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Michael Collins (Astronaut) – Wikipedia

Michael Collins (Astronaut)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Michael Collins
Michael Collins
Land (Behörde): USA (NASA)
Datum der Auswahl: 17. Oktober 1963
(3. NASA-Gruppe)
Anzahl der Raumflüge: 2
Start erster Raumflug: 18. Juli 1966
Landung letzter Raumflug: 24. Juli 1969
Gesamtdauer: 11d 2h 4min
EVA-Einsätze: 2
EVA-Gesamtdauer: 38 min
Ausgeschieden: Januar 1970
Raumflüge

Michael Collins (* 31. Oktober 1930 in Rom, Italien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut. Er war Pilot der Kommandokapsel Apollo 11 und umkreiste darin den Mond, während Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin als erste Menschen die Mondoberfläche betraten.

Inhaltsverzeichnis

Karrierebeginn

Michael Collins wurde in Rom geboren, wo sein Vater, der Armeeoffizier James Lawton Collins, Militärattaché war. Er besuchte die Saint Albans School in Washington, D.C. und studierte anschließend an der Militärakademie in West Point, die er 1952 verließ.

Collins entschloss sich, der United States Air Force beizutreten. Nach seiner Pilotenausbildung flog er Kampfjets auf verschiedenen Stützpunkten der US-Luftwaffe, unter anderem auch von 1954 bis 1957 in Frankreich.

Zurück in den USA arbeitete er als Ausbilder und ab 1960 als Testpilot auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien.

Erste Erfahrungen mit dem Weltraum

Als die NASA im Jahre 1963 die dritte Astronautengruppe zusammenstellte, gehörte Collins zu den 271 Bewerbern und auch zu den 14 Astronauten, die am 18. Oktober 1963 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Im Februar 1965 übernahm er dabei das Spezialgebiet „Raumanzüge und Weltraumaußentätigkeiten“.

Im Juli 1965 wurde er als Ersatzpilot für den Flug von Gemini 7 im Dezember eingeteilt, kam aber nicht zum Einsatz.

Am 25. Januar 1966 gab die NASA bekannt, dass Michael Collins der Pilot von Gemini 10 würde, unter dem Kommando von John Young. Dieser Flug erfolgte vom 18. Juli bis zum 21. Juli 1966.

In der Erdumlaufbahn verließ Collins das Raumschiff, um Erde und Sterne zu fotografieren. Einen zweiten Weltraumspaziergang unternahm er, um von einem Agena-Zielsatelliten, der seit mehreren Monaten im Orbit war, eine Platte zur Bestimmung der Mikrometeoroiden-Aktivität zu holen.

Collins war damit der erste Astronaut, der während eines Raumfluges zweimal das Raumschiff verließ, und der erste, der sich im Weltraum von einem Flugkörper zu einem anderen bewegte.

Einsatz im Apollo-Projekt

Michael Collins während einer Apollo-11-Pressekonferenz
Michael Collins während einer Apollo-11-Pressekonferenz

Am 29. September 1966 wurde Collins für die Ersatzmannschaft des zweiten bemannten Apolloflugs eingeteilt, der im April 1967 stattfinden sollte.

Am 22. Dezember 1966 wurde er als Pilot eines Apollo-Raumschiffs nominiert, die im Dezember 1967 unter dem Kommando von Frank Borman die neue Mondlandefähre in einem Erdorbit testen sollte.

Diese Pläne wurden jedoch durch die Apollo-1-Katastrophe im Januar 1967 vereitelt.

Der für Dezember 1967 vorgesehene Flug wurde auf Dezember 1968 verlegt. Statt eines Tests der Mondfähre sollte nun ein Direktflug zum Mond mit Apollo 8 durchgeführt werden, aber Collins musste Mitte 1968 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Team ausscheiden und wurde durch James Lovell ersetzt. Während des Fluges konnte Collins aber von Houston aus an der Flugleitung als Verbindungssprecher (CapCom) mitarbeiten.

Nach seiner Genesung Ende 1968 wurde er als Pilot der Apollo-11-Kommandokapsel nachnominiert. Edwin Aldrin, der diese Aufgabe eigentlich übernehmen sollte, wurde stattdessen Pilot der Mondfähre. Der ursprünglich dafür eingeteilte Fred Haise rückte in die Ersatzmannschaft. Kommandant von Apollo 11 sollte Neil Armstrong werden. Der Flug fand vom 16. Juli bis zum 24. Juli 1969 statt. Während Armstrong und Aldrin mit der Fähre Eagle zur Mondoberfläche hinabstiegen, blieb Collins alleine in der Umlaufbahn.

Nach der NASA

Empfang im Weißen Haus am 21. Juli 2004 (v.l.n.r. Michael Collins, George W. Bush, Neil Armstrong, Edwin Aldrin)
Empfang im Weißen Haus am 21. Juli 2004 (v.l.n.r. Michael Collins, George W. Bush, Neil Armstrong, Edwin Aldrin)

Collins verließ die NASA im folgenden Jahr und arbeitete von Juni 1970 bis April 1971 in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des US-Außenministeriums.

Anschließend wurde Collins der erste Direktor des National Air and Space Museum der Smithsonian Institution in Washington, D.C. Seine Aufgabe bestand darin, die Planung und den Bau des neuen Museumsgebäudes voranzutreiben. Die Einweihung fand am 1. Juli 1976, kurz vor dem 200-Jahr-Jubiläum der USA, statt. Obwohl die Bauzeit kürzer als geplant war, blieb man dabei unter den veranschlagten Kosten.

1978 übernahm Collins andere leitende Aufgaben innerhalb der Smithsonian Institution. 1980 bis 1985 arbeitete er für die LTV Aerospace & Defense, seitdem leitet er seine eigene Firma „Michael Collins Associates“.

Besonderheiten & Rekorde

  • erster Raumfahrer mit zwei Außerbordeinsätzen (Gemini 10)
  • erster Mensch, der sich im All von einem Raumfahrzeug zu einem anderen bewegte (Gemini 10)
  • zweiter Mensch, der alleine im Mondorbit war (Apollo 11)

Ehrungen

Michael Collins ist als einer von verhältnismäßig wenigen Astronauten Mitglied in der National Aviation Hall of Fame. Auch erhielt er 1969 die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA.

Wissenswertes

Die Band Jethro Tull widmete Collins das Lied „For Michael Collins, Jeffrey and me“ von der LP „Benefit“.

Werke

Michael Collins ist der Autor mehrerer Bücher über den Weltraum:

  • Carrying the Fire, Cooper Square Press, 1974, ISBN 0-8154-1028-X
  • Flying to the Moon and Other Strange Places, 1976
  • Liftoff: The Story of America's Adventure in Space, Grove Press / Atlantic Monthly Press, 1989, ISBN 0-8021-3188-3
  • Mission to Mars, Grove Press, 1990, ISBN 0-8021-1160-2

Siehe auch

Weblinks


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