We provide Linux to the World

ON AMAZON:



https://www.amazon.com/Voice-Desert-Valerio-Stefano-ebook/dp/B0CJLZ2QY5/



https://www.amazon.it/dp/B0CT9YL557

We support WINRAR [What is this] - [Download .exe file(s) for Windows]

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
SITEMAP
Audiobooks by Valerio Di Stefano: Single Download - Complete Download [TAR] [WIM] [ZIP] [RAR] - Alphabetical Download  [TAR] [WIM] [ZIP] [RAR] - Download Instructions

Make a donation: IBAN: IT36M0708677020000000008016 - BIC/SWIFT:  ICRAITRRU60 - VALERIO DI STEFANO or
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Altkatholische Kirche – Wikipedia

Altkatholische Kirche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Altkatholische Kirche ist eine von der römisch-katholischen Kirche unabhängige katholische Kirche. Die altkatholischen Kirchen in Deutschland und Österreich und die Christkatholische Kirche in der Schweiz entstanden im Anschluss an das Erste Vatikanische Konzil (1870). Die katholischen Christen, die die Beschlüsse des ersten Vatikanischen Konzils nicht annahmen, wurden von der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert und gründeten in der Folge eigene Gemeinden und Kirchen. Hauptkritikpunkte waren dabei die dogmatischen Definitionen vom Jurisdiktionsprimat und von der Unfehlbarkeit des Papstes.

Eine besondere Bedeutung innerhalb der altkatholischen Kirche besitzt die Altkatholische Kirche der Niederlande als Sitz des Altkatholischen Erzbischofs von Utrecht und als erste altkatholische Kirche. Sie wurde durch die Exkommunikation des römisch-katholischen Erzbistums Utrecht und seiner Suffragane Haarlem und Deventer im Jahr 1723 vom Papst unabhängig. Von dieser haben alle anderen altkatholischen Kirchen die apostolische Sukzession erhalten, so dass nach offizieller römisch-katholischer Auffassung die altkatholische Kirche zwar als schismatisch gilt, die Weihen der altkatholischen Bischöfe (und Priester) aus Sicht des Heiligen Stuhls und der orthodoxen Kirchen jedoch für gültig erachtet werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Theologische Positionen

[Bearbeiten] Gemeinsamkeiten mit der römisch-katholischen Kirche

Gemeinsam mit der römisch-katholischen Kirche, aber auch mit anderen sich als katholisch verstehenden Kirchen (im Wesentlichen die orthodoxen Kirchen und die Anglikanische Kirche, auch die altorientalischen Kirchen), sind:

  • Die Siebenzahl der Sakramente
  • Bewahrung der apostolischen Sukzession
  • Das ganze Eucharistiegebet – bestehend im Wesentlichen aus der Epiklese, d. h. der Herabrufung des Heiligen Geistes auf die Gaben von Brot und Wein, den Einsetzungsworten des Abendmahls, der Anamnese, d. h. dem Gedächtnis der Heilstaten Jesu Christi und der Doxologie (dem Lobpreis) – hat „wandelnden Charakter“, dies sind die entscheidenden Bestandteile jedes in der altkatholischen Kirche approbierten Eucharistiegebets.

[Bearbeiten] Unterschiede zu anderen Konfessionen

Aufgrund ihrer Geschichte unterscheidet sich die Alt-Katholische Kirche sowohl von der römisch-katholischen Kirche als auch von den evangelischen Kirchen.

[Bearbeiten] Unterschiede zur römisch-katholischen Kirche

  • Die altkatholische Kirche lehnt die Unfehlbarkeit des Papstes ab. Dies war auch einer der Hauptgründe für die Abspaltung von Rom.
  • Es werden nur Dogmen anerkannt, die vor dem morgenländischen Schisma auf Allgemeinen Konzilien verabschiedet wurden.
  • Es gilt das Glaubensbekenntnis ohne filioque.
  • Alle erwachsenen Kirchenmitglieder (Laien und Geistliche) haben – außer in Glaubensfragen – weitgehende Mitbestimmungsrechte, die vor allem auf Synoden wahrgenommen werden.
  • Die Verpflichtung zur Ohrenbeichte und der Pflichtzölibat der Priester (Priesterzölibat) wurden nach 1873 aufgehoben, ebenso die Gebühren für geistliche Amtshandlungen und das Ablasswesen.
  • Der Gottesdienst wird seit 1877 in der Regel in der Landessprache gefeiert.
  • Die erst im Mittelalter und nur im Westen aufgekommene Transsubstantiationslehre wird nicht als verbindlich anerkannt. Wohl aber teilen die Alt-Katholiken mit den Orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche den Glauben an die bleibende Gegenwart Christi (Realpräsenz) im konsekrierten Brot und Wein der Eucharistiefeier.
  • Christen anderer Konfessionen, die den Glauben an die Gegenwart Christi in den eucharistischen Gaben teilen, sind grundsätzlich zur Teilnahme an der Eucharistie eingeladen.
  • Die römisch-katholischen Mariendogmen des 19. und 20. Jahrhunderts (unbefleckte Empfängnis, leibliche Aufnahme) werden abgelehnt.
  • Frauen werden in den meisten Kirchen zum Priesteramt zugelassen (Frauenordination).
  • Wiederverheiratete Geschiedene werden nicht von den Sakramenten ausgeschlossen.
  • die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist möglich.
  • Die Bibel gilt als übergeordnete Autorität.
  • Besonders bei der sonntäglichen Eucharistiefeier (= Messfeier) sind die Priester zur Predigt verpflichtet, damit die Ausgewogenheit zwischen Wortverkündigung und Sakrament gewahrt bleibt.

Die Alt-Katholische Kirche sieht in diesen Standpunkten und Reformen keine Neuerungen, die den ursprünglichen, allgemeinen (= katholischen) Glauben der Kirche berühren oder gar verletzen. Vielmehr liegt nach alt-katholischer Auffassung diesen Reformen ein ursprünglicher Katholizismus zu Grunde, der dem Geist des Evangeliums von Jesus Christus und der Tradition der Kirche des ersten Jahrtausends entspricht. Die Änderungen durch das I. Vatikanische Konzil, welches die Unfehlbarkeit und Universaljurisdiktion des Papstes zu verbindlichen Glaubenssätzen erhob, werden dagegen nach wie vor als die eigentlichen ungerechtfertigten „Neuerungen“ angesehen. Nach alt-katholischer Auffassung war das I. Vatikanum zu einer solchen Dogmatisierung nicht befugt, weil sich die Unfehlbarkeit und Universaljurisdiktion des Papstes weder biblisch noch historisch begründen lassen, und weil das I. Vatikanum kein wirklich Allgemeines Konzil war. Die orthodoxen, die altorientalischen Kirchen und die Anglikaner waren ebenso wenig in Rom vertreten wie die evangelische Christenheit. Auch unter den anwesenden römisch-katholischen Bischöfen lehnte eine beachtliche Minderheit die neuen Dogmen ab.

[Bearbeiten] Unterschiede zu den evangelischen Kirchen

Gelegentlich wurde den Alt-Katholiken wegen ihrer Reformen (z.B. Einführung der Landessprache, Freigabe des Pflichtzölibats, in jüngster Zeit auch wegen der Einführung der Frauenordination) von römisch-katholischer Seite vorgeworfen, sie seien in Wahrheit verdeckte Protestanten („Neuprotestanten“). Diese Behauptung wird jedoch bereits dadurch entkräftet, dass die Alt-Katholiken weder das katholische Sakramentenverständnis noch die apostolische Sukzession aufgegeben haben, und auch dadurch, dass die römisch-katholische Kirche hundert Jahre später die eine oder andere von ihr bis dahin verhinderte oder gar geächtete Reform selbst einführte (z.B. Landessprache im Gottesdienst, Relativierung des Pflichtzölibats für Ständige Diakone, Relativierung der Beichthäufigkeit usw.).

Trotz mancher Gemeinsamkeiten etwa in der Gewichtung der Schrift und der Wahrung des synodalen Prinzips unterscheidet sich die alt-katholische Kirche in ihrem Selbstverständnis jedoch auch deutlich von den protestantischen Kirchen. Ein wesentlicher Unterschied liegt – neben der Bewahrung der apostolischen Sukzession – im Festhalten an der Siebenzahl der Sakramente, wie sie entsprechend auch in der römisch-katholischen und orthodoxen Kirche gefeiert werden:

Besonderes Gewicht kommt hierbei der Eucharistie zu, die nach Möglichkeit in allen alt-katholischen Gemeinden an jedem Sonntag und an den hohen kirchlichen Festen wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten gefeiert werden soll.

[Bearbeiten] Ökumenische Beziehungen

Bereits in den 1870er Jahren bemühte sich die alt-katholische Kirche um eine bessere Verständigung mit anderen christlichen Kirchen. Ein wichtiger Punkt der Utrechter Erklärung von 1889 ist das Bekenntnis zur Ökumene – die alt-katholische Kirche (vor allem in Deutschland und der Schweiz) hat sich seit Beginn ihrer eigenen kirchlichen Existenz für eine Verständigung unter den einzelnen Konfessionen eingesetzt. So wurden in Bonn auf Initiative der Synodalvertretung und auf Einladung Ignaz von Döllingers bereits 1874/75 erste „Unionskonferenzen“ abgehalten, an denen sich auch namhafte orthodoxe, anglikanische und evangelische Theologen und Kirchenführer beteiligten.

Seit 1931 stehen die alt-katholischen und christkatholischen Kirchen in voller Kirchengemeinschaft mit der Anglikanischen Kirche. Sie sind Gründungsmitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen und wirken maßgeblich in der ökumenischen Bewegung mit. Unionsversuche mit der Orthodoxen Kirche kamen 1987 zu einer weitestgehenden Übereinkunft in allen wesentlichen Glaubensfragen (veröffentlicht als: Koinonia auf altkirchlicher Basis, hrg. von Urs von Arx, Bern 1989). Neue Schwierigkeiten kamen allerdings durch die Frauenordination auf, die für viele Orthodoxe aus Gründen der Tradition, aber auch der kulturellen Situation in den orthodoxen Ländern kaum nachvollziehbar ist. Immerhin aber wurde der Dialog – auch über diese Frage – 2004 neu aufgenommen.

Mit den evangelischen Kirchen in Deutschland besteht seit 1985 seitens der deutschen alt-katholischen Kirche eine Vereinbarung auf gegenseitige Einladung zur Teilnahme an der Eucharistiefeier. Allerdings wurde diese Vereinbarung in jüngster Zeit belastet durch evangelische Erklärungen aus den Jahren 2003 und 2004, wonach zur Leitung der Eucharistie kein ordiniertes Amt nötig ist. Dies widerspricht dem Text der Vereinbarung ebenso wie der alt-katholischen Auffassung wesentlich. Die beiden Kirchen haben sich darauf verständigt, über diese Frage weiter im Dialog zu bleiben. Mit der römisch-katholischen Kirche wurde 2004 erneut ein offizieller Dialog aufgenommen. Die bereits 1972 vorgelegten Ergebnisse eines vorangegangenen Dialogs („Zürcher Nota“) mit sehr weit reichenden Ergebnissen (z.B. sakramentale Aushilfe in Notfällen) waren seinerzeit von Rom nicht ratifiziert worden. Zwischen dem deutschen alt-katholischen Bistum und der (römisch-katholischen) Bischofskonferenz gibt es jedoch seit 1999 eine Vereinbarung über das gegenseitige Vorgehen bei Übertritten von Amtsträgern.

Die deutschen, österreichischen und schweizerischen Kirchen gehörten 1889 – neben der bedeutsamen Kirche von Utrecht – zu den Gründungsmitgliedern der Utrechter Union der Alt-Katholischen Kirchen.

[Bearbeiten] Alt-Katholiken im deutschsprachigen Raum

Die alt-katholische Kirche ist eine kleine Kirche, die aber – nicht zuletzt durch Beitritte Erwachsener aus der Konfessionslosigkeit und längerer kirchlicher Abstinenz oder gelegentlich auch aus anderen Kirchen – seit Jahren ein kleines, aber stetiges Wachstum erfährt. Ihre Gemeinden sind meist von überschaubarer Größe, oft herrscht eine familiäre Atmosphäre.

[Bearbeiten] Deutschland

In Deutschland hat die alt-katholische Kirche heute etwa 25.000 Mitglieder. Sie ist wie die beiden Großkirchen eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie erhebt wie diese ebenfalls die übliche Kirchensteuer (Kürzel „ak“ auf der Steuerkarte). In Bonn hat die alt-katholische Kirche Deutschland ihren Bischofssitz und einen Lehrstuhl an der Universität. Dort wird auch der Priesternachwuchs ausgebildet.

Die älteste Gemeinde in Deutschland besteht auf Nordstrand; ihre Ursprünge liegen im Jahr 1654. Sie wurde durch beim Deichbau beschäftigte niederländische Katholiken aus dem Erzbistum Utrecht gegründet.

Stärkere Konzentrationen von Alt-Katholiken finden sich in Nordrhein-Westfalen (Köln, Bonn, Ruhrgebiet) und in Südbaden, direkt angrenzend an die christkatholischen Zentren in der Schweiz. Diese grenznahen Gebiete sind deckungsgleich mit dem Bereich des ehemaligen, sehr aufgeklärten und deshalb zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelösten Bistums Konstanz der Römisch-Katholischen Kirche. Auch über Bayern und Südhessen sind gleichmäßig alt-katholische Gemeinden verstreut. Lediglich in den traditionell evangelischen Gebieten Nord- und Ostdeutschlands erstrecken sich die Gemeinden oft über weite Diasporagebiete.

An der Spitze des Bistums steht derzeit Bischof Joachim Vobbe.

[Bearbeiten] Schweiz

In der Schweiz hat die Christkatholische Kirche mit 14.000 Mitgliedern den offiziellen Status einer Landeskirche. Die Schweizer Bischöfe finden sich in der Liste der Schweizer Christkatholischen Bischöfe.

[Bearbeiten] Österreich

Altkatholische Kirche St.Salvator in Wien
Altkatholische Kirche St.Salvator in Wien
Altkatholische Kirche in Varnsdorf
Altkatholische Kirche in Varnsdorf

Auch in der Donaumonarchie gab es Proteste gegen das I. Vatikanische Konzil. Am 30. Juli 1870 löste Kaiser Franz Josef das 1855 mit dem Vatikan geschlossene Konkordat einseitig mit der Begründung auf, dass der Vertragspartner ein anderer – nämlich ein unfehlbarer – geworden sei. Ignaz von Döllinger erhielt auch aus Österreich-Ungarn unzählige zustimmende Zuschriften von Privatpersonen, aber auch von politischen Vereinigungen und Gemeindevertretungen, die sog. „Döllingeradressen“ verabschiedeten. Meist waren es Liberale, die dem Protest Döllingers beipflichteten. Der österreichische Geistliche Alois Anton, der in der Wiener Konstitutionellen Vorstadtzeitung tätig war, schrieb Artikel, die nicht nur Döllingers Standpunkt vertraten, sondern auch auf Reformen innerhalb der römisch-katholischen Kirche drängten.

Gleichzeitig regte Anton die Errichtung einer „romfreien Kultusgemeinde“ in Wien an. An die 20.000 Menschen interessierten sich in dieser Stadt für diese neue Bewegung innerhalb der römisch-katholischen Kirche, die immer stärker zu werden drohte. Die Erzbischöfe von Wien und Prag befürworteten trotz ihres Protestes auf dem Konzil diese neue Bewegung in ihrer Kirche nicht. So war es der Gemeinderat der Stadt Wien, der den Altkatholiken die Kapelle des Alten Rathauses zur Benutzung zur Verfügung stellte.

Darüber hinaus entwickelten sich in Ried im Innkreis in Oberösterreich und Warnsdorf in Böhmen weitere bedeutende Gemeinden. Besonders in der reichen Industriestadt Warnsdorf blühte die altkatholische Gemeinde sehr rasch auf. In Ried sammelte sich die Gemeinde um den Seelsorger Dr. Josef Brader und bekam von der Stadtgemeinde die 300 Jahre alte Heiligen-Geist-Kirche zur Benutzung überlassen. In der Linzer Gemeinde gibt es ca. 500 Altkatholiken.

Nach langen Konflikten und vielen Zugeständnissen auf altkatholischer Seite wurde 1877 die staatliche Anerkennung der Altkatholischen Kirche Österreichs erreicht.

In Österreich hat die Alt-Katholische Kirche heute etwa 19.000 Mitglieder.

siehe auch: Christuskirche (Ried im Innkreis), Altkatholische Kirche Varnsdorf

[Bearbeiten] Altkatholiken international

Außerhalb des deutschen Sprachraums gibt es altkatholische Kirchen in den Niederlanden, Tschechien (2.700 Mitglieder, ehemals vor allem sehr viele Sudetendeutsche), Polen, in der Ukraine und den USA, und eine assoziierte Kirche auf den Philippinen. Nicht in allen Ländern werden diese Kirchen als „Alt-Katholisch“ bezeichnet; vor allem in den USA ist der Ausdruck „old catholic“ mittlerweile von Vagantenbischöfen vereinnahmt worden, die keinerlei Bezug zur Alt-Katholischen Lehre und der Utrechter Union haben.

Einzelne Gemeinden, die den vorgenannten Diözesen zugeordnet werden, existieren in Dänemark, Frankreich, Italien, Serbien, Montenegro, Kroatien, Schweden, der Slowakei (150 Mitglieder), Slowenien und Kanada. Diese Gemeinden leben entweder in einer Missions- oder einer extremen Diasporasituation, so dass für sie kein eigener Bischof geweiht werden kann.

Die altkatholischen und christkatholischen Kirchen sind in der so genannten Utrechter Union zusammengeschlossen. Die Bischöfe dieser Kirchen treffen sich regelmäßig unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Utrecht in der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz, ferner finden regelmäßig Internationale Altkatholikenkongresse statt.

[Bearbeiten] Orden

[Bearbeiten] Zisterzienser

Der alt-katholischen Kirche in Deutschland gehört die Ökumenische Zisterzienser-Abtei St. Severin im Orden von Port Royal (OPR) an. Die Abtei entstand aus einer seit 1992 bestehenden christlichen Gemeinschaft in Buchloe, der Christinnen und Christen aus unterschiedlichen Konfessionen angehörten; die Initiative zu ihrer Gründung war von zwei Port-Royal-Priestern ausgegangen. Aus ihr entwickelte sich 1998 ein Priorat, das 1999 durch den Generalabt des Ordens von Port Royal zur Abtei erhoben wurde. Im selben Jahr fand die Gemeinschaft eine Bleibe in Kaufbeuren-Neugablonz. 2002 erfolgte der Umzug nach Leinau. Derzeit (2006) gehören der Abtei fünf Mönche und zwei weibliche Säkularprofessen an. Die Unterstellung unter die Jurisdiktion des Katholischen Bischofs der Alt-Katholiken in Deutschland erfolgte im September 2004.

[Bearbeiten] Franziskaner

Weiterhin gehört zur Alt-Katholischen Kirche in Deutschland die franziskanische Gemeinschaft in Zehdenick (nahe Berlin).

[Bearbeiten] Geschichte

Die Alt-Katholische Kirche in ihrer heutigen Form entstand im 18. Jahrhundert in den Niederlanden, genauer im Bistum Utrecht. Dieses Bistum war gegen Ende des 7. Jahrhunderts durch den Heiligen Willibrord begründet worden und gehörte im Mittelalter zur Kölner Kirchenprovinz. Im Jahre 1145 bestätigte Papst Eugen III. dem Kathedralkapitel von Utrecht das Recht, Bischöfe zu wählen, nachdem dies von König Konrad III. und von Bischof Heribert von Utrecht verlangt worden war. Das Vierte Laterankonzil bestätigte dieses Recht im Jahre 1215. Die Kirchenprovinz Utrecht brachte im Jahre 1552 mit Hadrian VI. sogar einen Papst hervor. Im Jahre 1559 erhob Papst Paul V. Utrecht zum Erzbistum und errichtete fünf neue Bistümer in diesem Bereich, darunter auch Haarlem und Deventer. Da der größte Teil der Bevölkerung jedoch dem calvinistischen Glauben anhing, hatte der katholisch gebliebene Rest der Bevölkerung einen mehr als schweren Stand.

Seit 1592 begannen die Jesuiten dort gegenreformatorisch zu wirken und gelangten bald zu einem gewissen Einfluss. Anstatt sich aber dem Herkommen der niederländischen katholischen Nationalkirche anzupassen, richteten die Jesuiten sich ausschließlich nach den Grundsätzen ihres Ordens, wozu eine starke Orientierung zum römischen Zentralismus in der Kirchenverfassung gehörte, ebenso wie theologisch ein unkritischer scholastischer Doktrinismus und eine kasuistische Morallehre. Dadurch gerieten sie in heftigen Gegensatz zum niederländischen Kirchenvolk ebenso wie zum örtlichen Klerus, die sich in der Glaubenslehre der Alten Kirche verpflichtet fühlten und in der Ethik grundsätzlich fundierte Positionen vertraten, vor allem aber die ursprüngliche Kirchenverfassung der nationalkirchlichen Autonomie hochhielten. Jedenfalls wollten sie den Weisungen des Erzbischofs von Utrecht nicht Folge leisten und vertraten den Standpunkt, dass die Niederlande durch die Reformation wieder zu einem Missionsgebiet geworden seien, welches der Papst (natürlich durch die Jesuiten) direkt verwalte. Schließlich erreichten sie im Jahr 1702 bei der römischen Kurie, dass Petrus Codde, der damalige Erzbischof von Utrecht, suspendiert und 1704 auch abgesetzt wurde. Dies wurde zunächst damit begründet, dass Codde sich geweigert hatte, das „Formular“ Alexanders VII. bedingungslos zu unterzeichnen. Daraus schloss die Kurie, dass er ja wohl dem – von ihr für ketzerisch erachteten – Jansenismus anhängen musste.

[Bearbeiten] Nach dem Ersten Vatikanischen Konzil (1870)

Die Alt-Katholischen Kirchen außerhalb der Niederlande entstanden im Anschluss an das Erste Vatikanische Konzil (1870). Die katholischen Christinnen und Christen, welche die Beschlüsse des ersten Vatikanischen Konzils nicht annahmen, wurden von der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert und gründeten daraufhin eigene Gemeinden und Kirchen. Diese Kirchen, die sich seither in Deutschland und Österreich „Alt-Katholische Kirche“, in der Schweiz „Christkatholische Kirche“ nannten, empfingen die Bischofsweihe für ihre leitenden Geistlichen von der Kirche von Utrecht, deren Erzbischof bis heute den Ehrenprimat in der Alt-Katholischen Kirche und ihrer Internationalen Bischofskonferenz innehat.

Die wesentlichen Konfliktpunkte waren die auf dem Ersten Vatikanischen Konzil formulierten Dogmen von der Unfehlbarkeit des Papstes, sowie das Jurisdiktionsprimat (Rechtsprimat) des Papstes über alle Bischöfe.

In der Utrechter Erklärung von 1889 bekennen sich die alt-katholischen Bischöfe zum alten katholischen Glauben der alten ungeteilten Kirche des ersten Jahrtausends und bekräftigen ihre Ablehnung gegen die ihrer Ansicht nach unrechtmäßigen Machtansprüche des Papstes.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Mess- und Gesangbücher

  • Die Feier der Eucharistie im Katholischen Bistum der Alt-Katholiken (Altarbuch mit allen Texten für die Eucharistiefeier an Sonn- und Festtagen). Für den gottesdienstlichen Gebrauch erarbeitet durch die Liturgische Kommission und hrsg. durch Bischof und Synodalvertretung; München: Bremberger, 1997
  • Eingestimmt. Gesangbuch des Katholischen Bistums der Alt-Katholiken; Bonn 2003; ISBN 3-934610-21-8

[Bearbeiten] Literatur über die Alt-Katholische Kirche

  • Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit im Katholischen Bistum der Alt-Katholiken an Deutschland (Hrsg.): Kirche für Christen heute – eine Information über die Alt-Katholische Kirche. Berlin: Hoffmann 1994; ISBN 3-87344-001-6
  • Halama, Christian: Altkatholiken in Österreich, Geschichte und Bestandsaufnahme; Wien: Böhlau, 2004; ISBN 3-205-77224-5
  • Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland (Hrsg.): Christen heute – Zeitung der Alt-Katholiken für Christen heute; Bonn: Alt-katholische Kirchenzeitung; ISSN 0930-5718 [1]
  • Krahl, Wolfgang: Ökumenischer Katholizismus. Alt-katholische Orientierungspunkte und Texte aus 2 Jahrtausenden; Bonn: Katholische Parochie der Alt-Katholiken St. Cyprian, 1970
  • Küry, Urs: Die Altkatholische Kirche – ihre Geschichte, ihre Lehre, ihre Anliegen. Berlin: Gruyter, 1982; ISBN 3-7715-0190-3
  • Schulte, Johann Friedrich von: Der Altkatholizismus, Geschichte seiner Entwicklung, inneren Gestaltung und rechtlichen Stellung; Aalen: Scientia Verlag, 2002 (=Gießen 1887); ISBN 3-51100-169-2
  • Vobbe, Joachim: Brot aus dem Steintal, Bischofsbriefe (Betrachtungen über die sieben Sakramente aus alt-katholischer Sicht); Bonn: Alt-Katholisches Ordinariat, 2005; ISBN 3-934610-63-3

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Old Catholic Churches – Bilder, Videos und Audiodateien
Static Wikipedia 2008 (March - no images)

aa - ab - als - am - an - ang - ar - arc - as - bar - bat_smg - bi - bug - bxr - cho - co - cr - csb - cv - cy - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - jbo - jv - ka - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nn - -

Static Wikipedia 2007 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -
https://www.classicistranieri.it - https://www.ebooksgratis.com - https://www.gutenbergaustralia.com - https://www.englishwikipedia.com - https://www.wikipediazim.com - https://www.wikisourcezim.com - https://www.projectgutenberg.net - https://www.projectgutenberg.es - https://www.radioascolto.com - https://www.debitoformativo.it - https://www.wikipediaforschools.org - https://www.projectgutenbergzim.com