Dominique Blanc
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Dominique Blanc (* 25. April 1959 in Lyon) ist eine französische Schauspielerin.
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[Bearbeiten] Biografie
[Bearbeiten] Ausbildung und Theaterarbeit
Dominique Blanc wurde 1959 (andere Quellen geben 1962 als Geburtsjahr an[1]) in Lyon als Tochter eines Geburtshelfers und einer Krankenschwester geboren. Sie wuchs in dem Stadtviertel La Croix-Rousse auf und entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für das Theater. Mit dem Ziel Schauspielerin zu werden ging Blanc nach Paris, wo sie jedoch am dortigen Conservatoire national supérieur d'art dramatique (CNSAD) und der École nationale supérieure des arts et techniques du théâtre (ENSATT) abgelehnt wurde. Blanc nahm daraufhin verschiedene Jobs an, um die Ausbildung am Cours Florent finanzieren zu können, wo sie 1979 in der classe libre aufgenommen wurde. An der renommierten Pariser Schauspielschule waren u. a. Francis Huster und Pierre Romans ihre Mentoren. Als Dominique Blanc für eine Schulaufführung eines Stückes von Anton Tschechow vorsprach, wurde sie von dem bekannten Theaterregisseur Patrice Chéreau entdeckt. Er gab ihr eine Rolle in seiner Inszenierung von Henrik Ibsens Peer Gynt am Théâtre National Populaire (TNP) von Villeurbanne, die später unter Bernard Sobel im französischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Ihre weiteren Studien führten sie später u. a. an die Schauspielschule des Théâtre des Amandiers in Nanterre bei Paris wo sie erneut auf Patrice Chéreau traf.
Während Dominique Blanc Erfolg auf der Theaterbühne beschieden war und 1989 mit dem renommierten Arletty-Preis ausgezeichnet wurde, begann ihre Karriere im Film eher verhalten. 1982 erhielt Blanc eine Rolle in Jean-Luc Godards Passion, machte aber schlechte Erfahrungen mit dem Regisseur und berühmten Vertreter der Nouvelle Vague. Während das Drama mit Isabelle Huppert und Hanna Schygulla in den Hauptrollen von den Kritikern gelobt wurde und im Wettbewerb um die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes vertreten war, beschloss Blanc sich nur noch dem Theater zu widmen. Ab 1983 war sie in mehreren Fernsehproduktionen zu sehen und erst 1986 wurde sie von Régis Wargnier überzeugt an seiner Kinoproduktion Die Frau meines Lebens mitzuwirken. In dem Drama spielt Dominique Blanc die alkoholkranke Jugendliche Sylvia, deren Leben durch den verheirateten und ebenfalls alkoholabhängigen Simon (gespielt von Christophe Malavoy) verändert wird. Für diese Rolle wurde sie eine Jahr später als Beste Nachwuchsdarstellerin für den César nominiert, dem wichtigsten französischen Filmpreis.
[Bearbeiten] Erfolg in Nebenrollen
In den folgenden Jahren empfahl sich Dominique Blanc als Nebendarstellerin für mehrere bekannte Autorenfilmer des französischen Kinos. 1988 war sie in Claude Sautets Tragikomödie Einige Tage mit mir und Claude Chabrols Drama Eine Frauensache zu sehen, in der sie neben so bekannten Schauspielern wie Sandrine Bonnaire, Daniel Auteuil oder Isabelle Huppert agierte. An den Erfolg von Die Frau meines Lebens konnte Blanc erst wieder mit Das Schloß gehört mir (1989) anknüpfen, in dem sie erneut mit Regisseur Régis Wargniers zusammenarbeitete. In dem Drama spielt Blanc die allein erziehende Mutter Madame Vernet, die von dem Schlossbesitzer und Witwer Monsieur Bréaud (gespielt von Jean Rochefort) engagiert wird in den Ferien auf dessen Sohn aufzupassen, der die Neuankömmlinge jedoch als Eindringlinge empfindet. Für den Part der Madame Vernet wurde Dominique Blanc erneut für den César als Beste Nachwuchsdarstellerin nominiert, doch erst ein Jahr später sollte sie den wichtigsten französischen Filmpreis für Louis Malles Eine Komödie im Mai (1990) zum ersten Mal gewinnen. In der Komödie um ein Familientreffen in Südfrankreich zur Zeit der 1968er Pariser Studentenrevolutionen überzeugte Blanc Publikum und Kritiker in der Rolle der lesbischen Claire und wurde mit dem Preis für die Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Der Erfolg blieb Dominique Blanc auch in den folgenden Jahren treu und sie agierte als wandlungsfähige Schauspielerin sowohl in Dramen als auch in Komödien. 1992 schlüpfte sie in dem historischen Melodram Indochine in die Rolle der Cabaretsängerin Yvette. Die aufwendige 40 Mio. DM (ca. 20,45 Mio. Euro) teure Produktion, in weiteren Rollen mit Catherine Deneuve, Vincent Perez und Linh Dan Pham besetzt, spielt vor dem Hintergrund des französischen Kolonialvietnam und stellte die dritte Zusammenarbeit mit Régis Wargnier dar. Indochine gewann bei der Oscarverleihung 1993 den Academy Award für den besten fremdsprachigen Film und im selben Jahr fünf Césars. Unter den Gewinnern war auch Dominique Blanc die erneut den Preis für die Beste Nebendarstellerin gewann. 1993 spielte sie in Edwin Bailys Drama Alle lieben Mathilde die Titelrolle, eine Frau aus der Provinz, die sich mit dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes abfinden muss und wurde mit dem Darstellerpreis des Internationalen Festivals des französischsprachigen Films in Namur bedacht.
[Bearbeiten] Triumph mit Stand-by
Für Dominique Blancs nächsten Film, das Historiendrama Die Bartholomäusnacht, holte sie ihr ehemaliger Mentor Patrice Chéreau vor die Kamera. Die Großproduktion die zum damaligen Zeitpunkt mit Isabelle Adjani, Daniel Auteuil, Jean-Hugues Anglade und Vincent Perez die führende Schauspielerriege Frankreichs zusammenbrachte, verschlang eine Summe von 53 Mio. DM (ca. 27 Mio. Euro) und avancierte in Frankreich zum nationalen Ereignis. Für ihre Rolle der Adligen Henriette von Nevers, der Vertrauten von Hauptdarstellerin Isabelle Adjani, wurde Dominique Blanc 1995 erneut für den César nominiert, musste sich aber ihrer Filmkollegin Virna Lisi geschlagen geben, die für ihren Part als intrigante und kaltblütige Katharina von Medici ausgezeichnet wurde. Nach ihrem englischsprachigen Debüt in Agnieszka Hollands Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine (1995) neben Leonardo DiCaprio und David Thewlis folgte drei Jahre später eine erneute Zusammenarbeit mit Patrice Chéreau der ihr eine Rolle in seinem mit der Handkamera inszenierten Film Wer mich liebt, nimmt den Zug anbot. Das Drama über die Reise einer Trauergesellschaft in den Süden Frankreichs wurde von der Kritik gelobt und Blanc erhielt 1999 für den Part der Catherine ihren dritten César als Beste Nebendarstellerin.
Der Sprung zur preisgekrönten Hauptdarstellerin gelang Blanc zwei Jahre später mit der anspruchsvollen Hauptrolle in Roch Stéphaniks Spielfilmdebüt Stand by. In dem Drama spielt sie die Pariser Ehegattin Hélène, die mit ihrem Mann Gérard ein neues Leben in Argentinien beginnen will. Noch vor Antritt der Reise wird sie jedoch von dem Mann, den sie liebt, verlassen und bleibt allein auf dem Flughafen Paris-Orly zurück. Traumatisiert beginnt sie dort der Prostitution nachzugehen. Obwohl Stand-by kein Erfolg an den französischen Kinokassen beschieden war, erhielt Dominique Blanc ihren vierten César, den ersten als Beste Hauptdarstellerin, und konnte damit den Rekord von Isabelle Adjani einstellen, die ebenfalls mit vier Darstellerpreisen (4x Beste Hauptdarstellerin) ausgezeichnet worden war. 2002 erschien Blanc in Vincent Perez' erstem Langspielfilm Peau d'ange – Engel weinen nicht, unter dessen Regie sie bereits 1992 am Set von Indochine in dem Kurzfilm L'Échange mitgewirkt hatte. Ebenfalls im Jahr 2002 agierte sie unter der Regie des Schauspielers Lucas Belvaux' in der preisgekrönten Trilogie Auf der Flucht, Ein tolles Paar und Trilogie: Après la vie – Nach dem Leben, in dem ein Terrorist (gespielt von Belvaux) nach fünfzehn Jahren Haft aus dem Gefängnis flieht. War Blanc noch in den ersten beiden Teilen in einer Nebenrolle zu sehen, wird ihr Charakter der morphiumsüchtigen Polizistengattin Agnès im letzten Teil Nach dem Leben zur Hauptrolle ausgebaut, die dem Gejagten Schutz bietet. Erneut von Kritikern gelobt wurde Blanc im selben Jahr für ihre Leistung der verführerischen Büroangestellten Edith in Jeanne Labrunes Komödie C'est le bouquet!. Den vermeintlich fünften César musste sie jedoch Karin Viard (Küss mich, wenn du willst) überlassen. 2003 stand Blanc mit Erfolg unter der Regie von Patrice Chéreau in der Titelrolle von Jean Racines Tragödie Phèdre auf der Pariser und Bochumer Bühne, die später von Stéphane Metge für das französische Fernsehen adaptiert wurde. Für die Schauspielerin, die zu den erfolgreichsten Aktricen des französischen Kinos zählt, folgten 2005 Rollen in Michel Devilles Romantikkomödie Un fil à la patte und Fabienne Godets Drama Sauf le respect que je vous dois, ehe sie ein Jahr später in dem Fernsehmehrteiler Le Cri erschien. Von 2006 bis 2007 sind vier Filmproduktionen geplant, darunter Philippe Ramons' Abenteuerfilm Capitaine Achab, der sich mit dem Leben der gleichnamigen Figur aus Herman Melvilles Moby Dick beschäftigt, sowie die Hauptrolle in Patrick Mario Bernard und Pierre Trividics fantastischem Drama L'Occupation.
Dominique Blanc ist Mutter zweier Kinder, die 1991 und 1996 geboren wurden. 1999 gehörte Blanc gemeinsam mit u. a. David Cronenberg, Doris Dörrie und Holly Hunter der Wettbewerbsjury des Filmfestivals von Cannes an. 2001 kürte sie gemeinsam mit u. a. Fatih Akın und Hector Babenco den Siegerfilm der Berlinale.
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1986: Die Frau meines Lebens (La Femme de ma vie)
- 1987: Das weite Land
- 1988: Einige Tage mit mir (Quelques jours avec moi)
- 1988: Eine Frauensache (Une affaire de femmes)
- 1989: Das Schloß gehört mir (Je suis le seigneur du château)
- 1990: Eine Komödie im Mai (Milou en mai)
- 1992: Indochine
- 1992: L'Échange (Kurzfilm)
- 1993: Alle lieben Mathilde (Faut-il aimer Mathilde?)
- 1994: Die Bartholomäusnacht (La Reine Margot)
- 1994: Train de nuit (Kurzfilm)
- 1995: Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine (Total Eclipse)
- 1997: Voilà – Eine schöne Familie (Alors voilà)
- 1998: Wer mich liebt, nimmt den Zug (Ceux qui m'aiment prendront le train)
- 1998: Die Zeit der Jugend (A Soldier's Daughter Never Cries)
- 1999: Die Diebin von Saint-Lubin (La Voleuse de Saint-Lubin)
- 2000: Les Acteuers
- 2000: Ausgestiegen (Sur quel pied danser?)
- 2000: Stand by (Stand-by)
- 2001: Schwarzer Strand (La Plage noire)
- 2001: Milch der Zärtlichkeit (Le Lait de la tendresse humaine)
- 2001: Der Pornograph (Le Pornographe)
- 2002: Peau d'ange – Engel weinen nicht (Peau d'ange)
- 2002: Auf der Flucht (Cavale)
- 2002: Ein tolles Paar (Un couple épatant)
- 2002: Trilogie: Après la vie – Nach dem Leben (Après la vie)
- 2002: C'est le bouquet!
- 2003: Phèdre (TV)
- 2005: Un fil à la patte
- 2005: Sauf le respect que je vous dois
- 2006: Le Cri (TV-Mini-Serie)
- 2006: Les Amitiés maléfiques
- 2007: Le Pendu (TV)
- 2007: Capitaine Achab
[Bearbeiten] Auszeichnungen
[Bearbeiten] César
- 1987: nominiert als Beste Nachwuchsdarstellerin für Die Frau meines Lebens
- 1990: nominiert als Beste Nachwuchsdarstellerin für Das Schloß gehört mir
- 1991: Beste Nebendarstellerin für Eine Komödie im Mai
- 1993: Beste Nebendarstellerin für Indochine
- 1995: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Die Bartholomäusnacht
- 1999: Beste Nebendarstellerin für Wer mich liebt, nimmt den Zug
- 2001: Beste Hauptdarstellerin für Stand-by
- 2003: nominiert als Beste Nebendarstellerin für C'est le bouquet!
[Bearbeiten] Molière
- 1998: Beste Hauptdarstellerin für Une maison de poupée
- 2003: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Phèdre
[Bearbeiten] Weitere
Cairo International Film Festival
- 2000: Beste Darstellerin für Stand-by
Internationales Filmfestival von Locarno
- 2001: Bestes Schauspielensemble (gemeinsam mit Patrick Bruel, Valeria Bruni Tedeschi, Marilyne Canto, Sergi López, Mathilde Seigner und Marthe Villalonga) für Milch der Zärtlichkeit
Internationales Festival des französischsprachigen Films
- 1993: Beste Darstellerin für Alle lieben Mathilde
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ vgl. Profil bei allocine.fr
Personendaten | |
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NAME | Blanc, Dominique |
KURZBESCHREIBUNG | französische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 25. April 1959 |
GEBURTSORT | Lyon, Frankreich |