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Welzow – Wikipedia

Welzow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Welzow
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Welzow hervorgehoben
Koordinaten: 51° 34′ N, 14° 11′ O
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Höhe: 121 m ü. NN
Fläche: 23,91 km²
Einwohner: 4116 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 172 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03119
Vorwahl: 035751
Kfz-Kennzeichen: SPN
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 408
Adresse der Stadtverwaltung: Poststraße 8
03119 Welzow
Webpräsenz:
Bürgermeister: Reiner Jestel
Lage der Stadt Welzow im Landkreis Spree-Neiße
Karte

Welzow in der Niederlausitz (sorb. Wjelcej) ist eine Stadt im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg (Deutschland). Auf dem Höhepunkt der städtischen Entwicklung wohnten etwa 7500 Menschen in Welzow, heute sind es noch ca. 4100.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Stadt liegt im Südosten des Landes Brandenburg westlich der Spree in der Niederlausitz. Die Region ist geprägt durch die Märkische Heidelandschaft: Seen, Flüsse, Flachmoore, ausgedehnte Kiefernwälder, aber auch durch Laub- und Mischwälder. Trugen ursprünglich Urstromtäler und Endmoränen der vergangenen Eiszeit zur Gestaltung der Landschaftsform wesentlich bei, so stellen sich heute große Teile der Region infolge des über Jahrzehnte intensiv betriebenen Braunkohleabbaus als (neue) Landschaftsformen vor und bieten Erholung und Entspannung.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Name Welzow (Welcze) wird erstmals am 12. Dezember 1547 in den Spremberger Stadtbüchern erwähnt.
Oft ist noch fälschlicherweise die Jahreszahl 1280 zu finden. Vermutlich handelt es sich bei diesem Datum um einen frühen Schreibfehler, da zweifelsfreie Nachweise hierfür nicht existieren. [1]

Die Stadt war geprägt vom Braunkohlenbergbau, der jetzt in der Stadt darniederliegt. Bis zum Untergang der DDR existierten noch weitere größere Industriebetriebe wie die Baumaschinen Welzow und der Braunkohlenbohrungen- und Schachtbau. Heute finden sich in Welzow hauptsächlich Dienstleistungs-, Bau- und Handwerksgewerbe. Auf dem Flugplatz Welzow lagen 1944 - 1945 zahlreiche Jagd-Einheiten der Luftwaffe, die bei der Reichsluftverteidigung eingesetzt wurden.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten Kriegsgefangene aus der Sowjetunion und Frankreich sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit verrichten: in der Zentralwerkstatt, in der Germaniahütte und in der alten Brikettfabrik, dem späteren Alfred-Scholz-Werk. Viele von ihnen gingen an der unmenschlichen Behandlung zugrunde.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: „In Rot zwei schräggekreuzte silberne Berghämmer, oben bewinkelt von einer silbernen Glasschale, unten von drei gestürzten silbernen Fruchtähren.“

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Welzow mit seiner bergbaulich beeinflussten Umgebung ist mit dem Projekt Nr. 4 - „Landschaft im Wandel“ Bestandteil der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land: Während der Rekultivierung des Tagebaus Welzow wird in der wandernden Wüste des fortschreitenden Tagebaus eine innenliegende Fläche als Oase kultiviert.

[Bearbeiten] Bauwerke

Als bemerkenswerte Bauten sind die beiden Kirchen zu nennen. Die Evangelische Kirche wurde 1740 errichtet. Das Kirchenschiff wurde aus Stein gesetzt, der Glockenturm erhielt eine Holzkonstruktion. 1908 wurde der hölzerne durch einen Zwei-Glocken-Turm aus Stein ersetzt. Die kleinere Glocke wurde wahrscheinlich um 1430 gegossen. Die katholische Kreuzkirche Welzow ist mit ca. 150 Sitzplätzen eine eher kleine Diasporakirche.

[Bearbeiten] Museen

  • Flugplatzmuseum Welzow, Flugplatz Welzow - ganzjährig
  • Museum "Alte Mühle" im Ortsteil Proschim - ganzjährig

[Bearbeiten] Geschichtsdenkmale

  • Sowjetischer Ehrenfriedhof innerhalb des Friedhofs der Stadt für Soldaten sowie 44 (nach anderen Angaben 68) umgekommene Kriegsgefangene aus der Sowjetunion
  • Ehrengrabanlage für fünf Welzower Bürger, die dem Terror der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Vor einer Gedenkwand erinnert ein Gedenkstein an sie
  • Erinnerungstafel in der Gaststätte Kumpelklause in der Spremberger Straße 77 an den Arbeitersportler Alfred Scholz, der hier 1928 von Streikbrechern ermordet wurde
  • Gedenktafel für Alfred Scholz an der Förderschule Slamer Höhe 22, die zu DDR-Zeiten nach ihm benannt war
  • Gedenkstätte auf dem Friedhof des Ortsteils Altwelzow am Ende des Liesker Weges für vier umgekommene Zwangsarbeiterinnen aus der Sowjetunion und Polen, die namentlich genannt werden

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehrsanbindung

Welzow erreicht man über die A 13 bzw. A 15 sowie über die B 156 oder B 169.

[Bearbeiten] Flugplatz

Der Verkehrslandeplatz Welzow ist als Flugplatz seit 1996 als ziviler Verkehrslandeplatz zugelassen. Ab 1925 erfolgte seine Nutzung als Segel- und Motorflugplatz, ab 1935 als deutscher Militärflughafen. Nach dem II. Weltkrieg stand er bis zur Wende unter Befehl der sowjetischen Armee. Bekannt in der Umgebung ist das Welzower Flugplatzfest, welches alljährlich im Sommer stattfindet. Besonders lohnt sich dabei ein Besuch des Flugplatzmuseums Welzow, welches seit dem Jahr 2002 seine Pforten geöffnet hat.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Siehe: Welzower Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

  • Fliegerhorst Welzow, 1935-1945, Einsatz- und Ausbildungsstätte der deutschen Luftwaffe
  1. Autor: Joachim Schneider, Hans Gorgk von der Wolfsgegend, 2005, Dresden, Broschüre

[Bearbeiten] Weblinks



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