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Schloss Reckahn – Wikipedia

Schloss Reckahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schloss Reckahn (um 2006)
Schloss Reckahn (um 2006)
Das alte Gutshaus mit Renaissancegiebel (2007)
Das alte Gutshaus mit Renaissancegiebel (2007)

Das Schloss Reckahn steht in der Ortschaft Reckahn, einem Ortsteil der Gemeinde Kloster Lehnin im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Es liegt etwa zehn Kilometer südlich der Stadt Brandenburg am Ufer der Plane. Das Schloss beherbergt seit 2001 das Rochow-Museum. Zum Museum gehört die ehemalige Reckahner Schule, die heute das Schulmuseum Reckahn beherbergt und das Wirken des Schulreformers Friedrich Eberhard von Rochow und des ersten Reckahner Lehrers Heinrich Julius Bruns ehrt. Das Schulmuseum dokumentiert außerdem sehr anschaulich die Schulausstattung und den Schulalltag bis in die jüngere Vergangenheit.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Das Schloss

[Bearbeiten] Entwicklung bis ins 17. Jahrhundert

Das Gut Reckahn gehörte zum Besitz der weit verzweigten Familie von Rochow, einem der ältesten Adelsgeschlechter in der Mark Brandenburg. 1351 wurde Reckahn unter der Bezeichnung Rickan in einem Lehnsbrief von Golzow als Besitz der Familie von Rochow benannt. Zu dieser Zeit gab es einen befestigten Platz Dusterreckahn, etwa einen Kilometer vom heutigen Schloss entfernt, der wohl der Familiensitz war. Diese Anlage war spätestens 1420 zerstört.

Ein spätmittelalterlicher Vorgängerbau der heutigen Schlossbauten wird an der Stelle des heutigen Schlosses vermutet. Denn erst 1605 entstand das so genannte „alte Herrenhaus“ mit einem Renaissancegiebel. Er wurde für Tobias von Rochow durch einen namentlich nicht bekannten Wittenberger Baumeister errichtet. Dieses Gebäude liegt heute nördlich des späteren Barockbaus. Nach der Errichtung des neuen Herrenhauses wurde es weiter von der Familie genutzt und als Gutshaus bezeichnet.

[Bearbeiten] Blütezeit im 18. Jahrhundert

Im Jahre 1713 übernahm der spätere preußische Kriegsminister Friedrich Wilhelm von Rochow die Güter Reckahn, Meßdunk, Goltin, Rotscherlinde und Krahne. Friedrich Wilhelm ließ sich in den Jahren 1726 bis 1730 das heutige, äußerlich weitgehend unveränderte Schloss durch einen unbekannten Architekten im Schlüterschen Barockstil errichten. Zeitgleich entstand vermutlich auf der Ostseite des Hauses auch ein barocker Ziergarten. Der ungewöhnliche Putzbau ist eine etwa 30 Meter lange, eingeschossige Dreiflügelanlage mit beiderseits aus der Fassade fluchtenden Stummelflügeln unter einem Mansarddach. Seine architektonische Besonderheit ist ein zweigeschossiger, wie ein Corps de Logis hervorgehobener Mitteltrakt, in dem sich das Treppenhaus und die beiden Säle befinden. Die sich über 11 Fensterachsen erstreckende Fassade ist durch Rustifizierungen, aufgeputzte Pilaster, Kaff- und Sockelgesimse mit Konsolen etc. zurückhaltend gegliedert.

Weitaus größere Bekanntheit als Friedrich Wilhelm erlangte sein Sohn Friedrich Eberhard von Rochow, der das Anwesen im Jahre 1760 übernahm. Er erwarb sich durch seine agrarischen und vor allem pädagogischen Reformen sowie seine schriftstellerischen und aufklärerischen Aktivitäten Berühmtheit. Als Halberstädter Domherr hatte er u. a. Kontakt zu dem Intellektuellenzirkel um Johann Wilhelm Ludwig Gleim und er verkehrte mit Persönlichkeiten wie Christian Fürchtegott Gellert, Friedrich Nicolai, Johann Bernhard Basedow und dem preußischen Innenminister von Redlitz. Besondere Verdienste erwarb er sich mit der Reform seiner Landschulen. Unter seinen zahlreichen Schriften errang sein Kinderfreund, Ein Lehrbuch zum Gebrauch in Landschulen europäischen Rang. Seinem Reckahner Lehrer Heinrich Julius Bruns ließ er im Schlosspark ein Denkmal setzen. Das Rochow-Museum widmet sich im Schloss und im restaurierten Schulhaus dem Wirken dieses Mannes. Friedrich Eberhard von Rochow begann auch mit der Umwandlung des Lustgartens in einen u. a. als Wildgehege genutzten „Thiergarten“ und einen Obstgarten. Im 19. Jahrhundert erfolgte die Umwandlung in den nach der Wende wiederhergestellten „englischen“ Landschaftspark.

[Bearbeiten] Weitere Entwicklung

Schloss Reckahn (um 1920)
Schloss Reckahn (um 1920)

Da Friedrich Eberhard kinderlos starb, fiel das Anwesen 1805 an eine Erbengemeinschaft aus Familienmitgliedern. Aber weiterhin bewohnten und bewirtschafteten Mitglieder der Familie das Gut Reckahn bis 1945. Der letzte Gutsherr war der 1945 verstorbene Friedrich Leopold Harry von Rochow. Die letzte Bewohnerin aus der Familie war Felicitas von Rochow.

1945 wurde das Schloss von der Roten Armee als Unterkunft genutzt und unter der Militäradminstration wurde der Besitz der Familie von Rochow 1946 enteignet. Die Soldaten zogen 1946 ab. Das Schlossinventar ist bis auf wenige Reste nicht mehr vorhanden. Das Archiv des Gutes wurde weitgehend erhalten und befindet sich heute im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam.

Nach dem Abzug der Soldaten wurde das baulich zunächst unveränderte Herrenhaus sofort als Schule genutzt. Das alte Gutshaus und ein ehemaliger Stall wurden zu Wohnhäusern umgestaltet, die übrigen Wirtschaftsgebäude abgerissen, so dass der ursprüngliche Charakter eines Landguts heute nicht mehr erkennbar ist. Im Inneren des Herrenhauses wurden später die DDR-typischen „funktionellen Modernisierungen“ vorgenommen. Insbesondere entstanden Fachkabinette für die Schule und eine Zentralheizung wurde installiert. Nach der Schließung der Schule im Jahre 1996 und des Hortes im Jahre 1998 wurde das Haus restauriert. Einige Räume, vor allem das Treppenhaus, wurden dem ursprünglichen Zustand nachempfunden und die Ausstellungsräume museal neu gestaltet. Seit dem 4. August 2001 ist die Dauerausstellung Vernunft fürs Volk – Friedrich Eberhard von Rochow Kern des Schlossmuseums Reckahn. Sie ehrt das Lebenswerk des Reformers auf vielen Gebieten, nicht nur im Schulwesen des Königreiches Preußen.

[Bearbeiten] Schlossmuseum oder Rochow-Museum

Mitte 1999 entstand für das Schloss das heutige Nutzungskonzept: Schloss, Kirche und Schulhaus bilden ein Ensemble der Schul- und Bildungsgeschiche in Brandenburg und Preußen bilden. Dazu arbeiten zusammen: das Land Brandenburg, der Kreis Potsdam-Mittelmark, der Förderverein Historisches Reckahn und die Universität Potsdam.

Die Dauerausstellung mit dem Titel Vernunft fürs Volk im Schloss widmet sich der Familie von Rochow und vor allem dem Werk des Agrar- und Bildungsreformers Freiedrich Eberhard von Rochow.

Im Gartensaal beginnt der Rundgang. Hier verdeutlichen vier Büsten, wer besonders wichtig für die Reformen war.

Kriegerdenkmal
Kriegerdenkmal

Ein nachempfundenes Gespräch dieser 4 Personen führt den Besucher in das Thema ein.

In zwei Räumen wird das Wirken des Agrarreformers dargestellt. 4 Räume widmen sich dem pädagogischen Werk.

[Bearbeiten] Das Umfeld des Schlosses

Das Schloss liegt am Nordrand der Ortschaft Reckahn. Auf dem Platz vor dem Schloss steht ein Mahnmal zur Erinnerung an die Gefallenen der Weltkriege.

Ein Kriegsdenkmal besonderer Art ist die Reckahner Pyramide. Sie wurde wahrscheinlich unter Friedrich Eberhard von Rochow errichtet. Eine Gedenktafel aus dem Jahr 1760 teilt mit: „Zum Gedenken des großen Heerlagers unter Friedrich dem Großen zum unersetzten Schaden der umliegenden Güter von 29 247 Talern“. Diese Tafel wurde, nachdem sie seit Kriegsende verschollen war, 1992 erneuert und wieder an der Pyramide angebracht.

Eine weitere Gedenktafel an der Pyramide erinnert seit 1907 an die Aufstellung des Husaren-Regiments Nr. 5 - Die Schwarzen Husaren. Diese Einheit unter Major Mackrodt wurde im September 1741 im großen Heerlager gebildet.

Südlich und östlich des Schlosses liegt der Schlosspark. Am Südende des Parks steht in einer Sichtachse zum Schloss die Schloss- und Dorfkirche. Hinter der Kirche steht das historische Schulhaus, das heutige Schulmuseum Reckahn.

[Bearbeiten] Der Schlosspark

Denkmal für den Lehrer Heinrich Julius Bruns im Schlosspark
Denkmal für den Lehrer Heinrich Julius Bruns im Schlosspark

Mit dem Schlossneubau entstand um 1730 auch der drei Hektar große Park als barocke Gartenanlage. Die weitere Gestaltung erfolgte um 1800 unter Friedrich Eberhard von Rochow. Zu dieser Zeit wurde der Park auch als Thiergarten bezeichnet und ein Obstgarten wurde angelegt. Es entstand ein Landschaftsgarten nach englischen Vorbild. Dieser Zustand wurde nach 1990 wieder hergestellt.

Im Westen und Süden wird der Park durch die Plane begrenzt. Eine Brücke am Südende führt zur Dorf- und Schlosskirche. Im Westen des Parks verband ein Graben zwei Karpfenteiche mit der Plane. Dieser Graben wurde durch eine geschwungene Holzbrücke überquert. Graben und Teiche wurden 1963 im Zuge der Regulierung der Plane und zu Gunsten einer neuen Teichwirtschaft bei Reckahn zugeschüttet.

Im Süden des Parks befindet sich das Denkmal für Heinrich Julius Bruns. Es erinnert mit den Worten „Er war ein Lehrer“ an den Praktiker der Schulreform.

Zwischen 1898 und 1910 wurde im Park ein Erbbegräbnis der Familie von Rochow errichtet. 14 Familienmitglieder wurden bis 1945 hier beigesetzt. Das Gebäude ist sanierungsbedürftig.

[Bearbeiten] Die Dorf- und Schlosskirche

Siehe Hauptartikel: Dorf- und Schlosskirche Reckahn

Die für das Dorf Reckahn recht groß geratene Dorf- und Schlosskirche entstand zwischen 1739 und 1741. Das äußere Erscheinungsbild und vor allem ihre Inneneinrichtung entspricht noch weitgehend dem Zustand zur Bauzeit.

[Bearbeiten] Schule und Schulmuseum

Siehe Hauptartikel: Schulmuseum Reckahn

Neben der Kirche befindet sich das Schulhaus von 1743. Es ist heute ein Schulmuseum und eine Gedenkstätte für den Pädagogen Friedrich Eberhard von Rochow.

[Bearbeiten] Literatur

  • Reckahn – Das Rochowsche Gutsdorf in der Mark, herausgegeben vom Förderverein Historisches Reckahn e.V. und der Gemeinde Reckahn, Selbstverlag, Reckahn 2001, ohne ISBN
  • Sibylle Badstübner-Gröger (Hrsg.): Schlösser und Gärten der Mark – Reckahn, veröffentlicht für den Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e. V., 2. Auflage 2002, Selbstverlag, ohne ISBN

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Schloss Reckahn – Bilder, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 20′ 13″ N, 12° 32′ 24″ O


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