Rudolf Gramlich
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Rudolf Gramlich (* 6. Juni 1908 in Frankfurt am Main; † 14. März 1988 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Fußballspieler.
Er begann seine Karriere bei FC Borussia Frankfurt, spielte kurz bei den Sportfreunden Freiberg, Sachsen, bevor er zu Eintracht Frankfurt wechselte.
Gramlich bestritt zwischen 1931 und 1936 22 Länderspiele für Deutschland. Mit der Deutschen Nationalmannschaft belegte er bei der Fußballweltmeisterschaft 1934 in Italien den dritten Platz. Bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin war er Kapitän der Nationalmannschaft.
Er galt als Gentleman am Ball. Gramlich hatte eine feine Technik, gepaart mit überragender Spielintelligenz und sehr sicherem Stellungsspiel im Stil eines Carl Riegel. 1936 nach der Olympia-Niederlage gegen Norwegen aus Verärgerung über die unberechtigte Kritik an Reichstrainer Dr. Otto Nerz ist er aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.
National feierte er seine bedeutenden Erfolge mit Eintracht Frankfurt. 1932 bestritt man das Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegen FC Bayern München, verlor allerdings mit 2:0. Im Jahr drauf verlor man bereits im Halbfinale gegen den späteren Meister Fortuna Düsseldorf deutlich mit 4:0.
Von 1939 bis 1942, sowie von 1955 bis 1970 fungierte er als Vorsitzender bzw. Präsident von Eintracht Frankfurt. Von 1967 bis 1974 war er darüber hinaus Vorsitzender des DFB-Bundesliga-Ausschusses. Im Dritten Reich spielte Rudolf Gramlich eine fragwürdige Rolle: Er gehörte 1939/40 einem Totenkopfregiment der Waffen-SS an und stand im Verdacht, an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein. Die Eintracht-Legende galt den alliierten Behörden zunächst als "Hauptschuldiger", wurde in einem Spruchkammerverfahren 1947 aber mangels Beweisen als minderbelastet eingestuft und aus der Internierungshaft entlassen.
[Bearbeiten] Literatur
- Matthias Thoma: Wir waren die Juddebubbe, 2007
[Bearbeiten] Siehe auch
Personendaten | |
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NAME | Gramlich, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1908 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 14. März 1988 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |