im Kampf gegen Napoleon. Die Sakristei enthält ein berühmtes Gemälde des Malers Bartolomé Murillo.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Gómez Suárez de Figueroa, duque de Feria (* 1587; † 1634), spanischer Staatsmann und General im Dreißigjährigen Krieg
- Luis Barragán (1902-1988), Architekt
- Ignacio Díaz Morales (1905-1992), Architekt und Bauingenieur
- José Garibi y Rivera (1889-1972), Erzbischof von Guadalajara und Kardinal der römisch-katholischen Kirche
- Amado de la Cueva (1891-1926), Maler
- José Pablo Moncayo (* 1912; † 1958), Komponist und Dirigent
- Juan Soriano (* 1920; † 2006), Maler, Zeichner und Bildhauer
- Katy Jurado (* 1924; † 2002), Schauspielerin
- Guillermo del Toro (* 1964), Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor
- Gael García Bernal (* 1978), Schauspieler
- Mario Mendez (* 1979), Fußballspieler
- Maná, mexikanische Musikgruppe
- Manuel Balbi, Schauspieler
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Guadalajara, Spanien
- Nochistlán, Zacatecas, Mexiko
- Breslau, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen
- Tucson, Arizona, USA
- Portland, Oregon, USA
- Curitiba, Brasilien
- Kyoto, Japan
- Sevilla, Spanien
- Mailand, Italien
[Bearbeiten] Sonstiges
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
Spezialität der Stadt und des Bundesstaates sind die birria, ein dickflüssiger Eintopf aus Ziegen- und Schweinefleisch, Torta ahogada, Tejuino, jericallas, Carne en su jugo. In der Nähe Guadalajaras liegt die Stadt Tequila, in der der berühmte mexikanische Schnaps Tequila aus Agaven gewonnen wird.
[Bearbeiten] Sport
Guadalajara beheimatet drei Fußballvereine, die in der ersten mexikanischen Liga spielen: die beiden großen Stadtrivalen Club Deportivo Guadalajara und Club Atlas sowie die Mannschaft der Universidad Autónoma de Guadalajara, deren Heimspielstätte sich im rechtlich selbständigen Vorort Zapopan und somit streng genommen außerhalb der Metropole befindet. Nicht nur deshalb genießt sie weit weniger Zuspruch in der Bevölkerung. Der CD Guadalajara ist der beliebteste Verein von Mexiko und auch bekannt unter dem Namen las chivas oder chivas rayadas (die gestreiften Ziegen). Der größte Konkurrent von Chivas Guadalajara ist der Club América aus der Hauptstadt Mexiko-Stadt.
[Bearbeiten] Unglück 1992
1992 kam es zu einem schweren Unglück in Guadalajara. Am 22. April 1992 kam es über vier Stunden zu Explosionen im Kanalnetz des Stadtteils Analco. Bereits drei Tage vor der Explosion beklagten sich die Anwohner bestimmter Straßen über Benzingeruch und Dampffontänen aus der Kanalisation. In einigen Fällen sei mit Wasser gemischtes Benzin aus den Leitungen gekommen. Mitarbeiter der Stadtwerke und des Katastrophenschutzes entdeckten, dass es in den Abwasserkanälen tatsächlich ein explosionsfähiges Benzin-Luft-Gemisch gab. Die Gefahr wurde von den Verantwortlichen nicht ernst genommen und die betroffenen Straßenzüge wurden nicht evakuiert. Durch die Explosionen wurden Straßen und angrenzende Häuser wie bei einem Erdbeben zerstört. Nach offiziellen Angaben fanden 206 Menschen in den Trümmern den Tod, 500 wurden verletzt und 15.000 wurden obdachlos. Inoffiziell wird jedoch von einer höheren Opferzahl ausgegangen.
Siehe auch: Unglück von Guadalajara 1992
[Bearbeiten] Weblinks
Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO: Englisch oder Französisch
- Offizielle Website der Stadt (spanisch)
- Informationsseite über die Stadt Guadalajara (spanisch oder englisch)
- Offizielle Website des Staates Jalisco (spanisch)
- GuadalajaraGuadalajara
- Virtuelle Stadtbesichtigung - Guadalajara in 360°-Ansichten.
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