Servus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Servus (auch Sers) ist ein traditioneller, freundschaftlicher Gruß in großen Teilen Mitteleuropas. Er ist von Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Franken, im Vogtland und in Österreich bis nach Slowenien, Kroatien ("Servus" oder auch "Serbus"), Ungarn („Szervusz“/„Szervusztok“, „Szia“/„Sziasztok“), Slowakei („Servus“), Rumänien („Servus“),Südtirol („Servus“) und Polen („Serwus“) gebräuchlich. Er kommt aus dem Lateinischen (servus, lat: „der Sklave“, „der Diener“) und bedeutet in Kurzform „Ich bin Dein Diener“ oder „zu Diensten“.

Servus kann als Begrüßung ebenso wie zur Verabschiedung verwendet werden (dies betraf früher auch „Grüß Gott“; heutzutage wird „Grüß Gott“ jedoch anders als "Servus" kaum mehr als Abschiedsgruß, sondern überwiegend nur noch als Begrüßung verwendet. In großen Teilen Ostösterreichs hingegen ist "Grüß Gott" nach wie vor auch Verabschiedung.).

„Servus“ ist vor allem unter Freunden und guten Bekannten, die sich duzen, üblich, auch unter Angehörigen gesellschaftlicher Eliten, z.B. war es auch unter den Adligen Altösterreichs, Böhmens und Bayerns in Gebrauch. In der Literatur kommt es daher oft vor.

In vielen Gegenden Süddeutschlands und Österreichs, sowie in Südtirol ist „Servus“ eines der gebräuchlichsten Grußwörter, das auch von Jugendlichen verwendet wird.

[Bearbeiten] Anmerkungen

Seinen Servus daruntersetzen bedeutet: einen Brief unterschreiben (ähnlich wie das englische Eponym to put one's John Hancock).
Ein bekanntes Lied in Österreich heißt: Sag' zum Abschied leise Servus... (Peter Kreuder)
Sers / Sas / Seas / Seawas / Zeas / Sees / Sewes / Seawis / Ziwas / Seasn / Sersn / Sneas wird als Kurzform von Servus in bestimmten Gebieten Österreichs, aber auch Frankens, der Oberpfalz, Oberbayerns, Badens, Schwabens und der Pfalz, verwendet und bürgert sich (v.a. in der elektronischen Kommunikation und der Jugendsprache) immer mehr ein.
"Na servus" wird im Gebiet zwischen Wien und Linz (ausgesprochen "Na seawas") als Ausruf des Erstaunens verwendet und ist vermutlich eine Verballhornung des Ausdrucks "Na sowas ..".
Von lat. Sklave leiten sich auch die informellen Begrüßungen „tjena“ (schwed., von „tjänare“) und „ciao“ (ital., von „schiavo“) ab.
„Sehr Fuß“ ist eine Parodie auf die unerwünscht deutliche Aussprache von „Servus“.
„Servas“, „Tservas“ oder "Zeawas" ist ebenfalls eine, vor allem in Österreich, gebräuchliche Form der Aussprache von „Servus“.
Im Ungarischen gibt es sowohl eine Form, die sich an eine(n) Angesprochene(n) richtet („Szervusz“, Kurzform „Szia“) als auch eine Pluralform an zwei oder mehr Personen („Szervusztok“, „Sziasztok“).