See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Waterlooplatz – Wikipedia

Waterlooplatz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Waterlooplatz in Hannover ist eine etwa 4 Hektar große, Rasenfläche, die nahe der Innen- und Altstadt liegt und auf der die Waterloosäule steht. Platz und Säule entstanden im 19. Jahrhundert zur Erinnerung an die Schlacht bei Waterloo. Während die Platzanlage ursprünglich ein Kasernenareal umgab, liegt sie heute inmitten des Regierungs- und Verwaltungsviertels der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Platz mit Waterloosäule, links Finanzamt Hannover-Mitte und Niedersächsisches Innenministerium, rechts Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte in der früheren Infanteriekaserne 1, hinten Altstadt mit Marktkirche
Platz mit Waterloosäule, links Finanzamt Hannover-Mitte und Niedersächsisches Innenministerium, rechts Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte in der früheren Infanteriekaserne 1, hinten Altstadt mit Marktkirche

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage und Beschreibung

Zeltstadt der Inszenierung Afrika! Afrika! von André Heller auf dem Waterlooplatz
Zeltstadt der Inszenierung Afrika! Afrika! von André Heller auf dem Waterlooplatz

Der etwa 400 x 100 Meter rechteckige Waterlooplatz liegt im Stadtteil Calenberger Neustadt des Stadtbezirks Mitte. Er befindet sich südwestlich der Altstadt in Sichtweite des Niedersächsischen Landtags. Die Fläche ist öffentlich zugänglich und wird gelegentlich für Heißluftballonstarts und Veranstaltungen, wie Zirkusvorführungen und Showauftritte, genutzt. 2006 war eine Arena aufgebaut, in der eine öffentliche Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 auf Großleinwand stattfand. Im südlichen Bereich des Platzes steht die zur Siegessäule ausgestaltete 46 m hohe Waterloosäule.

Der Platz ist als Rasenfläche gestaltet und weist an den Rändern vereinzelt Baumreihen auf. Eine Abgrenzung stellen die vier umgebenden Straßen dar. Nennenswert sind dabei nur die Verkehrswege an den Längsseiten. Dies sind im Nordwesten die vierspurige Ausfallstraße Lavesallee und im Südosten die verkehrsruhige Straße „Am Waterlooplatz“. Unter dem Waterlooplatz befindet sich die gleichnamige unterirdische Stadtbahnhaltestelle.

[Bearbeiten] Geschichte

Waterlooplatz mit Militärbauten (grün) um 1896
Waterlooplatz mit Militärbauten (grün) um 1896

Der Waterlooplatz entstand Anfang des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit der Waterloosäule. Beides diente der Erinnerung an den Sieg in der Schlacht bei Waterloo, den auch Truppen des Königreichs Hannover 1815 gegen Napoléon errangen.

Er war der erste größere Exerzier- und Militärparadeplatz in Hannover, den die hier stationierten Soldaten nutzen. Die Kasernen rund um den Platz lagen damals noch vor den Toren der Stadt Hannover. Die bastionsartige Stadtbefestigung wurde ab 1763 entfestigt. Dabei wurden Wälle und Mauern geschleift, um die Bebauung und das Straßennetz ausdehnen zu können.

Der Platz wurde am Reißbrett des Hofbaumeisters Georg Ludwig Laves, dem führenden Architekten des Königreichs Hannover, entworfen. Die Platzanlage erweiterte die Sichtachse des damaligen Leineschlosses (heute Niedersächsischer Landtag) nach Südwesten. Die Arbeiten zur Anlage von Platz und Säule dauerten etwa von 1826 bis 1832 an.

Ursprünglich war der Waterlooplatz eine rechteckige Fläche mit halbrunden Stirnenden. Südlich des Platzes führte ein Graben vorbei zur Leine, der Abwässer der Kasernen des Waterlooplatzes entsorgte. Mit der Einführung einer Kanalisation um 1900 wurde er zugeschüttet.

[Bearbeiten] Militärbauten

Mit der Anlage des Waterlooplatzes Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden an seinen Seiten eine Reihe von Militärbauten. Eine ähnlich militärisch bedingte Entstehungsweise ist in Hannover beim Welfenplatz und dem Königsworther Platz der Fall.

Unmittelbar am Waterlooplatz standen an der Nord-West-Seite die Infanteriekasernen 2 und 3, anfangs als Gardejäger und Gardegrenadier-Kasernen bezeichnet. Gegenüber an der Süd-Ostseite lagen die Infanteriekaserne 1, die spätere Hindenburgkaserne und das Hauptzeughaus, das spätere Artilleriedepot. Seit der Entstehungszeit bis ins 20. Jahrhundert waren unmittelbar am Platz etwa 1.100 Infanteristen stationiert. Im weiteren Umfeld des Platzes lagen etwa 25 Militäreinrichtungen, wie Lazarett, Arresthaus, Bekleidungskammer und repräsentative Dienstwohnungen von Offizieren und Kommandeuren.

[Bearbeiten] Zeughaus

Hauptzeughaus um 1896
Hauptzeughaus um 1896

Das ursprüngliche Zeughaus und spätere Artilleriedepot war der größte Gebäudekomplex am Waterlooplatz. In ihm lagerte militärisches Gerät, wie Geschütze Fahrzeuge, Schießpulver, Geschirr und Waffen aller Art. Der Zeughaus-Komplex entstand 1845–49 an der Südostseite des Platzes. Dazu gehörte das Hauptzeughaus als 85 m langer und 18 m breiter Bau mit drei Geschossen, der über 12 Zugänge verfügte. Das Gebäude wies zwei 40 m lange Gebäudeflügel auf. Im Erdgeschoss waren Kanonenrohre und Fahrzeuge gelagert. Im ersten und zweiten Stockwerk wurden Gewehre und Säbel aufbewahrt.

Zwei weitere Nebenzeughäuser entstanden an der Ostseite des Grundstücks an der heutigen Waterloostraße gegenüber der Kriegsschule und dem 1903 fertiggestellten Polizeipräsidium. Die beiden dreigeschossigen Zeughäuser waren 81 m lang und etwa 13 m breit. In ihnen waren im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk Fahrzeuge untergebracht, im obersten Stockwerk lagerten Geschirre.

Der Gebäudekomplex wurde bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört. Auf ihm befindet sich heute das Niedersächsische Justizministerium.

[Bearbeiten] Infanteriekaserne 1

Frühere Infanteriekaserne 1, heute Sitz der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte
Frühere Infanteriekaserne 1, heute Sitz der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte

Das Hauptgebäude der Infanteriekaserne 1 und späteren Hindenburg-Kaserne wurde 1833 als 52 m langer Ziegelsteinbau an der Süd-Ostseite des Platzes errichtet. Die Kaserne stand auf einem 110 x 41 m großen Gelände. Das Kasernengebäude verfügte über drei Geschosse und war unterkellert. Es war in der Länge zur Straßenfront errichtet und wies in der Tiefe des Grundstücks zwei Flügel von je 20 m Länge auf. Das Kellergeschoss hatte 27 Räume und war für die Küche, Waschküche, Kohlenkeller und Vorratsräume bestimmt. Die Mannschaftsstuben waren durchschnittlich mit 10-15 Soldaten belegt. Jedem untergebrachten Soldaten standen etwa 17 m3 an Raum zur Verfügung, den Offizieren doppelt bis viermal so viel. Die Kaserne hatte zwar ein Fassungsvermögen für 560 Soldaten, war aber um 1900 nur mit 450 Soldaten belegt. Davon hatten 420 Soldaten Mannschaftsdienstgrade, 30 waren Offiziere.

Darüber hinaus bestanden eine Reihe von Nebengebäuden, wie ein etwa 50 m langer Bau mit Küche, Speiseraum, Krankenrevier, Baderaum und Werkstätten, wie die des Büchsenmachers. Weitere Gebäude waren ein 38 m langes Exzerzierhaus und eine Latrine. Da die Kaserne in der Leineniederung stand, trat in den Anfangsjahren bei Hochwasser des Flusses öfters Wasser in die Keller. Um 1900 war das Gelände so weit entwässert und reguliert, das dies nicht mehr auftrat.

Heute ist in dem gut erhaltenen Bau die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte untergebracht.

[Bearbeiten] Kaserne 2

Die Infanteriekaserne 2 an der Nord-Westseite des Platzes entstand 1831 und war als Kommandantur vorgesehen. 1839 wurde das 40 m lange Gebäude durch den Anbau eines Flügels erweitert und zur Kaserne bestimmt. Das Hauptgebäude wies drei Geschosse und Unterkellerung auf. Die Belegungsverhältnisse waren ähnlich der Infanteriekaserne 1. Ebenso waren ähnliche Nebengebäude vorhanden.

Die Kaserne war für 415 Mann ausgelegt, war um 1900 aber nur mit etwa 320 Soldaten belegt. Heute sind die Bauten der Kaserne nicht mehr vorhanden. Sie befanden sich etwa in Höhe des heutigen Finanzamts Hannover-Mitte und des Niedersächsischen Innenministeriums.

[Bearbeiten] Kaserne 3

Die Infanteriekaserne 3 an der Nord-Westseite des Platzes entstand 1831 unmittelbar neben der Kaserne 2. Das 52 m lange Hauptgebäude aus Ziegelsteinen wurde dreigeschossig mit Keller errichtet. Es verfügte über zwei Gebäudeflügel. Die Kaserne war um 1900 mit etwa 400 Soldaten belegt. Die Belegungsverhältnisse waren ähnlich der Infanteriekaserne 1. Ebenso waren ähnliche Nebengebäude vorhanden.

Die Kaserne ist heute nicht mehr vorhanden, sie befand sich etwa in Höhe des heutigen Finanzamts Hannover-Mitte.

[Bearbeiten] Kriegsschule

Grundriss der Kriegsschule 1896
Grundriss der Kriegsschule 1896
Kriegsschule um 1896 und 2007 (nur noch mit Erdgeschoss), markant und gleich geblieben ist die Eingangstür mit Rundbogen
Kriegsschule um 1896 und 2007 (nur noch mit Erdgeschoss), markant und gleich geblieben ist die Eingangstür mit Rundbogen

Eine weitere militärische Einrichtung nahe dem Waterlooplatz war die Kriegsschule. Der Gebäudekomplex entstand an der heutigen Waterloostraße in den Jahren 1842–43 als Königliche Kadettenanstalt. Das Hauptgebäude an der Straßenfront war 60 m lang und wies in die Tiefe des Grundstücks zwei 20 m lange Seitenflügel auf. Daran wurde 1894 ein Zwischenbau sowie ein etwa 25 langes Lehrgebäude angesetzt. Die Gebäude waren unterkellert und wiesen drei Geschosse auf. Architektonisch waren die Fassaden im Rundbogenstil gehalten. Nebengebäude waren eine überdachte Reitbahn, ein Fecht- und Turnschuppen, Latrine, Geschützschuppen, Kegelbahn und Pferdeställe.

In der Kriegsschule waren 120 Kriegsschüler untergebracht. Ihnen stand bei der Unterbringung ein Raumvolumen von 52 m3 pro Person zur Verfügung, was mehr als das doppelte des Raums für Soldaten anderer Kasernen war. Das große Raumvolumen wurde durch die außergewöhnliche Geschosshöhe von 5 m erreicht, was die Heizfähigkeit der Räume stark beeinträchtigte.

Nach der Annexion des Königreichs Hannover wurde 1867 die Einrichtung in Preußische Kriegsschule umbenannt. Seit 1919 gehören die Bauten dem damaligen Polizeipräsidium und der heutigen Polizeidirektion Hannover, die auf dem Nachbargrundstück 1903 einen Neubau errichtet hatte. Das Hauptgebäude der ehemaligen Kriegsschule wurde durch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt. Erhalten geblieben ist das Erdgeschoss, das noch die ursprüngliche Eingangstür zur Straßenfront aufweist. Das Lehrgebäude der Kriegsschule blieb vollständig erhalten.

[Bearbeiten] Nach dem Zweiten Weltkrieg

Bei den Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs auf Hannover wurden die Militäranlagen rund um den Waterlooplatz stark in Mitleidenschaft gezogen. Viele der so beschädigten oder zerstörten Gebäude wurden nach dem Krieg abgerissen. Heute zeugen nur noch wenige Reste von der militärischen Vergangenheit des Platzes. Vollständig erhalten geblieben ist die Infanteriekaserne 1 mit der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte. Von der Kriegsschule an der Waterloostraße auf dem heutigen Gelände der Polizeidirektion sind etliche Teile erhalten geblieben.

Auf den freigewordenen Flächen der zerstörten Kasernen am Waterlooplatz entstanden nach dem Krieg Verwaltungs- und Regierungsbauten, für die hier genügend Fläche vorhanden war. Stadtbaurat Rudolf Hillebrecht entwickelte 1948 den Plan, das Regierungsviertel der Landesregierung rund um den Waterlooplatz einzurichten. Es lag dadurch nahe dem Niedersächsischen Landtag, der im wieder aufgebauten Leineschloss eingerichtet wurde. Andere nach 1945 vorgesehen Stadtbereiche, wie die Hohenzollernstraße an der Eilenriede und der Warmbüchenkamp sowie der Schiffgraben, waren flächenmäßig und städtbaulich unzureichend für Ministerien, Landtag und Staatskanzlei.

[Bearbeiten] Quellen

  • Beschreibung der Garnison Hannover vom Standpunkt des Gesundheitswesens. Hrsg. von der Medizinalbehörde des Königlich Preußischen Kriegsministeriums, Berlin 1896.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 52° 22′ 0″ N, 9° 43′ 39″ O


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -