Prediger
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Ein Prediger (lat. praedicare „öffentlich aussagen“) ist dem Wortsinn nach jemand, der etwas vor einem Publikum verkündet.
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[Bearbeiten] Prediger in der Bibel
Ein Prediger in der Bibel ist ein Verkündiger des göttlichen Wortes. Im Alten Testament ist bei den Propheten Jesaja und Micha von einem Prediger die Rede, ebenso im Neuen Testament im Matthäusevangelium und in den Paulusbriefen.
Kohelet (hebr. „Prediger“) ist ein dem König Salomo zugeschriebenes Buch im Alten Testament, das in der Lutherbibel bei den Lehrbüchern unter dem Titel „Der Prediger Salomo“ steht.
[Bearbeiten] Prediger in den christlichen Kirchen
Ein Prediger in den christlichen Kirchen ist im weiteren Sinn der Überbringer der biblischen Botschaft durch die Predigt, durch die Verkündigung und Auslegung des Wortes Gottes nach der kirchlichen Lehre. Im engeren Sinn hat der Begriff Prediger viele unterschiedliche Bedeutungen:
- Zur Ausbreitung und Verteidigung des christlichen Glaubens durch Predigt und Unterricht wurde 1216 vom heiligen Dominikus ein Predigerorden gegründet (lat. ordo fratrum praedicatorum). Die Angehörigen dieses Ordens nennt man Dominikaner oder Prediger.
- Die Inhaber der seit dem frühen 15. Jahrhundert gestifteten Prädikaturen nennt man Prediger. Sie waren schon in vorreformatorischer Zeit gut ausgebildete Geistliche, die meist eine Universität besucht hatten. Neben dem Pfarrer, und meist auch unabhängig von ihm, übten sie das Predigtamt aus. In der Reformationszeit führte das gelegentlich zu Auseinandersetzungen, wie das folgende Beispiel aus Heilbronn zeigt: ... die von Hailbron haben meer dan ein ganz jar ... zweyerley predig gehapt; der pfarrer predigt wie von allter, der Prediger hingegen nach der neuen reformatorischen Lehre.[1]
- Wegen der Betonung der Verkündigung werden Geistliche unterschiedlicher Konfession in Verbindung mit ihrer Funktion auch Prediger genannt. So gibt es Domprediger, Hofprediger, Universitäts- und Schlossprediger beispielsweise, aber es gibt auch den mobilen Wanderprediger und den nicht zum Klerus gehörenden Laienprediger. (Ein Prediger mit besonders ausgeprägten Charisma)
- Innerhalb der Evangelischen Kirche gibt es vom Pietismus geprägte Gemeinschaften. Die Hahn’sche Gemeinschaft in Württemberg ist ein Beispiel. Diese Landeskirchlichen Gemeinschaften haben im Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband ihren deutschen Dachverband.
- Eine frei konstituierte Kirche, unabhängig von staatlichen Einflüssen, wird Freikirche genannt. „Glaubensgrundlage einer Freikirche ist die Bibel in der Gesamtheit ihrer Aussagen, was – im Gegensatz zur selektiven Schriftauslegung der Sondergemeinschaften (Sekten) mit christlichem Hintergrund – theologisch ihr ‚Kirchesein’ begründet.“[2] Die Altkatholische Kirche, die Baptisten, die Herrenhuter Brüdergemeinde und die Evangelisch-methodistische Kirche sind Beispiele.
In den Sondergemeinschaften, in einigen evangelischen Freikirchen und in den Landeskirchlichen Gemeinschaften werden die verantwortlichen Träger der Wortverkündigung Prediger genannt. In einigen evangelischen Landeskirchen üben auch nicht theologisch vorgebildete geistliche Hilfskräfte das Predigtamt aus.
[Bearbeiten] Berühmte Prediger
- Ambrosius von Mailand
- Franz von Assisi
- Alexander Barkoci
- Bernhard von Clairvaux
- Hans Böhm (Pauker von Niklashausen)
- Johannes Chrysostomos
- Otto Dibelius
- Meister Eckhart
- Johann Geiler von Kaysersberg
- Billy Graham
- Gregor von Nazianz
- Friedrich Wilhelm Krummacher
- Martin Luther
- Martin Niemöller
- Charles Taze Russell
- Sebastian Sailer
- Abraham a Sancta Clara
- Girolamo Savonarola
- Kurt Scharf
- Georg Scherer
- Franz Eugen Schlachter
- Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher
- Charles Haddon Spurgeon
- Hudson Taylor
- Helmut Thielicke
- John Wesley
- George Whitefield
- Joachim August Zarnack
[Bearbeiten] Einzelnachweise
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Wanderprediger, Laienprediger
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