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Revolverheld – Wikipedia

Revolverheld

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die historische Bedeutung des Begriffs. Es gibt auch einen Artikel zur gleichnamigen Pop-Rockband Revolverheld (Band).

Revolverheld (engl. gunslinger oder gunfighter) war die Bezeichnung für eine Person im Wilden Westen, die den Ruf hatte, gut mit dem Revolver umgehen zu können.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der Ursprung des englischen Begriffs

Der entsprechende englische Begriff taucht dem Random House Historical Dictionary of American Slang zufolge zuerst im Jahre 1928 im Roman „Whispering Range“ von Haycox auf. Er wurde bald von weiteren Western-Autoren übernommen und entwickelte sich zu einem allgemein üblichen Begriff. In der Einleitung seines Romans „The Shootist“ schreibt Glendon Swarthout, dass die Worte „gunslinger“ oder „gunfighter“ moderne Begriffe seien und die damals üblicheren Bezeichnungen „gunman“, „pistoleer“ oder „shootist“ lauteten. Bezüglich des Begriffs „gunslinger“ hatte Swarthout recht. Die Bezeichnung „Gunfighter“ wurde jedoch bereits durch Bat Masterson in den von ihm geschriebenen Zeitungsartikeln über seine Erfahrungen im Wilden Westen verwendet.

[Bearbeiten] Anwendung des Begriffs

Der Begriff Held muss in diesem Fall nicht mit dem allgemeinen Verständnis eines Helden übereinstimmen. Es geht vornehmlich um die Bewunderung des Geschicks einer Person im Umgang mit der Waffe, die häufig zu einem Mythos wurde. Die Brutalität, die die Taten der Revolverhelden mit sich brachten, rückt dabei meistens in den Hintergrund. So entstanden Geschichten und Anekdoten um diese Personen, die oft umstritten und meistens nicht mehr nachweisbar sind.

[Bearbeiten] Entwicklung

Smith & Wesson No 1 1/2, so ein Modell wurde z. B. von Cole Younger verwendet
Smith & Wesson No 1 1/2, so ein Modell wurde z. B. von Cole Younger verwendet

Grundlegend ist zu sagen, dass der Name „Wilder Westen“ nicht von ungefähr kommt. Im beginnenden 19. Jahrhundert trieb es die Menschen in den Westen der USA, um neue Gebiete zu erschließen. Diese Wege waren gefährlich, es gab wilde Tiere, Indianer und Banditen, die es den frühen Siedlern schwer machten. So wurde es bald üblich, dass man neben einem Gewehr auch eine kompaktere Faustfeuerwaffe mit sich trug. Nach der Weiterentwicklung des Revolvers durch Samuel Colt in den 1830er Jahren und dessen erfolgreicher Massenproduktion in den 1840er bis 1860er Jahren waren bald viele der Westmänner mit einem Revolver ausgestattet. Diese Tatsache allein reicht noch nicht aus, von einem Revolverhelden zu sprechen, aber bald gab es Namen, die recht rasch bekannt wurden.

Nachdem der Sezessionskrieg vorbei war, gab es eine recht hohe Dichte an Revolvern bei der amerikanischen Bevölkerung. In dieser Zeit wurden einige Legenden bekannt: Wyatt Earp, Wild Bill Hickok, John Wesley Hardin oder Jesse James, um nur einige zu nennen.

Einen Revolverheld im engeren Sinn könnte man in folgende Kategorien unterteilen:

Während der Weidekriege in den 1870er und 1880er Jahren waren viele Männern als Angestellte einer Ranch in blutige Auseinandersetzungen um Weideflächen verwickelt. Entweder waren es jene Sorte von Menschen, die im Auftrag töteten, oder Cowboys, die sich in diesen Wirren zu Verbrechern entwickelten. Ein gutes Beispiel ist hier Billy the Kid: Ursprünglich in den Weidekrieg von Lincoln County verwickelt, wurde er recht bald zu einem kaltblütigen Viehdieb und Mörder. Ein Revolverheld konnte also ein Gesetzloser, Bandit oder Mörder sein, der die weitestgehend unbesiedelten Flächen des Wilden Westens nutzte, um sich zu verstecken und von dort aus regelmäßig Überfälle auf die Bevölkerung zu verüben.

Diesen Verbrechern gegenüber standen die Männer des Gesetzes wie Pat Garrett und Wyatt Earp. Einige von ihnen vertraten das Gesetz rechtmäßig als Sheriff oder Marshal. Andere wiederum verdienten sich als Kopfgeldjäger, dessen Aufgabe es war, die Gesetzlosen zu stellen und sie entweder zu töten oder der Justiz zuzuführen. Letztlich waren dies aber Männer, die das Gesetz auf eigene Faust verteidigten, aus Rache oder aufgrund des eigenen Gerechtigkeitssinns und somit Selbstjustiz übten (vergl. Vigilanten).

Revolverhelden tauchten häufig im Zusammenhang mit dem Beruf des Cowboys auf. Der lange und harte Arbeitsalltag führte dazu, dass die Cowboys in den Städten ausgelassen feierten und schnell in gefährliche Situationen gerieten. Nicht selten waren Schießereien die Folge.

Später entwickelten sich aus der Begeisterung um den Mythos des Revolverhelden Sportschützen, die vor Publikum ihr Können mit der Waffe vorführten. In den Wild-West-Filmen wird häufig ein falsches und dramatisiertes Bild des Revolverhelden gezeichnet.

[Bearbeiten] Das Tragen der Waffe

Grundsätzlich ist die Darstellung in Westernfilmen oder Westernromanen falsch, dass die Revolverhelden häufig ihre Waffe in einem Holster an einem tief an der Hüfte sitzenden Gürtel tragen, um so die Waffe schnell und in einer fließenden Bewegung zu ziehen.

Die Holster waren meist sehr schlicht gehalten. Manche hatten Aufnahmen für zusätzliche Patronen. Meist wurden sie auf normaler Gürtelhöhe getragen. Der Revolver befand sich also deutlich über der Hüfte. Außerdem wurde von vielen auch der so genannte „Cross Draw“ bevorzugt. Der Revolver wird mit dem Griff nach vorne auf der gegenüberliegenden Seite der Schusshand getragen. Ein Rechtshänder zieht die Waffe von links nach rechts aus dem Holster. Vorteil dieser Vorgehensweise war ein schnelles und sicheres Ziehen der Waffe, auch mit einem längeren Lauf. James Butler "Wild Bill" Hickok trug seine Waffen auf diese Weise. Allerdings zog er seine Waffen - zwei gravierte Colt Mod. 1851 Navy mit Elfenbeingriffen - nicht im Cross Draw, sondern im "Twist", d.h., die Schusshand wird mit der Außenfläche nach innen gedreht, die Hand sehr nah an den Körper zur Waffe auf der gleichen Körperseite geführt - also zwischen der Körperseite und dem Griff der Waffe, wobei der Ellenbogen sehr weit absteht - und durch eine Bewegung nach vorn, in der die Waffe gedreht wird, nach vorne gebracht, wobei gleichzeitig der Daumen auf den Hahn gelegt und die Waffe so auch zugleich gespannt wird. Vorteil dieser Methode war, dass man die Waffe auf Augenhöhe zum Zielen hatte. Das ist auch beim Crossdraw der Fall, nur kann man zwei Waffen sehr schwer gleichzeitig über Kreuz ziehen. Wild Bill Hickok hat jedoch des öfteren beide Waffen gezogen. In den Westernfilmen aus den 50ern und 60ern tragen alle Mitwirkenden einen Peacemaker, den Colt Single Action Army. Diese Waffe, produziert ab 1873, war zwar sehr populär, aber hatte nicht die Verbreitung, wie man annehmen mag. Aufgrund des für die damalige Zeit hohen Preises benutzten viele der Revolverhelden ihre alten Perkussionsrevolver aus dem Bürgerkrieg. Manche ließen die Vorderladerrevolver auf Hinterlader umbauen (neue Trommel, neuer Hammer, Entfernung der Ladepresse und Anbringen eines Hülsenausstoßers). Dies war noch weitaus billiger, als sich eine neue Waffe anzuschaffen. Diese alten Modelle hatte noch einen weitaus längeren Lauf von rund 20-25 cm.

Natürlich gab es auch Leute, die durch das Tragen ihres Revolvers auffallen wollten. Beispielsweise war Curly Bill Brocius, der Wyatt Earp das Leben schwer machte, ein Cowboy, der sich heraus zu putzen wusste. Von ihm ist überliefert, dass er seine Revolver in einem Holster mit Silberverzierungen trug. Ebenso auffallend war Jesse James, der bis zu sechs Revolver zugleich trug.

Nebst einem oder mehreren Revolvern wurden oft auch noch Messer und manchmal auch Taschenpistolen (Derringer) getragen sowie Gewehre für das Schiessen auf weitere Distanzen.

[Bearbeiten] Das Auftreten

Wild Bill Hickok mit seinen zwei Navy Colts im Cross Draw
Wild Bill Hickok mit seinen zwei Navy Colts im Cross Draw

Was einen Revolverhelden prinzipiell von anderen Menschen zu jener Zeit unterschied, war die Bereitschaft, einen Konflikt mit der Waffe auszutragen, die Skrupellosigkeit jemanden zu töten, der geschickte Umgang mit der Waffe (schnelles Ziehen und auch noch Treffsicherheit) und ein gewisser Mythos, der sich um die Person aufbaute.

In Hollywood wird der Revolverheld oft sehr überzeichnet dargestellt, häufig im schwarzen Lederoutfit, was so ganz und gar nicht der Realität entspricht. Sicher gab es einige Leute, die durch gewisse Merkmale auffallen wollten, z. B. reich verzierte Holster oder edel verarbeitete Waffen (vernickelt mit Perlmuttgriffen), aber meist war es doch die damalige Mode, die das Aussehen bestimmte. Wild Bill und Wyatt Earp waren (in den späteren Jahren) zwei stets gut gekleidete Herren, meist mit dunklen Gehröcken bekleidet, und trugen teure Hüte. Anderen wieder wie z. B. Billy the Kid konnte man ihre Herkunft als Cowboy ansehen. Sie trugen meist funktionale Kleidung, die eher schmuddelig wirkte. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass ein Revolverheld aus jeder Gesellschaftsschicht kommen konnte, daher gibt es keinen Leitfaden oder „Uniformschema“, in das man diesen Menschenschlag einordnen konnte. Auch gab es kein besonderes Verhaltensmuster, wie häufig dargestellt: Stumm, rauchend, Einzelgänger.

[Bearbeiten] Die Schießereien

In der Realität liefen die Schießereien ganz anders ab, als wir es aus Filmen kennen. Es gilt zwischen spontanen, aus Jähzorn heraus ausgetragenen Schießereien und wirklichen Duellen zu unterscheiden.

Bei den spontanen Schießereien z.B. in einem Saloon sprangen beide Kontrahenten auf, zogen ihre Waffen und feuerten aufeinander los. Im Gegensatz zu der Filmwelt, wo oft ganze Trommeln geleert wurden, bevor einer oder sogar beide Kontrahenten getroffen waren, war hier die Trefferquote sehr hoch, da diese „Shootouts“ in einem Abstand von weniger als 2 Metern ausgefochten wurden.

Klassische Duelle wie im Film gab es, aber unter ganz anderen Voraussetzungen. Hier standen die Kontrahenten nicht 50 oder 100 Meter auseinander, der Abstand betrug oft nur 5 - 10 Schritte (also knapp 5 – 10 Meter). Und auch hier wurde oft mehr als ein Schuss abgegeben, bis ein Kontrahent getroffen war. Manchmal wurde auch keiner getroffen und der Streit galt trotzdem als beigelegt.

Es ist erwiesen, dass es einige sehr gute Schützen gab. Unter ihnen waren u. a. Jesse James, Cole Younger und Wild Bill. Jedoch hatten diese „Helden“ viel weniger Tote auf dem Gewissen, als ihnen angedichtet wurden. James Butler Hickok tötete in seiner „Karriere“ nachweislich acht Menschen. Die Geschichten und Legenden dichten ihm aber weit über 20 getötete Kontrahenten an. Wyatt Earp zog es in seiner Funktion als Marshal eher vor, seine Kontrahenten mit dem Lauf seines Revolvers KO zu schlagen, als eine Schießerei zu beginnen.

[Bearbeiten] Berühmte historische Revolverhelden

[Bearbeiten] Quellen

  • Bill O'Neal: Gunfighter. Eine Enzyklopädie aller Revolvermänner des Wilden Westens. Augsburg 1997. ISBN 3-8289-0415-7
  • Paul Trachtman: „Die Großen Revolverhelden. Marshals, Sheriffs, Outlaws. Männer, die Legenden wurden.“ Naumann & Göbel 2002. ISBN 3-6251-0761-9

[Bearbeiten] Siehe auch


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