Senta Berger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Senta Berger (* 13. Mai 1941 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin und Produzentin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Ihr Vater Josef Berger war Musiker. Mit ihm trat sie bereits im Alter von vier Jahren auf. Der Vater begleitete dabei die singende Tochter am Klavier. Mit fünf Jahren erhielt sie Ballettunterricht. Nachdem sie den Anforderungen nicht mehr gewachsen war, wandte sie sich mit 14 Jahren der Schauspielerei zu und nahm privaten Unterricht.
1957 wurde Berger für ihre erste, noch kleine Rolle beim Film engagiert. Sie bewarb sich für das Max-Reinhardt-Seminar und wurde angenommen. Sie musste die Schule verlassen, nachdem sie in dem Film "The Journey" mit Yul Brynner eine Rolle angenommen hatte, ohne den Direktor um Erlaubnis zu fragen. 1958 wurde Berger das jüngste Mitglied am Theater in der Josefstadt.
Die Regisseure Bernhard Wicki und der Produzent Artur Brauner wollten mit Berger arbeiten. Brauner produzierte den Film Der brave Soldat Schweijk mit ihr und Heinz Rühmann. Es gelang Brauner, Berger für mehrere Filme zu verpflichten. 1962 übersiedelte Berger nach Hollywood und drehte mit Charlton Heston, Frank Sinatra, Dean Martin, Richard Harris, George Hamilton, Kirk Douglas, John Wayne und Yul Brynner. 1969 kehrte sie nach Europa zurück und war in den 1970er Jahren vor allem in italienischen Produktionen unterschiedlicher Genres zu sehen.
1963 lernte Berger den Medizinstudenten Michael Verhoeven kennen. Er ist der Sohn von Paul Verhoeven. Am 26. September 1966 heirateten Berger und Verhoeven in München, nachdem sie im Jahr zuvor zusammen die Sentana-Filmproduktion gegründet hatten. 1968 spielte Berger in dem dreiteiligen Kriminalfilm Babeck von Herbert Reinecker mit, in dem sie sogar die Titelmelodie sang. 1970 stand sie erstmals in dem von ihrer Firma produzierten und unter der Regie ihres Mannes gedrehten Film „Der Graben“ oder „Wer im Glashaus liebt“ vor der Kamera. Weitere, auch international erfolgreiche Filme ihrer Produktionsfirma waren u. a. „Die Weiße Rose“, „Das schreckliche Mädchen“ und „Mutters Courage“ nach dem gleichnamigen Theaterstück von George Tabori. Zudem baute Berger ihre europäische Karriere in Frankreich und Italien auf.
1971 beteiligte sie sich an der von Alice Schwarzer initiierten Medien-Aktion „Wir haben abgetrieben!“.
Die Geburt ihrer beiden Söhne Simon Vincent (1972) und Luca Paul (1979) veranlasste Berger, sich wieder dem Theater zuzuwenden. Zwischen 1974 und 1982 war sie die „Buhlschaft“ im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen an der Seite von Curd Jürgens und Maximilian Schell und war damit die bis heute am längsten in dieser Rolle zu sehende Darstellerin. Sie spielte am Burgtheater in Wien (1979 Tartuffe mit Klaus Maria Brandauer, Regie Rudolf Noelte), am Thalia-Theater in Hamburg und am Schillertheater in Berlin. 1985/86 gelang ihr das TV-Comeback vor dem deutschsprachigen Publikum in der Fernsehserie „Kir Royal“ an der Seite von Franz Xaver Kroetz, Dieter Hildebrandt und Billie Zöckler. Danach folgen weitere Serien wie „Die schnelle Gerdi“ und "Lilli Lottofee,", beide unter der Regie ihres Mannes Michael Verhoeven. 2000 stand sie für die österreichische Fernsehproduktion "Probieren Sie´s mit einem Jüngeren" in der Regie von Michael Kreihsl vor der Kamera. Seit 2002 spielt sie Dr. Eva-Maria Prohacek, eine Polizeikommissarin in der ZDF-Reihe „Unter Verdacht“, wofür sie mit dem Adolf-Grimme-Preis (2003) ausgezeichnet wurde. Berger trat auch als Chansonsängerin und bei Leseabenden (etwa mit Fräulein Else) auf.
Sie lebt seit vielen Jahren in München, seit kurzem auch in Berlin.
Berger ist die deutsche Stimme von Catherine Deneuve, unter anderem in dem Film Acht Frauen von François Ozon.
Seit Februar 2003 ist Berger Präsidentin der Deutschen Filmakademie.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1965: Golden Globe Award (vielversprechende Nachwuchsschauspielerin)
- 1968: Bambi
- 1969: Bravo Otto in Bronze
- 1983: Filmband in Silber (Produktion) für Die weiße Rose im Namen ihrer Filmgesellschaft Sentana
- 1987: Deutscher Darstellerpreis (Chaplin-Schuh) für ihre Rolle in Kir Royal
- 1996: Bambi
- 1996: Goldener Gong
- 1998: Karl-Valentin-Orden
- 1998: Goldene Romy als beliebteste Schauspielerin
- 1999: Bambi
- 1999: Bundesverdienstkreuz
- 2002: Bayerischer Verdienstorden
- 2003: Deutscher Hörbuchpreis
- 2003: Medaille München leuchtet (für besondere Verdienste um München)
- 2005: Hessischer Fernsehpreis als Ensemblemitglied des Filmes Die Konferenz
- 2005: Goldener Ochse - Ehrenpreis des Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern an die SENTANA-Filmproduktion der Schauspielerin Senta Berger und des Regisseurs Michael Verhoeven
- 2006: Billy Wilder Award
- 2007: Platin Romy für das Lebenswerk
[Bearbeiten] Filmografie
|
|
[Bearbeiten] Literatur
- Senta Berger: Ich habe ja gewusst, dass ich fliegen kann, Kiepenheuer & Witsch, ISBN 3462036793
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Senta Berger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Senta Berger in der Internet Movie Database (englisch)
- KinoTV.com: Bio-Filmographie von Senta Berger
- Filmszene Bayern auf BR-Online
- Prisma.de: Umfangreiche Biographie von Senta Berger
- Interview auf Planet-Interview
- Interview in der BERLINER ZEITUNG, 23. 2. 08
Personendaten | |
---|---|
NAME | Berger, Senta |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichische Schauspielerin und Filmproduzentin |
GEBURTSDATUM | 13. Mai 1941 |
GEBURTSORT | Wien |