Ron Freeman

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ronald John Freeman II. (* 12. Juni 1947 in Elizabeth, New Jersey) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Leichtathlet. Er gewann 1968 in Mexiko-Stadt zwei Olympische Medaillen. Er war der schnellste Läufer beim Weltrekord der 4x400-Meter-Staffel, der nahezu 24 Jahre hielt.

Der 1,83 m große Ron Freeman gewann nie einen Einzeltitel bei US-Meisterschaften. Seine einzige Saison in der Weltklasse war die Olympiasaison 1968. Die Olympia-Qualifikation der US-Amerikaner wurde in Echo Summit in 2250 Meter Höhe über dem Meeresspiegel ausgetragen, um die Bedingungen von Mexiko-Stadt zu simulieren. Im Endlauf über 400 Meter siegte Lee Evans in 44,0 Sekunden vor Larry James in 44,1 Sekunden, beide blieben damit deutlich unter dem Weltrekord, den Tommie Smith mit 44,5 Sekunden hielt. Ron Freeman konnte sich in 44,6 Sekunden knapp vor Vincent Matthews in 44,8 Sekunden als dritter Einzelstarter qualifizieren.

Bei den Olympischen Spielen liefen alle drei US-Amerikaner in den Vorläufen eher verhalten, qualifizierten sich aber ohne jegliche Probleme für das Finale am 18. Oktober 1968. Dieses Finale war dann das schnellste 400-Meter-Rennen bis dahin. Evans gewann in 43,86 Sekunden vor James in 43,97 Sekunden und Freeman in 44,41 Sekunden, während die anderen Finalteilnehmer jenseits der 45-Sekunden-Grenze ins Ziel kamen. Der Weltrekord von Lee Evans wurde erst 1988 von Harry Reynolds unterboten.

Noch länger hielt sich der Weltrekord, den die US-amerikanische 4x400-Meter-Staffel am 20. Oktober im Finale aufstellte. Vincent Matthews, Ron Freeman, Larry James und Lee Evans unterboten in 2:56,16 Minuten den alten Weltrekord um 3,8 Sekunden, auch die zweitplatzierte Staffel aus Kenia blieb unter dem alten Weltrekord. Die schnellste Teilstrecke in der Staffel war Ron Freeman in 43,2 Sekunden gelaufen, womit er dem kenianischen Läufer Hezekiah Nyamau nicht nur die Führung von rund drei Metern abnahm. Er übergab mit 20 Metern Vorsprung den Staffelstab an James. Bei der Siegerehrung präsentierten sich die vier farbigen Amerikaner mit Baretten und erhobenen Fäusten als Anhänger der Black-Power-Bewegung.

Erst die US-Staffel bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul stellte den Weltrekord ein, wobei Seoul nahezu auf Meereshöhe liegt. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde der langlebigste Weltrekord von 1968 dann unterboten.