Schwarze Elster
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Schwarze Elster | |
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Der Fluss in Elsterwerda |
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Daten | |
Lage | Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt (Deutschland) |
Länge | 179 km |
Quelle | Bei Kindisch (Sachsen) an der Kuppe |
Quellhöhe | 317 m ü. NN |
Mündung | Elbe südlich von Elster Sachsen-Anhalt) |
Mündungshöhe | 69 m ü. NN |
Höhenunterschied | 248 m |
Flusssystem | Elbe |
Einzugsgebiet | 5541,4 km² |
Mittelstädte | Hoyerswerda, Senftenberg |
Kleinstädte | Elstra, Kamenz, Wittichenau, Ruhland, Elsterwerda, Bad Liebenwerda, Herzberg, Jessen |
Rechte Nebenflüsse | Hoyerswerdaer Schwarzwasser, Kleine Elster, Schweinitzer Fließ |
Linke Nebenflüsse | Pulsnitz, Große Röder |
Schiffbar | Nein |
Die Schwarze Elster ist ein 179 km[1] langer, rechter Nebenfluss der Elbe in den deutschen Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Der Fluss entspringt im Lausitzer Bergland (Oberlausitz) etwa 1,5 km südlich der zu Elstra gehörenden Ortschaft Kindisch an der Nordostflanke der 396 m hohen Kuppe. Von hier ab fließt die Schwarze Elster zunächst in nördlicher Richtung durch Elstra, Kamenz, Milstrich (Ortsteil von Oßling) und Wittichenau, ab Hoyerswerda fließt sie Richtung Westen nach Elsterheide. Im weiteren Verlauf passiert sie nach 63 Kilometern die sächsisch-brandenburgische Grenze und fließt durch Senftenberg, Ruhland, Lauchhammer nach Elsterwerda. Ab hier fließt sie in nordwestlicher Richtung durch Bad Liebenwerda, Herzberg und Jessen und mündet bei der Gemeinde Elster (Elbe) (Flusskilometer 198,5) in die Elbe.
Die wichtigsten Nebenflüsse der Schwarzen Elster sind das Hoyerswerdaer Schwarzwasser, die Pulsnitz, die Große Röder, die Kleine Elster und das Schweinitzer Fließ.
[Bearbeiten] Nebenflüsse
Linke Nebenflüsse | Rechte Nebenflüsse |
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[Bearbeiten] Geologie
Das zum Lausitzer Bergland gehörende Quellgebiet der Schwarzen Elster ist gekennzeichnet durch Granite und Grauwacken des variszischen Grundgebirges. Der Anteil des Mittelgebirgsabschnittes mit einem durchschnittlichen Sohlgefälle von 10,6 ‰ ist jedoch gering. Unterhalb von Kamenz durchfließt die Schwarze Elster ein vorwiegend durch die pleistozänen Ablagerungen der Elster- und Saalekaltzeit geprägtes Gebiet. Ab Hoyerswerda bis zu ihrer Mündung in die Elbe durchfließt sie mit einem durchschnittlichen Sohlgefälle von 0,4 ‰ das 20 bis 30 km breite warthezeitliche Lausitzer Urstromtal. Das Flussbett ist in diesem Bereich in fluvialen Sanden angelegt. Die Wasserscheide zum nördlich gelegenen Einzugsgebiet von Havel und Spree bildet der Lausitzer Grenzwall. Hier stehen in erster Linie glazifluviale Ablagerungen an.
Die tertiären Braunkohlenvorkommen zwischen Hoyerswerda und Lauchhammer sind von wirtschaftlicher Bedeutung.
[Bearbeiten] Die Elsterregulierung
Die Siedlungen an der Schwarzen Elster litten seit deren Gründungen an häufigen Überschwemmungen. Kurfürst August von Sachsen versuchte, nachdem zunehmend Klagen über Flutschäden gemeldet wurden, den Fluss mit Hilfe seiner Verordnung von Mühlensachen (mitgeteilt im Codicis Augustei, am 11. September 1561) zu regulieren. In dieser Verordnung wurde die Schwarze Elster in 170 Abschnitte eingeteilt. Jede Elstermühle erhielt genaue Vorschrift, wieweit das Wasser einzudämmen sei, wie hoch die Schutzbretter sein dürften usw. Jedoch erwiesen sich diese Maßnahmen als ungeeignet, Überschwemmungen zu verhindern.
1815 kamen viele Gebiete entlang des Flusses zum Königreich Preußen. Die preußische Provinzialregierung versuchte schon 1817, Pläne für eine Regulierung zu entwickeln, aber erst 1852 wurde der Verband zur Regulierung der schwarzen Elster gegründet. Am 10. Mai des Jahres begannen bei Zeischa die ersten Erdarbeiten. In den folgenden Jahren waren bis zu 1.200 Arbeiter eingesetzt, die die Regulierungsarbeiten auf einer Länge von 90 Kilometer bis 1863 zu beenden. Dabei wurden 80.000 Morgen Sumpfgelände nutzbar gemacht und auch das Wechselfieber verschwand. 1853 ließ Graf von Einsiedel, Besitzer des damaligen Eisenhüttenwerks in Lauchhammer, die Plessaer Schifffahrtsschleuse anlegen, um dadurch die Strecke Mückenberg (heute Lauchhammer-West) - Wahrenbrück für seine Schiffe schiffbar zu machen. 20 Jahre verkehrten so Segelschiffe auf dieser Strecke, um Raseneisenstein für die Verhüttung zu transportieren. Mit zunehmender Versandung wurde dieser Schiffsverkehr jedoch unrentabel und bald darauf eingestellt. 1876 wurde dann die Plessaer Schleuse abgebaut.
Der 1827 bei Wahrenbrück errichtete Binnengraben war ebenfalls wasserwirtschaftlich begründet.
1927 wurde das Bett der Schwarzen Elster ausgebaggert. 1949 wurde ein Pumpwerk oberhalb Wahrenbrücks errichtet.[2]
[Bearbeiten] Namensvetter
Der Name Elster hat nichts mit dem Vogel zu tun, er gehört vielmehr mit seiner Grundform Al-astra oder Al-istra zum indogermanischen el-/ol- für „fließen“, „strömen“. Flussnamen, die auf die gleiche Grundform zurückgehen, finden sich in ganz Europa (z.B. Alster). Mit der aus Tschechien im Elstergebirge entspringenden und in die Saale fließenden Weißen Elster kommt die Schwarze Elster nicht in Berührung. Die Beinamen „weiß“ und „schwarz“ erhielten die Flüsse zur Unterscheidung.
[Bearbeiten] Ökologische Situation
Das Landesumweltamt stuft die Gewässerstruktur als sehr stark bis vollständig verändert ein. Das Umweltbundesamt bewertet die Wasserqualität mit den Stufen II bis IV (kritisch belastet).
Siehe auch: Liste der Gewässer in Sachsen, Liste der Gewässer in Brandenburg, Liste der Gewässer in Sachsen-Anhalt
[Bearbeiten] Hinweis
Die Angaben der Flusslängen können variiern, da der Fluss im Laufe der Zeit öfters sein Flussbett durch Regulierungsmaßnahmen, z.B. durch den Braunkohlenabbbau und damit seine Länge geändert hat. Dies trifft übrigens nicht nur auf die Schwarze Elster zu.
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ http://www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/171866
- ↑ Heimatkundeblätter für Wahrenbrück und Umgebung 1957