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Kir Royal (Fernsehserie) – Wikipedia

Kir Royal (Fernsehserie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschreibt eine Fernsehserie. Für weitere Bedeutungen, siehe Kir Royal.
Seriendaten
Originaltitel: Kir Royal
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr(e): 1986
Länge pro Folge: etwa 60 Minuten
Anzahl der Folgen: 6 in 1 Staffel
Originalsprache: deutsch
Musik: Konstantin Wecker
Titellied: Franz von Suppé - Ouvertüre aus Die schöne Galathée
Idee: Helmut Dietl
Genre: Satire
Erstausstrahlung: 22. September 1986
auf ARD
Besetzung

Kir Royal (Aus dem Leben eines Klatschreporters) ist eine sechsteilige Fernsehserie von Helmut Dietl aus dem Jahr 1986. Sie ist nach dem Mischgetränk Kir Royal benannt. Produziert wurde die Serie vom Westdeutschen Rundfunk.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhalt

Die Serie über einen Boulevard-Reporter spielt in der Münchner Schicki-Micki-Szene der 80er-Jahre. Es handelt sich dabei um eine Persiflage auf die Münchner Abendzeitung, ihren Klatschreporter Michael Graeter und die Herausgeberin Anneliese Friedmann. Das Drehbuch schrieb Regisseur Dietl gemeinsam mit Patrick Süskind.

In Gastrollen treten etliche deutsche und österreichische Schauspiel- und Szene-Stars auf, u.a. Mario Adorf, Dirk Bach, Ortrud Beginnen, Peter Berling, Curt Bois, Angelica Domröse, Corinna Drews, Burkhard Driest, Boy Gobert, Marianne Hoppe, Paul Hubschmid, Elma Karlowa, Peter Kern, Udo Kier, Diether Krebs, Harald Leipnitz, Georg Marischka, Michaela May, Fritz Muliar, Karl Obermayr, Kurt Raab, Charles Régnier, Walter Schmidinger, Edgar Selge, Erni Singerl, Konstantin Wecker, Rudolf Wessely, Eckart Witzigmann, Hanns Zischler.

[Bearbeiten] Hintergrund

Die Serie hatte großen Erfolg bei der Kritik, die damaligen Einschaltquoten waren jedoch nur mittelmäßig (durchschnittlicher Marktanteil ca. 18%). Die Produktionskosten waren etwa doppelt so hoch wie bei einer normalen Fernsehserie.

Die Serie erhielt 1987 und 1988 den Adolf-Grimme-Preis mit Gold.

Am 6. Dezember 2004 erschien der Sechsteiler als Box-Set mit drei DVDs bei BMG Ariola München.

Am 25. November 2005 erschien die Serie als Special Box-Set "20 Jahre Kir Royal" mit drei DVDs und einer Audio CD bei Sony BMG Music Entertainment.

Zwischen dem 21.und 24. März 2008 wurden alle Folgen erstmals aufwendig restauriert in HDTV im ARD-Digital Programm EinsFestival ausgestrahlt.

[Bearbeiten] Episoden

[Bearbeiten] Wer reinkommt, ist drin

Erstausstrahlung: 22. September 1986

Edda Pfaff, die Sekretärin, tippt für Baby Schimmerlos eine Liste von Prominenten ab, über die er in seiner Kolumne "Wo sich die Prominenz trifft" schreiben will. Dabei schiebt sie ihm auch den Namen ihres Zahnarztes Dr. Carl Friedmann (Martin Wimbusch) unter, aber Baby bemerkt es und streicht ihn eigenhändig wieder aus der Liste. Fotograf Herbie Fried legt seinem Freund und Kollegen Fotos seiner blutjungen Freundin Lisa (Corinna Drews) vor, die ebenfalls in die Zeitung kommen möchte. Babys Freundin Mona ruft einen Handwerker, der die Wohnung renovieren soll, zur rechten Zeit in ein Restaurant, in dem sich die Münchner Schickeria vor Baby Schimmerlos und Herbie produziert. Alle wollen in die Klatschkolumne der „Münchener Allgemeinen Tageszeitung“ („MATZ“) kommen.

Generaldirektor Heinrich „Heini“ Haffenloher (Mario Adorf), der alleinige Besitzer eines führenden Klebstoffunternehmens in Kleinweilersdorf bei Tauberbischofsheim, reist eigens nach München, quartiert sich im Hotel „Bayerischer Hof“ ein und steckt dem Portier Sedlacek (Rudolf Wessely) bei mehreren Gelegenheiten Geld zu, damit dieser ihn verständigt, sobald Baby Schimmerlos auftaucht. Tatsächlich kommen Baby und Mona im Hotel vorbei, um in der Bar einen „Kir Royal“ zu trinken. Haffenloher zieht einen Anzug an, den er gerade bei Moshammer gekauft hat, geht hinunter und will den beiden noch eine Runde spendieren, aber Baby Schimmerlos lässt sich nicht beeindrucken und fährt zusammen mit Mona in seinem weißen Porsche davon. Von Sedlacek erfährt Haffenloher, dass Baby Schimmerlos möglicherweise an diesem Abend im Restaurant „Villa Medici“ speist. Um noch einen Tisch zu bekommen, muss der in der Münchener Szene bis dato unbekannte Industrielle, der sich fünfunddreißig Jahre lang nur um Klebstoffe gekümmert hat, für zwölf Personen reservieren. Kellner in Toga-Imitationen (u.a. Edgar Selge) servieren ihm dementsprechend auch alle Gänge und Getränke zwölffach. Während Haffenloher darauf hofft, dass der Klatschreporter eintrifft, spricht sich unter den Gästen herum, dass Baby Schimmerlos an diesem Abend im Restaurant des Schwulenpaares Puppi (Harald Leipnitz) und Paula (Peter Kern) isst. Weil dort nur Lisa und Dr. Carl Friedmann erwartungsvoll herumsitzen, als Baby mit Mona und Herbie eintrifft, und die Wirte den Eindruck vermeiden wollten, in ihrem Restaurant sei nichts los, haben sie die Gäste in der „Villa Medici“ telefonisch benachrichtigt und zu einer kostenlosen Party eingeladen. Die Villa Medici leert sich schlagartig und Generaldirektor Haffenloher bleibt verdutzt allein zurück.

Mit dem Taxi chauffiert kommt er angetrunken zufällig bei Puppi und Paula vorbei und sieht durch die Fenster, dass die Gäste zur Musik von „Orpheus in der Unterwelt“ auf den Tischen tanzen. „Die lassen da richtig die Sau raus“, stellt Haffenloher begeistert fest, klebt dem Taxifahrer, der nach zwölf Stunden Dienst eigentlich Schluss machen möchte, jovial einen Tausendmarkschein auf die Stirn und fordert ihn auf, mit ihm ins Lokal zu gehen. Da entdeckt er auch schon Baby Schimmerlos. Hier ist er richtig! Puppi drängt ihn jedoch gleich wieder aus der Tür und sperrt sie ab. Auf diese Weise hat man also keine Chance, von der Bussi-Bussi-Gesellschaft aufgenommen zu werden. Das merkt nun auch Generaldirektor Haffenloher. Obwohl es schon zwei Uhr nachts ist, lässt er sich anschließend wutentbrannt im Hotel mit Friederike von Unruh (Ruth-Maria Kubitschek) verbinden, der Verlegerin der „MATZ“, die gerade in einer spirituellen Sitzung ist. Am nächsten Morgen lässt Frau von Unruh ihren Klatschreporter ins Büro rufen und erzählt ihm, dass Generaldirektor Haffenloher als Gegenleistung für einen Beitrag in der Klatschkolumne eine Serie ganzseitiger Anzeigen für Klebstoffe in der „MATZ“ angeboten habe. Baby Schimmerlos meint entrüstet, auf so einen Deal könne man sich nicht einlassen, aber seine Chefin entgegnet, wenn sie auf die Anzeigen verzichten müsse, könne sie seine 7000 Mark Spesen aus der letzten Woche nicht übernehmen. Da Baby Schimmerlos auf das Geld angewiesen ist, suchen er und Herbie den Industriellen zähneknirschend im „Bayerischen Hof“ auf. Generaldirektor Haffenloher steigt gerade aus dem Pool. Nach wenigen Minuten ist der Klatschreporter so angewidert von dem Unternehmer aus der Provinz, dass er ihn stehen lässt und gehen will. In einer legendären Szene droht Haffenloher, Baby mit Geld „zuzuscheißen“, bis er weich werde und einmal ein Geldgeschenk annehme. „Und dann gehörst du mir!“ Baby Schimmerlos gibt sich geschlagen, und Generaldirektor Haffenloher bietet ihm das Du an. Schließlich begeben sich der Klatschreporter, sein Fotograf und „Heini“ erneut zum Lokal von Puppi und Paula, wo die Schickeria bereits auf den Tischen tanzt. Auch Prominentenzahnarzt Dr. Friedmann und der Handwerker sind schon dabei.

[Bearbeiten] Muttertag

Erstausstrahlung: 29. September 1986

Auf ihren „Bubi“ lässt Mama Schimmerlos (Erni Singerl) nichts kommen. Obwohl ihr verstorbener Mann nur Trambahner war, hat der Sohn es zu einem von den Prominenten umschwärmten Klatschreporter gebracht. Von ihrem Häuschen in der Einflugschneise des Riemer Flughafens fährt sie mit der S-Bahn in die Stadt zum Apartment ihres Sohnes und schleppt dabei einen Koffer mit seiner frisch gewaschenen und gebügelten Wäsche. Am Morgen hat er sie noch angerufen und gedrängt, sich mit dem Aufräumen und Saubermachen in seiner Wohnung zu beeilen, weil Mona mittags von ihrer Ferienreise zurückkommt. Mutter Schimmerlos hoffte schon, ihren Sohn nach zwei Jahren wieder einmal zu sehen, aber er musste nach dem Telefongespräch gleich fort. Immer im Stress, der arme Junge! Während sie die auf dem Boden verstreuten Kleidungsstücke einsammelt, kommt plötzlich eine bis aufs Höschen nackte Blondine ins Zimmer und wünscht ihr einen guten Morgen. Offensichtlich hält sie die alte Frau für Babys Putzfrau und kümmert sich nicht weiter um sie, aber Mutter Schimmerlos kriegt vor Entsetzen einen Herzanfall. Bea – so heißt das Mädchen – ruft Baby Schimmerlos an, der in seinem weißen Porsche gerade mit Herbie zum Bavaria-Filmgelände in Geiselgasteig fährt, weil er aufgrund eines Fotos den Verdacht hat, dass die Schauspielerin Fanny Kessler (Christine Schuberth) schwanger ist. Wenn der Produzent Georg Kanter (Hanno Pöschl) das wüsste, hätte er sie bestimmt nicht für die Hauptrolle in der neuen Serie „Düsseldorf - das deutsche Dallas“ engagiert! Das gibt eine Sensationsstory! Baby fordert Bea auf, seiner Mutter zwanzig von den Tropfen zu geben, die sie in ihrer Handtasche immer bei sich hat und beruhigt sie: „Die stirbt schon nicht!“ Dann beklagt er sich bei Herbie: „Das macht sie mir jetzt schon zum dritten Mal!“ Trotzdem kehrt er kurz vor dem Ziel um.

Als sie ihren Sohn endlich wieder einmal sieht, geht es Mutter Schimmerlos gleich besser, und zum Glück hat sie auch ein vorgekochtes Kalbsgulasch mitgebracht: Das können Baby, Herbie und sie jetzt essen. Plötzlich springt Baby auf: Beinahe hätte er vergessen, Mona abzuholen! In einer Viertelstunde landet ihr Flugzeug! Er rast mit Herbie nach Riem, und weil die Maschine Verspätung hat, kommen sie gerade noch rechtzeitig. Aber Mona ist wütend, denn sie hat die ganze Nacht vergeblich versucht, ihren Freund anzurufen und ahnt, dass er mit einer anderen Frau im Bett war.

Endlich ist Baby in Geiselgasteig und schleicht sich während der Dreharbeiten zu der Serie auf den Set. Dabei beobachtet er, dass Fanny Kessler sich weigert, nackt in eine Badewanne zu steigen, sondern dabei ihren Morgenmantel anbehält. Der Regisseur (Rolf Ohlsen) rauft sich die Haare. Für seine Kolumne plant Baby Schimmerlos daraufhin die Schlagzeile „Fanny zieht sich nicht mehr aus. Hat sie ein süßes Geheimnis?“ Doch als er einen anonymen Drohanruf bekommt und davor gewarnt wird, etwas von Fannys Schwangerschaft zu veröffentlichen, bestärkt ihn das nur in seinem Verdacht, und er formuliert: „Fanny schwanger. Kanter sauer. Millionenserie geplatzt“. Zwischendurch muss Baby Schimmerlos sich um einen schwulen amerikanischen Serienhelden kümmern, der einen geplanten Aufenthalt in München nützen will, um sich heimlich von einem Professor in Innsbruck die Krampfadern wegoperieren zu lassen. Da ruft auch noch Mona aus dem Apartment an: Sie hat lange blonde Haare, Parfum und Tampax im Badezimmer entdeckt und will wissen, was das bedeutet. Als Baby zugibt, sie betrogen zu haben, hält sie das für das Ende ihrer Beziehung: Er macht sich nicht einmal mehr die Mühe, sie anzulügen! Mit einem großen Küchenmesser in der Handtasche fährt sie zur Bavaria, wo ein Empfang des bayrischen Ministerpräsidenten (Georg Marischka) stattfindet (der vergeblich fragt, was eigentlich der Anlass dafür sei). Die gesamte Schickeria hat sich versammelt: Fanny Kessler, Georg Kanter, der Medienmogul Gregori Wiener (Fritz Muliar), Friederike von Unruh und so weiter. Baby Schimmerlos darf natürlich auch dort nicht fehlen.

Als seine Mutter Baby bei der Live-Fernsehübertragung des Empfangs entdeckt, packt sie aufgeregt den Videorecorder aus, den er ihr mal als Geschenk geschickt hatte. Wie stöpselt man so ein Gerät ein? Wohin gehört die Kassette? Das Fernsehbild fällt aus. Was hat sie falsch gemacht? Verzweifelt ruft sie bei einer Bekannten an, und deren Sohn versucht ihr zu erklären, was sie tun muss. Mittendrin bricht sie mit einem Herzanfall zusammen und stirbt.

An der Absperrung um die Bavaria wird Mona aufgehalten. Der Polizist will ihre Handtasche kontrollieren, doch als sie sagt, darin habe sie ein Messer, hält er das für einen guten Witz – „damit möchten Sie wohl jemand umbringen“ – und lässt sie durch. Sie sucht ihren Freund, und als sie ihn entdeckt, nimmt sie das Messer heraus. Baby Schimmerlos kommt ihr schluchzend entgegen: Er hat gerade am Telefon erfahren, dass seine Mutter gestorben ist. Da bringt Mona es nicht fertig, ihn zu erstechen.

[Bearbeiten] Das Volk sieht nichts

Erstausstrahlung: 6. Oktober 1986

Hubert von Dürkheimer (Boy Gobert), der Konsul der Inselgruppe von Kondadora, will am Starnberger See einen Country-Club für die Schickeria errichten lassen, doch um seinen Plan verwirklichen zu können, fehlt ihm noch das zu der verfallenen, schlossähnlichen Villa Schildkraut aus der Gründerzeit gehörende Anwesen, das sich im Besitz der Gemeinde befindet. Bürgermeister Wimmer (Willy Harlander) und der Pfarrer von St. Peter am See (Karl Obermayr) wollen auf jeden Fall verhindern, dass der gewissenlose Spekulant das Grundstück bekommt. Dürkheimer benötigt also einen Strohmann, und er wendet sich an seinen Freund Baby Schimmerlos, nimmt ihn im Motorboot und im Privatflugzeug mit und zeigt ihm das begehrte Gelände. Baby macht ihm klar, dass er kein Geld, sondern dreißigtausend Mark Schulden habe, aber der Konsul sieht da kein Problem: Er steht selbst mit dreißig Millionen in der Kreide! Dürkheimer erklärt sich bereit, Baby eine halbe Million vorzustrecken.

Das soll er gegenüber der Bank als Eigenkapital ausgeben und einen Kredit über drei Millionen Mark aufnehmen. So viel kostet die Villa. Ein Schnäppchen, meint Dürkheimer, denn sie sei mindestens das Dreifache wert. In seiner Kolumne zieht Baby Schimmerlos über den Konsul her: „Immobilienspekulant im Höhenrausch“. Und im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Josef Geisshofer (Hanns Zischler), der sich von ihm Geld zustecken lässt, klagt Dürkheimer, er sei menschlich zutiefst enttäuscht von seinem früheren Freund Baby Schimmerlos. Tatsächlich gehört alles zum Spiel: Der Klatschreporter hat sich auf diese Weise als Gegner des Spekulantentums profiliert – und damit seine Chancen erhöht, den Zuschlag für die Villa Schildkraut zu bekommen. Im Beichtstuhl von St. Peter einigt er sich mit dem Pfarrer und dem Bürgermeister über das Geschäft. Mona hält ihren Freund für verrückt und fragt ihn, wer die Zinsen für den Drei-Millionen-Kredit zahlen soll. Daran hat Baby noch gar nicht gedacht, aber er ist sicher, dass sich da irgendwie eine Lösung finden lässt. Und er malt Mona aus, wie schön es sein wird, gemeinsam in der renovierten Traumvilla am Ufer des Starnberger Sees zu wohnen. Er hat nämlich nicht vor, den Strohmann für Dürkheimer zu spielen, sondern will stattdessen die Villa selbst behalten.

Inzwischen warnt der Abgeordnete Geisshofer den bayerischen Ministerpräsidenten (Georg Marischka) vor Dürkheimer, der vorgeblich dafür sorgen will, dass ausländische Investoren 300 Millionen Mark in Bayern anlegen. Geisshofer weiß von den Schulden des Konsuls und hält ihn für einen gefährlichen Hochstapler. Auf seinen Rat hin wird Baby Schimmerlos zu einem Empfang anlässlich von Geisshofers vierzigstem Geburtstag im Prinz-Carl-Palais, dem Sitz des Ministerpräsidenten, eingeladen. Der Landtagsabgeordnete nimmt Baby zur Seite, macht ihm klar, dass die Bank ihm ohne Geisshofers Hilfe keinen Millionen-Kredit gewähren, sondern die fünfhunderttausend Mark angebliches Eigenkapital einfordern werde, denn die habe sich der Konsul auch nur geliehen. Als Gegenleistung für seine Unterstützung verlangt Geisshofer, in der Klatschspalte der „MATZ“ positiv herausgestellt zu werden. Danach geht er persönlich mit Baby Schimmerlos zur Bank und sorgt dafür, dass der Klatschreporter einen Kreditvertrag über dreieinhalb Millionen Mark unterschreibt. Während eines Restaurantessens rät der Abgeordnete dem Konsul, sich sofort in die Schweiz abzusetzen und für den Rest seines Lebens irgendwo unterzutauchen, denn bereits am nächsten Tag werde die Bank die Kreditverträge kündigen und der Staatsanwalt ein Verfahren gegen ihn eröffnen. Als Hubert von Dürkheimer eine schön verzierte Damenpistole aus der Tasche zieht, lacht Josef Geisshofer: Von so etwas lasse er sich doch nicht beeindrucken! Während er zur Toilette geht, hört er hinter sich einen Schuss. Am Grab des Konsuls hält der Landtagsabgeordnete eine Rede, gibt sich als guter Freund des Toten aus und stellt den Suizid als „Unfall beim Spiel mit einer Damenpistole“ dar. Nach der Beerdigung wendet er sich an Michel (Kurt Raab), den Fahrer und Butler des Konsuls, und bietet ihm jovial einen Job an: „Wir brauchen Leute, die sich gut benehmen können.“ Angewidert spuckt Michel ihm ins Gesicht.

Da Baby die Zinsen nicht bezahlen kann, bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Villa dem neu gegründeten gemeinnützigen Verein „Volkswohl und öffentliches Interesse“ zu überschreiben. Den Vorsitz des Vereins führt der Landtagsabgeordnete Josef Geisshofer.

[Bearbeiten] Adieu Claire

Erstausstrahlung: 13. Oktober 1986

Der jüdische Komponist Friedrich Danziger (Curt Bois) ist schwer krank. Er könnte zwar noch zwei, drei Jahre leben, aber er scheint keinen Lebenswillen mehr zu haben, und Professor Krakauer (Richard Münch), der den alten Freund in der Teeküche seiner überfüllten gynäkologischen Privatklinik untergebracht hat, befürchtet, dass er bald sterben wird. Baby Schimmerlos und Herbie Fried geben sich als Neffen des Todkranken aus, dringen zu ihm vor und schießen Fotos von ihm, bis eine resolute Krankenschwester sie hinausdrängt und den Chefarzt verständigt. „Weltberühmter Komponist verendet in Teeküche“ lautet die Überschrift der Klatschspalte. Friederike von Unruh ist entsetzt. Wenn er das traurige Schicksal Danzigers schon ausschlachten wolle, dann solle er besser dessen große Liebe, die Chansonsängerin Claire Maetzig (Marianne Hoppe), nach München locken und darüber schreiben, denn „die alte Schrulle“ lebt seit Kriegsende in Paris und hat öffentlich geschworen, nie wieder deutschen Boden zu betreten.

Während Baby und Herbie nach Paris rasen, um Claire Maetzig aufzuspüren, ruft Frau von Unruh ihren Freund Professor Krakauer an, beschwört ihn, Danziger in ein schöneres Zimmer zu verlegen und Claire am Telefon zu überreden, nach München zu kommen, um Danziger nach vierzig Jahren wiederzusehen und ihm neuen Lebensmut zu geben. Vergeblich suchen Baby und Herbie nach der Chansonsängerin, denn man hat ihnen drei falsche Adressen gegeben, um sie abzulenken. Claire und ihre Betreuerin reisen heimlich mit dem Schnellzug nach München und werden von Krakauer in Pasing abgeholt. Am Prinzregententheater bittet Claire darum, kurz aussteigen zu dürfen. Traurig betrachtet sie das Gebäude. Dann dreht sie sich um, blickt auf die Fenster der Wohnung, die einmal Adolf Hitler gehörte und spuckt aus.

Zurück in München, vermutet Baby Schimmerlos, dass Claire Maetzig in der Stadt ist, fragt herum und erfährt von Sedlacek (Rudolf Wessely), dem Portier des Hotels „Bayerischer Hof“, dass eine Deutsch sprechende Dame aus Paris unter dem Namen „Marie Craemer“ in Zimmer 34 abgestiegen ist. (In „Der Zauberberg“ hat Hans Castorp die Zimmernummer 34.) Baby und Herbie legen sich auf die Lauer und verfolgen eine Dame, die im Morgengrauen mit einem Schäferhund aus dem Hotel kommt, ein Taxi nimmt, am Königsplatz aussteigt und dann weiterfährt. Was hat sie vor? Nach einer Weile begreift Baby: Sie wurden von einer Doppelgängerin in die Irre geführt. Als sie zu Professor Krakauers Privatklinik kommen, wird Friedrich Danziger gerade auf einer Bahre in einen Krankenwagen geschoben und Claire Maetzig setzt sich zu ihm. Polizeipräsident Dr. Adolf (Hans Korte) reißt Herbie persönlich den Film aus der Kamera und sorgt dafür, dass der Krankenwagen unbehelligt abfahren kann.

[Bearbeiten] Königliche Hoheit

Erstausstrahlung: 20. Oktober 1986

Die aus München stammende Königin Katherina Patricia von Mandalia (Michaela May), hat sich zum Staatsbesuch in ihrer Geburtsstadt angesagt. „Von der Kathi zur Königin“ betitelt Baby Schimmerlos seine erste Kolumne über den Besuch. Er schreibt, wie die Kathi schon als Zwölfjährige den Burschen im Stadtviertel Hasenbergl den Kopf verdreht hatte, lässt sich über ihre damals schon voll entwickelten Rundungen aus und über die Petticoats, die sie als Friseuse trug. Mona kritisiert diese „Büstenhalter- und Unterrockperspektive“ und fordert ihn auf, stattdessen die sozialen und politischen Verhältnisse in Mandalia anzuprangern, aber Baby will nicht über Politik schreiben, sondern über das, was seine Leser interessiert.

Liane von Alvensleben (Ortrud Beginnen), eine Bekannte Monas, schwärmt von einer Urlaubsreise nach Mandalia. Mona weist auf die Unfreiheit und den Hunger der Menschen in Mandalia hin, aber Liane will davon nichts gemerkt haben. Die Mandalianer interessierten sich nicht für Politik, meint sie, sondern tanzten den ganzen Tag halbnackt unter den Palmen an den herrlichen Sandstränden und machten sich keine Sorgen um die Zukunft. Und hungern müssten sie auch nicht: Sie selbst habe in Mandalia zum Beispiel ganz preiswert Hummer gegessen.

Vor der Ankunft Katharinas steckt Baby dem Portier Sedlacek (Rudolf Wessely) im Hotel „Bayerischer Hof“ ein paar Geldscheine zu, damit dieser ihm und Herbie die für den königlichen Gast reservierte Suite zeigt und sie im Nachbarzimmer einquartiert. Durch das Schlüsseloch in der verschlossenen Verbindungstür zwischen dem Zimmer und der Suite hofft Herbie, sensationelle Fotos schießen zu können.

Die Stadt ist beflaggt, die Auslagen der Geschäfte sind mit Porträtfotografien der Königin geschmückt, und es gibt eigens K-förmige Backwaren. In Hubsis (Diether Krebs) Vidal Sassoon-Friseursalon am Odeonsplatz herrscht Hochbetrieb. Bei der Ankunft der königlichen Sondermaschine auf dem Fliegerhorst in Neubiberg und der Begrüßung des Staatsgastes durch den bayrischen Ministerpräsidenten (Georg Marischka) erklingt die an das Weihnachtslied „O Tannenbaum“ erinnernde Nationalhymne Mandalias. Ein Fahrzeugkonvoi bringt Katharina und Oberst Robert Montgomery (Thomas Tipton), ihren Leibwächter und Chef des mandalianischen Geheimdienstes, zum Hotel „Bayerischer Hof“.

Baby und Herbie beobachten durchs Schlüsselloch, wie Katharina sich nebenan aufs Bett setzt und mit jemand verabredet. Bald darauf erscheint nicht etwa ein heimlicher Liebhaber in der Suite, sondern der bekannte Schweizer Waffenhändler Hugo Raeber (Paul Hubschmid). Aus einem großen Koffer holt er ein zusammenlegbares Modell von Mandalia und zeigt, wie man den Dschungel entlaubt. „Dann kann er sich nirgendwo mehr verstecken, der Guerilla.“ Panzer, Kampfhubschrauber und Schnellfeuerwaffen gehören zu seinem Angebot. Zwischendurch lobt er Katharina, dass sie im Gegensatz zu ihrem Mann den Ernst der Lage erkannt habe und dabei sei, entschlossen gegen die Aufständischen vorzugehen. Die Königin probiert eigenhändig eine Maschinenpistole aus und durchlöchert die Tür, hinter der Baby und Herbie lauern. Die können gerade noch rechtzeitig aus ihrem Zimmer fliehen. Zur gleichen Zeit stimmen Schulkinder vom Hasenbergl auf dem Korridor ein Lied zu Ehren der Königin an. Oberst Montgomery stellt rasch fest, dass vom Nebenzimmer aus spioniert wurde. Aufgebracht verlangt Katharina, dass sich der Ministerpräsident persönlich bei ihr entschuldigt. Staatssekretär Klausthaler (Walter Schmidinger) fragt nach, aber weder der Bundesnachrichtendienst noch der Verfassungsschutz wollen es gewesen sein.

Während der Ministerpräsident in der Staatskanzlei sein heißes Fußbad beendet und mit einem riesigen Blumenstrauß zum Hotel „Bayerischer Hof“ fährt, drängt Mona ihren Freund, Katharinas Waffengeschäfte publik zu machen. Man dürfe die offenbar geplante Liquidierung der Freiheitsbewegung in Mandalia nicht einfach hinnehmen. Baby und Herbie sträuben sich, denn sie befürchten, dass ihnen danach jemand eine Bombe unters Auto legt. Schließlich gibt Baby doch klein bei und diktiert Edda eine Kolumne unter der Überschrift „Königin Kathi plant Völkermord“. In der Staatsoper versammelt sich die Münchner Schickeria zu einem Empfang, den der Ministerpräsident zu Ehren der Königin geben wird. Da sind Zeitungsverkäufer zu hören: „Völkermord in Mandalia!“ Alle starren Friederike von Unruh an und wenden sich dann voller Verachtung von ihr ab. Sie fällt in Ohnmacht.

Der Ministerpräsident schlägt Klausthaler vor, zu Fuß zur Oper hinüberzugehen, aber als der Staatssekretär berichtet, was Baby Schimmerlos in der „MATZ“ geschrieben hat, ordnet der Ministerpräsident an, den Empfang abzusagen, die Fahnen einzuholen und Katharina aufzufordern, das Land unverzüglich zu verlassen. Inzwischen hat auch schon die Königin erfahren, was über sie in der Zeitung steht, und sie beeilt sich, mit Oberst Montgomery zu ihrem Flugzeug zu kommen. Herbie ist bei Mona und Baby. Mona schwärmt: „Morgen seid ihr die Helden des Tages.“ Da droht ein anonymer Anrufer, den Klatschkolumnisten aufzuhängen. Zwei aufgebrachte Männer demolieren Babys weißen Porsche. Und die Bäckerin ruft an, um Mona klarzumachen, dass sie ihr nichts mehr verkaufen werde. Frau von Unruh muss sich beim Ministerpräsidenten und der Direktion des Hotels „Bayerischer Hof“ entschuldigen, fühlt sich wie eine Aussätzige, entehrt und beschmutzt. Sie entlässt Baby Schimmerlos und Herbie Fried auf der Stelle. In der Gebirgshütte, in die Baby und Mona sich zurückgezogen haben, hören sie von Herbie, dass die Auflage der „MATZ“ durch die Enthüllungen über Königin Katharina kräftig gestiegen ist und Frau von Unruh ihre Meinung geändert hat.

[Bearbeiten] Karriere

Erstausstrahlung: 27. Oktober 1986

Baby Schimmerlos und Herbie Fried sind wieder für die Klatschspalte der „MATZ“ zuständig, weil sie jedoch in einer noch nicht veröffentlichungsreifen Geschichte recherchieren, muss Mona anstelle ihres Freundes die Partys der Münchner Schickeria besuchen und ihm am nächsten Morgen darüber berichten. Friederike von Unruh beschwert sich darüber, dass Babys Kolumne seit einiger Zeit vorwiegend aus Gästelisten, Speisefolgen und Archivfotos besteht, obwohl er ständig unterwegs ist. Die beiden Reporter beobachten den Grundbesitzer Karl-Gustav Banz, der jeden Tag um eine Million Mark reicher wird, ohne einen Finger krumm zu machen, allein durch die Verzinsung seines Vermögens. Trotz bitterer Kälte legen sich Baby und Herbie nachts in den Banz gehörenden Wäldern auf die Lauer. Endlich gelingt es ihnen, hinter zwei abgesägten Tannen versteckt nah genug heranzukommen, um die nächtliche Schlittenfahrt des reichen Grundbesitzers zu fotografieren: Lakaien mit Fackeln laufen neben dem Pferdeschlitten her, und an der Schulter von Banz, der sich als König Ludwig II. kostümiert hat, lehnt ein als Frau verkleideter Jüngling. Aufgeregt konstatiert Herbie: „Banz ist also schwul oder bi – oder beides!“ Sex, Perversion, Träume, Geld, Monarchie, Hochfinanz: da sind alle Ingredienzen einer erfolgreichen Sensationsgeschichte beieinander!

Mona ist es leid, von ihrem Freund vernachlässigt zu werden. Sie hat fünf Jahre lang sein Leben geführt und beschwert sich jetzt über seine Egozentrik. Bei einer Party von Toni Schultz’ (Karl Lieffen) lässt sie sich von Peggy Kaufmann (Angelica Domröse), der Exfrau des Plattenproduzenten Nick Toldner, dazu überreden, für die Gäste zu singen. Der Applaus tut ihr gut, und sie willigt in Probeaufnahmen ein, die Peggy ihrem Mann vorspielt. Daraufhin will der viel beschäftigte Produzent Mona kennen lernen und lädt sie ein, ihm vorzusingen. Irritiert folgt Baby ihr zur „Lach- und Schießgesellschaft“ und vernachlässigt dafür sogar die Recherchen über Karl-Gustav Banz. Als er begreift, dass Mona dabei ist, eine Gesangskarriere zu beginnen, rät er ihr davon ab, sich zu blamieren und als ihm die Argumente ausgehen, verbietet er ihr kurzerhand das Singen. Da verlässt sie ihn.

Friederike von Unruh nimmt die Niveaulosigkeit der Klatschspalte nicht länger hin und entlässt Baby Schimmerlos fristlos. Weil er ohnehin keine Lust mehr hat, Kolumnen über die Münchner Schickeria zu schreiben und von einer Karriere als Starjournalist träumt, hat Baby die Geschichte über Karl-Gustav Banz ohne ihr Wissen dem Medienmanager Gregori Wiener (Fritz Muliar) angeboten. Der will jedoch keinen Bericht über die nächtliche Schlittenfahrt eines schwulen Reichen, sondern eine mit Fotos dokumentierte hieb- und stichfeste Reportage über Sexorgien des Millionärs. Also schleichen sich Baby und Herby orientalisch verkleidet zu einem Kostümfest in der Villa von Karl-Gustav Banz. Sie werden allerdings schnell entlarvt und von Herrn Vogel (Paul Baur), dem Sekretär des Hausherrn, in einen Nebenraum geführt. Vogel bietet ihnen einen Koffer mit einer halben Million Mark für ihre Unterschrift auf einer Erklärung, mit der sie sich verpflichten, nichts über Karl-Gustav Banz zu veröffentlichen und ihn nicht mehr zu behelligen. Während Baby frustriert das Haus verlässt, unterschreibt Herbie das Papier und nimmt den Geldkoffer mit. Hinter einem Einwegspiegel verborgen, haben Vogel und Gregori Wiener alles beobachtet. Wiener, der für seinen Verrat ebenfalls einen Koffer voll Geld erhält, nimmt die beiden gescheiterten Reporter in seinem Auto mit in die Stadt zurück.

Schimmerlos geht am Abend zur „Lach- und Schießgesellschaft“, bleibt aber am Nebeneingang stehen. Mit dem Applaus für das Konzert, der durch die Türen zu hören ist, endet die letzte Folge.

[Bearbeiten] Weblinks


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