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Rathaus Schöneberg – Wikipedia

Rathaus Schöneberg

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Rathaus Schöneberg
Rathaus Schöneberg

Das Rathaus Schöneberg, seit 1914 am heutigen John-F.-Kennedy-Platz gelegen, beherbergte bis 1991 das Berliner Abgeordnetenhaus und bis 2001 die alleinigen verwaltungstechnischen Aufgaben für den Bezirk Schöneberg. Seit 2001 dient das Rathaus der Verwaltung des fusionierten Bezirkes Tempelhof-Schöneberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Historischer Standort am Kaiser-Wilhelm-Platz

Das ehemalige Rathaus Schöneberg am Kaiser-Wilhelm-Platz um 1895
Das ehemalige Rathaus Schöneberg am Kaiser-Wilhelm-Platz um 1895

Das erste Rathaus der Gemeinde Schöneberg wurde 1874 am Kaiser-Wilhelm-Platz errichtet. Keine 20 Jahre später wurde es zwischen 1891 und 1892 durch einen größeren Neubau ersetzt. Schöneberg wuchs jedoch rapide weiter und erhielt so auch 1898 das Stadtrecht. Das benötigte Personal der Stadtverwaltung konnte bald nicht mehr im Rathaus untergebracht werden und Erweiterungsflächen am Kaiser-Wilhelm-Platz standen nicht zur Verfügung. Deshalb wurde bereits im Jahr 1900 das sogenannte Rosenkessel'sche Grundstück am Mühlenberg als neuer Rathausstandort am damaligen Rande Schönebergs erworben. Das alte Rathaus am Kaiser-Wilhelm-Platz wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Eine Gedenktafel an dem später dort errichteten Neubau erinnert aber bis heute an seinen ehemaligen Standort.

[Bearbeiten] Heutiger Standort am John-F.-Kennedy-Platz

Blick vom Rudolph-Wilde-Park zum Rathaus Schöneberg
Blick vom Rudolph-Wilde-Park zum Rathaus Schöneberg

Dem Bau des neuen Rathaus der Stadt Schöneberg ging eine mehrjährige Finanzierungs- und Planungsphase voraus. Die Planung erfolgte unter dem ersten Schöneberger Oberbürgermeister Rudolph Wilde. Der geplante Baubeginn im Jahr 1906 verschob sich jedoch aus verschiedenen Gründen. Zunächst waren die auf dem Rosenkessel'schen Grundstück bestehenden Einrichtungen wie das Armenhaus, die Desinfektionsanstalt, die Stadtgärtnerei und das Depot der Straßenreinigung an andere Standorte zu verlegen. Die erste Planung für das neue Rathaus stammte von Stadtbaurat Paul Egeling, wurde jedoch wegen der veranschlagten Baukosten von 4,2 Mio. Goldmark im Mai 1909 von der Stadtverordnetenversammlung verworfen. Anstelle dessen wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, zu dem insgesamt 84 Entwürfe eingereicht wurden, von denen sich die Architekten Peter Jürgensen und Jürgen Bachmann im Oktober 1910 durchsetzen konnte.

Unmittelbar südlich neben dem Mühlenberg begann ein morastiges Fenn, das sich als eiszeitliche Glaziale Rinne (Grunewaldseenkette) erstreckte. Dessen Trockenlegung erfolgte parallel zur Planierung des Rathausgrundstücks; auf der Fläche entstand von 1908 bis 1911 der „Stadtpark“, der heutige Rudolph-Wilde-Park.

Briefmarke von 1949 mit der ursprünglichen Ansicht des Rathauses
Briefmarke von 1949 mit der ursprünglichen Ansicht des Rathauses

Die Grundsteinlegung des Rathauses erfolgte am 26. Mai 1911 unter Oberbürgermeister Alexander Dominicus, nach dem die Dominicusstraße benannt ist. Der Tag der Grundsteinlegung wäre der 54. Geburtstag des verstorbenen Oberbürgermeisters Wilde gewesen und wurde deshalb zu dessen Ehren gewählt. Die Bauarbeiten schritten rasch voran und bereits nach einem Jahr war der Baukörper gut zu erkennen. Der Unterbau war in Sandstein ausgeführt, die Obergeschosse wurden verputzt und erhielten Sandsteinverkleidungen. Der zum Bau benötigte Sandstein wurde von den Steinbrüchen im niederschlesischen Wünschelburg geliefert. Der Bau verzögerte sich während der Ausführung, u. a. war der für den Turmbau notwendige Kran anfangs zu schwach konzipiert, auch ergaben sich während der Bauzeit durch kurzfristig beschlossene Ergänzungen (Deckengemälde im Magistratssaal, Fernsprechanlage, Turmfiguren, Heizung usw.) immense Mehrkosten gegenüber den ursprünglichen Kostenplanungen. Im April 1913 war eine Ergänzungsanleihe von 1,5 Mio. Goldmark nötig.

Anfang 1913 konnten die ersten Abteilungen in das Gebäude einziehen. Am 25. März 1914 tagte die Stadtverordnetenversammlung erstmals (in der Ausstellungshalle) im Gebäude. Die offizielle Einweihung des Gebäudes wurde im Frühjahr 1914 auf Oktober 1914 in Aussicht gestellt, jedoch kam der Zeitplan durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs abermals in Verzug. Am 10. August 1914 fand erstmals eine Sitzung der Stadtverordneten im Sitzungssaal statt. In der Folgezeit wurden viele Räume der Kriegswirtschaft unterstellt, der Ratskeller wurde am 11. Mai 1917 als Volksküche in Betrieb genommen.

Blick vom Rathausturm über Schöneberg
Blick vom Rathausturm über Schöneberg

1920 wurde Schöneberg im Rahmen des „Gesetzes über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“ nach Groß-Berlin eingemeindet. Das Rathaus wurde Sitz des Bürgermeisters des neu entstandenen Bezirks Schöneberg zu dem neben der ehemaligen Stadt Schöneberg auch die bis dahin selbstständige Gemeinde Friedenau gehörte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde des Rathaus schwer beschädigt und der Rathausturm wurde nach Plänen des Architekten Kurt Dübbers nur vereinfacht wiederhergestellt. Auf dem bis heute vorhandenen Turm befand sich vor dem Krieg eine weitere Ebene, die von einem geschwungenen – aus Kupfer bestehenden – Spitzdach bedeckt wurde. Auch der in der Nähe des Rathauses liegende Bahnhof der Untergrundbahn wurde schwer getroffen und erst als letzter Bahnhof des gesamten Berliner U-Bahnnetzes nach dem Krieg wieder in Betrieb genommen. Der Bahnhof, der vor dem Krieg den Namen „Stadtpark“ trug, wurde zur Wiedereröffnung 1951 in „Rathaus Schöneberg“ umbenannt.

Gedenktafel für John F. Kennedy am Schöneberger Rathaus
Gedenktafel für John F. Kennedy am Schöneberger Rathaus

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der politischen Teilung Berlins war das Rathaus Schöneberg bis zur Wiedervereinigung 1990 der politische Mittelpunkt West-Berlins: Das Parlament (Abgeordnetenhaus) und die Regierung (Senat) von West-Berlin hatten hier ihren Sitz.

Gedenktafel für die Freiheitsglocke am Rathausportal
Gedenktafel für die Freiheitsglocke am Rathausportal

Im Rathaus-Turm befindet sich die Freiheitsglocke, die von gesammelten Spenden der US-amerikanischen Zivilbevölkerung für die Berliner gestiftet wurde und jeden Mittag um zwölf Uhr läutet. Das Schlagen der Freiheitsglocke wurde an jedem Sonntag im Programm des Radiosenders RIAS übertragen, der unweit vom Rathaus Schöneberg seinen Sitz hatte.

Das Rathaus, der umliegende Platz und die darauf zulaufenden Straßen waren der Ort vieler Kundgebungen und des Staatsbesuches des US-Präsidenten John F. Kennedy. Dort hielt er am 26. Juni 1963 seine Rede mit dem berühmten Bekenntnis „Ich bin ein Berliner“. Zu seinen Ehren wurde der Rudolph-Wilde-Platz vor dem Rathaus nach Kennedys Ermordung in John-F.-Kennedy-Platz umbenannt.

Am 24. September 1991 fand hier die letzte Senatssitzung vor dem Umzug in das Berliner Rathaus statt und am 25. März 1993 tagte hier letztmalig das Berliner Abgeordnetenhaus vor dem Umzug in das Gebäude des ehemaligen Preußischen Landtages.

Das Rathaus Schöneberg ist auch Sitz der bundesunmittelbaren Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, die dort eine Ausstellung zum ehrenden Gedenken an Willy Brandt, den ehemaligen Berliner Bürgermeister und Bundeskanzler unterhält.

Im Jahr 2001 erfolgte eine Umstrukturierung der Berliner Bezirke; es wurden zwölf möglichst gleich große Bezirke gebildet. Schöneberg wurde mit Tempelhof zum neuen Bezirk Tempelhof-Schöneberg fusioniert. Der Dienstsitz des Bürgermeisters des neuen Bezirks ist wiederum das Rathaus Schöneberg; im Rathaus Tempelhof sind insbesondere die Abteilungen der Bauverwaltung untergebracht.

[Bearbeiten] Anlage

Das Rathaus Schöneberg ist eine unregelmäßig gegliederte, vierflügelige Anlage. Aus der 93 Meter langen viergeschossigen Hauptfassade treten ein Risalit mit Säulenportal und darüber ein 81 Meter hoher Turm mittig leicht gegenüber den mit Pilastern gegliederten Fassade hervor. Breite repräsentativ angelegte Treppen führten vom Rathaus hinunter in den Ostteil des Stadtparks zum „Hirschbrunnen“ mit dem Wappentier Schönebergs. Im Inneren des Hauptflügels befindet sich die über zwei Stockwerke reichende 63 Meter breite Eingangshalle mit einer umlaufenden Galerie, über die die repräsentativen Räumlichkeiten – wie beispielsweise das Arbeitszimmer des Bürgermeisters – zu erreichen sind. Die Eingangshalle, auch Vestibül genannt, ist mit teilglasierten figuralen und ornamentalen Terrakotten ausgekleidet. Diese Baukeramiken wurden von dem Architekten und Baukeramiker John Martens entworfen und unter seiner Leitung von der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe gefertigt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Wilfried Welz: Rathaus Schöneberg - Ein Rathaus in und für Berlin, Bezirksamt Schöneberg 1989
  • Wilfried Welz, Cornelius C. Goeters: Rathaus Schöneberg – Stationen einer politischen Karriere. Verlag Arno Spitz, Berlin 1995

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 52° 29' 8" N, 13° 20' 35" O

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