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Thomas Harlan – Wikipedia

Thomas Harlan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Thomas Harlan (* 19. Februar 1929 in Berlin; gebürtig Thomas Christian Harlan) ist ein deutscher Autor und Regisseur.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Werk

Harlan ist der Sohn des Regisseurs Veit Harlan und der Schauspielerin Hilde Körber. Er verbrachte seine Kindheit in Berlin und lernte über seine Eltern Goebbels kennen. Als Achtjähriger wurde er zu einem Besuch bei Hitler mitgenommen. 1942 wurde er nach Zakopane/Pommern, dann auf den Landsitz der Familie von Bonin im Kreis Schlawe evakuiert. 1945 kehrte er nach Berlin zurück.

In Tübingen begann Harlan 1947 ein Philosophiestudium und traf mit Michel Tournier zusammen.

Als er 1948 ein dreimonatiges Auslandsstipendium für die Sorbonne erhielt, wanderte Harlan nach Frankreich aus und setzte in Paris das Studium der Philosophie und Mathematik fort. Er begann mit Arbeiten für den französischen Rundfunk, wohnte gemeinsam mit Gilles Deleuze bei Michel Tournier, später bei Pierre Boulez und begegnete Armand Gatti und Marc Sabathier-Levêque, dem großen Freund des Lebens.[1] Zusammen mit Klaus Kinski unternahm er 1952 eine Reise nach Israel. Im folgenden Jahr veröffentlichte Harlan sein erstes Theaterstück Bluma und bereiste die Sowjetunion. 1955 folgten die ersten Gedichte in deutscher Sprache. Harlan wurde Mitautor am Drehbuch von Der Fall Sorge (später: Verrat an Deutschland, Regie: Veit Harlan). Die Zusammenarbeit mit seinem Vater scheiterte, seine Arbeit am Drehbuch wurde entstellt. Gemeinsam mit Klaus Kinski und Jörg Henle gründete Harlan 1958 das Junge Ensemble in Berlin. Die Uraufführung seines Theaterstücks Ich selbst und kein Engel – Chronik aus dem Warschauer Ghetto wurde zum Skandal.

1959 erhielt Harlan die ersten einer ganzen Reihe von Verleumdungsanklagen, unter anderem von dem damaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Ernst Achenbach und Franz Alfred Six, dem späteren Mitbegründer des BND. Harlan hatte in Polen, wo er seit 1960 auch lebte, mit Recherchen über die Vernichtungslager Kulmhof, Sobibór, Bełżec und Treblinka begonnen. Bis 1964 trug Harlan mit seiner Arbeit in den polnischen Archiven, wo er Tausende von Dokumenten über deutsche Kriegsverbrechen zutage förderte, zu der Einleitung von über 2000 Strafverfahren gegen Kriegsverbrecher in der Bundesrepublik bei. Seit 1960 wurde er dabei von dem italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli unterstützt. Zu dem hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer entwickelte sich eine Freundschaft. Gleichzeitig arbeitete Harlan beim Warschauer Rundfunk an Sendungen in deutscher Sprache mit. Aufgrund der Veröffentlichung seiner Archivrecherchen wurde er 1963 wegen Geheimnisverrats in Polen für ein Jahr unter Hausarrest gestellt. Auch in der Bundesrepublik folgte 1964 eine Anzeige und ein Verfahren – wegen Landesverrats auf Grund der Benutzung von Vernehmungsprotokollen der deutschen Justiz in polnischen Veröffentlichungen.

Harlan brach seine Arbeiten in Warschau 1964 unvermittelt ab. Ein mit Feltrinelli geplantes Buch über die deutschen Kriegsverbrecher kam nie zustande. Er wurde zu einer seltenen Spezies Mensch: einem internationalen deutschen Revolutionär.[2] Das Sterben seines Vaters führte Harlan nach Italien. Er schloß sich der linken Gruppierung Lotta Continua an und begann mit literarischen Arbeiten, die neben seinen Reisen und seinem Filmschaffen die folgenden Jahre prägten. Noch 1974 reiste Harlan nach Chile, Bolivien und in die USA. Er engagierte sich für die chilenische Widerstandsbewegung gegen den Diktator Pinochet. Während der „Nelkenrevolution“ 1975 in Portugal begann Harlan als Mitglied des Revolutionsausschusses mit den Dreharbeiten zu Torre Bela (Uraufführung 1977 auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes). Von 1978 bis 1984 arbeitete er an dem Film Wundkanal. Der amerikanische Regisseur Robert Kramer dokumentierte mit dem Film Notre Nazi die Dreharbeiten. Die Uraufführung von Wundkanal und Notre Nazi auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 1984 und die Aufführung auf der Berlinale 1985 führten zu heftigen Reaktionen und einem erneuten Skandal.

1987 folgten Reisen durch den russischen fernen Osten für die Vorbereitung des nicht realisierten Filmprojektes Katharina XXIII. Neben der Neuübersetzung des Buchs Hiob nach Guido Ceronetti ins Deutsche begann Harlan 1988 in Haiti mit kreolischen Sprachstudien und den Arbeiten an dem Film Souverance, der 1990 auf dem Internationalen Filmfestival in Rotterdam uraufgeführt wurde. Es folgten weitere Reisen nach Russland. Harlan schrieb das Drehbuch für den ebenfalls nicht realisierten Film Kinematograf. Im Jahr 2000 erschien sein erster Roman Rosa.

Seit 2001 lebt Harlan in einem Lungensanatorium bei Berchtesgaden. 2003 begann die Zusammenarbeit mit Christoph Hübner an dem Filmprojekt Wandersplitter, die sich bis 2006 hinzog. In diesem Jahr veröffentlichte Harlan auch seinen Roman Heldenfriedhof. 2007 folgte der Roman Die Stadt Ys.

[Bearbeiten] Werke

Thomas Harlan verfasste Gedichte, Theaterstücke und Drehbücher, unter anderem für Wolfgang Staudte. Er drehte mehrere preisgekrönte, teils auch stark umstrittene Filme (darunter Torre Bela vor dem Hintergrund der Nelkenrevolution und Wundkanal, in dem er den wegen gemeinschaftlichen Mordes an mindestens 6.800 Menschen zu lebenslangem Zuchthaus verurteilten SS-Obersturmbannführer Albert Filbert interviewte und sich dabei filmen ließ).

[Bearbeiten] Theater

  • Bluma, 1953
  • Ich selbst und kein Engel – Chronik aus dem Warschauer Ghetto., 1958 (unter dem Titel Ich selbst und kein Engel – Dramatische Chronik aus dem Warschauer Ghetto., Henschel Verlag, Berlin 1961)

[Bearbeiten] Belletristik

  • Rosa, Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8218-0693-1
  • Heldenfriedhof, [Mitarbeit: Moritz Kirschner], Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-8218-0764-4
  • Die Stadt Ys und andere Geschichten vom ewigen Leben, [Mitarbeit: Jean-Pierre Stephan], Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-8218-0717-2

[Bearbeiten] Hörspiel

  • Rosa - die Akte Rosa Peham, [Bearbeitung: Michael Farin. Regie: Bernhard Jugel]. BR 2001 (Hörspiel des Monats April 2001), Strunz Enterprises, Erding und Indigo Vertrieb Hamburg 2001, ISBN 3-934847-13-7
  • Heldenfriedhof – Der Roman des Enrico Cosulich, BR 2006

[Bearbeiten] Filmographie

  • Verrat an Deutschland. (Der Fall Dr. Sorge), 1954
  • Torre Bela, 1975
  • Wundkanal Hinrichtung für vier Stimmen., 1984
  • Souvenance, 1991

[Bearbeiten] Literatur und Film über Thomas Harlan

  • Notre Nazi, Dokumentarfilm 1984, Regie Robert Kramer
  • Jean-Pierre Stephan, Thomas Harlan: Thomas Harlan: das Gesicht deines Feindes – ein deutsches Leben. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-0763-6
  • Thomas Harlan - Wandersplitter. Eine „Anti-Biographie“., Film von Christoph Hübner und Gabriele Voss (2006/2007)

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Biografische Angaben zu Thomas Harlan bei realfictionfilme.de
  2. Die Weltwoche, Nr. 43/2006

[Bearbeiten] Weblinks



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