Guillermo del Toro
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Guillermo del Toro Gómez (* 9. Oktober 1964 in Guadalajara, Jalisco) ist ein mexikanischer Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor.
Für viele seiner Filme übernahm er die Produktion und verfasste zu seinen persönlicheren Projekten auch das Drehbuch. Der Regisseur nennt sich selbst bibliophil, laut eigenen Aussagen hat er sein erstes Buch im Alter von vier Jahren gekauft.[1]
Er arbeitet regelmäßig mit den Schauspielern Doug Jones, Ron Perlman, Luke Goss und Frederico Luppi sowie dem Kameramann Guillermo Navarro, der für Pans Labyrinth einen Oscar für die beste Kameraarbeit gewonnen hat, zusammen.
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[Bearbeiten] Werk
Bevor er eigene Filme drehte, studierte del Toro an einer Filmschule, die er nach eigenem Bekunden selbst mitbegründete. Dort lernte er die Grundlagen des Regieführens und Drehbuchschreibens, was ihn bis heute prägt. So arbeitet er zu jedem Charakter in seinen Filmen eine umfangreiche Biographie aus, die er der Charakterkonzeption zugrundelegt und den Schauspielern zugänglich macht. Weitere Elemente, auf die er in Interviews und Audiokommentaren regelmäßig verweist sind seine Vorliebe für Elemente aus Märchen, speziell den Märchen-Illustrationen von Kay Nielson und Arthur Rakham, welche er in Filmen sowohl beim Konstruieren des Drehbuchs als auch im Produktions-Design verwendet, sowie eine Vorliebe für monochromen Farbeinsatz. Das charakteristische Bernsteingelb, das in Cronos von den Straßenlaternen ausgeht findet sich prominent eingesetzt auch in The Devil's Backbone, Blade II, Hellboy (beide Teile) sowie Pans Labyrinth wieder. [2] Zahnradmotivik prägt die Ausstattung sowohl von Cronos, als auch Hellboy, Pans Labyrinth und Hellboy II. Als sein erster Film Cronos sich als zunächst nicht finanzierbar herausstellte, gründete del Toro seine eigene Spezialeffektfirma, um zu beweisen, dass sein Konzept umsetzbar ist. Er arbeitete einige Jahre lang als Make-Up-Spezialist.[3]
Seinen Durchbruch als Regisseur hatte er 1993 mit seinem Debüt-Horrorfilm Cronos. Für diesen gewann del Toro u. a. einen Golden Ariel und wurde mit dem Mercedes-Benz Award ausgezeichnet. Seine erste Hollywoodproduktion war Mimic - Angriff der Killerinsekten 1997, mit dem er nur „halb“ zufrieden ist. Die Interventionen des Studios schränkten ihn in der Durchführung seiner künstlerischen Intentionen stark ein.
Der erste seiner Filme, mit dem er sich gänzlich einverstanden zeigt, ist The Devil's Backbone. Der Film spielt in einem Waisenhaus im Jahr 1939. Del Toro sieht in Pans Labyrinth einen Schwesterfilm zu The Devil's Backbone.
Mit Blade II führte del Toro erstmals ein Franchise fort. Der Film wurde in vielfacher Weise als Experimentierfeld für Hellboy genutzt. So arbeitete hier auch erstmals Mike Mignola am Design mit.
Bis zu diesem Zeitpunkt lassen seine Filme sich in zwei Gruppen spalten: Persönliche Projekte, die eine Mischung aus Kunstfilm und Horrorfilm darstellten, und eher kommerzielle Projekte, die weitere persönliche Projekte ermöglichten. Mit diesem Schema brach Hellboy. Das Drehbuch hierzu hatte del Toro 10 Jahre lang erfolglos zu finanzieren versucht und konnte es schließlich 2004 kompromisslos mit seiner Wunschbesetzung (Ron Perlman als Hellboy) in die Kinos bringen. Hierfür arbeitete er eng mit dem Autor und Zeichner Mike Mignola zusammen, um den ästhetischen und inhaltlichen Ausdruck der Comic-Vorlage filmisch umzusetzen. Der Film bildet den Auftakt zu einer geplanten Trilogie.
Mit Pans Labyrinth verfilmte del Toro 2006 wieder eines seiner Originaldrehbücher. Die Geschichte eines Mädchens, das sich in den Schrecken des Post-Bürgerkrieg-Spaniens von 1944 in eine märchenhafte Traumwelt flüchtet, konterkariert wiederum del Toros humanistische Sicht auf den Krieg. Im Audiokommentar des Films weist er darauf hin, dass der Film 5 Jahre nach The Devil's Backbone gedreht wurde, wie auch seine Geschichte 5 Jahre später spielt − in dieser Zeit habe sich die Welt und seine Sicht auf das Thema Krieg durch die Folgen des 11. September 2001 stark verändert, was im Film deutlich werde.
Am 24. April 2008 wurde er als Regisseur der Verfilmung von J. R. R. Tolkiens Hobbit bestätigt.[4] Seine Ansichten zu Stil und Absicht der beiden Filme, die 2011 und 2012 ins Kino kommen sollen, hat er in Interviews bereits mehrfach geäußert.[5]
[Bearbeiten] Filmographie
- 1993: Cronos (La Invención de Cronos)
- 1997: Mimic - Angriff der Killerinsekten (Mimic)
- 2001: The Devil's Backbone (El Espinazo del Diablo)
- 2002: Blade II
- 2004: Hellboy
- 2006: Pans Labyrinth (El Laberinto del Fauno)
- 2007: Das Waisenhaus (El orfanato, nur als Produzent)
- 2008: Hellboy II: Die goldene Armee
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ "InterviewHobblog">hobbitblog.org: Interview mit Del Toro, 18. März 2008
- ↑ http://deltorofilms.blogspot.com/2008/04/gdt-on-fairy-tales-part-1.html
- ↑ http://www.deltorofilms.com/forum/viewtopic.php?t=7
- ↑ http://www.variety.com/VR1117984595.html
- ↑ http://www.theonering.net/torwp/2008/04/25/28747-guillermo-del-toro-chats-with-torn-about-the-hobbit-films/
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Del Toro Gómez, Guillermo |
KURZBESCHREIBUNG | mexikanischer Regisseur |
GEBURTSDATUM | 9. Oktober 1964 |
GEBURTSORT | Guadalajara, Jalisco |