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Schwarze Elster – Wikipedia

Schwarze Elster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Schwarze Elster
Der Fluss in Elsterwerda

Der Fluss in Elsterwerda

Daten
Lage Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt (Deutschland)
Länge 179 kmdep1
Quelle Bei Kindisch (Sachsen) an der KuppeVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe 317 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-QUELLE_fehlt
Mündung Elbe südlich von Elster Sachsen-Anhalt)Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSKOORDINATE_fehlt
Mündungshöhe 69 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-MÜNDUNG fehlt
Höhenunterschied 248 mdep1
Flusssystem Elbe
Einzugsgebiet 5541,4 km²dep1
Mittelstädte Hoyerswerda, Senftenberg
Kleinstädte Elstra, Kamenz, Wittichenau, Ruhland, Elsterwerda, Bad Liebenwerda, Herzberg, Jessen
Rechte Nebenflüsse Hoyerswerdaer Schwarzwasser, Kleine Elster, Schweinitzer Fließ
Linke Nebenflüsse Pulsnitz, Große Röder
Schiffbar Nein

Die Schwarze Elster ist ein 179 km[1] langer, rechter Nebenfluss der Elbe in den deutschen Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Der Fluss entspringt im Lausitzer Bergland (Oberlausitz) etwa 1,5 km südlich der zu Elstra gehörenden Ortschaft Kindisch an der Nordostflanke der 396 m hohen Kuppe. Von hier ab fließt die Schwarze Elster zunächst in nördlicher Richtung durch Elstra, Kamenz, Milstrich (Ortsteil von Oßling) und Wittichenau, ab Hoyerswerda fließt sie Richtung Westen nach Elsterheide. Im weiteren Verlauf passiert sie nach 63 Kilometern die sächsisch-brandenburgische Grenze und fließt durch Senftenberg, Ruhland, Lauchhammer nach Elsterwerda. Ab hier fließt sie in nordwestlicher Richtung durch Bad Liebenwerda, Herzberg und Jessen und mündet bei der Gemeinde Elster (Elbe) (Flusskilometer 198,5) in die Elbe.

Die wichtigsten Nebenflüsse der Schwarzen Elster sind das Hoyerswerdaer Schwarzwasser, die Pulsnitz, die Große Röder, die Kleine Elster und das Schweinitzer Fließ.

[Bearbeiten] Nebenflüsse

Linke Nebenflüsse Rechte Nebenflüsse
  • Kesselwasser, vor Elstra auf 197 m
  • Schwasdorfer Wasser, bei Schiedel auf 144 m
  • Rocknitzgraben, bei Skaska auf 138 m
  • Kossacksgraben, bei Neuwiese auf 114 m
  • Schleichgraben, bei Großkoschen auf 103 m
  • Ruhlander Schwarzwasser, bei Ruhland auf 95 m
  • Sieggraben (Fluss), nach Ruhland auf 94 m
  • Pulsnitz, bei Elsterwerda auf 88,5 m
  • Röderkanal, Haida auf 87 m
  • Große Röder, bei Prieschka auf 86,7 m
  • Kleine Röder (Schwarzgraben), bei Bad Liebenwerda auf 86,3 m
  • Neugraben (Fluss), bei Grabo auf 71 m
  • Jauer (Fluss), bei Deutschbaselitz auf 148 m
  • Klosterwasser, bei Kotten auf 128 m
  • Ralbitzer Teichwasser, vor Hoske auf 127 m
  • Hoyerswerdaer Schwarzwasser, bei Hoyerswerda auf 126 m
  • Rainitza, bei Buchwalde (Senftenberg) auf 100 m
  • Pößnitz, bei Schwarzheide 97 m
  • Hammergraben, bei Plessa auf 90 m
  • Kleine Elster, bei Wahrenbrück auf 84 m
  • Schweinitzer Fließ, bei Schweinitz auf 71,3 m

[Bearbeiten] Geologie

Das zum Lausitzer Bergland gehörende Quellgebiet der Schwarzen Elster ist gekennzeichnet durch Granite und Grauwacken des variszischen Grundgebirges. Der Anteil des Mittelgebirgsabschnittes mit einem durchschnittlichen Sohlgefälle von 10,6 ‰ ist jedoch gering. Unterhalb von Kamenz durchfließt die Schwarze Elster ein vorwiegend durch die pleistozänen Ablagerungen der Elster- und Saalekaltzeit geprägtes Gebiet. Ab Hoyerswerda bis zu ihrer Mündung in die Elbe durchfließt sie mit einem durchschnittlichen Sohlgefälle von 0,4 ‰ das 20 bis 30 km breite warthezeitliche Lausitzer Urstromtal. Das Flussbett ist in diesem Bereich in fluvialen Sanden angelegt. Die Wasserscheide zum nördlich gelegenen Einzugsgebiet von Havel und Spree bildet der Lausitzer Grenzwall. Hier stehen in erster Linie glazifluviale Ablagerungen an.

Die tertiären Braunkohlenvorkommen zwischen Hoyerswerda und Lauchhammer sind von wirtschaftlicher Bedeutung.

[Bearbeiten] Die Elsterregulierung

Die Siedlungen an der Schwarzen Elster litten seit deren Gründungen an häufigen Überschwemmungen. Kurfürst August von Sachsen versuchte, nachdem zunehmend Klagen über Flutschäden gemeldet wurden, den Fluss mit Hilfe seiner Verordnung von Mühlensachen (mitgeteilt im Codicis Augustei, am 11. September 1561) zu regulieren. In dieser Verordnung wurde die Schwarze Elster in 170 Abschnitte eingeteilt. Jede Elstermühle erhielt genaue Vorschrift, wieweit das Wasser einzudämmen sei, wie hoch die Schutzbretter sein dürften usw. Jedoch erwiesen sich diese Maßnahmen als ungeeignet, Überschwemmungen zu verhindern.

1815 kamen viele Gebiete entlang des Flusses zum Königreich Preußen. Die preußische Provinzialregierung versuchte schon 1817, Pläne für eine Regulierung zu entwickeln, aber erst 1852 wurde der Verband zur Regulierung der schwarzen Elster gegründet. Am 10. Mai des Jahres begannen bei Zeischa die ersten Erdarbeiten. In den folgenden Jahren waren bis zu 1.200 Arbeiter eingesetzt, die die Regulierungsarbeiten auf einer Länge von 90 Kilometer bis 1863 zu beenden. Dabei wurden 80.000 Morgen Sumpfgelände nutzbar gemacht und auch das Wechselfieber verschwand. 1853 ließ Graf von Einsiedel, Besitzer des damaligen Eisenhüttenwerks in Lauchhammer, die Plessaer Schifffahrtsschleuse anlegen, um dadurch die Strecke Mückenberg (heute Lauchhammer-West) - Wahrenbrück für seine Schiffe schiffbar zu machen. 20 Jahre verkehrten so Segelschiffe auf dieser Strecke, um Raseneisenstein für die Verhüttung zu transportieren. Mit zunehmender Versandung wurde dieser Schiffsverkehr jedoch unrentabel und bald darauf eingestellt. 1876 wurde dann die Plessaer Schleuse abgebaut.

Der 1827 bei Wahrenbrück errichtete Binnengraben war ebenfalls wasserwirtschaftlich begründet.

1927 wurde das Bett der Schwarzen Elster ausgebaggert. 1949 wurde ein Pumpwerk oberhalb Wahrenbrücks errichtet.[2]

[Bearbeiten] Namensvetter

Der Name Elster hat nichts mit dem Vogel zu tun, er gehört vielmehr mit seiner Grundform Al-astra oder Al-istra zum indogermanischen el-/ol- für „fließen“, „strömen“. Flussnamen, die auf die gleiche Grundform zurückgehen, finden sich in ganz Europa (z.B. Alster). Mit der aus Tschechien im Elstergebirge entspringenden und in die Saale fließenden Weißen Elster kommt die Schwarze Elster nicht in Berührung. Die Beinamen „weiß“ und „schwarz“ erhielten die Flüsse zur Unterscheidung.

Schwarze Elster in Bad Liebenwerda
Schwarze Elster in Bad Liebenwerda

[Bearbeiten] Ökologische Situation

Das Landesumweltamt stuft die Gewässerstruktur als sehr stark bis vollständig verändert ein. Das Umweltbundesamt bewertet die Wasserqualität mit den Stufen II bis IV (kritisch belastet).

Siehe auch: Liste der Gewässer in Sachsen, Liste der Gewässer in Brandenburg, Liste der Gewässer in Sachsen-Anhalt

[Bearbeiten] Hinweis

Die Angaben der Flusslängen können variiern, da der Fluss im Laufe der Zeit öfters sein Flussbett durch Regulierungsmaßnahmen, z.B. durch den Braunkohlenabbbau und damit seine Länge geändert hat. Dies trifft übrigens nicht nur auf die Schwarze Elster zu.

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. http://www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/171866
  2. Heimatkundeblätter für Wahrenbrück und Umgebung 1957


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