Verballhornung
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Mit Verballhornung bezeichnet man die Verfremdung von Schreibweisen, sodass das Resultat einen anderen Sinn ergibt. Dies erfolgt oft mutwillig zu parodistischen Zwecken. Eine Verballhornung durch Vertauschung von Segmenten (was lange gärt, wird endlich Wut) ist ein Schüttelreim.
Die ungewollt falsche Anpassung fremdsprachiger Begriffe an bekannte muttersprachliche Wörter nennt man auch Volksetymologie.
[Bearbeiten] Etymologie
Die Bezeichnung geht zurück auf den Lübecker Buchdrucker Johann Bal(l)horn den Jüngeren († 1603), der 1586 eine Ausgabe des Lübecker Stadtrechts verlegte, die sinnentstellende Fehler enthielt. Der Historie zufolge soll er eine ältere Ausgabe überarbeitet haben, wonach jedoch mehr Fehler enthalten waren als vorher, weshalb „verballhornen“ (seltener „ballhornisieren“) ursprünglich soviel wie „verschlimmbessern“ bedeutete. Peinlich war dies besonders, weil andere Städte ebenfalls nach Lübecker Stadtrecht urteilten. Man geht inzwischen davon aus, dass die sinnentstellenden Änderungen nicht von Balhorn selbst, sondern von zwei Juristen des Stadtrates hineinredigiert wurden.
Einer anderen Variante nach druckte Johann Bal(l)horn im Jahr 1571 eine Ausgabe der als Schulbuch weit verbreiteten lateinischen Grammatik des Johannes Rivius, in der er eigenmächtige Ergänzungen vornahm, und trug so zur Begriffsbildung bei.
[Bearbeiten] Siehe auch
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