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Objective Individual Combat Weapon – Wikipedia

Objective Individual Combat Weapon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel erläutert das Objective-Individual-Combat-Weapon-Programm der US Army. Für die ebenfalls mit der Abkürzung OICW bezeichnete Waffe, die aus diesem Programm hervorgegangen ist, siehe HK XM29

Das Objective-Individual-Combat-Weapon-Programm (dt. etwa: „Zielsetzung: Persönliche Gefechtswaffe“; abgekürzt OICW) war ein US-amerikanisches Entwicklungsprogramm in den 1990er Jahren, in dem eine neue Ordonnanzwaffe für die United States Army erarbeitet werden sollte. Die Abkürzung OICW wird oft auch für das Gewehr HK XM29 verwendet, das aus diesem Programm hervorging.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Frühes Modell des HK XM8
Frühes Modell des HK XM8

Bereits im Advanced-Combat-Rifle-Programm (abgekürzt ACR) in den 1980er Jahren, wurden unter anderem das HK G11- und das Steyr ACR-Gewehr getestet. Es wurde aber trotz Kosten von mehreren Millionen Dollar kein Ersatz für das M16-Gewehr gefunden, da keines der verfügbaren Gewehre den hohen Anforderungen der US-Armee entsprach.

1986 veröffentlichte die US Army Infantry School in Fort Benning ein Small Arms System 2000 (SAS-2000) genanntes Papier, das zu dem Schluss kam, dass konventionelle Handfeuerwaffen ihren technologischen Höhepunkt erreicht hatten. Trotz des damaligen Trends zu hülsenloser Munition und Flechettewaffen, der durch das Advanced Combat Rifle Programm gesetzt wurde, stellte das Dossier fest, dass sich eine Weiterentwicklung von konventionellen Waffen, die ihre Energie aus Masse und Mündungsgeschwindigkeit des Projektils beziehen, nicht lohnt. Stattdessen könnte die Effektivität der Waffen erhöht werden, indem sie mit Hilfe eines fortschrittlichen Ballistikcomputers hochexplosive Projektile mit einstellbarem Zeitzünder verschießt.

Objective Individual Combat Weapon
Objective Individual Combat Weapon

Während sich zu dieser Zeit die Waffenforschung der USA überwiegend am ACR-Programm orientierte, wurde die Idee des SAS-2000 durch einen anderes Militärpapier gestützt, das 1989 am US Army Training and Doctrine Center veröffentlicht wurde. In diesem Positionspapier, genannt The Small Arms Master Plan, wurde eine „Objective“ genannte Waffenfamilie gefordert, bestehend aus Sturmgewehr (Objective Individual Combat Weapon (OICW)), persönlicher Verteidigungswaffe (Objective Personal Defense Weapon (OPDW)), Maschinengewehr (Objective Crew Served Weapon (OCSW)) und ein Scharfschützengewehr (Objective Sniper Weapon (OSW)). Das Papier forderte, dass das Sturmgewehr die neusten Technologien im Bereich Computertechnik, Visiere und Granaten besitzen müsse und ein konventionelles Gewehr und einen Granatwerfer in einer Waffe vereinen müsse. Als Beschaffungstermin wurde – sehr optimistisch – das Jahr 2000 gewählt.

[Bearbeiten] Entwicklung

Increment 1: XM8 mit XM320 und XM8 Sniper im Test
Increment 1: XM8 mit XM320 und XM8 Sniper im Test
Increment 2: 25 x 40 mm-Granatwaffe
Increment 2: 25 x 40 mm-Granatwaffe
Increment 3: Kinetische Gruppe mit 25 mm Kanone
Increment 3: Kinetische Gruppe mit 25 mm Kanone

Die zentrale Idee war also, eine Waffe zu bauen, die Ziele durch in der Luft zündende Granaten bekämpfen und auf diese Weise auch Ziele hinter Deckungen und in Gebäuden ausschalten kann. Durch den Explosionsradius der Granate würde außerdem die Trefferquote erhöht, punktgenaues Zielen wäre somit überflüssig. Die Munition sollte kleiner sein als bisher existierende Granaten für Granatwerfer.

Die Gewinner der ersten Ausschreibung für das Projekt waren 1990 ATK und Heckler & Koch mit dem HK XM29. Sie bauten einige Prototypen in den späten 1990ern. Das Projekt konzentrierte sich darauf, eine Kanone, die programmierbare 20-mm-Munition verschießt, in verschiedenen Konfigurationen zu testen, beispielsweise mit einer MP7, einem G36K oder alleine ohne kinetische Gruppe.

Im Jahr 2000 wurde das Design festgelegt und als XM29 bezeichnet. Jedoch hatte die Waffe mit Problemen zu kämpfen: sie war zu schwer, zu teuer und die verwendeten 20-mm-Granaten erwiesen sich in Tests als zu schwach. Dies brachte die US-Armee dazu, neue Waffen zu entwickeln und das XM29-Programm zu beenden. Das OICW-Programm wurde in drei Teile eingeteilt:

  • Increment 1 (OICW 1):
siehe HK XM8

Eine Ausschreibung für eine kinetische Waffe, die das M4, M16 und M249 ersetzen sollte. Am 31. Oktober 2005 jedoch wurde das Programm beendet, als Grund wurde angegeben:

“This action has been taken in order for the Army to reevaluate its priorities for small caliber weapons, and to incorporate emerging requirements identified during Operation Enduring Freedom and Operation Iraqi Freedom. The Government will also incorporate studies looking into current capability gaps during said reevaluation.”

„Diese Maßnahme [der Abbruch des Programms, Anm. d. Übers.] wurde getroffen, damit die Army ihre Anforderungen an kleinkalibrige Waffen neu bewerten und dringende Erfordernisse einarbeiten konnte, die während den Operationen Enduring Freedom und Iraqi Freedom festgestellt wurden. Außerdem wird die Regierung während dieser Neubewertung Studien einbeziehen, die die Probleme in der derzeitigen Leistungsfähigkeit betrachten.“

[1]

  • Increment 2 (OICW 2):
siehe XM25

Das Increment 2 ist ein Granatwerfer ohne kinetische Gruppe. Diese Waffe setzt mit 25 mm größere Munition ein als das ursprüngliche XM29 und ist als Unterstützungswaffe konzipiert. 2005 wurde die Waffe getestet.

  • Increment 3:
siehe HK XM29

Die Kombination aus OICW 1 und OICW 2 sollte Increment 3 ergeben, eine Waffe, die eine kinetische Gruppe besitzt und Granaten verschießen kann. Wie das Programm weitergeht, nachdem Increment 1 gestrichen wurde, ist offen.

[Bearbeiten] Ergebnisse

Obwohl das Programm letztlich gescheitert ist, wurden in mehreren Bereichen Entwicklungen und Ergebnisse erzielt:

  • Verschiedene OICW Konfigurationen
    • 20-mm-Granatwerfer und 5,56-mm-Gewehr, nebeneinander
    • 20-mm-Granatwerfer alleine
    • 20-mm-Granatwerfer und MP7
    • 20-mm-Granatwerfer und 5,56-mm-Gewehr in übereinanderliegender Konfiguration
  • Technologien
    • XM1018 (HEAB High Explosive Air-Burst Munition)
    • HK XM8 Gewehr (kinetischer Part)
    • XM25 (25-mm-HEAB-Munition)
    • XM109 (25-mm-Scharfschützengewehr, Objective Sniper Weapon Prototyp)
    • XM307 ACSW (benutzt 25-mm-HEAB-Munition und andere, entspricht OCSW)
    • XM26 Lightweight Shotgun System
    • XM320 (40-mm-Granatwerfer)

[Bearbeiten] Folgen

Nach dem Ende des Objective Individual Combat Weapon Programms startete die Army das Lightweight Small Arms Technologies-Programm.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Happy Halloween XM8 fans. In: Murdoc Online. 1. November 2005 (Stand: 23. September 2007).

[Bearbeiten] Externe Links

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