Wadgassen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Saarland | |
Landkreis: | Saarlouis | |
Höhe: | 187 m ü. NN | |
Fläche: | 25,93 km² | |
Einwohner: | 18.577 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 716 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 66787 | |
Vorwahl: | 06834 | |
Kfz-Kennzeichen: | SLS | |
Gemeindeschlüssel: | 10 0 44 120 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Lindenstr. 114 66787 Wadgassen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Harald Braun (SPD) |
Wadgassen ist eine saarländische Gemeinde im Landkreis Saarlouis, rund 15 Kilometer westlich von Saarbrücken gelegen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Wadgassen ist im Tal der Bist gelegen, einem linksseitigen Zufluss der Saar, am nördlichen Rand der Warndt-Region.
[Bearbeiten] Geschichte
Erste urkundliche Funde weisen die Gegend der heutigen Großgemeinde Wadgassen aus einen fränkischen Königshof aus, der wahrscheinlich nach der Völkerwanderungszeit entstand. Steinzeitliche Funde in Differten und Friedrichweiler weisen aber darauf hin, dass die Gegend schon früher bewohnt war. Andere Ausgrabungen aus dem Jahr 1893, bei denen auch der Merkur von Differten gefunden wurde, zeigen auch eine Besiedlung in der Römerzeit. Im Jahre 902 ist Wadgassen als (villa wuadegozzinga) Aufenthaltsort des Karolinger-Königs Ludwig das Kind genannt, der hier eine Urkunde ausstellte. Der Königshof gelangt 1080 durch Schenkung König Heinrich IV. in den Besitz von Sigbert I., dem Grafen des unteren Saargaues. Sigeberts Sohn, Graf Friedrich von Saarbrücken, bestimmte den Hof mit allen zugehörigen Besitzungen testamentarisch zur Gründung eines Augustinerklosters. Erzbischof Albero von Trier gründete darauf dort im Jahre 1135 ein Prämonstratenserkloster, dessen erster Abt der aus Abtei Prémontré berufene Abt Wolfram war.
Die erste urkundlicher Erwähnung von Differten stammt aus dem Jahr 1067. Die Orte Werbeln, Hostenbach und Schaffhausen werden in den Jahren 1214, 1225 und 1325 erstmalig urkundlich erwähnt. Die Gründungsurkunde von Friedrichweiler stammt aus dem Jahr 1725.
In den folgenden Jahrhunderten bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1792 entwickelte sich die Abtei durch das Wirken der Prämonstratenser-Chorherren, durch Stiftungen und Schenkungen zu einem geistig-kulturellen Zentrum an der mittleren Saar mit großem Streubesitz und einer ausgedehnten Herrschaft. Deren Kernbereich war Wadgassen, das heißt die eigentliche Abtei mit dem Oberhof und dem Spurk, der Meierei Hostenbach mit den Orten Hostenbach, Schaffhausen und dem Dorf Werbeln. Differten war zu Beginn der französischen Revolution zur Hälfte im Besitz der Abtei, in Friedrichweiler hatte sie lediglich Besitzungen.
Im Jahr 1843 wird die Cristallerie Wadgassen gegründet. 1974 wird die heutige Gemeinde Wadgassen im Zuge der Saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform gebildet.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung lautet: „Über einer erniedrigten, geschweiften blauen Spitze, darin eine goldene heraldische Lilie, gespalten von Gold und Rot, vorne ein halber, rotbewehrter schwarzer Adler am Spalt, hinten ein durchgehendes goldenes Kreuz.“
Die Bedeutung von Königshof und Abtei für die Entstehung und Entwicklung der Gemeinde Wadgassen wird in dem neuen Gemeindewappen dokumentiert durch die Aufnahme des königlichen Adlers und des Kreuzes als gemeinsame und für alle Ortsteile gültige Symbole. Die Lilie, die in der Bevölkerung als Sinnbild der Abtei angesehen wird, ist dem bekannten Wolframwappen entnommen, das in den um 1700 geschriebenen Annalen der Abtei als Wappen des ersten Abtes Wolf Wolfram (1135-1158) angegeben wird, mit Sicherheit aber erst später entstanden ist. Gleichzeitig sollen die Lilie die Zeit der lothringischen und französischen Landeshoheit und die Farben Blau und Gold (die zugleich die Farben des französischen Königshauses sind) als die Farben des nassau-saarbrückischen Stammwappens die Landeshoheit der Grafschaft Saarbrücken symbolisieren.
Der Adler als Wappenschild der deutschen Könige erscheint erstmals im 12. Jahrhundert gegen Ende der Regierungszeit Friedrich I. Barbarossa. Als Herrschersymbol auf königlichen Insignien oder königlicher Gewandung ist er schon älter. Als königliches Spiel erscheint er auch bei den Königen und Kaisern aus dem salischen Hause, unter deren Regierung im Jahre 1080 der Königshof Wadgassen als Schenkung an die Grafen im Saargau kam. (vgl. Johannes Enno Korn, Adler und Doppeladler, in: Der Herold, Vierteljahresschrift für Heraldik, 6, 1966, S. 305 f. und 334-337)
[Bearbeiten] Religion
- 1135 Gründung eines Prämonstratenserklosters in Wadgassen
- 1792 Auflösung des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes im Zuge der Französischen Revolution
[Bearbeiten] Eingemeindungen
- 1974: Differten, Friedrichweiler, Hostenbach, Schaffhausen, Wadgassen (Dorf), Werbeln
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
- seit 1. Mai 1988 - heute: Harald Braun, SPD
- 1974 - 1988: Dr. Friedrich Mouty, CDU
[Bearbeiten] Partnerschaften
- Arques (Pas-de-Calais), Frankreich) seit 1979
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
- Glasindustrie (Villeroy & Boch).
- Maschinenbau (Firma Koch; seit 2007 FL SMIDTH KOCH MVT)
- In Planung: Factory-Outlet-Center auf dem Gelände der ehemaligen Cristallerie von Villeroy & Boch[1]
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
- Deutsches Zeitungsmuseum (DZM) im Abteihof, dem ehemaligen Guts- und Wirtschaftshof des Prämonstratenserklosters in Wadgassen
- Saarländisches Zweiradmuseum auf dem Gelände der ehemaligen Cristallerie Wadgassen
(schließt zum 30. September 2007, am Standort ist ein Factory-Outlet-Center geplant.[1][2] - Glashütte Museum in der Showglashütte der Cristallerie Wadgassen
[Bearbeiten] Bauwerke
- Ehemaliger Guts- und Wirtschaftshof des Prämonstratenserklosters, heute Sitz des Deutschen Zeitungsmuseums der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz
- Zwei ehemalige Gesindehäuser in der Saarstraße
- Cristallerie Wadgassen mit Mauer- und Gebäuderesten des ehemaligen Prämonstratenserklosters (heute u. a. Sitz des Glashütte-Museums); Spätbarocker Hospitalbau der früheren Abtei; Teil des Torhauses der ehemaligen Abtei; barocke Gartenmauer des Kräutergartens
- Spurker Haus: Ehem. Gasthof, und Ziegelei, Richtstätte des Hochgerichtes Wadgassen. Langgesteckter zweigeschossiger Bau aus mehreren Bauphasen. Erste Erwähnung bereits im 13. Jahrhundert. Der heutige Bau geprägt von einer Galerie als Zugang zum Obergeschoss im linken Teil, wohl 16. Jahrhundert, und einer Umbauphase mit barocken Fenstern des 18. Jahrhunderts im rechten Teil.
- historische Grenzsteine aus dem 18. Jahrhundert
siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Wadgassen
[Bearbeiten] Ausgewählte Bilder
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johannes Kirschweng, (* 19. Dezember 1900; † 22. August 1951), Priester und Schriftsteller. Ein Denkmal befindet sich vor dem Deutschen Zeitungsmuseum
- Monika Kneip, (* 9. Juni 1952), Tischtennisspielerin
- Peter Lorson, (* 19. Oktober 1894; † 6. Mai 1954), katholischer Theologe, Jesuit, Schriftsteller
[Bearbeiten] Freizeitmöglichkeiten
Die sechs Gemeindebezirke verfügen über eine reiche Ausstattung an Sport-, Naherholungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. In Differten findet man das Hallenbad, einen Fischweiher und den Tierpark in dem mit Trimmpfad und Waldwanderwegen ausgestatteten Naherholungsgebiet. Von hier aus gelangt man auch in das Naturschutzgebiet "Eulenmühle", das sich auf einer Fläche von 56 Hektar bis nach Überherrn ausdehnt. Am Ortseingang von Wadgassen ist das mit 5 Hektar Gesamtfläche größte Naturwasser-Parkbad des Saarlandes gelegen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b FOC im saarländischen Wadgassen geplant, 17. August 2007
- ↑ Saarländisches Zweiradmuseum vor dem Aus - Mietvertrag von Villeroy & Boch zum 30. September 2007 gekündigt - Meldung auf der Museumswebseite
[Bearbeiten] Weblinks
-
Commons: Category:Wadgassen – Bilder, Videos und Audiodateien
- Gemeinde Wadgassen (offizielle Seite)
- www.unser-wadgassen.de (sehr ausführliche private Seite zu Wadgassen)
- museum.academia-wadegotia.de (Geschichte und Kultur von Wadgassen mit Schwerpunkt Abtei)
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