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Futtermittel – Wikipedia

Futtermittel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Futtermittel ist ein allgemeiner Sammelbegriff für alle Arten von Nahrung für Tiere, die von Menschen gehalten werden wie landwirtschaftliche Nutztiere, Sportpferde, aber auch Heimtiere. Futter für im Haus gehaltene Kleintiere wird entsprechend als Heimtierfutter bezeichnet. In der Regel wird aber unter dem Begriff Futtermittel das Futter für landwirtschaftliche Nutztiere verstanden. Der Begriff Futtermittel wird häufig als Oberbegriff für verschiedene Futterarten verwendet. Daneben findet er jedoch auch Anwendung als Bezeichnung der einzelnen Inhaltsstoffe und Komponenten von Mischfutter.

Futtertabelle nach Kühn
Futtertabelle nach Kühn

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Rechtsrahmen

Für Futtermittel galten in der Vergangenheit nicht die gleichen Regelungen, wie sie beim Menschen für Lebensmittel galten. Da diverse Lebensmittelskandale ihren Ursprung im Futtermittelbereich hatten, wurde im Jahr 2005 ein einheitlicher Rechtsrahmen geschaffen, der für Futtermittel und Lebensmittel gleichermaßen gilt. Das „Gesetz zur Neuordnung des Lebens- und Futtermittelrechts“ ersetzte das bislang geltende Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG). Mit dem neuen Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) wird das deutsche Lebensmittelrecht entsprechend der seit dem 1. Januar 2005 gültigen EU-Basisverordnung 178/2002 umgestaltet und wird damit zum Dachgesetz des deutschen Lebensmittelrechts. Das neue LFGB umfasst alle Produktions- und Verarbeitungsstufen entlang der Food-Value-Chain und gilt außer für Lebensmittel und Bedarfsgegenstände auch für Futtermittel und Kosmetika. Oberstes Gebot ist die Lebensmittelsicherheit. Futtermittel oder Lebensmittel, die nicht sicher sind, dürfen nicht in den Verkehr gebracht werden. Der Hersteller, Händler oder Inverkehrbringer hat die einwandfreie Qualität der Ware sicherzustellen. Auf allen Verarbeitungsstufen des Agribusiness ist die Rückverfolgbarkeit der Produkte zu gewährleisten.

[Bearbeiten] Einteilung der Futtermittel nach Inhaltsstoffen

Rohstoffe für die Pellet-Produktion und fertige Pellets für Leistungspferde
Rohstoffe für die Pellet-Produktion und fertige Pellets für Leistungspferde

In der Regel ist mit Futtermittel pflanzliche Nahrung gemeint, wie Gras, verschiedene Getreidearten oder Knollen wie Rüben, Mohrrüben und Kartoffeln. Eine grobe Unterteilung der Futtermittel ist folgende:

[Bearbeiten] Stärkereiche Futtermittel

Solche Futtermittel werden aus stärkereichen Körnern, Samen und Knollen hergestellt. Beispiele sind alle Getreidearten, Kartoffeln, Maniok, Hirse, aber auch Leguminosen. Diese Futtermittel liefern vor allem Energie aus Polysacchariden, Rohprotein ist nur in geringen Anteilen enthalten (Ausnahme: Leguminosen). Diese Futtermittel eignen sich prinzipiell für Wiederkäuer, Geflügel und Schweine.

Siehe auch: Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Mais, Erbsen, Bohnen, Maniok, Hirse, Kartoffel.

[Bearbeiten] Ölhaltige Futtermittel

sind solche, die aus Ölsamen (Raps, Soja, Sonnenblume, Leinsamen, Erdnuss, u. a.) gewonnen werden. Diese Futtermittel liefern ebenfalls Energie, hier allerdings aus Lipiden (siehe auch: Rohfett), daher ist die Energiedichte höher als bei stärkereichen Futtermitteln. Diese Futtermitel haben ebenfalls einen niedrigen Rohproteingehalt. Solche Futtermittel werden nicht sehr verbreitet eingesetzt, weil das enthaltene Öl industriell gewonnen werden kann:

Wenn den Samen industriell weite Teile des Öles entzogen werden (z.B. um daraus Biodiesel (= Raps-Methylester, RME)) zu machen, kann der Rest der Samen trotzdem als Futtermittel dienen. Je nachdem, welches Verfahren zum Entzug des Öles angewendet wurde, spricht man von Expeller, Extraktionsschroten oder Kuchen. In diesen Futtermitteln ist meistens ziemlich viel Rohprotein enthalten (35-65%). Diese Futtermittel eignen sich vor allem für Wiederkäuer und sind dort auch sehr gefragt.

Siehe auch: Erdnuß, Kokos, Soja, Raps, Rapskuchen, Sonnenblume, Leinen, Baumwolle, Palmkerne, Sesam.

[Bearbeiten] Grünfuttermittel

Damit meint man Futtermittel, bei denen die gesamte Pflanze verfüttert wird: Gras und Mais aber auch Getreide und Leguminosen (Ernte vor dem Abreifen). Diese Futtermittel zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Struktur-Kohlenhydraten (siehe auch: NDF) aus. Insgesamt ist diese Gruppe bei Betrachtung der Inhaltsstoffe sehr heterogen: Gras besteht vor allem aus Struktur-Kohlenhydraten. Der Rohproteingehalt liegt um 15 bis 25 Prozent. Mais hingegen hat einen großen Anteil Stärke (ca. 20-40%), hingegen mit etwa 10 Prozent deutlich weniger Rohprotein. Daneben enthält Mais selbstverständlich auch Strukturkohlenhydrate (Stängel, Blätter, etc.). Die anderen Getreidearten sind dem Mais ähnlich; die Leguminosen prinzipiell ebenfalls, haben aber deutlich mehr Rohprotein.

Die Grünfuttermittel können frisch verfüttert werden. Zur Konservierung müssen sie entweder stark getrocknet werden (Heu) oder durch Silierung haltbar gemacht werden. Allgemein eignen sich solche Futtermittel vor allem für Wiederkäuer, Pferde und Wassergeflügel; der Einsatz bei Schweinen ist zu vernachlässigen.

Siehe auch: Gras, Heu, Mais, Silage, GPS, Stroh, Zuckerrüben.

[Bearbeiten] Andere Futtermittel

Neben den genannten gibt es noch eine sehr große Anzahl anderer Futtermittel, die zum einen in der Natur gewonnen werden (z.B. Fischmehl) oder die als Nachprodukte bei der industriellen Produktion anfallen: Beispielsweise Kleie (aus der Mühle), Schlempe (Alkoholherstellung), Treber (Bierherstellung), Melasse, Speisereste und Schnitzel (Zuckergewinnung) u. a.. Der Einsatz dieser Futtermittel ist entsprechend der Gruppe heterogen, vor allem kommen aber Wiederkäuer in Frage. Dies gilt ebenso für Tiermehl u. a.: Der Einsatz ist wegen der potentiellen BSE-Gefahr aus guten Gründen verboten, aber per se stellen solche Produkte ein sehr gutes Futtermittel für Wiederkäuer dar. In der Geflügelzucht wird meist Grit beigefüttert, der aus kleinen Steinen und Kalkbruchstücken besteht und sowohl die Verdauung fördert, als auch die Kalkbadarf deckt.

Siehe auch: Treber, Melasse, Speisereste, Schlempe, Trester, Extraktionsschrot, Expeller, Kleber, Keimöl, Kleie, Nachmehl, Geflügelgrit.

[Bearbeiten] Einteilung der Futtermittel nach Funktion

Quellenangaben
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Eine weitere Einteilung der Futtermittel ist nach ihrer Funktion möglich. Während Schweine und Geflügel üblicherweise mit Alleinfutter gefüttert werden, setzen sich Wiederkäuerrationen aus Grundfutter und Konzentratfutter zusammen. Werden diese beiden Komponenten gemischt vorgelegt, spricht man von einer „Totalen Mischration“ (TMR) bei teilweiser Einmischung des Konzentratfutters in das Grundfutter von einer „Aufgewerteten Grundration“ (siehe auch: Milchproduktion).

[Bearbeiten] Alleinfutter

Alleinfutter sind Futtermittel, welche die Tiere abhängig von ihrer Art, ihrem Alter und der Nutzungsrichtung mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen.

[Bearbeiten] Ergänzungsfutter

Demgegenüber ist Ergänzungsfutter ein Futtermittel, das ein oder mehrere Einzelfuttermittel ergänzt, um eine ausreichende Versorgung zu bieten.

[Bearbeiten] Mineralfutter

Mineralfutter setzen sich vor allem aus mineralischen Komponenten zusammen und sind zur Ergänzung der Ration mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen geeignet.

[Bearbeiten] Konzentratfutter

Konzentratfutter (umgangssprachlich auch Kraftfutter) sind meistens Futtermittelmischungen aus Futtermittel mit hoher Energiedichte (stärkereiche und ölhaltige) und mit hohem Proteingehalt (meist Leguminosen oder Nachprodukte von Ölsaaten wie beispielsweise Soja-Extraktionsschrot), denen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine zugesetzt werden. Die Konzentratfutter werden eingesetzt, um eine adäquate Nährstoffzufuhr für die Tiere zu gewährleisten.

[Bearbeiten] Grundfutter

Unter Grundfuttermitteln (Grobfutter) versteht man im Allgemeinen Grünfuttermittel (v.a. Gras, Grassilage, Heu und Maissilage). Diese Futtermittel sind meist strukturreich und bilden die Grundlage der Ration. Sie werden dann mit Konzentratfuttern ergänzt, wenn sie alleine keine ausreichende Nährstoff- und Energiezufuhr gewährleisten.

[Bearbeiten] Zusatz- und Wirkstoffe

[Bearbeiten] Vitamine

Vitamine sind lebenswichtige organische Verbindungen,welche spezielle Aufgaben im Stoffwechsel des Organismus übernehmen.Die Einteilung der Vitamine erfolgt in zwei Gruppen:

  • fettlöslich: A, D, E, K (diese Vitamine kann man überdosieren) und
  • wasserlöslich: der gesamte B-Komplex, C.

[Bearbeiten] Mineralstoffe

Mineralstoffe sind anorganische Bestandteile der Futtermittel, die der Pferdekörper nicht selbst bilden kann. Beim Pferd unterscheidet man die Mengenelemente und die Spurenelemente. Der Unterschied zwischen den Elementen ist der, dass Mengenelemente im Pferdekörper mit g (Gramm) angegeben werden.Spurenelemente werden mit mg (Milligramm) angegeben.

Zu den Mengenelementen gehören Kalzium (Ca), Phosphor (P), Magnesium (Mg), Kalium (K), Natrium (Na) und Chlor(Cl). Zu den Spurenelementen gehören Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Zink (Zn), Mangan (Mn), Kobalt (Co), Jod (J), Selen (Se) sowie einige weitere.

[Bearbeiten] Spurenelemente

[Bearbeiten] Eisen

Die größte Bedeutung besitzt das Eisen als Bestandteil des Hämoglobins. Es ist somit für den Sauerstofftransport im Organismus von ausschlaggebender Bedeutung. Ein hoher Anteil des Eisens ist auch im Myoglobin, einer Eiweißfraktion des Muskels, gebunden. Im Stoffwechsel liegt das Eisen in organisch gebundener Form (als Chelat) vor. Diese Transportformen des Eisens im Körper sind das Transferrin im Blut, das nach der Resorption gebildet wird, das Uteroferrin in der Plazenta und das Laktoferrin in der Milch. Übersteigt ein hohes Eisenangebot die Chelatbindungskapazität, d.h. die Bildung der organischen Transportform, dann schädigt anorganisches Eisen auf zellulärer Ebene zahlreiche Organe und wirkt somit sogar toxisch.

Während der Trächtigkeit und der Laktation erhöht sich der Eisenbedarf der Sau massiv. Die notwendige Resorption im Darm wird dann vom Stoffwechsel reguliert: Ist in den Darmzellen genügend Eisen vorhanden, wird eine weitere Resorption blockiert. Verringert sich die Eisenreserve jedoch im Organismus, wird den Darmzellen signalisiert, höhere Eisenmengen zu absorbieren. Weltweite Untersuchungen zeigen, dass das Eisenreservoir nach durchschnittlich 2,5 Trächtigkeiten erschöpft ist und durch die übliche anorganische Eisengabe im Futter nicht aufrechterhalten wird. Sauen schaffen es dann nicht ihren Eisenstatus aufrecht zu erhalten und es werden Ferkel mit verringerter Vitalität geboren.

Eisen in organisch proteingebundener Form wird in höherem Umfang resorbiert als anorganisches, da es bereits in seiner Transportform als Chelat (Bioplex) angeboten wird und nicht mit anderen Futterbestandteilen reagiert. Die Resorption von anorganischem Eisen dagegen wird durch Überangebote von Kupfer, Molybdän, Kalzium, Phosphor, Zink, Mangan und Phytat reduziert, dadurch kommt es oft zu Eisenmangelerscheinungen, obwohl im Futter und im Trinkwasser rechnerisch ausreichend Eisen enthalten ist. Eisenmangel führt zur Anämie (Blutarmut), mangelnder Vitalität, Infektionsanfälligkeit und Verstopfung. Ein Überschuss an anorganischem Eisen reduziert andererseits die Resorption anderer lebenswichtiger Elemente, insbesondere Zink.

Es gilt, über hochverfügbare Quellen den Eisenstatus der Sau aufrecht zu erhalten. Bioplex-Eisen im Sauenfutter erhöht auch die Eisenreserve der neugeborenen Ferkel, da mehr Uteroferrin gebildet wird. Damit verbessern sich die Sauerstoffreserven und die Zahl der tot geborenen Ferkel wird reduziert.

[Bearbeiten] Kupfer

Das Spurenelement Kupfer ist Bestandteil zahlreicher wichtiger Enzyme. Kupfer ist notwendig für das blutbildende System. Kupfer ist zur Bildung von Hämoglobin und somit für die Bildung von roten Blutkörperchen erforderlich. Kupfer hat auch eine große Bedeutung als Bestandteil der Superoxiddismutase die die Zellwände vor Schäden durch freie Radikale schützt.

Nach der Resorption im Darm wird Kupfer, gebunden an Proteine, zur Leber transportiert. Dort wird das Coeruloplasmin, ein Cu-Transportprotein, gebildet. Das Coeruloplasmin fördert die Oxidation von zweiwertigen zu dreiwertigen Eisenionen, die für den Einbau des Eisens in das Transferrin erforderlich sind. Somit besitzt das Kupfer eine wichtige Funktion für den Eisentransport.

Kupfer trägt zum Elektronentransport bei und ist auch für die Energiegewinnung bedeutungsvoll. Kupfer ist an der Bildung von Kollagen und Elastin des Bindegewebes beteiligt. Bedeutungsvoll für das Nervensystem ist Kupfer bei der Synthese von Epinephrin und Noropinephrin. Als notwendiger Bestandteil des Gelbkörper-Releasing-Hormons hat es Einfluss auf die Fortpflanzungsleistungen. Kupfer wird für die Bildung von Melanin, d.h. für die Pigmentierung der Haut, benötigt. Kupfer stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend.

Die Verwertung des Kupfers wird durch Kalzium, Eisen, Zink, Schwefel und Molybdän reduziert. Proteingebundenes Kupfer wird besser resorbiert als anorganisches. Hohe anorganische Kupfergaben haben eine bakterizide und fungizide Wirkung. Jedoch steigt bei hohen Kupfergaben die Cu-Konzentration in Organen und Geweben. Dies führt manchmal zu Schädigungen der Leber. Bei einer Verabreichung von 250 ppm Kupfer als Kupfersulfat während eines Mastversuchs war der Cu-Gehalt der Leber gegenüber der Kontrollgruppe um das 15-fache erhöht, während die gleiche Menge als organisches Kupfer (Bioplex) die Kupferkonzentration der Leber nur um das 6-fache erhöhte.

Durch die komplexe Wirkungsweise des Kupfers ist die Erklärung der leistungsfördernden Effekte problematisch, zumal mit geringeren Gaben an proteingebundenem Kupfer die gleichen Effekte wie mit höheren Gaben an Kupfersulfat erreicht werden. Heute werden andere Strategien zur Aufrechterhaltung der Darmgesundtheit verfolgt. Hohe Kupfersulfatgaben dienen meist nur noch dem optischen Effekt der schwarzen Kotfärbung, die in keinem Zusammenhang mit der Tierleistung steht.

[Bearbeiten] Zink

Zink ist nach dem Eisen das häufigste Spurenelement im Organismus. Zink ist an unzähligen Körperfunktionen beteiligt. Zink ist bedeutungsvoll für das Wachstum und die Reifung, ebenso wie für die Synthese der Erbsubstanzen DNA und RNA sowie für den Aufbau von Proteinen und für die Insulinspeicherung.

Zink ist am Stoffwechsel der Neurotransmitter („Nervenschaltstellen“) beteiligt und beeinflusst die Sinnesorgane. Für die Bildung und Wirkung von Wachstums-, Schilddrüsen- und Sexualhormonen ist Zink ebenfalls erforderlich. Zink spielt im Stoffwechsel von Vitamin A (Retinol) eine große Rolle, da es für die Synthese des retinolbindenden Proteins in der Leber benötigt wird. Zink ist für die Funktion der Thymusdrüse, die mit das wichtigste Organ im körpereigenen Abwehrsystem ist, bedeutungsvoll. Zink hat einen positiven Einfluss auf das Ektoderm (Haut, Haar, Huf, Darm). Zinkmangel führt zu trockener und schuppiger Haut und ist mit einem ungesunden Aussehen verbunden, in schweren Fällen kommt es zur Parakeratose mit borkiger Haut.

Zinkmangel führt zur Verringerung der Futteraufnahme, schwächt die Immunabwehr und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen. Eine geringe Zinkversorgung tragender Sauen führt zu einer Verlängerung der Geburtszeit und ist mit einer höheren Anzahl von Totgeburten verbunden. Die Zinkversorgung der Sau beeinflusst massiv den Zinkgehalt der Sauenmilch. Zinkmangel führt demnach zu geringerem Ferkelwachstum.

Die Zinkresorption im Darm hängt von der Höhe der Zinkgabe ab. Hohe Zinkmengen sind mit verminderter Resorption verbunden. Proteingebundenes Zink (Bioplex -Chelat) wird besser resorbiert als anorganische Zinkpräparate (Zinkoxid, -sulfat). Die Zinkresorption anorganischer Verbindungen wird negativ durch Kalzium, Eisen, Kupfer, Phosphor, Schwefel und Phytat beeinflusst.

Zink besitzt als Schwermetall ein toxisches Potential für Tiere und Pflanzen, die Toxizitätsgrenze hängt von der Art der verabreichten Zinkverbindung ab. Hohe Zinkgaben haben eine bakterizide Wirkung, sie reduzieren die Keimflora im Darm. Zinkgaben von 2000 bis 6000 mg/kg Futter haben einen leistungsfördernden Effekt. Sie wurden vorrangig bei Absetzferkeln eingesetzt. Die hohen Zinkgaben stören jedoch den Kupferstoffwechsel und die Verwertung des Eisens. Sie können zur Anämie führen. Es kann also durch hohe anorganische Zinkgehalte im Futter zu Eisenmangel kommen.

Proteingebundenes Zink ermöglicht eine exakte Versorgung nach den Bedarfsnormen und umgeht das Risiko eines Überangebotes. Der leistungsfördernde Effekt von Zinkoxid wird heute durch andere Strategien zu Aufrechterhaltung der Darmgesundheit ersetzt.

[Bearbeiten] Mangan

Das Spurenelement Mangan ist im Körper vor allem am Aufbau der Bindegewebe über die Synthese von Proteoglykanen in Knorpel- und Knochengeweben beteiligt. Mangan trägt wesentlich zur Synthese von Proteinen und Fetten bei. Mangan wird für die Insulinsynthese und –sekretion sowie für die Bildung von Harnstoff benötigt. Auch für den Aufbau von Melanin (Pigmente) und Dopamin (Neurotransmitter, Gehrinfunktion) ist Mangan erforderlich. Mangan aktiviert eine Reihe von Enzymen, die u. a. als Antioxidans (Superoxiddismutase) wirken. Die Verwertung von Vitamin B1 und die Glukoneogenese (Neubildung von Glukose) beansprucht Mangan.

Die Manganresorption im Darm wird durch die Höhe des Angebotes im Futter reguliert. Hohe Gehalte an Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor und Phytat hemmen die Manganresorption aus anorganischen Verbindungen. Organisch gebundenes Mangan (Chelate) wird dagegen besser resorbiert als anorganisches, da es in der Form angeboten wird in der es im Körper transportiert wird.

Fruchtbarkeitsstörungen im Bestand sind sind eines der ersten Symptome bei Manganmangel, denn Mangan spielt eine Rolle bei der Einnistung der befruchteten Eizellen und der Manganstatus der Sau beeinflusst auch die Manganreserven des neugeborenen Ferkels. Bei ungenügendem Versorgungsniveau ist bereits das Geburtsgewicht reduziert. Bei Ferkel die unter Manganmangel leiden werden Lahmheit und Skelettabnormitäten beobachtet.

Bedingt durch einen meist ausreichenden Mangangehalt der Futtermittelkomponenten (Getreide, Nebenerzeugnisse, Soja) und einer üblichen Manganergänzung des Futters werden Mangelerscheinungen nur selten beobachtet. Meist stehen diese ursächlich, wie bereits erwähnt, mit einem Überangebot an anorganischem Eisen oder Zink im Zusammenhang. Der Einsatz von proteingebundenem Mangan ermögliche diese Wechselwirkungen zu umgehen und das Tier entsprechend der veröffentlichten Empfehlungen zu versorgen.

[Bearbeiten] Organisch gebundene Spurenelemente

Viele Mineralstoffe und Spurenelemente erscheinen in der Natur nicht als Salze sondern in organisch gebundener Form als Proteinate oder Chelate. Diese können Stoffwechselwege von Peptiden oder Aminosäuren nutzen und im Dünndarm anders aufgenommen werden als normale Mineralstoffe. Dadurch wird der Wettbewerb zwischen den Elementen um gleiche Resoptionsmechanismen reduziert. Nicht nur, dass ihre Bioverfügbarkeit dadurch höher ist, sie werden auch schneller zu ihrem Bestimmungsort im Körper transportiert als anorganische Elemente. Heute werden organisch gebundene Spurenelemente speziell für die Tierernährung hergestellt und zunehmend im Schweinefutter, insbesondere für Sauen angeboten. Diese Bioplexe werden durch die Reaktion der Elemente mit hydrolysiertem Sojaprotein erzeugt. Das Ergebnis ist dann jeweils eine Bindung des Spurenelements Kupfer Eisen, Zink oder Mangan an Aminosäuren und kleine Peptide.

Proteingebundene Spurenelemente sind stabil und sind biochemisch geschützt vor ungünstigen Reaktionen mit anderen Nahrungsbestandteilen, die ihre Resorptionsrate behindern können. Es ist auch bekannt, dass sie spezifisch für einzelne Organe, Gewebe und Körperfunktionen bereitgestellt werden können. Sie können dem Stoffwechsel Vorteile bieten, die in besseren Leistungen resultieren und mit geringeren Ausscheidungen von Mineralstoffen in die Umwelt verbunden sind.

Es gibt zwei wesentliche Vorteile der proteingebundenen Spurenelemente:

  • Erhöhung der Bioverfügbarkeit (bis zu 1½ bis 2 x gegenüber anorganischen Quellen)
  • Die Fähigkeit, für bestimmte Funktionen, Organe und Gewebe bereitgestellt zu werden

[Bearbeiten] Bioverfügbarkeit

So wie die Peptide und die Aminosäuren gut resorbiert werden, sind es auch die Spurenelemente, die an sie gebunden sind (Proteinate und Chelate). In diesem Fall ist die Bioverfügbarkeit der Spurenelemente erhöht. Unter bestimmten Bedingungen kann die Bioverfügbarkeit verdoppelt werden. Weiterhin ist zu bemerken, dass die Interaktion des Spurenelements mit anderen Futterbestandteilen wie Kalzium oder Magnesium vermieden wird.

[Bearbeiten] Zielfunktionen

Der Haupteffekt der Spurenelement-Proteinate ist die Fähigkeit, gezielt auf spezifische Organe, Gewebe und Funktionen einzuwirken. Das wurde mehrmals gut dargestellt, durch die Fähigkeit eines Zink-Proteinats, speziell auf die keratinhaltigen Gewebe einzuwirken. Ein Bioplex Zink kann folglich für die Therapie zur Hufverbesserung, zur Hautkonditionierung, zur Verbesserung der Haarqualität und zur Reduzierung der Mastitis eingesetzt werden. Bei Eisen-Proteinaten wurde oft belegt, dass mehr Uteroferrin, die Transportform des Eisens, in der Gebärmutter gebildet wird.

[Bearbeiten] Einteilung der Futtermittel nach (äußeren) Eigenschaften

Die Unterteilung nach äußeren Eigenschaften ist sinnvoll für die betriebliche Praxis der Lagerung und Fütterung.

[Bearbeiten] Grünfutter

Der Begriff Grünfutter wird häufig als Synonym für frisch geerntetes Grundfutter verwendet. Meist handelt es sich hierbei um frisches Gras, das bei der Sommerstallfütterung von Milchkühen täglich frisch geschnitten vorgelegt wird (siehe auch: Milchproduktion).

[Bearbeiten] Melassefutter

Melassefuttermittel sind unter Verwendung von Melasse hergestellt und haben einen relativ hohen Zuckeranteil.

[Bearbeiten] Raufutter und Grobfutter

Als Raufutter (siehe auch Raufutterfresser und Raufutter verzehrende Großvieheinheit) bezeichnet man Grünfuttermittel mit einem relativ hohen Rohfasergehalt. Je nach Futtermittel und Art der Futterbergung ist ein unterschiedlich hoher Anteil der Rohfaser strukturwirksam. Dieser Anteil strukturwirksame Rohfaser (umgangssprachlich Strukturanteil) ist in Wiederkäuerrationen notwendig, um durch den beim Wiederkauen gebildeten Speichel den pH-Wert im Pansen stabil zu halten. Rohfaserreiches Futter begünstigt die Essigsäureproduktion und damit die Milchfettbildung. Für andere Tierarten wie Schweine dient es auch zur Sättigung, ohne zu viel Energie bereit zu stellen. Damit kann es auch (besonders Stroh) eine Funktion als Beschäftigungsmaterial übernehmen, was für Pferde oder niedertragende Sauen wichtig ist.

Grobfutter sind nicht oder nur wenig zerkleinerte Pflanzen, die frisch oder getrocknet verfüttert werden können, wie Rüben, Maiskolben, die gesamte Maispflanze bzw. Stroh und Maisstroh. Grobfutter zeichnen sich durch eine hohe Strukturwirksamkeit aus. Bei Grobfutter-Zukauf (frisch) sind Silierverluste in Ansatz zu bringen (bei Gras 15 %, bei Mais 10 % jeweils auf die Trockenmasse bezogen).

[Bearbeiten] Saftfutter

Teile von Pflanzen bzw. Verarbeitungsprodukte mit einem T-Gehalt <55 %: Rüben, Wurzeln, Knollen, Maisnebenprodukte, Biertreber, Pressschnitzel, Zitrus- und Apfeltrester, Schlempen, LKS, Molke, Magermilch, Vollmilch u. a. Saftfutter liegen im Strukturwert zwischen Kraft- und Grobfutter. Bei der Mengenerfassung müssen die Verluste bei Silierung von Pressschnitzel, Pülpe und Biertreber berücksichtigt werden und zwar entweder auf Trockenmassebasis (generell 10 %) oder auf Frischsubstanzbasis (Sickersaft- und Trockenmasseverluste) bei Biertreber 20 %, bei Pülpe 15 % und bei Pressschnitzel 10 %.

[Bearbeiten] Kraftfutter und „Pellets“

Industriell hergestellte Mischfutter, Einzelkomponenten (Energie- und Proteinträger): Alle einmischbaren Komponenten mit einem T-Gehalt > 55 % und einem Energiegehalt > 7 MJ NEL/kg T, also auch Feuchtgetreide, Sodagrain, CCM, Melasse und Trockengrün. Abweichend hiervon muss allerdings Mineralfutter zu dieser Gruppe gezählt werden. Kraftfutter hat praktisch keinen Strukturwert.

Querschnitt durch eine Ringmatrize. Sehr schön sind die Presskanäle zu sehen.
Querschnitt durch eine Ringmatrize. Sehr schön sind die Presskanäle zu sehen.

Kraftfutter wird meist lose in Pellets angeliefert. Pellets werden in so genannten Pelletieranlagen (Pelletpressen) mit großem Druck hergestellt. Dabei wird das Material mit großem Druck durch eine Stahlmatrize gepresst. Beim Austritt aus der Matrize werden die Stränge durch ein Abstreifmesser auf die gewünschte Länge abgeschnitten. Der Durchmesser der Pellets wird durch den Durchmesser der Presskanäle vorgegeben. Durch einen Matrizenwechsel kann die Stärke der Pellets verändert werden. Durch die Kompaktierung verringert sich das Volumen des Produktes um etwa 2/3.

Eine Vorbehandlung (Konditionierung) der Rohstoffe mit Wärme und Dampf (jedoch unter Vermeidung von Kondensat) bietet folgende Vorteile:

  1. der spezifische Energiebedarf wird gesenkt und damit wird gleichzeitig die Durchsatzleistung erhöht
  2. die Festigkeit der Pellets wird erhöht – und damit der Abrieb beim Transport verringert
  3. die mikrobielle Belastung des Produkts wird verringert
  4. die Verdaubarkeit wird erhöht

Die Vorteile der Pellet-Fütterung sind:

  • geringere Staubentwicklung
  • keine selektive Auswahl von Futterkomponenten durch die Tiere
  • Voll mechanisierte Arbeitsketten von Transport, Einlagerung, computergesteuerte Einzeltierdosierung mit „Transponderfütterung“.

Nachteile ergeben sich in der Pferdefütterung. Pellets können hastig ohne Kauen verschlungen werden. Der Speichelfluss des Pferdes nimmt durch fehlendes Kauen ab, was wiederum zu einer Übersäuerung des Magens führen kann. Weiter entsteht durch die kurze Aufnahmezeit (für 1 Kg Pellets ca. 10 min.) kein Beschäftigungseffekt für das Pferd. Die Zufütterung von Pellets hat sich daher in der Rinderhaltung durchgesetzt.

[Bearbeiten] Analyse der Futtermittel

Die Inhaltsstoffe der Futtermittel werden häufig entsprechend der Weender Futtermittelanalyse angegeben. Genaueren Aufschluss gibt aber eine Erweiterte Futtermittelanalytik. Aufgrund der Kosten wird die Analyse heute weitgehend nicht mehr nasschemisch (d.h. durch Untersuchung im Chemielabor), sondern mit Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) durchgeführt.

[Bearbeiten] Mikroorganismen als Futtermittel

[Bearbeiten] Hefen als Futtermittel und Zusatzstoffe

Tote Hefen (Hefeprotein aus Bier- oder Brauhefe in abgetöteter Form) werden letztlich auch eingesetzt und stellen aber eigentlich nur eine Eiweißquelle wie viele andere Futtermittel auch dar.

Lebendhefen werden ab und zu als Futtermittel insbesondere bei Milchkühen eingesetzt. Hiervon erhofft man sich einen stabileren pH-Wert im Pansen (also nicht so eine starke Absenkung bei schnell fermentierbaren Futtermitteln). Die für die Tierleistung und Gesundheit relevanten Effekte gehen zurück auf milieuprägende und bakterienstimulierende Eigenschaften der noch lebenden Hefen und dass verschiedene faserabbauende Bakterien durch Erhöhung ihres Stoffwechsels und ihrer Fortpflanzungsaktivitäten reagieren.

[Bearbeiten] Futtermittel für Kleintiere

Futter für im und am Haus gehaltene Kleintiere wird in der Regel als Heimtierfutter oder auch Heimtiernahrung bezeichnet. Zu den Hauptgruppen zählen:

[Bearbeiten] Verwandte Themen

[Bearbeiten] Weblinks


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