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Dantons Tod – Wikipedia

Dantons Tod

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dantons Tod ist ein Drama in vier Akten von Georg Büchner. Es wurde von Ende Januar bis Ende Februar 1835 geschrieben. Im gleichen Jahr erschien eine von Karl Gutzkow herausgegebene Fassung im Literatur-Blatt von Eduard Dullers Phönix. Frühlings-Zeitung für Deutschland und eine Buchfassung mit dem von Duller zur Beschwichtigung der Zensur erdachten Untertitel Dramatische Bilder aus Frankreichs Schreckensherrschaft beim Phönix-Verlag Johann David Sauerländers. Das Stück ist damit das einzige noch zu Lebzeiten Büchners veröffentlichte Drama – wenn auch in stark zensierter Fassung. Die Uraufführung fand erst am 5. Januar 1902 im Berliner Belle-Alliance-Theater als Produktion des Vereins Neue Freie Volksbühne statt, da das Stück lange Zeit als unspielbar galt. Außerdem gibt es eine von Gottfried von Einem komponierte Opernfassung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Historischer Hintergrund

Den historischen Hintergrund des Stückes bildet die Französische Revolution, so dass zumindest eine grobe Übersicht über den Verlauf der Revolution und ein Verständnis der darin handelnden politischen Gruppierungen und der zwischen ihnen auftretenden Konflikte für das Verständnis des Dramas entscheidend sind. Der eigentliche Handlungsrahmen des Dramas umfasst allerdings nur eine kurze Zeitspanne vom 24. März bis zum 5. April 1794, mithin einen Höhepunkt der so genannten Schreckensherrschaft (Terreur), in welche die Revolution gemündet war.

Wichtig zum Verständnis des Dramas ist der Konflikt zwischen den verschiedenen politischen Fraktionen, die sich im Verlauf der Revolution immer mehr verfeindet hatten. In der Nationalversammlung hielten zunächst die eher gemäßigten Girondisten, auch „Talpartei“ genannt, die Mehrheit. Sie waren zur Kooperation mit dem König bereit. Eine andere Fraktion, die Jakobiner, auch „Bergpartei“ genannt, strebte eine weitaus radikalere Veränderung der Gesellschaft an und forderte die Einführung der Republik. Führer der Jakobiner waren vor allem Robespierre, Marat und Danton, wobei letzterer – im Gegensatz zu Robespierre – der jakobinischen Sektion der Cordeliers angehörten, zu deren führenden Köpfen auch Chaumette, Desmoulins und Hébert zählten. Letzterer wiederum stand einer radikal linken Fraktion (den Hébertisten) vor, die eine Abschaffung des Eigentums und der Religion forderten und damit weit über das Ziel der anderen Jakobiner hinausschossen. Trotz ihrer Überzahl konnten sich die girondistischen Abgeordneten nicht gegen Jakobiner und öffentliche Meinung durchsetzen; sie konnten weder die Verhaftung des Königs noch das Einsetzen eines „provisorischen Vollzugsrats“ zur Entmachtung der Versammlung verhindern und auch nicht die von Marat angetriebenen und von Danton als Justizminister geduldeten Septembermorde an über tausend politischen Gefangenen (i.B. Royalisten) aufhalten. Nach der Hinrichtung Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 auf Veranlassung des Nationalkonvents war auf Antrag Dantons am 6. April der so genannte Wohlfahrtsausschuss eingerichtet worden, der fortan die Exekutivgewalt im Staat ausübte. Ein Revolutionstribunal, das am 10. März 1793 eingerichtet worden war, übernahm die Gerichtsbarkeit insbesondere im Hinblick auf die „politischen Vergehen“ der Beschuldigten. Freispruch oder Tod waren die einzigen Urteilsmöglichkeiten; allein in Paris wurden in diesem Zusammenhang schätzungsweise 40.000 Menschen hingerichtet.

Im Frühjahr des Jahres 1793 kam es zu Aufständen der Girondisten in den Departements, die niedergeschlagen wurden und denen eine Verhaftung und Hinrichtung von 32 führenden girondistischen Konventsmitgliedern folgte. Innere und äußere Bedrohungen (gravierende wirtschaftliche Probleme, Hungersnöte, Aufstände der Royalisten und Girondisten, innere Zerstrittenheit der revolutionären Kräfte, Krieg gegen Österreich und Preußen) verschärften die Lage der Republik. Die zunächst als provisorisch gegründete Regierung aus Nationalkonvent und Wohlfahrtsausschuss blieb, nach einer Weigerung des Konvents eine demokratische Verfassung zu verabschieden, an der Macht. Im Juli 1793 wurde der Jakobiner Marat von Charlotte Corday ermordet. Im selben Monat war Danton aus dem Wohlfahrtsausschuss abberufen worden, andererseits waren Robespierre und später auch Collot d'Herbois und Billaud-Varenne in den Ausschuss gewählt worden. Wohlfahrtsausschuss und Nationalkonvent bekannten sich nun öffentlich zur „Schreckensherrschaft“, die Welle von Hinrichtungen (unter anderem weiterer Girondisten, aber auch der ehemaligen Königin Marie Antoinette) dauerte an.

Im Zusammenhang mit einer Korruptionsaffäre fiel der Verdacht auf mehrere Anhänger Dantons und auch auf ihn selbst. Im November 1793 forderten Danton und der Vieux Cordelier – die Zeitschrift Camille Desmoulins' – ein Ende der Schreckensherrschaft, was Robespierre aber entschieden ablehnte. Statt dessen ließ Robespierre am 24. März 1794 Hébert und seine Anhänger verhaften und hinrichten. Hier setzt nun die Handlung von Büchners Drama ein. Nachdem sowohl die gemäßigten Girondisten als auch die radikalen Hebertisten beseitigt sind, stehen die in der neuen politischen Landschaft als gemäßigter zu betrachtenden Dantonisten mit ihrem Ruf nach einem Ende der Schreckensherrschaft Robespierre im Weg. Die Konfrontation zwischen den beiden Gruppierungen der Jakobiner konnte auch durch eine Unterredung zwischen Danton und Robespierre am 19. März 1794 nicht mehr beseitigt werden; mit der Zustimmung des Konvents ließ Robespierre in der Nacht vom 30. auf den 31. März Danton und seine Vertrauten (Desmoulins, Lacroix, Philippeau und andere) verhaften und vor das Revolutionstribunal bringen; am 5. April wurden sie hingerichtet. Den weiteren Verlauf der Revolution zeigt Büchner nicht mehr; der anschließende Sturz Robespierres und seine am 28. Juli 1794 erfolgte Guillotinierung werden nur in Vorausahnungen Dantons angedeutet.

In weiten Teilen des Dramas hält Büchner sich an historische Vorlagen und Quellen, geschätzt ein Sechstel des Textes besteht aus wörtlichen oder nur leicht veränderten Zitaten, die allerdings durch die Montage in das Drama oft aus dem Kontext gerissen sind: „Insgesamt ist es aber die selektive, kritische Adaption der Quellen und historischen Diskurselemente, die dem Text den Wirklichkeitsanspuch eines ‚geschichtlichen Gemäldes‘ und zugleich seinen Rang als Kontrafaktur der Historiographie verleiht.[1] Auffälligste Abweichungen von den tatsächlichen historischen Gegebenheiten betreffen die Figuren der Julie (im Drama Dantons Gattin) und Lucile (Camille Desmoulins' Frau), deren Schicksal Büchner aus Gründen der Dramaturgie, insbesondere im Fall von Julie, radikal umschreibt. Die reale Gattin Dantons (Sebastienne-Louise Gely) beging keinen Selbstmord, sondern überlebte ihren Mann um Jahrzehnte (und auch Georg Büchner selbst) und heiratete 1797 erneut.

[Bearbeiten] Literarische Epoche

Da Georg Büchner von 1813 bis 1837 lebte, schrieb er seine Werke in der Zeit zwischen Romantik und Realismus in der so genannten Epoche „Das Junge Deutschland“. Das Ziel der Dichter in dieser Zeit war es, die Literatur von einer wirklichkeitsabgewandten Scheinexistenz wieder zu einem wirksamen Organ des gesellschaftlichen Lebens zu machen, das vor allem der politischen und sozialen Erneuerung zu dienen habe. Sie waren Gegner der Romantik und politischen Restauration. Sie kämpften gegen Konvention, Feudalismus und Absolutismus, traten ein für die Freiheit des Wortes, für die Emanzipation des Individuums, der Frau, der Juden und für eine demokratische Verfassung. Sie schufen eine Tendenz- und Zeitdichtung, d. h. eine Dichtung, die sich mit den Problemen der damaligen Zeit auseinandersetzt und für bestimmte politische Ideen begeistern und überreden will.

Bekannte Schriftsteller dieser Zeit:

  • Heinrich Heine (1797 – 1856): „Deutschland. Ein Wintermärchen“, „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“
  • Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832): „Faust“, „Erlkönig“
  • Franz Grillparzer (1791 – 1872): „Weh dem, der lügt“

[Bearbeiten] Inhalt

[Bearbeiten] 1. Akt

Im ersten Akt des Dramas werden drei Interessengruppen innerhalb der Revolution vorgestellt, deren Ziele und Visionen unterschiedlich, oft sogar gegenläufig sind (Dantonisten, Robespierristen und das Volk). Die zwei Revolutionsführer Danton und Robespierre haben verschiedene Ansichten über den Fortgang der Revolution. Danton – der als neureicher und einflussreicher Bürger zu den Gewinnern der Revolution zählt – wird bereits in der ersten Szene als dekadenter Lebemann dargestellt, der seine Zeit mit Kartenspiel und in Bordellen verbringt. Die politischen Vorstellungen der Dantonisten aber sind liberal und tolerant, sie fordern nicht nur ein Ende der Terreur, sondern auch einen liberalen Staat. Herault fordert:

Die Revolution muß aufhören und die Republik muß anfangen. In unsern Staatsgrundsätzen muß das Recht an die Stelle der Pflicht, das Wohlbefinden an die der Tugend und die Notwehr an die der Strafe treten. Jeder muß sich geltend machen und seine Natur durchsetzen können. Er mag nun vernünftig oder unvernünftig, gebildet oder ungebildet, gut oder böse sein, das geht den Staat nichts an.“ (Akt 1, Szene 1)

Allerdings wird schon in der darauffolgenden Szene klar, wie utopisch diese Forderungen sind. Der Leser oder Zuschauer wird Zeuge einer tragikomischen Szene, in der ein betrunkener Bürger in Wut und Verzweiflung beklagt, dass sich seine Tochter prostituieren muss, um ihre Familie unterstützen zu können. Hier wird die Lage des einfachen Volkes deutlich, das weit von der „Selbstverwirklichung“ und dem „Genussleben“ der dekadenten Dantonisten entfernt ist, und wie eh und je Hunger leidet. In diese Szene tritt die dritte Partei in Form von Robespierre, der vom Volk die bewundernden Beinamen „der Tugendhafte“ und „der Unbestechliche“ verliehen bekommt. Anders als die Dantonisten sieht er die Not des Volkes, er lebt einfach und strebt nach christlichen Tugenden. Dennoch wird bereits in seiner ersten Rede ein beängstigender Fanatismus offenbar; seine Antwort auf den Hunger des Volkes ist der Aufruf nach mehr Gewalt, härteren Maßnahmen; er will mit der Guillotine und dem Schrecken einen „tugendhaften Staat“ errichten. Notwendig scheint bereits jetzt eine Kollision zwischen den unvereinbaren Positionen der Anhänger von Danton und der Anhänger Robespierres. In gewisser Weise stoßen hier nicht nur zwei Staatsentwürfe, sondern auch zwei revolutionäre Forderungen aufeinander: Wieviel Freiheit darf der Gleichheit, wieviel Gleichheit der Freiheit geopfert werden? Nach einer aufpeitschenden Rede Robespierres, durch die er den Nationalkonvent für eine Fortsetzung, gar Verschärfung des „terreurs“ gewinnt, fürchten die Dantonisten um ihre Sicherheit. Danton willigt auf das Bitten seiner Freunde in ein Treffen mit Robespierre ein, das jedoch ergebnislos verläuft. Trotz innerer Konflikte beschließt Robespierre daraufhin den Tod Dantons und seiner Anhänger, im Glauben, weitere Opfer für die Revolution bringen zu müssen.

[Bearbeiten] 2. Akt

Dantons Verbündete drängen ihn zum Handeln oder zumindest zur Flucht vor den Robespierristen. Danton ist aber von Weltmüdigkeit, Fatalismus und Resignation zerfressen und kann sich zu keinem Handeln motivieren; zudem will er Frankreich nicht verlassen [S. 31 / „Nimmt man das Vaterland an den Schuhsohlen mit?“]. Hinter all seiner Resignation besteht darüber hinaus auch der Glaube an seinen Einfluss und seine Popularität; der Glaube, dass der Konvent es nicht wagen würde, Maßnahmen gegen ihn und seine Fraktion zu treffen [S. 31 / „Sie werden’s nicht wagen“]. Danton vertraut seiner Frau Julie seine Gewissensbisse wegen der von ihm befohlenen Septembermorde an, die ihn aber von der Notwendigkeit seines Handelns zumindest oberflächlich überzeugen kann - er verfällt erneut in einen Geschichtsfatalismus; klar tritt in dieser Szene auch eine Parallele zu den Gewissenskonflikten Robespierres zu Tage. Währenddessen plant Robespierre bereits die Verhaftung Dantons; diesmal ist es eine radikale Rede von Saint-Just, der rechten Hand Robespierres, die den Nationalkonvent mitreißt und ihn die Verhaftung Dantons billigen lässt. Der 2. Akt endet in einer turbulenten Szene im Konvent, in dem dieser enthusiastisch Saint-Just feiert und die Marseillaise anstimmt.

Im zweiten Akt fließt auch die Kunstkritik Büchners mit in das Drama ein; in einem Dialog zwischen Desmoulins und Danton lässt er die Figuren bespötteln, dass die Leute die flachen, eindimensionalen und hoch artifiziellen Theaterstücke bewundern, während sie die Realität, die meisterliche Schöpfung, in ihrer Komplexität verachten. Diese Sicht der Kunst ist durchaus programmatisch für Büchners Schaffen, in dem er immer wieder bemüht ist, die Welt in all ihrer Vielseitigkeit und all ihren Facetten – den schönen wie den unschönen – darzustellen. Dies zeigt sich unter anderem in der in den Dramen verwendeten Sprache; schon in Dantons Tod lässt er seine Figuren in einer zu seiner Zeit als anstößig-unanständig empfundenen Sprache sprechen, die Büchner aber als realistisch betrachtet [2].

[Bearbeiten] 3. Akt

Im krassen Gegensatz dazu steht die erste Szene des 3. Aktes, die nun im Luxemburg, einem Gefängnis, spielt. Hier lässt Büchner die Gefangenen über Philosophie und Religion diskutieren. Die Gefangenen führen Gespräche über die Existenz Gottes und das Leben (der Versuch, die Nichtexistenz Gottes zu beweisen, scheitert) [S. 46–50]. Danton ist inzwischen verhaftet und wird dem Revolutionstribunal vorgeführt. Die Stimmung ist geteilt, Danton versucht durch rhetorisch ausgefeilte Reden den Konvent und das zusehende Volk für seine Sache zu gewinnen. Währenddessen beschließen die Vorsitzenden des Revolutionstribunals die Geschworenenbank nur mit linientreuen Männern zu besetzen. Danton tritt mit seiner Rede selbstsicher vor dem Tribunal auf. Diese Selbstsicherheit und sein Gerechtigkeitswille übertragen sich auf das Publikum. Angesichts dieser Anzeichen von Sympathie der Zuhörer wird die Sitzung aufgehoben. Die Mitglieder des Wohlfahrtsausschusses beraten sich über den Verlauf der Verhandlung. Durch die Denunziation eines Gefangenen wird Danton in Zusammenhang mit einem angeblichen Komplott gebracht, was Grund zur raschen Durchführung des Prozesses gibt. Nicht nur Robespierres Beredtheit, sondern auch ein korruptes Tribunal und ein verratenes Komplott besiegeln also schließlich das Schicksal der Dantonisten.

Bezeichnenderweise fügt Büchner auch hier wieder eine „Volksszene“ in die Handlung ein; zunächst ist das Volk noch auf Seiten Dantons und erinnert sich seiner Ruhmestaten. Doch nach der zweiten Anhörung vor dem Revolutionstribunal wendet sich auch die Volksgunst von Danton zu Robespierre. Das liberale Programm Dantons erwies sich als untauglich für die Massen, man erinnert sich der dekadenten Lebensweise Dantons, die sowohl zu der Armut des Volkes wie auch der bescheidenen und moralischen Lebensweise Robespierres in starkem Kontrast steht. So endet der Dritte Akt mit Hochrufen auf Robespierre und Forderungen nach der Vernichtung Dantons.

[Bearbeiten] 4. Akt

Danton und seine Anhänger werden zum Tode verurteilt. Danton und sein Freund Camille Desmoulins tauschen Gedanken über Leben und Tod aus [S. 76–78]. Dantons Frau Julie vergiftet sich in ihrem Haus, da sie ihrem Mann ihre Verbundenheit über den Tod versprochen hat. Das Volk ist schaulustig und spöttisch, als die Verurteilten zum Schafott geführt werden. Als Lucile Desmoulins ihren Mann Camille während der Hinrichtung auf dem Schafott sieht, wird sie wahnsinnig und fasst einen völlig verzweifelten Todesentschluss. Sie ruft: „Es lebe der König!“ und spricht somit ihr eigenes Todesurteil. Gerade in diesem Akt weicht Büchner am deutlichsten von seinen Quellen ab; Anlehnungen an Shakespeare werden deutlich.

[Bearbeiten] Personenübersicht

Georg Danton: Er wird als Mann dargestellt, der sich seinem Wohlleben, seiner angeborenen Genusssucht ergibt, da er an den bisherigen Erfolgen der französischen Revolution und deren weiteren Ziele zweifelt. Die Atmosphäre in Dantons Nähe ist geprägt durch Wein, Spiel und leicht zu habenden Frauen. Dies steht im Widerspruch zur Revolutionswirklichkeit, welche durch Armut, Bettelei, Trunksucht und Prostitution gekennzeichnet ist. Danton selbst war einst arm, seinen jetzigen Reichtum verdankt er einem Geschenk des Herzog von Orléans, der versuchte durch Bestechungen sich die Krone zu sichern und durch ein Geschenk welches mit der Forderung, dass Danton die Krone erhalte, einherging. (Einfach Deutsch; S. 74, Z.1-13) Danton wird als Held dargestellt, der gegen das unnötige Töten von Robespierre Einspruch erhebt. (Einfach Deutsch; S. 73,Z. 9-12) Ihr wollt Brot und sie werfen euch Köpfe hin. Ihr durstet und sie machen euch das Blut der Guillotine zu lecken. Des Weiteren nimmt er seinen baldigen Tod als unausweichlich hin, eine gewisse Todessucht wird erkennbar: Das Leben ist mir zur Last, man mag es mir entreißen, ich sehne mich danach, es abzuschütteln. (S. 60, Z. 13-14) Danton verbindet eine starke Liebe mit seiner Gattin Julie, ohne die er nicht sterben will: Oh, Julie! Wenn sie mich einsam ließe! Und wenn ich ganz zerfiele, mich ganz auflöste, ich wäre eine Handvoll gemarterten Staubes, jedes meiner Atome könnte nur Ruhe finden bei ihr. (S.71,Z4-8) Sie ist der Grund für sein letztes Aufbäumen vor dem Tod. Danton präsentiert Klugheit, er reagiert nicht auf die Kampfansagen (Szene 1.2 ff) von Robespierre, es kommt lediglich zu einer Unterhaltung (1,6).

Robespierre: Er erkennt die Not des Volkes, wird vom Volk bewundert, und als der „Tugendhafte“ und der „Unbestechliche“ bezeichnet. Selbst handelt er jedoch nicht immer tugenhaft, dies wird schon zu Anfang des Dramas in der Unterhaltung zwischen Robespierre und Danton sichtbar. Robespierre wird vorgeworfen, dass er Menschen tötet, um von der bestehenden Not abzulenken. Er stellt sich als Mann mit sozialem Gewissen dar und stellt gleichzeitig Dantons Genußsucht an den Pranger, damit kann er das Volk von sich überzeugen. Zudem wird die Politik von Robespierre als Terror bezeichnet.

Legendre

Camille Desmoulins

Herault- Sechelles Deputierte des Nationalkonvents (Dantonisten)

Lacroix

Philippeau

St. Just

Barere Collot d’ Herbois

Julie Dantons Gattin

Paris Dantons Freund

[Bearbeiten] Interpretation

Georg Büchner wollte ein getreues Geschichtsbild zeichnen und kein Tendenzstück schreiben. Deswegen schloss er sich eng an seine Quellen an, aus denen er Teile, vor allem Reden der Politiker, wörtlich übernahm. Er benutzte in erster Linie die Geschichte der Französischen Revolution. Während der Arbeit an diesem Werk befürchtet er immer wieder seine Verhaftung. Deswegen wurde das originale Werk erst 13 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht, doch gewann es erst im 20. Jahrhundert seine Bedeutung. Durch Verwendung von Originalreden ist Dantons Drama auch als ein Vorläufer des Dokumentartheaters zu sehen.

[Bearbeiten] Rezeption

Gottfried von Einem schrieb eine Oper nach "Dantons Tod", die 1947 zu den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gerhard P. Knapp: Georg Büchner. Metzler, Stuttgart 2000, S.99.
  2. Vergleiche dazu den Brief an die Eltern vom 1. Januar 1836 bzw. vom 28. Juli 1835; im Woyzeck ist dieser Zug durch die Wahl der Hauptfiguren und den von ihnen gesprochenen Dialekt noch weitaus stärker zu finden.

[Bearbeiten] Siehe auch

  • Danton (1983) - polnisch-französische Verfilmung des Danton-Stoffes

[Bearbeiten] Literatur

  • Georg Büchner: Sämtliche Werke und Schriften. Bd 3 in 4 Teilbänden. Danton's Tod. Marburger Ausgabe Hrsg. v. Burghard Dedner und Thomas Michael Mayer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000. ISBN 3-534-14520-8
  • Georg Büchner: Werke und Briefe. Münchener Ausgabe. Hrsg. v. Karl Pörnbacher, Gerhard Schaub, Hans-Joachim Simm, Edda Ziegler. 8. Auflage. Hanser, München 2001, S.67-133. ISBN 3-423-12374-5
  • Georg Büchner: Schriften und Briefe. Dokumente. Hrsg. v. Henri Poschmann unter Mitarb. v. Rosemarie Poschmann. Bd 1. Bibliothek Deutscher Klassiker. Bd 84. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt a. M. 1992, S.11-90. ISBN 3-618-60090-9
  • Gerhard P. Knapp: Georg Büchner. 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2000. ISBN 3-476-13159-9

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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